Eigentlich gab es vor Kachelmann überhaupt kein Wetter. Und nach Kachelmann auch nicht. Vor ihm hat’s nur geregnet und geschneit oder der Wind blies und die Sonne schien. Nach ihm gab´s und gibt´s nur Katastrophen, Hitzewellen ,Überschwemmungen oder Kältechaos. Alles verursacht durch CO2 mit der Folge von Klimaerwärmung als der alleinigen Ursache. K Schuld sind immer die Deutschen und die haben deshalb die Pflicht das Klima zu retten.
Mir waren Kachelmanns Wetterberichte am Anfang auch zu sehr auf Show gemacht. Spätestens seit seiner Vorhersage einer Extremwetterlage, die der deutsche Wetterdienst glatt verpennt hatte, mußte man ihn ernst nehmen. Der Prozeß, basierend auf einer offensichtlich falschen Anschuldigung, nachweislich über Wochen vorbereitet, warf ein Schlaglicht auf die deutsche Justiz und das Rechtsverständnis unserer Feministinnen. Der Falschbeschuldigerin geschah nichts. Die gehässigen “Gerichtsberichte” Alice Schwarzers in der Bildzeitung waren ein Tiefpunkt des Journalismus und ein Lehrstück über “hate speech”. Schwarzer, der Bundesfurie, noch irgendein positives Merkmal abzugewinnen, war anschließend nicht mehr möglich. Ich wünsche Kachelmann alles Gute für seinen weiteren Weg.
Ein Glück, das es den streitbaren Herrn Kachelmann gibt der den Märchenonkels vom PIK Contra gibt. Ich kann mich noch gut erinnern, vor 70 Jahren gab es regelmäßig einen 1. Mai an dem ich keinen grünen Zweig aus Opas Garten an mein Roller knüppern konnte weil es auch im April noch so saukalt war, das keine Knospe aufgegangen war. Sogar ein paar feuchte Schneeflocken sind mir im Gedächtnis geblieben. Im Dezember war mir aufgefallen, das die große Grünfläche vorm Büro urplötzlich mit hunderten Maulwurfshügeln verziert war. Die Tierchen waren außergewöhnlich aktiv. Ein Recherche ergab, sie legen Wurmvorräte an wenn sie vermuten das mit längerem Bodenfrost bis in größere Tiefe zu rechnen ist. Dann legen sie sich darunter eine Höhle an. Nun kam ich auf die Idee Kachelmanns Temperaturaufzeichnungen grafisch auszuwerten und ein Gedankenblitz sagte mir, “es könnte wieder mal so einen richtigen Spätwinter geben” , der Schwabezyklus plus Halezyklus ? plus x, das wäre was. Also hab ich frech rausposaunt, das ich mir dieses Jahr zu meinem Geburtstag im Februar bei Petrus Wetter wie in meiner Kindheit wünsche, und für die FFF Hüpfer habe ich zu ihrem Weltklimatag im März auch noch eine Ladung Hagel bestellt. Nun ja, auf meine Mail haben sie natürlich nicht reagiert, aber wenn sie dann abends halb erfroren zu Hause sind - - - Der erste Teil meines Wunsches ist ja schon erfüllt. Gott erhört immer die Gebete braver Atheisten.
Kachelmann hat meine Sympathien. Der Vorwurf, dass er mit dazu beigetragen hat, dass die Wetterberichterstattung nicht mehr gar zu seriös ist, weil er Elemente des Boulevardjournalismus integriert hat, kann auch zur Unterstreichung seiner Kritik angeführt werden: er weiß wovon er spricht und wie das Geschäft organisiert ist. Sensationalisierung ist sicher ein mehrschneidiges Schwert, es macht aber einen Unterschied, ob man die Berichterstattung zum Zwecke der Unterhaltung lediglich aufwürzen will, oder man ideologische Propaganda zum Zwecke des Gesellschaftsumbaus betreibt.
Nicht die Geliebte, es war eine allseits bekannte Feministin und Männerhasserin, die in Kooperation mit einer GROßBUCHSTABEN Zeitung Herrn Kachelmann ge- und vernichtet hat. Herr Kachelmann wurde Opfer von MeToo, das es damals noch nicht gab. Daß Herr Kachelmann, dem sein Lebenswerk vernichtet und genommen wurde, nun das macht, was wir alle versuchen, das ist ihm nicht zu verdenken, denn wir alle versuchen zu überleben. Im Übrigen ist es scheißegal, ob Herr Kachelmann ein abgeschlossenes Studium vorzuweisen hat - der Herausgeber eines beliebten liberalen Internetblogs hat sein Studium auch abgebrochen - nicht der akademische Titel, sondern der Output zählt, Herr Etscheit!
Ob Studium abgeschlossen oder nicht: Der Mann ist einfach unterhaltsam. Da man ohnehin über das Wetter der nächsten Wochen nichts verlässliches sagen kann, ist mir die flockige Kachelart lieber als der drög-moralisierende Sven Glückspilz von der ARD. Als Meteorologe wabert der in höheren Dimensionen: “Sven Plöger spricht Klartext: Wie können wir den Klimawandel soweit begrenzen, dass er uns als Menschheit nicht überfordert?” Widerlich, dieses “wir” und “uns”. Bei der DDR galt das jedenfalls noch ausschliesslich dem eigenen Land; die ARD-Festangestellten wollen “uns” die ganze Menschheit retten lassen. Auf die sozialisische Regierungsschleimerei des “wir” und “uns” seitens der Personen, die von unseren Zwangsabgaben leben, kann man als mündiger Bürger verzichten. Da ist mir der tüchtige Unternehmer Kachelmann lieber.
Meine drei Mädels sahen früher nie einen Wetterbericht , ja bis Kachelmann auf dem Bildschirm erschien und mit unverwechselbaren Charme langweilige Wetterphänomene recht unterhaltsam unter die Zuschauer brachte . Und dieser Mann , der sich vor Liebesbriefe und Heiratsanträge nicht retten konnte ,wurde dann mit Hilfe der Medien fertig gemacht . Um das Thema abzuschließen : ich wünsche ihm alles Glück und viel Erfolg ! Das Zitat ist von Winston Churchill , könnte aber von Kachelmann kommen : “Gib niemals auf! Nie! Nie! Nie!”.
Was mit Kachelmann kam, war ein lockerer Ton beim Wettervortrag. Da wurde auch zwischendurch die “gefühlte Temperatur” erklärt und wenn es “pieselte”, wußte jeder, dass von schwachem Nieselregen die Rede war. Was er nie gemacht hat und heute zu Recht verurteilt ist diese Katastrophenvorhersage, mit dem jeder schwache Wind als Vorbote des unmittelbaren Weltklimauntergangs dem geneigten Zuschauer rübergebracht wird. Das kann man ihm nun wirklich nicht zum Vorwurf machen.
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