Es gibt viele Gründe, warum Autoren für Achgut.com schreiben. Außer einem: Geld gehört wohl nicht dazu. In der Kasse von Achgut.com herrscht traditionell Ebbe ähnlich der vom Mont Saint Michel vor der Küste der Normandie. Dort gibt es die die stärksten Gezeiten Europas. Bei Ebbe zieht sich das Meer bis zu 15 Kilometer zurück. Danach, so sagen die Einheimischen, kehre die Flut „wie ein Pferd im Galopp“ in die Bucht zurück. Bei uns ist das allerdings bislang noch nicht passiert. Die Flut wäre gewissermaßen eine Premiere. Dennoch beabsichtigt niemand einen Damm zu bauen.
Die Gefahr ist ja auch überschaubar. Keiner der üblichen Bösewichter des Planeten hat bislang versucht, uns zu korrumpieren. Ich weiß nun allerdings nicht, ob das für oder gegen uns spricht. Es spricht in jedem Fall für unsere Leser, die uns mit Patenschaften unterstützen, auf dass die Gedankenpalette in diesem unserem Lande nicht so trocken falle wie ein Fischerkahn an der Atlantik-Küste. Es macht einfach keinen Spaß, auf Dauer mit Schlagseite im Schlick zu stecken.
Am vergangenen Freitag habe ich mit einem Autor von Achgut.com telefoniert, ein vielbeschäftigter Mann, Arzt und Mathematiker (welche Kombination!). Ich weiß nicht mehr, wie wir darauf kamen, auf jeden Fall sagte er zu mir: „Ich betrachte die Arbeit für Achgut.com als Dienst an der Allgemeinheit“. Und dann fügte er hinzu: „So wie andere, die wöchentlich ein paar Stunden bei der freiwilligen Feuerwehr helfen. Es brennt ja überall“. Das hat mir natürlich gefallen.
Schon als kleiner Junge wollte ich zur Feuerwehr. Immer, wenn in meinem Heimatort die Sirene heulte, schwang ich mich aufs Fahrrad und düste zur Feuerwehrgarage. Unser Dackel raste kläffend hinterher und erreichte erstaunliche Höchstgeschwindigkeiten. An der Feuerwehrwache warteten meist schon die anderen Jungs. Nach und nach trafen auch die Feuerwehrleute ein, die die Sirene direkt von der Arbeit gerufen hatte. Und dann strampelten und keuchten wir hinter dem schwankenden Löschzug her (einem alten Magirus mit heulender Luftkühlung). Am Ort des Geschehens kommentierten wir dann fachkundig die Löscharbeiten.
Verseifung oder auch Gegenfeuer
Und so schließt sich der Kreis. Jetzt bin ich ein Feuerwehrhauptmann ehrenhalber. Das ist doch was. Endlich kann ich mein in früher Jugend erworbenes Wissen praktisch anwenden. Beispielsweise über die verschiedenen Löschverfahren, wie Abkühlung, Erstickung und Verdrängung, Verseifung oder auch Gegenfeuer. Am gebräuchlichsten ist die Abkühlung. Die beste Wirkung wird dabei mit Löschwasser erzielt. Dabei geht es nicht nur darum, indirekt das Wasser aufzuwärmen (und den brennenden Stoff zu kühlen), sondern Wärme in Form der Verdampfungswärme abzuführen. Dies lässt sich beispielsweise beobachten, wenn aufgeregte Medien-Kommentare zu einer Rede von Donald Trump verdampfen, weil Achgut.com die Lage mit der übersetzten Originalrede abkühlt. Erstickung und Verdrängung erfolgen durch Entzug von Sauerstoff, also beispielsweise, wenn der Leser bei der Lektüre eines todernsten Themas vor Lachen nach Luft schnappt. Werke unserer Verseifungs-Spezialisten tragen Titel wie „Für jeden Steuerzahler sind 6.000 Euro verpufft“. Verseifen und Verpuffen sind zwar grundsätzlich sehr unterschiedliche Verfahren, ihr Ergebnis ist aber das gleiche. Der Achgut.com Löschzug führt auch diverse Spezialisten für Gegenfeuer in seinen Reihen, siehe beispielsweise die Karriere des seltsamen Professors Karl Lauterbach.
Die freiwillige Achgut.com-Feuerwehr meldet hiermit Einsatzbereitschaft, guten Ausbildungsstand und hohes Engagement! Dennoch können wir leider nicht alles löschen, denn kaum ist ein Brandherd erfolgreich bekämpft, werden zehn neue angezündet. Beim Blick auf die Gesamtlage sind wir daher oft gezwungen, uns auf die fachlich anerkannte Methode „kontrolliert Abbrennen lassen“ zurückzuziehen. Dies erfolgt beispielsweise, wenn ein mit Solarzellen bedecktes Scheunendach in Flammen steht und wegen der Gefahr eines Stromschlages nicht gelöscht werden kann. Ähnliche Phänomene gibt es auch bei Elektroautos. Auch dem Gesamtgebäude Bundesrepublik ist aufgrund der vielen Schwelbrände kaum beizukommen, die Situation erinnert an die unterirdischen Moorbrände in Niedersachsen. So ähnlich wie seinerzeit die dortige Feuerwehr kann man eigentlich nur auf heftigen Regen warten und hoffen, dass kein Sauerstoff an den Brandherd gelangt.
Keine Spionage, sondern Entwicklungshilfe
Zum Schluss nur zwei Beispiele für Notrufe, die uns dieser Tage erreichten, ohne dass wir einen Löschzug rausschicken konnten.
Da wäre beispielsweise der ägyptische Spion als Laus im Pelz von Steffen Seibert und seiner Kanzlerin. Auch hier empfehle ich Abkühlung. Erstens handelt es sich dabei nicht um Spionage, sondern um Entwicklungshilfe. Trotz der Enttarnung hat Deutschland den Ägyptern 80 Millionen Euro Schulden erlassen. Damit die sich künftig bessere Agenten leisten können. Zweitens kann umgekehrt ein bisschen ägyptische Expertise im Bundes-Presseamt nicht schaden. Ägypten sucht laut Tagesspiegel „den Weg zwischen Islam und Demokratie“ – das Verhältnis zwischen „Verfassung und Religion sowie die wirtschaftliche Modernisierung des Landes gehören nach wie vor zu den ungelösten Herausforderungen des Landes“. Die Rede ist übrigens von Ägypten.
Was aber war der eigentliche Auftrag des 007 aus Kairo? Ich vermute, die Ägypter wollen das gleiche herausfinden wie die meisten Deutschen: Gibt es da in Berlin einen großen und verdeckten Plan oder sind die einfach nur bescheuert? Warum zünden die ständig ihre eigene Bude an? Autoindustrie, Chemieindustrie, Energieversorgung? Warum demontieren die ihre Polizei und ihre Geheimdienste obendrein?
Ich weiß es natürlich auch nicht und kann mein Urteil nur anhand von Indizien fällen. Die angesprochenen „wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes“ liegen hierzulande ja im Zuständigkeitsbereich des Wirtschaftsministers Peter Altmaier. Aktuell bestehen sie in einer vorhersehbaren Massenpleite, unter anderem wegen der Umsatzeinbrüche in Handel und Konsum. Wer geht schon mit Maske shoppen?
Altmaier könnte sich genausogut auf einen Besen schwingen
Und was sagt Herr Altmaier? Ein Ende der Maskenpflicht soll es erst bei einem Rückgang der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf „unter 100“ (pro Tag) geben. Just for the record: Deutschland ist ein Land mit 80 Millionen Menschen. Will heißen: Erst wenn weniger als rund 0,0001 Prozent der Bevölkerung pro Tag neu „infiziert“ sein sollte, also nicht mehr als einer von 800.000 Bürgern – wobei infiziert ja noch lange nicht "krank" heißt – soll die Maskenpflicht wegfallen.
Aber es ist noch viel irrer: Sobald man mehr als 10.000 Menschen testet, egal wo, kommen wegen der Testfehlerquote von schätzungsweise etwa einem Prozent automatisch 100 falsch-positive Ergebnisse heraus, selbst auf dem Mars oder der Venus. Wer die Maskenpflicht beibehalten will, muss nur 10.000 Bürger des Landes pro Tag testen – und sie wird uns auf Ewigkeit erhalten bleiben.
Der deutsche Wirtschaftsminister führt blanken Nonsense als Bedingung für das Ende der Maskenpflicht an und macht die Genesung der Konsumstimmung der Bundesrepublik abhängig von einem Bullshit-Bingo, das er offenbar selbst nicht begreift. Der Mann könnte sich genausogut auf einen Hexenbesen schwingen und zur Entscheidungsfindung durch die Luft sausen – mitsamt der großen Medien, die dieses Voodoo brav weiter kolportieren. Da wird doch selbst der hartgesottenste Auslandsagent nervös. Bundespresseamt Kabel nach Kairo, General Intelligence Service (GIS) und National Security Service (NSS): Holt mich hier raus – dringend.
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