Markus Söder hat die Ampelregierung soeben als "klinisch tot" bezeichnet. Doch wohin mit den Organen? Könnten die noch nützlich sein? Ähnlich wie bei einem Schrottauto, dessen verwertbare Bestandteile woanders weiter fahren?
Die Ampelregierung befinde sich „im politischen Koma", sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, „medizinisch würde man sagen, diese Koalition ist klinisch tot, da passiert nichts mehr“. Der Sonntagsfahrer vermutete die Beteiligten an dieser Stelle ja ebenfalls bereits an exotischen Stränden, etwa in Taka-Tuka-Land, an der Copacabana oder dem Valles Marineres, einer kommenden Touristenattraktion auf dem Mars. Aber die Gegend um das politische Koma ist auch nicht schlecht und hat viel gemeinsam mit der Oktoberfestwiese nachts um halb eins, da kennt sich der Söder aus.
Da der bayrische Ministerpräsident qua seines Amtes eine verantwortungsbewusste und reflektierende Persönlichkeit ist, hat er sich selbstverständlich medizinisch einwandfrei darüber informiert, wann jemand als „klinisch tot“ gilt. Das merkt man sofort, beispielsweise wenn man die sachkundige Seite „Mymoria“ aufruft, auf der ein Bestattungsinstitut mit dem Slogan wirbt „Wo Abschied lebt“. Dort wird der von Söder vermutete Zustand der Ampelkoalition so beschrieben:
„Was ist der Hirntod und wann ist ein Mensch per Definition tot? Die Hirntod-Diagnose erfolgt, wenn alle Funktionen des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms irreversibel erloschen sind und keinerlei Hirnaktivität mehr messbar ist. Der Zusatz „irreversibel“ meint den endgültigen, also nicht umkehrbaren, Befund. Bei einem Hirntod halten Maschinen die Atmung aufrecht und stabilisieren auf diese Weise auch andere Körperfunktionen wie den Herzschlag. Die Bundesärztekammer (BÄK) bezeichnet den Zustand auch als irreversiblen Hirnfunktionsausfall.“
Untauglichkeit für hohe Kilometerleistungen
Markus Söder hat den Zustand der Ampelkoalition und des von ihr regierten Landes samt seiner Organe in seinem politisch-medizinischen Befund also metaphorisch korrekt beschrieben. In einer solchen Situation stellt sich dann oft auch die Frage nach einer möglichen Organspende. Söders politische Metapher führt beinahe zwangsläufig zu der Frage, für die Organe der Ampel respektive des von ihr vereinnahmten Landes interessierte Empfänger zu finden, um dort eine lebensrettende Wirkung zu entfachen.
Um nicht im Grenzbereich des Makabren aus der Kurve zu fliegen, wechsele ich daher jetzt zum in dieser Kolumne naheliegenden Bild eines nicht mehr fahrbereiten Schrottautos, dessen Einzelteile einem maladen Gebrauchtwagen wieder neues Leben einhauchen. Es ist ja sogar so, dass etwa klinisch tote Mercedes 124 in toto nach Afrika oder in den Nahen Osten gespendet werden, um dort nach erfolgreichen Wiederbelebungsversuchen noch ein paar hunderttausend Kilometer weiterzufahren.
Dieser Aspekt scheidet für die Ampel bedauerlicherweise aus, da deren Untauglichkeit für hohe Kilometerleistungen sich selbst in Pjöngjang, Shanghai oder Istanbul herumgesprochen hat. Kein Mensch auf der Welt will die gebrauchte Ampel haben, noch nicht einmal unterhalb des Meeresspiegels, besonders wenn Annalena Baerbock schon einmal zu Besuch war – "barfuß der Katastrophe auf der Spur".
Und auch unser öffentlich-rechtliches ARD-ZDF-Zentralorgan gilt als unvermittelbar, weil es die Empfänger penetrant mit falschen Tönen nervt. Der nigerianische Gebrauchtwagenhändler meines Vertrauens versicherte mir: Der WDR hat keine Chance gegen Radio Wazobia FM in Nigeria. Welch ein hartes Schicksal für eine Exportnation.
Putin kriegt alle vier Jahre einen neuen deutschen Kanzler
Nun werden im Automobilgeschäft ja auch kleinere Verschleißteile wie Lichtmaschinen, Kraftstoffpumpen oder Anlasser gespendet. Aber wer will einen Kanzler respektive eine Lichtmaschine haben, die noch nie einen Zündfunken produziert hat? Mir fällt da nur Russland ein, die haben ja schon einen Kanzler abgenommen, möglicherweise könnte Putin ein Abonnement abschließen und kriegt alle vier Jahre einen neuen deutschen Kanzler.
Aber wer will einen Wirtschaftsminister respektive eine Kraftstoffpumpe haben, die der Nation den Diesel, das Benzin, das Gas und die AKWs abdreht? Robert Habeck gilt als Nachfolger des britischen Autozulieferers "Lucas", der es im Kraftfahrzeuggewerbe als "Prince of Darkness" zu zweifelhaftem Ruhm brachte. Es kursiert ein Bonmot, das ich hiermit ein wenig erweitern will: Alexander Graham Bell erfand das Telefon. Thomas Edison erfand die Glühbirne. Joseph Lucas erfand den Kurzschluss. Und Robert Habeck erfand den angebotsorientierten Blackout sowie die elektrische Standuhr.
Nun gut, vielleicht wäre Frank-Walter Steinmeiers Zeigefinger verwertbar, möglicherweise gibt es eine gewisse Nachfrage nach einem originaldeutschen Mahner und Warner, so ähnlich wie ein Sitzsensor, der piept, wenn jemand nicht angeschnallt ist.
Und die Innenministerin könnte im Bereich der fürsorglichen Überwachung in der Türkei tätig werden, dem Vernehmen nach ist die Deutsche DSGVO mit der türkischen kompatibel, das heißt, Frau Faeser kann problemlos beim Millî İstihbarat Teşkilâtı in Ankara integriert werden. Im Automobilbau nennt man das Gleichteile-Strategie. Gesundheitsminister Karl Lauterbach könnte in der Volksrepublik China oder bei Pfizer eingebaut werden – was ebenfalls auf das Gleiche herauskommt.
Finster sieht es hingegen für das Organ Bundes-Verfassungsschutz aus, es gilt als nicht konkurrenzfähig, könnte aber der Deutschen Bahn gespendet werden, um Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter zu beobachten, die den deutschen Schienenverkehr fortwährend delegitimieren.
Dirk Maxeiner ist einer der Herausgeber von Achgut.com. Von ihm ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Zu beziehen hier.
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