Für den Fall, dass sich mal jemand etwas ablenken möchte, mache ich Sie mal aufmerksam auf die Geschichte von Owen Chase. Owen Chase war auf dem Walfänger Essex Anfang des 19.Jh als 21jähriger unterwegs. Dieser wurde zweimal von einem überdimensionalen Spermwal gerammt und sank. Die Rettungsboote griff der Wal nicht an. Sie waren 2000 nautische Meilen von Südamerika entfernt - das alles passierte im Pazifik - und 1000 Meilen von einer Insel im Westen, auf der sie Kannibalismus vermuteten. Also brachen sie auf mit drei Booten Richtung Südamerika. Zwei Boote mit Insassen verblieben auf irgendwelchen Inseln, verschollen. Ein Boot wurde mit drei Mann gerettet, die übrigen hatten sie zum Überleben gegessen, auch eine Art Triage, der Kannibalismus hatte sie eingeholt. Die Story ist die Vorlage zu dem Roman Moby Dick von Herman Melville. Der junge Mann von Melville soll Owen Chase sein, der selbst eine Geschichte darüber schrieb. Sowas lenkt mich von der never ending covid story etwas ab. Owen Chase wurde 72 Jahre alt und war viermal verheiratet.
Eine Affinität zu Tod, Leiden und Sterben kommt hier erstaunlich leichtfertig zum Ausdruck. Die “Schöne Leich” entspricht aber leider nicht einmal in Wien annähernd der Realität. Das Sterben eines Menschen ist nie “leicht” , und schon gar nicht würdevoll. Die Illusionen darüber sind zwar verständlich, aber völlig unrealistisch. Sie dienen der eigenen Beruhigung - man würde es sonst nicht aushalten. Der Todkranke kann sich ja nicht mehr äußern. Auch der Reizdarm-Spezialist Dr. Ziegler hat noch nie mit einem Verstorbenen gesprochen, wie schön und friedlich es denn war - auch wenn er diesen Eindruck erweckt.
@Herr Friedland Danke. In der Tat. Ich hatte eine alte Vor-Version des Dokuments vom 15.12. herangezogen . Die Ist-Zahl 2020 liegt derzeit bei 972.155 (und nicht 960.133) , der Unterschied zur erwarteten Zahl bei 24.556 (und nicht 12.534). Die Übersterblichkeit nach dieser Methode beträgt somit 24.556 (+2,53%) und liegt dennoch im Rahmen einer einfachen Standardabweichung. Die Anzahl Gestorbene pro 1.000 Einwohner erhöht sich auf 11,7 (und nicht 11,5). Anmerkung: Zwischen die zwei Versionen (15.12. / 22.12.) sind Unterschiede zu erkennen (Monate Januar bis November). Frage: Wie kann man nachträglich, also in Dezember, Todeszahlen anpassen für Jan bis November? (Die Größenordnung beträgt ca. 200. )
Ein Kollege schreibt hier, 50% würden an der Intubationsbeatmung überleben, die Jüngeren. Das habe ich schon oft gehört, gelesen. Die Beatmug der Jüngeren mit wenig Vorerkrankungen scheint mir daher sinnvoll, wenn nötig. Dr. Hahn, ein anderer Kollege, relativiert auch etwas die Zustände. Insgesamt ist das seit einem Jahr murky, wie die Anglophonen sagen. Trübes Wasser. Wenn man aber die Ergebnisse genau analysieren würde, käme man vielleicht zu dem Schluss, dass das Gerede um Triage daher vollkommener Unsinn war, weil manche Patienten sich zum Beatmen gar nicht anbieten und die anderen gar nicht so zahlreich sind.
@ Judith Panther: Das ist ein bisschen einfach: Taucher ohne Gerät, die unter Wasser sterben, sind meistens ertrunken, soll heißen, haben Wasser inhaliert: Taucher mit Gerät können an Sauerstoffmangel, Kohlenmonoxyd-Kontamination, Hyperkapnie oder Caisson-Krankheit sterben. U.v. mehr. Das ist zu vereinfacht. Durch diese Vereinfachung leidet das Ganze. Es leidet auch, weil Sterben so einfach nicht ist, wie hier eine Leserin schildert, deren Mutter plötzlich auf Tour ging. Ich weiß nur die Lösung für Sterben mit starken Schmerzen: Langame Erhöhung der Morphindosis auf Wunsch. Irgendwann schläft der Patient damit ein. Zauberworte: Auf Wunsch und langsam. Meine Mutter lag im Sterben und war plötzlich Weihnachten und Silvester topfit, weil wir alle da waren. Wir konnten sogar Essen gehen. Da kann man mal sehen, dass Kontaktsperren Beihilfe zum Abtreten sind. Wozu denn noch da sein, wenn man seine Kinder nicht mehr sehen kann?
@Bettina Jung: Nicht nur bei alten Menschen frage ich mich das! Wir bekamen früher eingebläut, dass es nichts Gesünderes gibt als den Aufenthalt an der frischen Luft und sie ganz bewußt ein- und auszuatmen. Jedem denkenden Menschen muss doch klar sein, dass es eher krank macht als gesund erhält, wenn man nicht frei atmet und Teile der eigenen Atemluft wieder aufnimmt. Aber wenn den medienhörigen Menschen jeden Alters eingeredet wird, dass die Luft nur so vor giftigen Aerosolen schwirrt, jede menschliche Nähe Lebensgefahr bedeutet - tja - dann wundert es mich nicht, dass die verängstigten Menschen sich selbst durch ihre Obrigkeitshörigkeit gegenüber RKI und anderen bekannten Halunken in Gefahr begeben. - Wie schon ein anderer Kommentator wundere ich mich auch, wo die liebe Grippe geblieben ist? Wo sind die Aufrufe geblieben, sich gegen selbige impfen zu lassen? Selbstverständlich freue ich mich, dass diese Krankheit, die jährlich bei uns viele Tausend Opfer gefordert hat, seit März offensichtlich ausgerottet ist. Da ist wahrlich ein Wunder geschehen! Haben wir das auch den Herren vom RKI, vielleicht sogar unserem Bänker, der sich “Gesundheitsminister” nennen lässt oder gar unserer allwissenden/-könnenden Kanzlerin zu verdanken?
@Thomas Schmidt: “Ärzte und Mathematik, ein schwieriges Thema.” Ich bin froh, dass ich Sie nicht kenne, noch so einer der sich in Potenzen suhlt. Was soll dieser nicht sehr intelligente Vergleich?!
@ M. Friedland: Das spielt für sich genommen noch keine Rolle, wenn es nächstes Jahr entsprechend weniger sind, wobei beide Zahlen um die Erhöhung durch Zunahme der Geburtenreichen bereinigt werden müssen. Der Zeitraum zur Beurteilung ist viel zu kurz. Nehmen Sie z.B. die Ablebezahl von November 2020 von 85.310, finden Sie diese wieder im Januar 2019 mit 85.105 und höher im März 2019 mit 86.739, dann im Januar 2020 mit 85.384 und im März 2020 mit 87.450. Der Unterschied zwischen den Märzmonaten 2019 und 2020 ist wirklich nicht weltbewegend. Im Juni und im Juli 2020 sind es dafür weniger als im Juni und im Juli 2019. Sollte das damit zusammenhängen, dass die im März 2020 an C19 Verstorbenen sonst im Sommer gestorben wären: Finden Sie es wirklich gerechtfertigt, dass man wegen drei potentiellen Monaten Lebenszeit ganze Existenzen vernichtet? Quelle statica com “Anzahl der Sterbefälle in Deutschland von November 2018 bis November 2020”. Wer so etwas gerechtfertigt findet, hat das Gesamtbild verloren. Natürlich fehlen bei der nächsten BTW eine fünfstellige Anzahl von Unionswählern und Grünenwählern, da, wo die Pflegekraft zur Tat schreitet. Ich glaube, FDP wird im Pflegeheim selten gewählt. Servus.
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