Während meiner gesamten Schulzeit gab es lediglich drei Fächer, in denen meine besonderen Leistungen jeweils mit der Zeugnisnote 5, mangelhaft, quittiert wurden. Es handelte sich um die Fächer Sport, Handarbeit und - Musik. Wie meine Mutter angesichts meiner musikalischen Talentlosigkeit (bzw. meines gesteigerten Desinteresses für besagte Kunstform) überhaupt noch auf den Gedanken kommen konnte, mich von einer ziemlich schrulligen Konzertpianistin einige Jahre lang in nervtötenden Klavierstunden triezen zu lassen, wird mir für immer unergründlich bleiben. Das Geld für die fruchtlose Unterweisung hätte sie weit besser investieren können. Heute genieße ich Konzerte aller Art und bewundere vornehmlich begnadete Pianisten, die sich regelmäßig als veritable “Satane der Tasten” erweisen. In krassestem Gegensatz zu diesen geht mir nur noch der seichte Flohwalzer einigermaßen flüssig von der Hand.
An den Leser Hermann Neuburg: Danke für Ihre Antwort; es freut mich selbstverständlich, wenn Sie die Elphi genießen. Ich für meinen Teil werde sie in absehbarer Zeit leider nicht selber in Ohrenschein nehmen können, da mir die Leitung eines kleinen Unternehmens in der bayrischen Provinz, nicht in München, nicht genügend Zeit für einen Abstecher nach Hamburg lässt, trotz der Corvette :-)—wie Sie ganz richtig festgestellt haben: Bayern zahlt insgesamt; ein großer Teil der Wertschöpfung findet heute tatsächlich draußen in der Pampa bei Filsers Urenkeln statt; und auch hinsichtlich des rotgrünen Münchens würden viele Bayern außerhalb der Schwabinger Bohème einen Verzicht auf gewisse Extravaganzen gerne sehen. Z.B. ist nicht wirklich einzusehen, warum ausgerechnet in den grünen Milieus der Innenstadt keine Mülltrennung erzwungen wird, sondern die Entsorgung das den Bürgern für viel Geld abnimmt. Nichtsdestoweniger sind nach meinen Informationen 13 Bundesländer, darunter auch Hamburg, Nettoempfänger und nur Bayern, BaWü und Hessen Nettozahler im Landesfinanzausgleich; und käme das Geld der letzteren drei nicht auch Hamburg zugute, wäre das schlussendlich in die Elphi geflossene Geld zuvor an anderer Stelle benötigt worden. Und wenn ich mich hier so in meinem Kaff umsehe… viele Betriebe in der Nachbarschaft arbeiten ganz selbstverständlich bis samstagabends, gerade im Winter ist das an der Beleuchtung gut zu erkennen, und die wenigsten meiner Nachbarn sind solche Workoholics, dass sie nicht gerne kürzer träten, wären uns nicht erdrückende Steuern aufgebürdet, um allenthalben in der Republik direkt oder durch “Entlastung” indirekt zu Prestigeprojekten beizutragen. Aber natürlich haben Sie recht, verglichen mit dem bodenlosen Loch Berlin war die Elphi selbst für uns ein Schnäppchen und überdies etwas für die Kultur. Liebe Grüße aus Weizbieristan von Ihrem Dr. Franz Altmann!
Die Hafenskyline ist das Entscheidende! Das Geld spülen doch die “König der Löwen-Touristen” rein, die auch die Oper in Sydney von außen “toll” finden. Ansonsten: Wie peinlich kann es eigentlich noch werden?
Wieso hört man davon erst jetzt, denn seit der Eröffnung wurde die Akustik doch stets hoch gelobt, wurde seitdem doch wohl schon so einiges zu Gehör gebracht? Vielleicht war Herr Kaufmann an dem Abend einfach nicht gut drauf?
Die Anekdote geht mir runter wie Öl ! - Vielleicht mag es ja am Vornamen liegen, aber mir erging es ähnlich. Nur dass meine ehrgeizige Mutter sich nicht mit der Vier in Musik abfinden wollte. Eine alte Dame, Gesangslehrerin , sollte mich mindestens auf die Drei hochlavieren. Sie lobte immer wieder meine Stimme aber verzweifelte an der Tatsache, dass ich keinen Ton zu treffen in der Lage war. Aber Dirk Maxeiners Beitrag brachte mich auf eine Idee. Ich rief in der Elbphilharmonie an und bat um ein Vorsingen. Das künstlerische Betriebsbüro fragte nicht nach meinen Gagenvorstellungen oder Engagements, nein, man wollte wissen, was ich zu Gehör bringen wollte. Darauf war ich nicht gefasst. Ich stammelte was von “Das Lied der Deutschen ... versteht doch keiner…” Danach war ein Aufschrei zu hören, auf den Frage folgte, ob vielleicht gar noch das Horst - Wessel - Lied. Noch ehe ich verneinte kam das: “Unverschämtheit, die AfD versucht doch überall einen Fuß in die Tür zu bekommen.” Nun schrie ich und wachte schweißgebadet auf.
789 Millionen Diesen Betrag muss man sich eigentlich immer einmal wieder auf der Zunge zergehen lassen. Wie war das? Ist das nicht das ungefähr 20fache der ursprünglich kalkulierten Kosten? Da nimmt sich doch der ehemalige Bischof von Limburg geradezu bescheiden aus. 789 Millionen!
Die Akustik der Elbphilharmonie kann ich nicht beurteilen. Aber zum Artikel hätte ich mit statt des Fotos ein Video gewünscht: “Opernkritik” vom Monaco-Franze. Ich denke, die Norddeutschen kennen das nicht; hätten aber so gelacht wie die Mitschüler von Dirk Maxeiner, wenn er gesungen hat.
Ein vordergründig lustiger, aber bei längerem Nachdenken auch der schreckerregendste Halbsatz des o.g. Artikels lautet: >”... wer will schon in der Musiknazi-Ecke landen”. < Mittlerweile wird die Realität also schon mit Sarkasmus bekämpft, weil man die Wahrheit nicht mehr aussprechen darf; frei nach Christian Morgenstern: > „Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.” <
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