Gastautor / 13.04.2025 / 16:00 / Foto: Unbekannt / 5 / Seite ausdrucken

Der Staat wird uns nicht retten

Von Peter Holzer.

Die Bürger müssen selbst aktiv werden und sich  Freiheit und Wohlstand erkämpfen und erarbeiten. Der Staat wird uns nicht retten, ganz im Gegenteil.

Heutzutage hören wir immer öfter und lauter die Forderung: Der Staat soll unsere Probleme lösen! Möglichst alle Unternehmen und Arbeitsplätze retten. Bürgschaften gewähren, Subventionen und Fördergelder bereitstellen, die Rente sichern, für Work-Life-Balance sorgen, sich an „systemrelevanten“, in finanzielle Not geratenen Unternehmen beteiligen. 

Doch diese Vollversorgung fordert einen hohen Preis: Mit jedem erleichternden Eingriff durch den Staat schrumpft das Vertrauen der Bürger in den Markt – und die Sehnsucht nach dem alles ordnenden und beschützenden Staat wird immer größer. Natürlich ist es bequem, wenn jemand anders kommt und Ihnen Ihre Probleme löst. Die Frage ist nur, ob es auch gut für Sie und für unsere freiheitliche Gesellschaft ist. Hinter der Sehnsucht nach dem starken Staat entdecke ich in Gesprächen häufig nicht nur Bequemlichkeit – sondern auch eine befremdliche Haltung, welche die gute Zukunft unseres Landes gefährdet. Sie lautet: Kapitalismus sei etwas Schlechtes.

Das Wort Kapitalismus wird häufig verwendet. Aber was genau verstehen wir eigentlich darunter? Es handelt sich um eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Vereinfacht gesagt, besitzen darin verhältnismäßig wenige Menschen (= Unternehmer) das Kapital (= Produktionsgüter). Unter Kapital versteht man dabei nicht nur Geld, sondern beispielsweise auch Unternehmen, Fabriken, Maschinen usw. Die Unternehmer sind im Kapitalismus frei, das zu produzieren, was sie wollen. Da sie ihren Gewinn maximieren wollen, bieten sie vor allem solche Güter an, die von möglichst vielen Menschen nachgefragt werden. Das ist das Geniale am Kapitalismus: Der Markt reguliert sich selbst, indem Angebot und Nachfrage immer um ein Gleichgewicht kreisen.

Die Schattenseiten des Kapitalismus

Manch einer bezeichnet den Menschen als Parasiten, der die Erde ausnimmt. Der Kapitalismus befeuere die Zerstörungswut. Er sei demnach eine Krankheit, die den Menschen zu schlechtem Verhalten zwinge. Die Folge: Raubbau an der Natur, Umweltverschmutzung, Artensterben, Klimaerwärmung. Die schmerzhaften Folgen des Kapitalismus – so der Vorwurf – würden immer lauter, sichtbarer und drängender. Ein weiterer Kritikpunkt ist: Durch den Kapitalismus würden die Reichen immer reicher. Da ist viel Wahres dran. Denn wer viel Geld hat, kann es mit den Händen zum Fenster rauswerfen: Villen kaufen, Luxusuhren, teuren Whiskey, Oldtimer. Und wird trotzdem immer reicher. 

Denn wenige Jahre später sind die Luxusgüter im Wert gestiegen und können mit stattlichem Gewinn verkauft werden. Die Margen sind häufig beträchtlich. Villa für 1,9 Mio. Euro gekauft – für 2,8 Mio. Euro verkauft. Selbst wenn Sie das Geld, was Sie als Reicher nicht für die Alltagskosten brauchen, nur sicher anlegen, können Sie ein überdurchschnittliches Leben leben. 10 Mio. Euro so zu investieren, dass Sie netto 3 Prozent Ausschüttungen erhalten, ist für erfahrene Investment-Manager einfach machbar. So kommen jedes Jahr 300 000 Euro Zinsen aufs Konto.

Davon lässt sich entspannt leben. Die Masse kann von solchen Zuständen nur träumen. Die Hälfte der Bevölkerung besitzt mit 400 Milliarden gerade mal 2,3 Prozent des Gesamtvermögens. Dagegen gehören den obersten 10 Prozent 60 Prozent des Gesamtvermögens. Der Schluss liegt nahe: Wer kein Vermögen hat, muss hart malochen – und schafft es damit nur in seltenen Fällen zur finanziellen Freiheit. 

Kapitalismus ist gut 

Die Schattenseiten mögen kühl oder gar falsch erscheinen. Verständlicherweise mehren sich die Stimmen, Kapitalismus sei etwas Schlechtes. Doch wir sollten nicht in einen Glaubenskrieg verfallen, der am Ende mehr Opfer fordert als Mehrwert bringt, sondern der Realität ins Gesicht sehen.

Dann wird deutlich: Kapitalismus ist gut. Wahrscheinlich sogar das Beste, was wir haben. Und zwar aus vielen Gründen. Erstens: Auch wenn es immer noch viel Armut in der Welt gibt: Kapitalismus ermöglicht Wohlstand für viele Menschen. Das reale Pro-Kopf-Einkommen ist seit 1980 von 5400 Dollar auf 8500 Dollar gestiegen. In der Zeit von 1980 bis 1990 haben 800 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz gefunden. Prinzipiell hat im Kapitalismus jeder die Chance, zu Vermögen zu kommen oder zumindest Wohlstand aufzubauen. Wohlstand ist dadurch nicht mehr ausschließlich abhängig davon, in welchen Stand oder welcher Kaste man geboren ist, wie es in vielen westlichen Kulturen früher der Fall war (Feudalsystem).

Zweitens: Kapitalismus sorgt dafür, dass die Lebenserwartung steigt. Diese hat sich in den letzten 150 Jahren nahezu verdoppelt. Drittens: Kapitalismus steigert das Bildungsniveau. Anfang der 70er-Jahre konnte nur weniger als die Hälfte der Menschen lesen und schreiben; heute sind es Dreiviertel. Viertens: Kapitalismus sorgt für Fortschritt in Wissenschaft und Technik. Der Wettbewerb der Unternehmen um Marktanteile und Kundengunst sorgt für neue Ideen und Innovationen, die das Leben lebenswerter machen. Mit Menschen rund um den Globus telefonieren. Weltweit Freunde und Familie besuchen. Krankheiten heilen. Einfacher Zugang zu Bildung durch das Internet. All das und noch viel mehr wäre ohne Kapitalismus nicht möglich.

Von allein geht es nicht

Wir ruckeln mit unserem Sprinter über eine Schlaglochpiste irgendwo in Polen. Das Navi weist den Weg zu einem See. Wir hoffen, ein ruhiges Plätzchen in der Einsamkeit der Natur zu finden. Wir fahren um die letzte Kurve. „Alter Schwede, das ist ganz schön voll hier“, kommentiere ich die zahlreichen Autos, die mir plötzlich ins Auge springen. „Ganz vorne ist noch ein Platz frei“, lacht meine Frau. 

Später am Abend sitzen wir vor unserem Auto und trinken ein Glas Wein. Zwei Männer kommen vorbei. „Was ist denn hier los?“, will meine Frau wissen und deutet auf die zahlreichen Angler, die sich rund um das Ufer des Sees verteilt haben. „Wir machen einen Angel-Wettbewerb“, erklärt einer der beiden. „Wir sind ein Angler-Verein“, ergänzt der andere.

„Ohne unser ehrenamtliches Engagement wäre dieser See entweder zugewildert oder zugemüllt. Aber das Unangenehme lastet immer nur auf denselben wenigen Schultern“, sagt er sichtlich mitgenommen.„Wie meinst du das?“, will meine Frau wissen. „Wenn wir Freiwillige suchen, die mit uns den Rasen mähen, melden sich zwei Leute“, zeigt er mit den Fingern auf sich und seinen Kumpel. „Wenn es darum geht, einmal im Jahr den ganzen Müll hier aufzusammeln, den die Leute hinterlassen, melden sich gerade mal fünf. Aber wenn es darum geht, Spaß zu haben wie beim heutigen Angel-Wettbewerb, dann sind gleich 27 Leute freiwillig dabei.“ 

Auf dem Boden der Realität

Grundsätzlich gebe ich mir Mühe, ein positives Menschenbild zu haben. Dabei hilft mir der Gedanke, den Menschen nicht so zu sehen, wie er ist – sondern so, wie er sein könnte. Das Potenzial zu sehen. Und ja, dazu gehört auch, von einer positiven Zukunft zu träumen. Idealistisch davon auszugehen, dass die Menschen von sich aus das Gute tun. 

Dass der moralische Kompass in jedem von uns funktioniert. Doch ich bin nicht nur ein idealistischer Träumer, sondern auch ein Realist. Täglich begegnen mir Situationen in den Unternehmen und in der Gesellschaft, die meine Träume hart auf dem Boden der Realität aufschlagen lassen. Ähnlich wie es die beiden Männer am See berichten. 

Wenn es um Spaß und Freude geht, sind schnell 27 Menschen am Start. Die Nacht lang angeln, nach persönlichem Erfolg gieren, Bierchen trinken, grillen. Aber wenn es um langweilige Maloche geht und den Dreck von anderen Menschen wegzuräumen, gibt es im Verein plötzlich kaum noch Menschen, die Zeit und Lust haben, sich für das Gute einzubringen.

Das Raubtier muss gezähmt werden

Ähnlich verhält es sich mit dem Kapitalismus. Trotz all seiner Vorzüge: Die Schattenseiten zeigen, dass es Regeln braucht, damit er uns nicht ins Unheil führt. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Menschen sich freiwillig und aufgrund ihres gesunden Menschenverstands „gut“ benehmen. Dafür haben wir Lösungen gefunden, um ein faires Miteinander sicherzustellen: Mindestlohn, gesunde Arbeitsbedingungen, ökologische Vorgaben, Anti-Monopol-Maßnahmen. Vieles davon regelt der Staat. Anderes regeln die Gewerkschaften, weil Angestellte in der Gemeinschaft stärker sind als allein. Der freie Markt könnte zügellos werden. Deswegen haben wir in Deutschland unseren Arm auf seine Schultern gelegt, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt. Wir nennen das „Soziale Marktwirtschaft“. 

Der Staat soll für Rahmenbedingungen sorgen, in denen wir uns frei, aber doch sozial gerecht entfalten können. Mit der Sozialen Marktwirtschaft ist jedoch nicht gemeint, dass der Staat selbst versucht, der bessere Unternehmer zu werden. Das geht viel zu oft schief. Ein paar Beispiele: Die Stadt Völklingen versuchte sich in der Meeresfischzucht und investierte rund 20 Mio. Euro. Ergebnis: Insolvenz. Die Bundesrepublik Deutschland sowie die Länder Berlin und Brandenburg versuchten sich als Projektentwickler beim Flughafen BER. Die Kosten des Mammut-Projekts explodierten auf 7 Milliarden Euro. Die Eröffnung wurde mehrfach verschoben und konnte schließlich erst nach 14 Jahren Bauzeit realisiert werden. Landesbanken, Nürburgring-Debakel oder Regionalflughäfen: Die Beispiele, in denen staatliches Engagement zu finanziellen Desastern führen, sind mannigfaltig. Blicken wir zum Beispiel auf die Deutsche Bahn. 

Ihre Lage ist desolat – die Züge sind chronisch verspätet, Schienen und Brücken marode. Das hat das Staatsunternehmen nicht daran gehindert, im Jahr 2023 seinem Management Boni in Höhe von insgesamt 5 Millionen Euro auszuzahlen. Die Extrazahlungen sind eine Belohnung dafür, dass es mehr weibliche Führungskräfte im Unternehmen gibt. Die gibt es, obwohl Ziele für Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit dramatisch verfehlt wurden.

Unser Land droht zu ersticken

Der Trick dabei: im Berechnungsmodell des Konzerns für die Boni können Bereiche, in denen Ziele verfehlt wurden, mit anderen Bereichen, in denen Ziele übertroffen werden, verrechnet werden. Die Bahn hatte nun die eigenen Ziele im Bereich „Frauen in Führung und Mitarbeitenden-Zufriedenheit“ 2022 geringfügig übertroffen, der Bonus für diesen Bereich wurde deutlich erhöht auf einen Wert von 175 Prozent. Es mag erstrebenswert sein, wenn mehr Frauen in Führung gehen. Aber noch viel entscheidender ist, dass die Bahn pünktlich ist und die Kunden begeistert sind. Das wurde nicht erreicht und der Steuerzahler zahlt trotzdem die Zeche. 

Das muss ein Ende haben. Anscheinend wirken die Vorzüge der kapitalistischen Welt nicht nur auf Bürger und Unternehmer, sondern auch auf manche Politiker so betörend, dass die Diagnose lauten muss: Wir müssen nicht den Kapitalismus zähmen, sondern uns selbst. Doch wie wir im vorherigen Kapitel gesehen haben, verkommt die sinnvolle Selbstregulierung einer sozialen Marktwirtschaft zu einem Geschwür der überbordenden Bürokratie. Dieses Geschwür droht, unser Land zu ersticken. 

Die Sehnsucht nach dem starken Staat, der unsere Probleme löst, führt dazu, dass wir uns als Gesellschaft selbst fesseln und im internationalen Wettbewerb der Nationen erlahmen. Staatsinterventionismus, Steuerlast, Staatsquote, Regulierung – unsere Freiheit ist in Gefahr.

Ein gefährlicher Irrglaube

Bedenklich finde ich, dass es anscheinend eine wachsende Anzahl Menschen gibt, die eine gewisse Gleichgültigkeit in Sachen Freiheitsbeschränkung an den Tag legen. Sie finden es sogar gut und sinnvoll, die Freiheit zu beschneiden. Ihre Haltung: Wir müssen den Menschen in seiner Gier begrenzen. Die Lösung: Verbote und Vorschriften formulieren. Freiheit sei schließlich nicht alles. Luxus-Sportwagen, Flugreisen, exotische Früchte im heimischen Supermarkt – das müsse nicht sein. 

In der Folge schreibt der Staat beispielsweise vor, was gesunde Ernährung ausmacht, und will den Zucker aus dem Supermarktregal verbannen und Werbung für Süßigkeiten verbieten, die sich an Kinder richtet. Und wenn die Energieversorgung mal eng wird, mag uns mancher Politiker versichern, ein nasser Waschlappen reiche völlig aus statt einer warmen Dusche. Es scheint, als würde ein unsichtbarer Zeremonienmeister die Gesetze des Zeitgeists formulieren. Definieren, wie die neue Norm des Miteinanders auszusehen habe. Was noch erlaubt bleibt – und was verboten gehört. Auch Unternehmen dürfen schon lange nicht mehr so frei arbeiten, wie sie wollen. In einigen Unternehmen müssen Frauen zum Beispiel den Vortritt bekommen, wenn sich Mann und Frau, beide gleich qualifiziert, auf eine Stelle bewerben. Positive Diskriminierung nennt sich das dann – anstatt es den Unternehmen selbst zu überlassen, wie sie arbeiten wollen. 

Ein anderes Beispiel ist der ideologische Fokus auf das E-Auto als Allheilmittel, anstatt den Forschern die Freiheit zu geben, die beste Technologie gewinnen zu lassen. Statt visionär an das Potenzial unseres Erfindergeists zu glauben, beschränken wir diesen lieber auf nur eine Technologie. Kurzum, die Forderung lautet vielerorts: Freiheit muss beschränkt werden, damit wir als Menschheit ein faires Leben leben – und als Spezies überhaupt auf diesem Planeten überleben können. Die Frage ist: Wo verläuft die Grenze der Freiheitsbeschränkung? Oder gibt es gar keine – und es darf alles verboten und eingegrenzt werden, was eine vermeintliche Instanz für die Menschheit als sinnvoll erachtet?

Die Freiheit, zu wählen

Diese freiheitsfeindliche und oftmals auch kapitalismusfeindliche Gesinnung wird ihren Tribut fordern. Die schmerzhaften Folgen werden nicht von heute auf morgen spürbar. Es ist kein Schlag auf die Niere, sondern eher ein ­langsames Ersticken. Der Wirtschaft wird die Luft zum Atmen genommen und der Wirtschaftsriese Deutschland erlahmt. Die nicht durchdachte Energiewende und der Ukrainekrieg haben in ihrer Folge die Energiekosten in astronomische Höhen schnellen lassen, sodass energieintensive Industrien in lebensbedrohliche Zustände geraten. 

Wenn es hier keine zeitnahe Lösung gibt, bleibt den Unternehmen nur, mit den Produktionsstätten in andere Länder mit wirtschaftsfreundlicheren Rahmenbedingungen abzuwandern. Doch wenn wir durch solche und andere Maßnahmen der Marktwirtschaft an die Gurgel gehen, gefährden wir unseren Wohlstand. Und in der Folge dann auch unsere Freiheit. Die Geschichte zeigt, dass die diversen sozialistischen Experimente der Menschheit alle gescheitert sind. Armut und Not werden nicht bekämpft, indem ein starker Staat die Kontrolle übernimmt, sondern wenn die Bürger möglichst eigenverantwortlich handeln dürfen.

Die Wirtschaft und der Kapitalismus ermöglichen uns Menschen die Freiheit. Die Freiheit, zu wählen. Ob Unternehmer, Mitarbeiter oder Kunde, jeder hat das freie Wahlrecht, zu tun, was er will. Und diese Wahlfreiheit im engeren Sinne breitet sich natürlich auch auf andere Lebensbereiche aus. Wer einmal den süßen Nektar der Freiheit probiert hat, sollte ihn eigentlich nicht mehr missen wollen. Denn die Freiheit ermöglicht uns erst ein buntes Leben mit schier unendlichen Sportarten, Hobbys, Urlaubsmöglichkeiten, kulinarischen Richtungen und sexuellen Orientierungen. Möge jeder nach seiner Façon glücklich werden. Marktwirtschaft, unsere Freiheit und der entstehende Wohlstand sind keine Feinde für unser Überleben. 

Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer

Das Paradoxe ist: Der Weg dorthin hat bisher den hohen Preis der Umweltverschmutzung gekostet. Doch Marktwirtschaft, Freiheit und Wohlstand sind es dann, die dafür sorgen, dass wir Menschen uns nicht mehr nur für unser persönliches Glück interessieren – sondern unseren Fokus auch auf höhere Sphären richten. Wenn Sie in Armut leben, interessiert Sie nur das pure Überleben. Reisen Sie doch mal in die Entwicklungsländer dieser Erde. Sie werden nicht nur Armut und Elend, sondern auch schreckliche Arbeitsbedingungen, Unmengen von Müll und Raubbau an der Natur sehen. Die Menschheitsgeschichte zeigt, dass wir erst nachdem der Wohlstand da ist, den Anspruch entwickeln, in einer guten Umwelt zu leben. Und damit wächst auch die Bereitschaft, für diese gute Umwelt etwas zu tun. Unser Ziel muss also Wohlstand für alle sein. Selbstredend in unserem eigenen Land, aber auch in den anderen Ländern dieser Welt. Kapitalismus ist nicht das tödliche Gift, sondern die lebensrettende Lösung.

Solange wir als Bürger unserer Bequemlichkeit nachgeben; solange wir lieber nach einer 4-Tage-Woche rufen, anstatt uns anzustrengen und Leistung zu bringen; solange wir uns selbst bei kleinsten Problemen nach dem fürsorglichen Staat sehnen, anstatt selbst die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen: Solange wir das tun, befinden wir uns auf dem Weg in eine düstere Zukunft. Sie erinnern sich: Zuerst gerät die Wirtschaft ins Trudeln. In der Folge sinken die Gewinne und Steuereinnahmen. Menschen verlieren ihre Jobs. Wohlstand sinkt. Und damit auch die Kraft unseres Sozialstaats. 

Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer – und auch nicht der bessere Ingenieur, Arzt und Erfinder. Und auch nicht der bessere Bürger, der für Sie entscheidet, wie Sie Ihr Leben meistern. Wir müssen den Irrglauben loswerden, dass mehr Staat automatisch mehr Schutz der Bürger bedeute. Es ist der mündige, kritische Bürger, der zusammen mit dem Staat Verantwortung übernehmen muss, um die Probleme unserer Zeit zu lösen. Der Staat setzt die Rahmenbedingungen. Handeln müssen aber wir, die Bürger. Wir brauchen nicht mehr Staat, sondern mehr Menschen mit Mut und Visionen.

Dies ist ein Auszug aus Peter Holzers Buch „Aufstand der Leistungsträger“, lau verlag, 360 Seiten, 24,00 Euro.

 

Peter Holzer ist seit 2009 Sparringspartner für Familienunternehmen. Als Berater und Redner fokussiert er sich auf Führung, Generationswechsel und Veränderungsprozesse. Zuvor leitete er den Vertrieb eines Mittelstandsfonds. Er studierte BWL und Wirtschaftsinformatik in Oestrich-Winkel, Auckland und Chicago.

Die in diesem Text enthaltenen Links zu Bezugsquellen für Bücher sind teilweise sogenannte Affiliate-Links. Das bedeutet: Sollten Sie über einen solchen Link ein Buch kaufen, erhält Achgut.com eine kleine Provision. Damit unterstützen Sie Achgut.com. Unsere Berichterstattung beeinflusst das nicht.

Foto: Unbekannt

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

L. Luhmann / 13.04.2025

@A. Ostrovsky / 13.04.2025 - “Dieter Nuhr bei Maischberger hat jetzt erkannt; “Wir haben zu lange ignoriert, dass der Aufstieg der AfD auf realen Problemen beruht.” Was hat der eigentlich in den letzten 10 Jahren gemacht? Darf man so lange so ignorant sein, oder ist das kulturell verpöhnt? Aber er spricht auch über große Totenverbrennungsanlagen. Scheint so, dass er einfach seinen Fokus wo anders hat.” - Seit 2011 glotze ich kein Fernsehen mehr. Diesen Nuhr halte ich für überschätzt. Gehört er zu den Guten oder zu den Geimpften? Mehr muss ich nicht mehr wissen, wenn es um TV-Denunzianten geht.

Lutz Herrmann / 13.04.2025

Appelle fruchten nicht bei Drogensüchtigen. Nix anderes sind die Zeitgenossen im Sozialstaat.

Dieter Helbig / 13.04.2025

Das Problem, oder besser das Verhängnis ist jedoch, wenn man sich für sich “den Arsch aufreißt”.........kommt der Staat und nimmt es weg, gibt aber eben nichts Angemessenes dafür.

sybille eden / 13.04.2025

An sich alles richtig Herr HOLZER. Nur von der sozialen Marktwirtschaft haben sie einiges falsch verstanden. Soziale Marktwirtschaft bedeutet eben NICHT sozialer Wohlfahrts-Staat ! Einfach mal nachlesen im Klassiker von Ludwig Erhardt :  Wohlstand für alle

A. Ostrovsky / 13.04.2025

Dieter Nuhr bei Maischberger hat jetzt erkannt; “Wir haben zu lange ignoriert, dass der Aufstieg der AfD auf realen Problemen beruht.” Was hat der eigentlich in den letzten 10 Jahren gemacht? Darf man so lange so ignorant sein, oder ist das kulturell verpöhnt? Aber er spricht auch über große Totenverbrennungsanlagen. Scheint so, dass er einfach seinen Fokus wo anders hat.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gastautor / 18.04.2025 / 10:00 / 5

Was tat der Corona-Krisenstab in Heidelberg?

Von Kay Klapproth.  Die Kommunen kümmerten sich im Corona-Ausnahmezustand nicht nur um die Umsetzung der Restriktionen von Bund und Land, sondern machten aktiv mit. In…/ mehr

Gastautor / 16.04.2025 / 10:00 / 5

Trumps Nahostpolitik: Im Goldenen Dreieck (3)

Von Michael Doran. Im Nahen Osten treffen gerade historisch günstige Voraussetzungen auf eine dazu passende Strategie von Trump. Wird es ihm gelingen, einen Modus Vivendi…/ mehr

Gastautor / 15.04.2025 / 14:00 / 5

Trumps neue Nahostpolitik: Was tun mit dem Iran? (2)

Von Michael Doran. Trump schafft Unsicherheit für seine Gegner, während er sich selbst Flexibilität bewahrt. Das ist nicht immer schön, aber es zeigt seine Vorliebe,…/ mehr

Gastautor / 14.04.2025 / 14:00 / 10

Kein Waffenstillstand im Wirtschaftskrieg?

Von Thomas Kolbe. Die globale Ordnung zerfällt derzeit in zwei Lager. Auf der einen Seite: Die wieder erstarkende Supermacht USA, auf der anderen Seite: China,…/ mehr

Gastautor / 14.04.2025 / 10:00 / 13

Trumps Nahostpolitik ist wirklich neu (1)

Von Michael Doran. Donald Trump schwenkt zwischen Machtdemonstrationen und diplomatischen Ansätzen hin- und her – ein strategischer Zickzackkurs, der sowohl Verbündete als auch Gegner verwirrt, aber…/ mehr

Gastautor / 12.04.2025 / 06:00 / 14

Die Maulheldin am Samstag – Mit Fritze und Lars auf den Mond

Unsere achtsame Beobachterin ist fasziniert von Fiederich Merz, dem Ritter von der traurigen Gestalt und Lars Klingelbeutel, dem roten Rächer. Die beiden haben vereinbart, dass sie gemeinsam auf…/ mehr

Gastautor / 11.04.2025 / 10:00 / 55

Islamismus-Verharmlosung im Verfassungsschutz-Bericht

Von Peter Hemmelrath. NRW-Innenminister Herbert Reul stellte den Verfassungsschutzbericht für sein Land vor. Nach seinen Worten ist der Islamismus zwar „die größte Gefahr für Leib…/ mehr

Gastautor / 09.04.2025 / 12:00 / 14

Das Zollbeben: Wie Trump die Weltwirtschaft neu ordnen will

Von Thomas Kolbe. Ein Beben durchzieht die Welt der Zahlen, ein Vorbote der neuen Zeit: Die merkantilistische Volte der Vereinigten Staaten durchschüttelt die eingespielte Choreografie…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com