Über Deutschland wurde eine Rekordzahl von Ufos gesichtet, darunter Friedrich Merz, die Firma BlackRock und Volkswagen, das sich mit einem außerirdischen Reichweiten-Rekord für E-Autos blamiert.
Die bundesweit tätige Ufo-Meldestelle CENAP („Centrale Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmels-Phänomene“) hat ihr irdisches Lager vor beinahe 50 Jahren in Lützelbach im ebenso schönen wie hessischen Odenwald aufgeschlagen. Spiritus Rector Hans Jürgen Köhler gehört gewissermaßen zum Urgestein des deutschen Meldewesens und verzeichnete im vergangenen Jahr einen neuen Meldungsrekord: 1084 Personen hatten unheimliche Begegnungen der dritten Art mitzuteilen, so viele wie nie zuvor. Laut Köhler handelt es sich bei 99 Prozent der Anrufer um „ganz normale Leute, die Dinge sehen, die sie nicht erklären können“.
Das Netzwerk gilt als Hauptvertreter der „skeptischen Ufologie“ in Deutschland, weil sie mitunter sogar dazu neigen, den Himmel über Deutschland mit Humor zu betrachten. Zeugen, so schreibt Wikipedia jedenfalls, beschweren sich, "bei der CENAP-UFO-Hotline nicht ernst genommen zu werden“. Dies unterscheidet die CENAP von inzwischen hinzugekommenen konkurrierenden Meldestellen wie „Respect“ oder die ebenfalls in Hessen stationierte MHGH (Meldestelle HessenGegenHetze) die verdächtige Bewegungen im strafrechtlichen Vorraum des Universums registrieren.
Dort wird jeder Meldewillige ernst genommen, es können auch anonyme Hinweise auf extraterristische Gefährder und verwandte Himmelsphänomene platziert werden. Niemand risikiert bei diesen Instituten als Aluhut, Frisbi oder fehlgeleitete Radkappe abgetan zu werden, im Himmel über Dunkeldeutschland ist ja eine Menge Platz. Da auch rückwirkende Erscheinungen, etwa in alten Schriften meldefähig sind, spricht man im Zusammenhang mit der Arbeit dieser Institutionen auch von „Prä-Astronautik“.
Alien Scholz und die fliegende Untertasse Habeck
Das Berufsbild des Ufologen ist übrigens nicht geschützt, ganz ähnlich wie das des Journalisten, was mich ermutigt, hier ein paar UFO-ähnliche Beobachtungen zu melden, die ich nicht verstehe, und für die ich verzweifelt eine Erklärung suche. Da wäre zunächst das Phänomen Friedrich Merz, der als rätselhaftes Irrlicht über dem Kanzleramt gesichtet wurde. Die Erscheinung ist weder physikalisch noch logisch nachvollziehbar, denn Merz ist der erste deutsche Kanzlerkandidat, der nach allem was er tut und sagt, auf keinen Fall Kanzler werden will. Selbst unter Zuhilfenahme der Prä-Astronautik bin ich bei dem Versuch gescheitert, ein stichhaltiges Argument für die Wahl eines Kanzlers zu finden, der entweder den Alien Scholz oder die fliegende Untertasse Habeck im Schlepptau hat, womöglich sogar beide.
Das Rätsel wird nicht einfacher durch eine rechts blinkende Erscheinung namens BlackRock, die über den Firmenzentralen der großen Konzerne für Unruhe sorgt. Es handelt sich dabei um die größte Vermögensverwaltung der Welt (1,3 Billionen Dollar schwer), bei der Friedrich Merz dereinst als Aufsichtsrat tätig war. Die Positionslichter von BlackRock blinkten bisher zuverlässig links und grün, denn jahrelang zwang BlackRock mit seiner Macht die Unternehmen dazu, sich woken Klimaregeln zu unterwerfen, so sie denn eine Chance auf Investitionen aus dem großen schwarzen Loch haben wollten.
Nun fand bei BlackRock offenbar eine Polumkehr statt, denn das amerikanische Raumschiff blinkt plötzlich rechts. BlackRock verlässt die „Net Zero Asset Managers Initiative“, das zentrale Klima-Bündnis von mehr als 300 Großunternehmen. Dessen Ziel ist (gewesen), den CO2-Ausstoß der Wirtschaft auf null zu senken. Die Großbanken JPMorgan, Goldman Sachs, Wells Fargo Citi, Bank von Amerika und Morgan Stanley haben schon vorher die Positionslichter umgepolt genau wie die amerikanische Börse, die bereits vor einiger Zeit die Begriffe „nachhaltig“ und „Transformation“ aus Fondsnamen strich – „nach enttäuschenden Renditen“. Die aktuelle BlackRock-Packung schlug in Wirtschaftskreisen ein wie der Tunguska-Asteorid, der 1908 mit einer Sprengkraft von bis zu fünf Megatonnen TNT über Sibirien explodierte. Die Druckwelle erreichte damals nach etwa 5 Stunden Berlin.
So ähnlich auch diesmal: Die tadellosen Manager deutscher Großkonzerne, die jahrelang den BlackRock-Kotau machten, stehen nach der Bombe ohne Hose im Freibad. Und Friedrich Merz auch: Zwischen CDU-Wahlprogramm und Net Zero Asset Managers Initiative passt kein Blatt-Papier, die CDU baut auf zeitgeistiges Klimageschwurbel, das vom Großkapital gerade ausgemustert wurde. Nun steht der Klima-Krieger auf einem Feldherren-Hügel und hält Ausschau nach seiner Armee, die sich längst vom Acker gemacht hat und mit Donald Trump, dem Gottseibeiuns, fraternalisiert.
15 Millionen Elektroautos kreisen am Himmel
Kein Wunder, dass auch über Wolfsburg die Hölle los ist. In klaren Nächten und bei wolkenlosem Himmel bietet sich ein einmaliges Schauspiel. Am Himmel fahren 15 Millionen Elektroautos, die bis 2030 in Deutschland verkauft werden sollten, linksherum im Kreis Richtung Mond, also genau dorthin, wo die Volkswagen-Belegschaft die Dinger am liebsten schiessen würde. Denn der staatgeneigte VW-Konzern ist ein Unternehmen, dass die „Zero“-Kohlendioxid Ideologie bis zur Selbstverleugnung verinnerlichte. Die woke gendernde Konzerntochter Audi setzte die dem Automobil als solchem durchaus zugeneigte Achse des Guten, sogar auf eine "Blacklist", auf das auf unserer Seite keine Audi-Werbung mehr ausgespielt werden solle. Und jetzt war die ganze Arschkriecherei umsonst.
Dem VW-Konzern ist nicht nur der Automarkt abhanden gekommen, sondern die Ideologie, die den Markt ersetzen sollte, gleich mit. Die Marke VW verzeichnete im dritten Quartal einen Gewinneinbruch von 63,7 Prozent, Audi von desaströsen 91 Prozent: Dass es nicht noch schlechter ausgegangen ist liegt an Lamborghini und Bentley, und damit an Autos, die noch Brummbrumm machen.
Das einzige, was sich unter diesen Umständen in Wolfsburg und Ingolstadt noch entwickeln kann, sind Angsttriebe. Es ist kein Ende der E-Auto-Pleite in Sicht, ganz im Gegenteil. Im Dezember ging der Verkauf reiner E-Autos gegenüber dem Vorjahr um fast 40 Prozent zurück. VW's ganzer Stolz, der elektrische "ID.7" ist so gut wie unverkäuflich, selbst in China, wo er nur etwa die Hälfte (etwa 30.000 Euro) kostet wie hierzulande (etwa 60.000 Euro). Von 224.721 im Dezember in Deutschland zugelassenen Autos waren ganze 2.216 VW ID.7, also nicht einmal ein Prozent, wobei "neu zugelassen" nicht bedeutet, dass sie auch verkauft wurden.
Da helfen nur Durchalteparolen. Es musste unbedingt eine Erfolgsmeldung her. Ein Sieg an der Front. Und deshalb verfrachteten die Wolfsburger einen ID.7 in Richtung Süditalien, zur kreisrunden Teststrecke von Nardo. Um die sogenannte „Reichweitenangst“ abzubauen, eine häufig unter E-Autofahrern grassierende psychologische Differentialsperre, musste irgendwas mit Weltniveau oder Bestleistung her. „VW mit Reichweitenrekord“ vermeldete dann vergangene Woche prompt die Bild-Zeitung, "auf der Langstreckenfahrt auf der Teststrecke im süditalienischen Nardò lief die Serienlimousine 941 Kilometer, erst dann war der Akku leer“. Bei der Schilderung der näheren Umstände wurden dann insinuiert, man habe diesen phanthastischen Wert in einer Fahrweise vergleichbar dem Stadtverkehr erzielt.
Das Verhältnis von Wahrheit und Verdichtung bei VW
Bei näherer Lektüre der Original-Pressemitteilung fällt dann die erlesene Semantik auf. Zitat: „Die Versuchsfahrt mit dem neuen ID.7 Pro S wurde im Dezember von Profifahrern der Volkswagen Driving Experience auf dem Low Speed Ring in Nardò bei Außentemperaturen von 5 bis 15 Grad Celsius absolviert. Der 12,5 Kilometer lange Rundkurs ermöglicht die gezielte Simulation verschiedenster Verkehrsszenarien und Langstreckentests. Die Durchschnittsgeschwindigkeit während des Effizienztests betrug 29 km/h. Das entspricht typischen Rush-Hour-Geschwindigkeiten in Großstädten. Diese liegen laut aktuellem „Traffic Index“ des Navigationsspezialisten TomTom zwischen 22 km/h (Hamburg) und 31 km/h (Amsterdam).“
Richtig ist: Der Rekord wurde bei einer Außentemperatur zwischen 5 und 15 Grad und bei hauptsächlich konstantem Tempo mit einem Durchschnitt von 29 km/h gefahren, man brauchte also weder Heizung noch Scheibenwischer oder sowas. Ferner: „Der 12,5 Kilometer lange Rundkurs ermöglicht die gezielte Simulation verschiedenster Verkehrsszenarien und Langstreckentests“. Auch das stimmt. Prinzipiell ermöglicht der Kurs so etwas, aber von der Möglichkeit verschiedener Verkehrsszenarien wurde nicht Gebrauch gemacht. Stephan Schätzl, der Leiter der Autoredaktion bei der österreichischen „Kronen-Zeitung“ klärt auf: In dem konkreten Fall sei es nicht „um irgendwelche Verkehrsszenarien“ gegangen, sondern um „einen Langstreckentest“. Kurz gesagt: Die Pressemitteilung lädt dazu ein, missverstanden zu werden. Die E-Fuhre tuckerte per Tempomat rund 30 Stunden lang mehr oder weniger gleichmässig im Fahrradtempo um die topfebene Teststrecke. Die Geschwindigkeit entsprach in etwa der ersten Eisenbahnfahrt zwischen Nürnberg und Fürth aus dem Jahre 1835. So viel zum altbekannten Phänomen von Wahrheit und Verdichtung bei Volkswagen.
Die volle Schamesröte müsste aber ins Gesicht der VW-Strategen treten, wenn sie einen immerhin 35 Jahre alten Reichweitenrekord aus ihrem Hause zum Vergleich heranziehen: Ein Audi 100 TDI, dem elektrischen ID.7 in Raum und Komfort locker ebenbürtig, erzielte 1989 mit einem vollen Tank 4.818 km Reichweite, verbrauchte im Schnitt 1,76 Liter und dies bei 60 km/h Durchschnittstempo. Er fuhr schlicht doppelt so schnell und fünfmal so weit wie die Krone der VW-E-Mobilität.
Für den Rekord fuhr Audi damals auf keiner abgesperrten Teststrecke, sondern machte eine Reise quer durch Europa (lediglich mit ein paar Tricks wie höherem Reifendruck und einer etwas längeren Übersetzung). Dies lässt dann doch die bescheidene Frage aufkommen: Wo wurde eigentlich der automobile Fortschritt der letzten 35 Jahre versenkt? Vielleicht hier: Der große Audi wog damals zwischen 1140 und 1360 Kilogramm, der VW ID7 wiegt zwischen 2.184 und 2339 Kilogramm, also doppelt so viel.
Ich bin nicht sicher, ob die Umrundung des Kornkreises von Nardo mit 29 km/h ins Guiness-Buch der Rekorde Eingang finden wird, aber vielleicht ist es ja ein Meilenstein auf dem Weg zur staatlich verordneten Sesshaftigkeit des Homo Sapiens Elektrensis. Erstaunlicherweise hat sich ja angesichts der Jubelmeldungen niemand gefragt: Warum sollen wir nicht gleich Fahrrad fahren? Oder vielleicht Kettenkarussell auf der Theresienwiese? Das ist auch kreisförmiger Stadtverkehr und zwar mitten in München.
Der Ufologe und Prä-Astronautiker Erich von Däniken, brillierte im vorherigen Jahrhundert mit der These, dass Astronauten von fernen Galaxien die Menschenaffen solange besamt hätten, bis sich eine gewisse Intelligenz eingestellt habe. Wenn ich mir die gegenwärtige Lage in Deutschland anschaue, bin ich der Meinung, dass die ruhig mal wieder vorbei kommen könnten.
Dirk Maxeiner ist einer der Herausgeber von Achgut.com. Von ihm ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Zu beziehen hier.
Dirk Maxeiner ist einer der Herausgeber von Achgut.com. Von ihm ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Zu beziehen hier.