Dirk Maxeiner / 29.08.2021 / 06:00 / Foto: Imago / 44 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Merkels-Führerschein-Jubiläum

Gratulation für Angela Merkel! Heute vor 41 Jahren, am 29. August 1980, bestanden Sie Ihre Führerscheinprüfung! Laut Autobild hatte es etwas gedauert, nämlich 38 Fahrstunden, bis sich die Aspirantin entschloss, das Prüfungsverfahren mit einem Trinkgeld zu beschleunigen. Das scheint ihr imponiert zu haben, und das Scheckbuch wurde auch zum wichtigsten Werkzeug ihres späteren Regierungshandelns. Sie wurde in der DDR also nicht nur als Automobilistin, sondern auch als Staatslenkerin erfolgreich geschult.

Ein Führerschein aus der DDR hat seine Gültigkeit übrigens im Laufe der Jahre nicht eingebüßt, wie ja nicht nur die Bundeskanzlerin beweist, sondern beispielsweise auch der Berliner Innensenator Andreas Geisel (Ex-SED). Der darf sogar Wasserwerfer in Bewegung setzen. Und zwar noch ziemlich lange: Für ältere Führerscheine gilt ein Bestandsschutz, je nach Geburtsjahr gibt es für den Umtausch verschiedene Stichtage. Angela Merkel, Jahrgang 1954, muss ihren DDR-Führerschein bis spätestens 19.01.2022 in einen EU-Lenkerschein umtauschen, danach macht sie sich sonst des Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis schuldig. Dies erklärt möglicherweise ihre derzeit unbekannte Berufsplanung. 

Außerdem sei Frau Merkel getröstet: Es ist meist problemlos möglich, den alten DDR-Führerschein als Andenken zu behalten. Nachdem die Führerscheinstelle ihn als ungültig markiert hat (durch Lochen, Stempeln oder indem eine Ecke abgeschnitten wird), darf man den alten Fahrausweis wieder mitnehmen. Es war schließlich nicht alles schlecht in den letzten 16 Jahren. Die Deutschen werden sicher noch lange daran denken, wie elegant Merkel den Rückwärtsgang eingelegt hat in Richtung Erichs Lampenladen.

Lust auf eine neue Frisur?

Hinterm Steuer eines Automobils wurde sie als Bundeskanzlerin hingegen nicht mehr gesichtet, lediglich einmal auf dem Beifahrersitz von Guido Westerwelle in einem VW-Käfer-Cabriolet. Diese Fahrt durch den Berliner Tiergarten erfolgte, nachdem die Autovermietung Sixt ein Foto der Kanzlerin mit folgender dringenden Empfehlung veröffentlicht hatte: „Lust auf eine neue Frisur? Mieten Sie sich ein Cabrio.“ 

An der Beifahrerseite ihres Mannes holte sie sich ebenfalls wertvolle Anregungen, weil der, so Merkel, „beim Tanken schon immer auf Reserve ist und nicht zum Tanken fährt“. Inzwischen fährt ganz Deutschland auf Reserve. Darüber hinaus verriet die oberste Konduktorin der Zeitschrift Autobild: „Ich hatte einen Trabant bestellt, aber der Mauerfall kam vor Ablauf der zwölf Jahre Bestellzeit.“ Wir lernen: Es geht wesentlich schneller, einen Trabant anzuschaffen, als Merkel abzuschaffen.

Frau Merkel hat zahllose Ehrendoktortitel für ihr segensreiches Wirken erhalten, aber zur goldenen ADAC-Ehrennadel für langjähriges unfallfreies Fahren hat es nicht gereicht. Das liegt an diversen Verkehrsvergehen, etwa der Lockdown-Politik im vergangenen Jahr, bei der sie auf die falsche Fahrbahn geriet und sich darüber wunderte, dass ihr so viele Leute entgegenkommen. Und so sprach sie am 2. November 2020 in einer Pressekonferenz zu den Erfahrungen mit dem Lockdown: „Wir haben damals nicht überblickt, dass mit dem Schließen eines Autohauses im Grunde der gesamte Absatz der Autos weg war, weil online ein Auto zu kaufen noch nicht so populär ist wie andere Dinge.“ Das hat sie echt gesagt, hier im Originalton und hier als Mitschrift

„Da müssen wir noch besser werden“

Die Aufgabenstellung, die Frau Merkel zu lösen hatte, entspricht in etwa folgender Fragestellung im Führerscheintest. Es ist ein Warnschild mit einem 12-prozentigen Gefälle abgebildet. Die Frage dazu lautet: „Wie verhalten Sie sich bei diesem Verkehrszeichen?“ Es gibt drei Antworten zur Auswahl

  • Bremsen, damit in diesem Gefälle die Geschwindigkeit nicht zu hoch wird
  • Heraufschalten, um die Geschwindigkeit beizubehalten
  • Nötigenfalls herunterschalten

Angela Merkel schaltete herauf, um die Geschwindigkeit beizubehalten, schließlich hat die Staatslenkerin gelernt, man solle die Dinge vom „vom Ende her denken“, welches aber nicht alle überleben. „Da müssen wir noch besser werden“, pflegt die Kanzlerin die Dahingeschiedenen in solchen Fällen aufzumuntern.

Auch dafür gibt es aktuell ein einleuchtendes Beispiel. Diesmal denkt Angela Merkel vom Ende der Deutschen Bahn her, die sie – als die gleichsam oberste deutsche Dampflokomotive – nun der sogenannten 3G-Regel unterwerfen möchte. Es soll also nur noch derjenige Bahn fahren dürfen, der geimpft, genesen oder getestet ist. Die störrischen Schäfchen der obersten Hirtin werden in diesem Fall das tun, was sie ohnehin immer mehr tun: Sie besinnen sich aufs Auto, den derzeit noch einzigen Rückzugsort der bürgerlichen Vernunft. Wie schreibt der Spiegel so schön: „Der Abschied vom Auto fällt aus – Fast jeder zweite Bus- und Bahnkunde hat sich in der Pandemie vom Nahverkehr verabschiedet und fährt mit dem Auto, zeigt eine Studie“. 

Nachdem beim letzten Mal viele Autohäuser an der Merkelschen Lockdown-Dosis verschieden sind, soll diesmal offenbar die Bahn eine Zwangsimmunisierung erhalten. Die Lage wirft viele Fragen auf: Wer führt Angela Merkel ins Helle? Steckt die Bundeskanzlerin vielleicht in Deutschlands längstem Eisenbahntunnel (Landrückentunnel, 10.780 Meter) fest? Oder hat sie sich endgültig in Erichs Lampenladen eingerichtet (was ja auf das Gleiche herauskommt)? Ein versöhnlicher Vorschlag: Zum 41-jährigen Führerschein-Jubiläum könnten im Rahmen der Feierlichkeiten in heiterer Form die Prüfungsfragen vorgetragen werden. Etwa diese: „Woran kann es liegen, dass die Hupe nicht funktioniert?“ Richtige Antwort: „Ein Grund hierfür kann eine durchgebrannte Sicherung sein.“

 

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T. Schneegaß / 29.08.2021

@Karla Kuhn: Exakt den Charakter dieses Ungeheuers in menschlicher Verkleidung beschrieben. Das so ziemlich einmalige an diesem Wesen ist die Übereinstimmung des Charakters mit der äußeren Erscheinungsform. In der Regel sieht man die Bösartigkeit eines Etwas nicht auf den ersten Blick. In diesem Fall braucht es keinen 2. Blick.

Karla Kuhn / 29.08.2021

Es gehört zwar nicht dazu aber eigentlich gehört alles dazu. Den Kommentar von Herrn Junge habe ich leider erst jetzt gelesen und würde gerne wissen, “WAREN SIE FRÜHER BEI DER STASI ?? WARUM zeigen Sie die “Schwerbrecher” nicht selber an??  Von MEINUNGSFREIHEIT haben Sie offenbar auch noch nie was gehört.” 16 Jahre Merkel scheinen langsam “Früchte” zu tragen. Was es doch für “lustige” Zeitgenossen gibt ! Alle Achtung. Warum eigentlich nur das Bundesjustizministerium ? Warum nicht den BND informieren ?? Wenn schon ,denn schon! “Rainer Junge / 28.08.2021Sehr geehrter Herr Meschnig, Ich möchte Sie bitten, diese diskriminierenden und volksverhetzenden Posts mit Absender und Originaleintrag an die Bundes-Justizministerin zu senden ..... mit der Aufforderung, ein formelles Strafverfahren zu veranlassen. Dies ist keine Polemik sondern mein purer Ernst. Beste Grüße Rainer Junge”

Karla Kuhn / 29.08.2021

“.....bis sich die Aspirantin entschloss, das Prüfungsverfahren mit einem Trinkgeld zu beschleunigen. Das scheint ihr imponiert zu haben, und das Scheckbuch wurde auch zum wichtigsten Werkzeug ihres späteren Regierungshandelns. (GROßZÜGIG MILLIARDEN STEUERGELDER zu verplempern scheint der ihr Hobby zu sein) Sie wurde in der DDR also nicht nur als Automobilistin, sondern auch als Staatslenkerin erfolgreich geschult.”  Das ist klar wie Kloßbrühe. der Mauerfall war bereits vorher beschlossene Sache und vermutlich wurde Merkel als Marionette ausgesucht. Die Stasi hatte von ihren “Schützlingen” ein Profil angelegt. Wer ist geld-und machtgierig, wer hat wenig Selbstbewußtsein, wer hat NULL RÜCKGRAT und würde jeden DENUNZIEREN, nur um Vorteile für sich rauszuschinden. wer hat DRECK am Stecken, etc.pp.??  Eine alte Frau, die   noch immer ihre Fingernägel frißt, wäre die Ideale IM für die Stasi. Nee Frank Schumann, da irren sie sich, wahrscheinlich trägt die keinen BH, sonst würde das nicht aussehen wie zwei Kuhfladen , die links und rechts breitgedückt sind. Die Kunstbusen machen wenigsten noch was her. T. Schneegaß diese KZ sind schnell wieder einsatzbar, Wasser und Licht sind nicht nötig, auch die Juden und andere Menschen mußte sich ihren Ar… abfrieren. Übrigens , ihren “FÜHRER” Schein hat sie mit Bravour bestanden, daß können ca.  83 Millionen Menschen bestätigen!!

g.schilling / 29.08.2021

Apropos “gegen die Wand zu fahren” Waren das Maasmännchen und AKK Fahrschüler der Kanzlertte?

A. Ostrovsky / 29.08.2021

Hier sind leider einige Ungenauigkeiten zu bemängeln. Der in dezentem Schweinchenrosa gehaltene FÜHRERSCHEIN hat einen Untertitel: “Permis de conduire”. Das bedeutet, Erlaubnis zu führen! Millionen Ostdeutsche haben so eine Erlaubnis mit sich geführt, aber nur eine hat daraus die Berechtigung abgeleitet, Bundeskanzlerin zu werden. Das beweist eigentlich, dass sie schon früher nicht alles so genau verstanden hat, es aber immer zu ihrem Nutzen ausgelegt hat, nicht selten mit klarer Grenzüberschreitung. Wie nun weiter. Zuerst einmal, muss es richtig FÜHRER*INNENSCHEIN*IN heißen, wodurch aber die Breite des Dokuments überschritten wird. Deshalb wird zuerst eine Kommission gebildet, die die Angelegenheit in die Ausschüsse verweist. Dann wird ein Chor einstudiert, “Meine Mutti ist die Führerin, trallallallalla.” Ich steh an der Straße, da rauscht der Verkehr ...” Der Rest wird wegen Sachen zensiert, wa. Und wenn das Fest dann zum Höhepunkt kulminiert, dann schneiden sich alle gegenseitig zuerst die Haare und impfen sich dann gegenseitig. Falsch! Das ist ja wie die Frage in der Mathematikolympiade damals mit dem Wolf und den Schafen, die man über den Fluss bringen muss…. weißt Du noch .... nur viel komplizierter. Aber in beiden Fällen bleibt die eigentliche Frage unbeantwortet: Wozu das alles? Ich bezweifle nicht die Notwendigkeit des Haareschneidens. Ich bin kein Haareleugner, aber muss das wirklich gegenseitig sein? Der Rest kann weg!

Thomas Koch / 29.08.2021

Pünktlich zum Führerscheinjubiläum (wobei ich das Wort Führerschein mittlerweile schwierig finde) wird die 3G Regel in Zügen (erstmal) auf Eis gelegt. Sonst wäre es sicher noch schwieriger geworden, und die Zugführer müssten möglicherweise mehr Menschen auf der in Fahrtrichtung rechten Seite aussteigen lassen…

K.Lehmann / 29.08.2021

Tja, Auto fahren und autofahren sind zwei ganz verschiedene Angelegenheiten….

Peter Bauch / 29.08.2021

Ist bekannt, wie oft Frau Merkel durch die Prüfung gerasselt ist? Und weiß man mehr über das Schicksal des Fahrlehrers. Hat er seinen Beruf aufgegeben und ist in die Politik gegangen? Oder ausgewandert?

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