Sehr geehrter Herr Maxeiner, die Verödung der Kleinstädte ist wirklich bedrückend, das ist ein Prozess, der immer weiter geht. Nach aussen wachsen die Gewerbegebiete und Wohnsiedlungen, und im Zentrum sind die Länden unvermietbar. (Neben den Ein-Euro-Geschäften gibt´s noch Spielotheken.) Die Kommunalpolitiker machen mit, weil die grossen Discounter und auch EDEKA etc große Verkaufsflächen und große Parkplätze haben wollen, und weil sie ihr Läden mit eigenen 40-Tonnern versorgen. Das lässt sich in den traditionellen Innenstädten meist nicht machen. Haushalte mit genügend Geld ziehen ins Eigenheim am Stadtrand, und praktischerweise sind von dort aus die großen Läden bequem erreichbar. Was in der Stadtentwicklung zuerst in den USA, dann in Frankreich und Schweden gemacht wurde, machen wir auch. Es scheint, als gäbe es kein Rezept zur Erhaltung der kleinen Stadtzentren. Was aber wirklich schön ist auf dem Land und in abgelegenen Kleinstädten: Die autochtonen Deutschen haben hier meist die eindeutige Mehrheit. Die von den Bundesländern aufgezwungenen Flüchtlingsunterkünfte sind längst wieder leer, und wer in so einem Kaff bleibt, hat einen Job gefunden und meint es ernst mit dem Neuanfang. Die grosse Mehrheit zieht in die Großstadt zu den Landsleuten - gerne nach Berlin, wo es zwar bekanntermassen keine Jobs für die schon länger dort lebenden Ungelernten und Soziologen gibt, aber man ist unter sich - und als freiberuflicher Händler plus ALG-II kommt man durch. Leute, kommt zurück in die Kleinstadt: Auch ich verliess die Landluft nach dem Abi mit der Überzeugung, dort nie wieder leben zu wollen, aber das hat sich geändert. Und trotz der abendlichen Leere ist es sicherer als auf´m Alex. Herzlichen Gruss vom Land
Unsere Gewöhnung an die neuen und miserablen Zustände ist schon eingeplant. Darauf setzen die Freunde des Islamismus und die Deutschland-Hasser aller migrationstragenden Parteien. Sie basteln schon daran, aus der Willkommenskultur eine Bleibekultur zu machen. Wir sollen unsere Unterwerfung nicht nur begrüßen, sondern auch auf Dauer stellen. Schweigen wir von den Kosten dieser gewollten Unterwerfung, mit denen wir zugleich deren humanitären Profiteure mitfinanzieren. Aber bei allem guten Unterwerfungswillen und bei aller Forcierung einer Bleibekultur gibt es doch Missstände, an die man sich einfach nicht gewöhnen kann und auch nicht will. Das Leben auf der Grundlage des Grundgesetzes ist ein anderes und besseres als das Leben nach den islamistischen Totalitätsansprüchen. Hier gibt es kein Abwägen oder keine zwei Meinungen. Warum die herrschenden Eliten zu einem großen Teil an der Unterwerfung mitwirken, sie jedenfalls dulden, ist nur ein Rätsel, wenn man den Begriff der Elite noch ernst nimmt. Heute sind die Eliten Bestandteil einer sich immer stärker von der Demokratie verabschiedenden und zur Ochlokratie mutierenden Herrschaftsclique.
Der Frosch in dem sich erwärmenden Wasser sind wir. Es gehört mittlerweile zu den wertvollsten Erkenntnissen derjenigen, die draußen am Temperaturregler des Topfes drehen, dass man die Wassertemperatur so langsam erhöhen muss, dass der Frasch davon im Topf nichts merkt. Dass es lebensgefährlich wird, darf der Frosch erst merken, wenn es -zum aus dem Topf springen - zu spät ist. Man nennt das politische Erfahrung desjenigen, der die Hand am Temperaturregler hat. Den Gesamtvorgang (Wasser, Topf, Frosch, Temperaturregler und daran Drehender) nennt man einfach Politik. Wie gesagt, der Frosch im Topf, das sind wir.
Der Kipppunkt lässt in diesem Land noch lange auf sich warten, fürchte ich. Die Leidens- und Bußbereitschaft der Deutschen ist so grenzenlos wie das Land inzwischen selbst ist. Keine guten Aussichten für Deutschland.
Merkwürdig fand ich die Standing-Ovation Orgien der CDU Delegierten, die ihrer selbstherrlichen Gebieterin minutenlang und publikumswirksam huldigten. Und dass sich die Dame entschieden hatte, “es noch einmal zu machen”!? Ich hatte wohl bis dato ein recht naives Demokratieverständnis, glaubte ich doch allen Ernstes, dass man gewählt wird. Aber sie haben recht (Kipppunkt), nur sind es anfangs immer erst Einzelfluktuationen, die über eine Instabilitätsgrenze hinaus gehen und Vorreiter sind für das Ganze. Es sind viel Frösche in diesem Eimer und es werden welche versuchen daraus zu entkommen, bevor sie im Eimer sind! ;-)
Es kommt eher oft das, was Nassim Nicholas Taleb in seinem Buch einen „Schwarzen Schwan“ nennt. Die handstreichartige Grenzöffnung durch Angela Merkel ist so ein nicht vorhersehbares, zufälliges Ereignis, welches eine bestehende Ordnung in einem System urplötzlich einreißt und alles verändert. Besonders schön studieren lässt sich dabei hierzulande seit dem Herbst 2015 eine der drei kognitiven Verzerrungen, die narrative Verzerrung: „Das Schaffen einer Erzählung, um einem nicht vorhergesehenen, zufälligen Ereignis nachträglich Plausibilität zu verleihen.“
Analogien und Metaphern sind immer gut und treffen in diesem Fall exakt zu. Wer nicht weiß, wohin er gehen soll, dem hilft es auch nicht, wenn er schneller läuft. Eine neue Kneipe also braucht das Land, aber ohne Freibier und Gäste, die nicht zahlen können. Für die bisherigen CDU-Wirte aber galt: “wer nix wird, wird halt Wirt”. Die SPD holt sich derweil Anregungen von Astrid Lindgren, immerhin eine hervorragende Kinderbuchautorin. Eine prima Verjüngungskur. Frau Nahles, weiter so, die Richtung stimmt!
Dennoch duerfte es bald in Ihrem Heimatort in der Eifel angenehmer sein, zu leben, als in Datschiburg…
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