Jetzt kann es jeder nachlesen: Das Kanzleramt forderte vom Robert-Koch-Institut keine sachliche Information, sondern eine Legitimation des Corona-Ausnahmezustands. Es müsste einen Aufschrei geben, aber der bleibt aus.
Menschen, die immer noch glauben, durch die Tagesschau ausreichend informiert zu werden, frage ich derzeit gerne: Haben Sie schon mal von den RKI-Files gehört? Antwort: Nie gehört. Ich könnte auch fragen: Wissen Sie, dass die vom Multipolar-Magazin freigeklagten Protokolle des Corona-Krisenstabes des Robert-Koch-Instituts genau das schwarz auf weiß beweisen, was die als Corona-Leugner diffamierten Kritiker seit vier Jahren wussten? Es gab keine gefährliche Corona-Pandemie, und die Maßnahmen waren allesamt wissenschaftlicher Unsinn.
Aber welchen Sinn haben solche Fragen? Die meisten Bürger kennen diesen Kronzeugen politischen Komplettversagens nicht einmal. Ein Spiegel in der Qualität der 1970er Jahre hätte aus den RKI-Files eine Staatsaffäre erstens Ranges gemacht und durch investigatives Nachhaken das Land monatelang in Aufregung gesetzt, bis es Rücktritte gegeben hätte. Doch nicht so die Tagesschau. Als öffentlich finanzierte Regierungsschutzanstalt führt sie ihre treuen Zuschauer auch hier eiskalt in die Irre und entschärft weiter selbst die schlimmsten politischen Fehlleistungen.
Da freut man sich über die kleinen Lichtblicke, wie den vorgestern in der Welt erschienen Artikel zu den inzwischen weitgehend ungeschwärzten RKI-Files. Der Artikel trägt den Titel: Der Tag, an dem das RKI die Wissenschaft verriet und befindet sich leider hinter der Bezahlschranke.
Sprengstoff erster Güte
Dieser Artikel enthält politischen Sprengstoff erster Güte, auf den sich die gesamte Journaille stürzen würde, wenn, ja wenn wir im letzten Jahrhundert leben würden. Er beschreibt schonungslos das Versagen der RKI-Führung am Anfang der Coronakrise. Denn die RKI-Files belegen eindrucksvoll, dass dem RKI genau bewusst war, dass keine einzige Maßnahme, von Masken bis Lockdown, den Hauch einer wissenschaftlichen Rechtfertigung besaß. Gleichzeitig war man zu feige, die fehlende Sachgrundlage des ausgerufenen Corona-Notstandes gegenüber der Regierung und erst recht der Öffentlichkeit anzumahnen. Die Autorin Elke Bodderas schreibt:
„Am 5. Mai 2020 kam es in Berlin zu einer denkwürdigen Sitzung im Robert-Koch-Institut (RKI). Das Thema hinter verschlossenen Türen: die ausufernden Corona-Infektionen, und wie mit einem unsinnigen, wissenschaftlich unhaltbaren Vorschlag aus dem Kanzleramt umzugehen ist. Der damalige Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU), aber auch der amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatten vom RKI verlangt, eine aus der Luft gegriffene Zahl wissenschaftlich abzusegnen. Ab einer Inzidenz von 35 Infizierten auf 100.000 Einwohner, so stellten sich das Braun und Spahn vor, sollten in Deutschland harte Maßnahmen in Kraft treten. Vom formal unabhängigen RKI erwarteten die beiden Minister Zustimmung – und die wissenschaftlichen Argumente dazu.“
Weiter:
„Die RKI-Experten unter der Leitung des amtierenden RKI-Chefs Lothar Wieler und seines heutigen Nachfolgers im Amt, Lars Schaade, waren sich rasch einig: Die Forderung ‚wird aus fachlicher Sicht weitgehend abgelehnt‘. Für flächendeckende Maßnahmen sei das Infektionsgeschehen etwa in den Landkreisen oder auch den Altersheimen zu unterschiedlich. Damit hätte das Thema erledigt sein können.“
Doch:
„Aus den Papieren geht hervor, dass dem RKI der Mut zum Widerspruch fehlte. „Kommt das RKI der politischen Forderung nicht nach“, so heißt es im Protokoll, würden Konsequenzen drohen.“
Bodderas schlussfolgert und zitiert:
„Das Protokoll sorgt unter Politikern und Wissenschaftlern für Empörung. „Es wird deutlich, wie stark das RKI schon in den ersten Monaten der Pandemie von der Bundesregierung an die Kandare genommen wurde“, kommentiert FDP-Vize Wolfgang Kubicki gegenüber WELT den Vorfall.“
Kubicki darf dann in diesem Artikel noch Aufarbeitung und eine Kommission des Parlaments fordern. So weit, so verlogen.
Die etablierte Presse: Totalausfall mit wenigen Lichtblicken
Selbst im vierten Jahre der größten Verwerfung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, in der eine katastrophal falsche Politik Millionen Bürger gesundheitlich, psychisch und finanziell schädigte, muss man den etablierten Medien (oder auch Mainstream- oder Qualitätsmedien) von ARD bis Zeit einen weitgehenden journalistischen Totalausfall attestieren. Artikel wie dieser sind noch die große Ausnahme. Doch warum hinter der Bezahlschranke und gedruckt erst auf den hinteren Seiten? Fürchtet man den Erfolg? Auf Seite eins und mit einer anderen Überschrift – wir kommen noch darauf – wäre diese Ausgabe der Verkaufsschlager des Jahres. Das zeigt die Erfahrung mit einem weiteren Springer-Medium. In der kurzzeitigen BILD-TV-Glanzphase, in dessen Talkshows echte und ungeschminkte Kritik möglich war, wurden Millionenklicks erzielt. Dennoch wurde der Megaerfolg samt Chefredaktion abgesetzt. Auf Druck? Ja wessen Druck?
So verdienstvoll das aufklärerische Corona-Wirken der Welt-Journalisten Tim Röhn oder Elke Bodderas ist, die verhaltene Präsentation bremst deren Wirkung. Und zwar genau so, dass sie zwar wahrgenommen wird, aber eben den klassischen Tagesschau-Konsumenten nicht erreicht. Als beispielsweise Tom Lausen in Verbindung mit den parlamentarischen Möglichkeiten der AfD-Fraktion bewies, dass das PEI sich seiner Verpflichtung verweigerte, die Krankenkassendaten zu den Covid-Genimpfnebenwirkungen einzuholen, und damit die Bürger weiter Gefahren aussetzte, berichtete die Welt auf den hinteren Plätzen korrekt darüber mit der allerdings komplett irreführenden Überschrift: Die falschen Horrorzahlen der AfD. Lichtblicke im journalistischen Mainstream, die ohne solches Taktieren auskommen, finden sich inzwischen auch in der Berliner Zeitung, mit Beiträgen in Klartext ohne Hintertürchen geliefert, wie z.B. hier.
Und nicht zu vergessen: Schon zu Beginn der Coronakrise hielt der Nordkurier das zerfledderte Fähnchen des kritischen Mainstream-Journalismus hoch (siehe untenstehendes Interview mit Michael Meyen oder aktuell hier) sowie, nachdem der damalige Chefredakteur dorthin wechselte, die Schwäbische Zeitung.
Doch die Reichweite einer Titelstory in der Welt oder gar Bild erreichen diese Zeitungen leider nicht. Der Tagesschau-Konsument bleibt weiter von der Wirklichkeit verschont.
Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen
Doch warum stört mich die Überschrift des aktuellen Welt-Artikels? Abgesehen davon, dass er wieder Wolfgang Kubicki eine Bühne als rechtschaffenden Regierungskritiker bietet und dabei übersieht, dass Kubicki ebenfalls für Corona-Politik mitverantwortlich ist. Er ist nicht Opposition. Er hat beispielsweise im Bundestag für die einrichtungsbezogene Impfpflicht gestimmt, und eine Entschuldigung seinerseits für diese historische Fehlleistung kenne ich nicht aus seinem Mund.
Doch etwas anderes stört mich an diesem Artikel viel mehr. Es ist die Zielrichtung, den die Überschrift vorgibt. Er vermittelt das Bild, als wäre die Regierung übermotiviert gewesen und eine rechtschaffene RKI-Leitung hätte die Corona-Lüge und die damit verbundene Katastrophe stoppen können. Er suggeriert, dass die eigentlich Schuldigen im RKI zu suchen sind.
Nichts könnte falscher sein. Man darf mit Fug und Recht unterstellen, dass der damalige Kanzleramtsminister Helge Braun und der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn ganz genau wussten, dass es nicht den Hauch einer fachlichen Rechtfertigung für das Ausrufen eines Notstandes und die damit verbunden Maßnahmen gab. Auch muss ihnen klar gewesen sein, welchen Schaden sie damit an der Bevölkerung anrichten. Dazu brauchte es kein RKI. Internationale wie nationale Erklärungen, mit einer überwältigenden Zahl an Fachleuten, z.B. hier, warnten vehement. An dieser Stelle sei nochmals die verdienstvolle Arbeit des Oberregierungsrates Stephan Kohn genannt, der alle Corona-Krisenstäbe im Mai 2020 mit einer hochwertigen Analyse vor den Lockdown-Schäden warnte, die erwartbar genauso eingetroffen sind.
Die neuen Medien, die die Lücke des alten Mainstreams übernahmen, warnten mit besten Argumenten im Übermaß seit Anfang 2020 und lieferten Fakten über Fakten, warum die Pandemie als Bedrohung nie existierte oder die Krankenhäuser unterbelegt waren. Sie warnten ohne Unterlass, dass der Lockdown nie gerechtfertigt war, aber unfassbares Leid anrichtet, man denke an die Einsamkeit der Alten und der Kinder, an das einsame Sterben – und vor den katastrophalen Risiken der neuartigen Covid-Impfstoffe.
Sie wollten es nicht wissen
Doch weder Helge Braun noch Jens Spahn, weder ihre Nachfolger, weder die Kanzler oder Innenminister, weder die Chefredakteure noch die Verfassungsrichter WOLLTEN es wissen. Sie blockten konsequent selbst die hochwertigste Kritik ab, und viele diffamierten sie. Das ist tausendfach dokumentiert. Genau um diese Flucht vor der Verantwortung von vornherein ins Leere laufen zu lassen, habe ich meine zwei Corona-Bücher auf unlöschbares Papier geschrieben: Der Staatsvirus und Das Staatsverbrechen. Sie belegen, worüber wir eigentlich sprechen: Um nichts anderes als die erste weltweite staatliche Vermarktungskampagne eines nutzlosen wie gefährlichen Arzneimittels, dass nur deshalb zugelassen werden konnte, weil der geschundenen und leidenden Bevölkerung die neue unausgereifte modRNA-Technologie als Rettung verkauft wurde – und die etablierten Medien das Spiel mitspielten.
Helge Braun und Jens Spahn sind nicht naiv. Sie müssen gewusst haben, dass sie sich in die Kampagne eines Großinvestorennetzes haben einbinden lassen. Dafür wurde die freiheitliche demokratische Grundordnung in weiten Teilen willkürlich ausgesetzt, genau das beweisen die RKI-Files. Millionen Bürger wurden geschädigt, Tausende bezahlten die Covid-Kampagne mit ihrem Leben. Hier übrigens die Gewinner des Ganzen.
Lothar Wieler oder Lars Schaade haben versagt. Aber sie sind vergleichsweise kleine Fische. Hätten Sie Anstand besessen, wären sie damals besser zurückgetreten, als die Bevölkerung bezüglich der angeblichen Wissenschaftlichkeit der Corona-Politik anzulügen. Aber wäre der Corona-Ausnahmezustand damit verhindert worden? Die Maßnahmen wurden ja offenbar rein politisch im vollen Bewusstsein ihrer Sinnlosigkeit und ihrer Risiken von der Regierung beschlossen.
Die offene Frage ist, nicht nur im Falle Helge Brauns oder Jens Spahns, welche Konsequenzen es für politische Verantwortungsträger hat, wenn sie die Bürger wissentlich und ohne belastbare Grundlage über längere Zeit wesentlicher Grundrechte berauben. Deshalb bleibt die Coronaaufklärung ungemein wichtig, auch wenn sie ein mühsamer Marathonlauf ist. Es geht dabei um viel mehr als nur um die Corona-Politik.
Für unsere Rubrik „Achgut zum Hören“ wurde dieser Text professionell eingelesen. Lassen Sie sich den Artikel hier vorlesen.
Dr. med. Gunter Frank, geb. 1963 in Buchen im Odenwald, ist niedergelassener Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Gallen. Er ist Autor mehrerer erfolgreicher Bücher wie: Unternehmensressource Gesundheit, Lizenz zum Essen, Die Mañana-Kompetenz, Schlechte Medizin oder zuletzt Karotten lieben Butter. Er engagiert sich in Fachgesellschaften und publizistisch für eine Medizin, die abseits von Ideologien und Wissenschaftsmissbrauch das Wesentliche nicht aus den Augen verliert, den relevanten Nutzen für den Patienten.
Wer sich tiefer mit dem Thema befassen will, findet im Achgut.shop:
Gunter Franks brisantes Buch „Das Staatsverbrechen“.
Sowie von
Ulrike und Tom Lausen: „Die Untersuchung“
Die Corona-Aufklärer nehmen drei Jahre Ausnahmezustand mit Hilfe der KI unter die Lupe. Die künstliche Intelligenz muss dabei im Angesicht der ihr zugänglichen Faktenlage nach und nach zugeben, dass die Kritiker in Vielem vollkommen recht hatten.
Am, besten beide zusammen hier im Achgut-Shop bestellen.