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Gegen den “Stammtisch” zu sein, ist keine stilistisches Problem, sondern Zeichen einer zutiefst antidemokratischen, präpotent-paternalistischen Geisteshaltung. Denn nichts anderes bedeutet eine Verurteilung oder Verächtlichmachung des Stammtisches, als den Bürgern Vorschriften über das richtige und gewünschte Zustandekommen ihrer Ideen, Ansichten und Meinungen zu machen. Und jedes richtige und gewünschte Zustandekommen der Gedanken endet beim Polittruck und beim Inquisitor. Nicht nur bei den Sozialisten. Wer Freiheit sagt, muss immer auch den Stammtisch mitmeinen. Denn dort wird darüber entschieden, was die Freiheit ist - nicht in den exklusiven Zirkeln des “juste milieu” von den dorten beheimateten Seilschaften. Und wer als Politiker den Stammtisch verunglimpft, verunglimpft damti auch die Bürger seines Staates allesamt. Und wenn er sich dann auf einer Wahlveranstaltung zeigt und das Gespräch mit seinen potentiellen Wählers sucht, dann ist das nur eine bessere Verarsche: denn die Meinung der Wähler interessiert ihn ja nicht.
Lieber Herr Maxeiner, super Beitrag. Über diesen Vorwurf der Stammtischparole habe ich mich auch schon etwas gewundert. Außerdem habe ich in meinem Umkreis festgestellt, dass sich der klassische Stammtisch sowieso wie alles in der Gesellschaft längst verändert hat. Die Dorfkneipe in der mein Großvater zeitlebens zum Stammtisch ein und aus ging ist aufgrund der alternden Wirtin geschlossen. Stattdessen tauchen anderswo überall Stammtische auf. Der Azubi-Stammtisch in meinem Lehrbetrieb, ein Stammtisch für die Studenten meines Studienfachs, sowie Stammtische für studentische Aushilfskräfte. Wie zu vermuten, sucht man bei solchen Stammtischen braunes Gedankengut vergeblich. Die Gespräche in diesen Runden sind dieselben wie bei anderen Gelegenheiten. Also warum wird dieser Vorwurf immer als Generalkeule herausgeholt? Bei einem der letzten Stammtische machte sich die Runde weniger Sorgen um die Integration von Flüchtlingen, vielmehr zeigte man sich besorgt, ob es noch möglich sei unsere Politiker wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Dies führte zu großer Erheiterung und konstruktiven Vorschläge. Vielleicht sollten alle Politiker gezwungen werden ein Praktikum in einem handwerklichen Betrieb zu machen, um zu lernen wie das Zusammenleben in unserer Gesellschaft funktioniert ;) Also vielleicht sollte man auch in der Politik öfter mal die Stammtische konsultieren. Viele Grüße
Ich würde sogar behaupten: Was der arabischen Welt für den Schritt in die Moderne fehlt, ist der Stammtisch. 1.) Traue keinem Menschen, mit dem du nicht mal ordentlich einen gebechert hast. 2.) Nur Besoffene und Kinder sagen, was sie wirklich denken
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