Dem EU-Münchhausen ging es schlicht darum, ein bisschen Demokratie und „so nah sind wir beim Bürger“ zu simulieren.”... Fokussiert wird derzeit auf Nebensächlichkeiten und persönliche Befindlichkeiten. Und daraus werden auch die immer größer werdenden Spannungsverhältnisse zwischen Elite und Bürger wachsen. Die Zeit arbeitet aber für beide Lager. Große Teile der Eliten (nicht der Bevölkerung), haben sich nach links bewegt. Unter dem Schlagwort, sich dem „Rechtsruck“ entgegenstellen wollen. Der immer stärker zur fixen Idee verkommt. Je mehr aus dieser Politik einschneidende Konsequenzen, die sich für das Leben, der Bürger im Land, ergeben, vernachlässigt werden. Und manche “Vernachlässigungen” werden nicht mehr einholbar sein. Die Zeit ist damit Gegner und Hoffnung zugleich.
Die französische Zeitbenennung der Revolutionszeit war gar nicht so schlecht, vor allem der Thermidor.
Auch ich gehöre zu den Sommerzeitgeschädigten und benötige immer längere Zeit, bis ich die geklaute Stunde körperlich verdaut habe. Da ist die „geschenkte“ Stunde heute keine Entschädigung. Ob von Schonng-Klohd Ischias oder von der Bundesregierung „genehmigt“, ist mir egal, bitte im März nicht wieder die Sommerzeit! Das wäre die erste vernünftige Entscheidung der Regierenden seit 2015. Im Netz kursierte gestern die Idee einer Zeitrückstellumg von Sonntag, 21:00 auf Freitag, 21:00 Uhr. Da wäre ich voll dabei! Und auch die Hessen könnten einmal probewählen, sich den ganzen Schlamassel besehen und es dann lieber noch mal versuchen. Zum Glück gibt es in der kommenden Woche den Reformationstag, der zu Brückentagen geradezu einlädt! Leider schiebe ich an diesem Tag und dem darauffolgenden Samstag Bereitschaftsdienst, bleibt alle schön gesund! Nur wenigen ist es vergönnt, als Freiberufler die Sommerzeit einfach „nicht mitzumachen“. Ein Kollege von mir beginnt von April bis Oktober die Vormittagssprechstunde einfach um Neun, statt um Acht. Hatte ich nie drüber nachgedacht, selbst schuld!
Lieber Herr Maxeiner, Umfragen über die Zeit, die selbe dem Souverän und seinem Willen zu unterwerfen…. Was kann es demokratischeres geben? Die Realität ist dem Fortschritt nur im Wege. Wozu also noch weiter beachten. Pippi Langstrumpf wusste, wo es lang geht. Warum sollte nicht eigentlich jeder seine eigene Zeit haben. Bei mir ist gerade 5 vor 12, beim Nachbarn erst 8 Uhr 30. Das hätte doch was. Laut dem Relativitätstheoretiker Herbert Grönemeyer gibt es ja auch Millionen von Deutschlands. Wer braucht da noch Umfragen über die Migrationspolitik? Und Wahlen sind dann auch überflüssig, wenn jeder in seinem eigenen Deutschland die Realität zurechtbiegen kann. Hauptsache das ZDF checkt in allen Deutschlands die Fakten. Jedenfalls in der Realität Seiberts und Merkels Deutschlands. Oder so. Ich schaue da noch mal in meinem Chaostheorie - Handbuch für die reifere Jugend nach. Später oder früher.
Bringen Sie diese politischen Geisterfahrer nicht noch auf irgendwelche abenteuerlichen Ideen! Wir befinden uns schließlich auf dem Gebiet der schon laenger hier Lebenden. Hier ist praktisch alles ‘moeglich’...und das macht mir Angst.
Lieber Herr Maxeiner, wie bedenklich die politische Tageshelligkeit abgenommen hat, kann man an dem Thema Zeitumstellung wunderbar ablesen. Es ist ein plakatives Beispiel dafür, wie die EU jedweglichen Sachverstand und jede Vernunft ad absurdum führt und das Gegenteil davon als richtig verkauft. Die Zeitumstellung soll abgeschafft werden, da atmen viele Menschen auf - vorläufig! Für Frühaufsteher ist die Vorverlegung des Tagesablaufs um eine Stunde im frühen Frühjahr eine Tortour, nachdem man sich seit Weihnachten um jede Minute freut, die es morgens wieder früher hell wird. Schlafforscher und Mediziner warnen schon lange vor den Risiken und Belastungen der Sommerzeit und fordern eine Abschaffung derselben. Herzinfarkte steigen etwa in den drei Wochen der Zeitumstellung im Frühjahr signifikant an, Schlafstörungen nehmen zu. Und nun zur typischen Verfahrensweise der massiv unterbelichteten EU: Da wird nämlich nicht von der Abschaffung der Sommerzeit geredet sondern von der Abschaffung der Zeitumstellung. Man redete von Sommerzeit und Winterzeit, obwohl es keine Winterzeit gibt sondern nur Normalzeit und die unnatürliche Sommerzeit. Inzwischen scheint es beschlossene Sache zu sein, nicht etwa die Umstellung auf die Sommerzeit (die den Energieverbrauch erhöht!) abzuschaffen sondern die Umstellung auf die Normalzeit. Heißt, die Sommerzeit wird auf das ganze Jahr ausgedehnt und die Normalzeit wird als Winterzeit bezeichnet, was ja auch viel abschaffungswürdiger klingt. Wir werden dann zwar einen signifikant erhöhten Energieverbrauch verzeichnen und der Organismus vieler Menschen wird noch mehr unter dem verfrühten Tagesbeginn, speziell im Winter leiden, aber die EU hat den Wunsch nach dem Ende der Zeitumstellung erfüllt. Dann laufen unsere Schulkinder im Dunkeln in die Schule bis um 9.04 Uhr endlich das Tageslicht leuchtet. Und die Bau- und Outdoordienstleister freuen sich sicher auch, wenn sie bis 9.00 Uhr auf den Tagesbeginn warten müssen.
Die Vorstellung, die jetzige Regierung könne sechs weitere Jahre ihr Unwesen treiben, lässt mir die Haare zu Berge stehen. Allerdings hätten die dann ja auch doppelt soviel Zeit für ihre ominösen Nachtsitzungen, vielleicht käme dann mal etwas vernünftiges dabei heraus.
Die Abschaffung der Zeitumstellung wurde beschlossen. Unklar ist aber, ob dann der Tag dann 24 Stunden oder die Dauer des letzten Sonntags im März, also 25 Stunden haben soll. Die tippe auf Letzteres, also 25 Stunden. Man wird dann feststellen, dass die Sonne zu schnell auf und untergeht. Ein Untersuchungsausschuss wird dann feststellen, dass an diesem Dilemma die Autos mit Verbrennungsmotor schuld sind, die dann natürlich verboten werden müssen.
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