Vielen Dank für ein paar schöne Lacher am Sonntagmorgen über Godzillas elektrische Zahnbürste und tretrollerfliegende Hipsterbärte! Ab einer gewissen Größe einer Stadt gehört wohl so eine Straßenbahn einfach dazu. In Klein-Ruppin vermisse ich sie nicht, in Chemnitz bevorzugt meine Tochter trotz gut ausgebautem Straßenbahnnetz das eigene Auto, da die neuerdings mitfahrende Klientel vorderasiatischer und nordafrikanischer Jungmannen den ÖPNV für Frauen auch in männlicher Begleitung nicht sehr angenehm gestaltet. In Augsburg oder Lis mag die Welt noch in Ordnung sein. Der Städter dürfte durch ländliche Ruhe mitunter eher irritiert sein. Der große Geschichtenschreiber und überzeugte Großstädter Renee Goscinny soll seinem Illustrator Albert Uderzo (ich hab’s heut’ mit Asterix) mal auf seinem Landsitz einen Zebrastreifen in den Garten gemalt haben, falls dieser Heimweh nach Paris bekommt… Einen schönen Sonntag!
Straßenbahn fahren als Jugendschicksal. Jeden Tag zum Gymnasium und retour. Bis Mitte der 70 er in den schönen, elfenbeinfarbenen Gotha-Wagen, danach im genannten roten Schienentorpedo Tatra T3. Immer rappelvoll. Und festhalten, ob der rasanten Beschleunigung oder Verzögerung. Grabesstille zumeist, da die Mecklenburger, insbesondere die Schweriner, nicht gerade als Plaudertaschen bekannt sind und ein “Guten Morgen” schon als schwatzhaft gilt. Die Gotha und die T3 fahren immer noch auf dem 21 km kurzen Netz. Allerdings nur noch als Museums-Sonderfahrzeuge und als rollende Werkstätten. Ja, schön war die Zeit. Leider fahren heute nicht mehr so viele mit der Bahn. Das Rad oder der eigene PKW machen unabhängiger und schützen besser vor multikulturellen Erfahrungen, die der eine oder andere auch hier im ” Hohen Norden” schon hat machen müssen.
Ha, ha genauso verhält es sich. Wohne auch an der Linie 3, allerdings mit ein bisschen mehr Abstand. Aber eines muss ich doch noch erwähnen, die Tramfahrer und - fahrerinnen, es sind sehr viele Frauen nun als Kapitäne unterwegs, sind freundlicher als noch vor ein paar Jahren. Wenn man da auf eine ” Straba” zu rannte und den Fahrer erblickte , den Finger schon am Türöffner hatte grinste der nur und fuhr los! Heute - warten die Strassenbahnkapitäne und öffnen dir sogar noch einmal die Türe. Hmmm… aber Strassenbahn fahren ist wirklich spannend!! Danke für diesen netten Bericht und Grüße aus Augsburg- Stadtbergen
Irgendwie fällt es mir gerade wie Schuppen von den Augen, warum Deutschland seit dem Auftauchen von Straßenbahnen und der SPD immer wieder vor die Wand fährt, warum ausgerechnet hier rote, grüne und braune Ideologien so leicht in der Masse verfangen. Der Verlust der Mistgabel alleine, erzwungen durch den Umzug vom Land in die Stadt, kann es nicht sein, das haben auch andere Länder hinter sich. Nein, Deutschland war und ist ein „Land der Mieter“, liegt bei der Eigentumsquote auch heute EU-weit auf dem letzten Platz hinter Österreich. Wer kein Eigentum besitzt, hat keine Verantwortung, dem ist alles irgendwie gleichgültig was im Land passiert, der wird leichter zum Spielball von Sozialisten.
Jetzt hätte ich aber doch gerne gewusst, was man in der Straßenbahn so hört. Ich höre immer nur, wie großartig die Kanzlerin ist, wie herrlich weltoffen und bunt unser „reiches Land“ doch sei und dass man doch endlich mal die „arme Frau Merkel in Ruhe lassen“ solle. Offenbar sind die Deutschen besonders ergeben und staatstragend, wenn sie kurz vor dem Nullpunkt ankommen. Übrigens heißt es „to teach a dog“.
Ach ja, “die Tram” oder auch “die Elektrische”. Ihr verdanke ich meine revolutionäre Vergangenheit. Anfang der 1970er Jahre waren die Fahrpreise erhöht worden, vermutlich von 50 Pfennig auf 55, und die Stadt war in Aufruhr. Alle waren auf den Beinen. Schienen wurden blockiert, und Autofahrer pappten Schilder mit dicken roten Punkten hinter die Scheibe: “Ich nehme euch mit, wohin auch immer!” Inzwischen ist viel Zeit vergangen, heute würde man mir vermutlich beim Einsteigen einen Sitzplatz anbieten. Haha, war nur ein Scherz.
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