Früher, in den 90ern, habe ich das Ding ab und an gekauft und sogar gelesen. In den 2000ern habe ich noch an der Tankstelle darin geblättert. Vor 2015 habe ich noch Online-Artikel von denen gelesen. Heute, an der Tankstelle, schaue ich mir nicht einmal den Titel an. Das interessiert mich null. Auf dem Smartphone klicke ich keine Links zu Spiegel Online mehr an. Und wenn bei n-tv das Spiegel-TV-Magazin angekündigt wird, geht der Fernseher aus. Ich kann diese Manipulatoren nicht mehr sehen. Die sind für mich gestorben!
Auch mir stößt der Satz ”Er hat nur getan, was er den Bürgerlichen in Ostdeutschland beim Erstarken der Rechtsradikalen vorwirft: Er hat es geschehen lassen.” übel auf. Der Satz ist inhaltlich falsch und diffamiert den bürgerlichen Protest in Ostdeutschland. Gerade in Zeiten wo ein legitimer Protest von Bürgern in Chemnitz durch die Staatsmedien zur rechten Hetzjagd umgedeutet wird, sollte man mit dem Begriff rechtsradikal etwas vorsichtiger umgehen.
Dass der unselige Brinkbäumer weg musste, war schon lange klar. Ein unfähiger Mann, wie er noch nie beim Spiegel ganz oben saß. Ob es aber gelingt die Taliban-Journalisten wie Diez, Stokowski, Augstein junior, Nelles, usw. noch auf den Pfad des professionellen Journalismus zurück zu führen, bezweifle ich stark. Da müsste schon Augstein senior lebendig dem Grabe entsteigen.
Auf dem allgemeinen Weg nach unten reicht für den bisher postulierten Anspruch des Spiegels nicht, von Anderen, erst recht von seiner Lesergemeinde, als kurzsichtiges Einauge unter immer mehr blinden Medien wahrgenommen zu werden. Weil traditionell gesellschaftlich interessierte Bürger (=sichere Abonnenten) im Zeitalter von SMS-News in Form immer kürzer werdender Textblasen, aber Halbwertszeiten von derzeit noch maximal einer Woche weniger werden, drückt sich der Spiegel vor einer journalistischen Grundsatzfrage. Noch mehr Print-Inhalte auf oberflächlicher Ebene sozialer Medien; maximal in Höhe der “Yello Press”; oder objektiv detaillierte Berichterstattungen mit nachgelagert getrennt wahrnehmbarer Kommentierung, Bewertung oder Trendeinschätzungen aus völlig unterschiedlichen, ggf. aus Richtung höchst kritischer, diametraler Sichtweisen. Kein pseudo-akademisches Bla-Bla, kein Verlautbarungen oder gar Hofberichterstattung (es ist nicht wirklich wesentlich was Politiker zumeist kaum widersprochen von sich geben, sondern was die Person über die Jahre inhaltlich konkreter erreichen will, schon unterstützt hat bzw. persönlich nachhaltiger vertritt); und vor allen Dingen keine geschickt verdeckte Bevormundung! Nachdenkliche Schlussfolgerungen, ggf. auch zu längerfristig begleitend aktualisierten Berichterstattungen, sollten dem Leser überlassen werden. Je mehr dazu Faktendetails und Meinungen vorliegen, umso besser. Sonst wird der Spiegel im belanglos oberflächlichen See des täglichen Blubber-Wahnsinn betriebswirtschaftlich unter gehen. Erst sinkt weiter die substantielle Produktqualität, dann die handwerkliche Basis (Personalstärke, Tiefgang, Stabilität, etc.) der Produktionsgrundlagen; worauf zwangsläufig dann die Erosion der Kundennachfrage (wirtschaftliche Refinanzierung) folgt.
@ HaJo Wolf Ich, Ostdeutscher, gestandener DDR Bürger, widerspreche HaJo Wolf! Das Erstarken der Rechtsradikalen in Ostdeutschland ist selbstverschuldete Unmündigkeit, die demokratischen Regeln der Republik zu aktzeptieren. Der Spiegel mag ein Journal für Linksektuelle sein. Immerhin ist der Spiegel nicht rechtsradikal, was man von Achgut nicht behaupten kann. Womit Sie sich, HaJo Wolf, den Hintern abwischen, bleibt Ihnen unbenommen. Was Sie dabei befürchten müssen, hier zu artikulieren, benote ich als Entgleisung. Na ja, Bildung ist nicht alles. Aber ohne Bildung wird vieles zur Posse und mag einfache Gemüter vielleicht erheitern.
Ich war langjähriger Spiegelabonnent und ÖRM-Konsument und - ja, ich gebe es zu - dadurch viel zu lange reichlich naiv geblieben. Als aber der Spiegel vor einigen Monaten (wahrscheinlich ausschließlich seiner massiv gesunkenen Auflage geschuldet) versuchte (besser: so tat), seine Leser insbesondere in der Flüchtlingsfrage besser zu verstehen, da dachte ich erst, oha, jetzt hat auch der Spiegel verstanden oder beginnt mit seiner längst überfälligen Korrektur. Es war aber ganz schnell klar, dass man das weder konnte noch wollte. Wie die richtige Denke zu sein hatte, wurde dem Leser schnell vermittelt. Von den angeblich sehr zahlreich eingegangenen Leserkommentaren wurden meines Erachtens nur sehr wenige kritische, dafür aber um so zahlreicher die auf Linie veröffentlicht. Da war dann auch für mich endgültig das Fass übergelaufen. Ich beschloss, mein langjähriges Abonnement zu kündigen. Lange bekam ich keine Rückmeldung. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass die Bearbeitung meiner Kündigung wegen Überlastung noch etwas Zeit in Anspruch nehmen würde. Insgesamt hat es mich mehrere Mails und ca. 2 Monate Zeit gekostet, bis mir endlich die Kündigungsbestätigung zuging. (Ist man dort notorisch unterbesetzt oder gab es eine richtige Kündigungswelle..?) Und das Schlimmste: da ich den Spiegel schon so lange abonniere, endet mein Abo erst zum ENDE DIESES JAHRES!!! Ich muss also noch viele Wochen allsamstäglich dieses Heft aus meinem Briefkasten herausholen. Das bereitet mir allergrößten Schmerz und allein durch den Anblick steigt mein Blutdruck ungesund hoch. Nach meiner Einschätzung hat das Blatt keine Chance auf Besserung, solange Jakob Augstein Verleger bleibt.
Wenn 8000 Menschen für einen Menschen, der abgestochen wurde, für einen Trauermarsch auf die Straße gehen, dann ist das rechtsradikal? Wenn in den östlichen Ländern 20 und mehr Prozent AfD wählen, ist das rechtsradikal? Woran machen der Autor das “Erstarken der Rechtsradikalen in Ostdeutschland” fest? Wenn man gegen den Zustrom von Hunderttausenden ist, die von unseren Steuern über Jahrzehnte versorgt werden wollen und kein Anrecht auf Asyl haben, was darf man sagen oder tun, damit man nicht als rechtsradikal gilt? Wie oft lese ich bei Achgut, Tichy und sogar Cicero, wie gescheitert die derzeitige Politik ist. Es wird ausführlichst ausgeführt, welche Fehler die altbekannten Parteien und Politiker machen und machen. Offenbar hat man da noch die Hoffnung, daß die alten Parteien damit wieder auf eine realitäts- und bürgernahe Linie gebracht werden können. Dieser gewünschte “Spurwechsel” ist für die Altparteien aber zu teuer, solange sie noch die Hoffnung haben, daß sie sich durchwursteln können. Das ist Selbsttäuschung aus Angst, daß man seinen eigenen Irrglauen von friedlichem Zusammenleben und offener Gesellschaft sowie Selbstbild als moralisch höherwertiger Intellektueller hinterfragen muß. Wenn man das offen tut, wird man zum Aussätzigen in seinem Umfeld. Ein wirklicher Dialog, Diskurs würde die moralische Hegemonie, welche die Grundlage für Macht und fast unermeßlichen Geldzufluß ist. Alles in allem sind es Milliarden, die an Mandatsträger, Fraktionen, Parteien und parteinahe Stiftungen fließen. Dafür muß man einfach mit allen, auch häßlichen Mitteln, kämpfen. Die politisch-mediale Klasse betreibt daher eine hemmungslose Spaltung voran, Die Folge wird ein wie auch immer gearteter Bürgerkrieg sein. Ein Einsehen der Altparteien wird erst erfolgen, wenn sie soviel an Geld, Macht und Privilegien verloren haben, daß sie einsehen, daß diese Strategie keinen Erfolg bringt. Hoffentlich ist Deutschland noch zu retten!
Als jahrzehntelanger, treuer, jetzt ehemaliger Spiegel-Leser kann ich nur sagen, dass das Blatt immer mehr an Umfang verloren hat. Sowohl was die Seitenzahl betrifft, als auch die inhaltliche Bandbreite. Mit spitzer Feder wurde gegen alles angeschrieben, was im Lande falsch lief. Auch wenn ich nicht immer derselben Meinung war, so konnte ich doch im Wesentlichen feststellen, dass im journalistischen Bereich die Demokratie funktionierte. Heute ist der Spiegel zu Merkels Hauspostille verkommen. Es gibt leider nur noch wenige Beiträge, die den Kauf dieses Blattes rechtfertigen würden.
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