Eine selten schöne Garage besaß Al Bundy. Sicher findet man davon online Clips. Darin stand nicht nur sein schrottiger 1972er Plymouth Duster, sondern auch seine Ferguson, “die Stradivari unter den Toiletten”. Für diese hatte Bundy extra einen Raum abgetrennt, in dem er ungestört so lange er wollte… auch Zeitung lesen konnte. Natürlich macht ihm seine Frau das Paradies zunichte, mit rosa gestrichenen Wänden und Häkeldeckchen sowie Klopapier mit Muster. Sie ist es auch, die die Garage mit sinnlosem Krempel vollstellt, den sie anderswo bei Garagenflohmärkten gekauft hat, um ihn zu haben.
Dieses Regenerationsrefugium ist der Altarraum des mechanisch kreativen alten weißen Mannes in dem sein Gottendienst stattfindet. Was soll man in der Kirche, Moschee oder Temple wenn man dort selber kontemplativ creativ sein kann.
maciste grüßt euch. ein panorama schöner impressionen kerniger typen, wie es sie während meiner kindheit auch in deutschland noch in jedem ort gab: männer mit unverzärtelter kindheit, kriegsteilnehmer, handwerker, bauarbeiter, einzelgänger aus individualistischer oder pathologischer neigung, die einfach mit den mitteln, die ihnen zur verfügung standen, ihr “ding” gemacht und durchgezogen haben - auch mangels alternativen. diese “typen” sind bei uns weitgehend verschwunden und ich denke, auch in rußland wird diese generation bald abtreten. man sollte sich da keiner romantischen denke hingeben, denn die ursuppe der solitären kreativität sind mangelwirtschaft, krieg, zerstörung und eingeschränkte möglichkeiten der entfaltung innerhalb einer stabilen zivilgesellschaft. von zeit zu zeit wiederkehrende gesellschaftspolitische und ökonomische wastelands sind die voraussetzung solcher partikular-punktuellen rückzugsräume radikaler individualisten. fortzeugend werden solche räume nur durch das prinzip einer offenen tür, d.h. man muß die mitmenschen zu sich einladen, das inventar zur verfügung stellen und die arbeit mit freunden teilen, kontakte knüpfen und beziehungen pflegen - sonst endet irgendwann alles im abfallcontainer. ich selbst habe mich schon während früher jugend mit freunden in der ehemaligen schmiede meiner vorväter sporttechnisch eingerichtet und habe prinzipiell jeden mitmachen und mittrainieren lassen, der bereit war, sich anständig zu benehmen und fachlichen anweisungen zu folgen. wir trainieren und diskutieren im anschluß bis heute (seit ca. 45 jahren), immer wieder kommen auch junge männer vorbei, manche bleiben länger, andere ziehen weiter. wir alten lernen dabei und können irgendwann das erhaltene übergeben. kurzum: offenheit ist das geheimnis der fortentwicklung - auch für ein garagensoziotop. battle on.
So mancher Auto- und Motorradfahrer, der durch mein Wohngebiet brettert, sollte sein ganzes Leben in der Garage verbringen, bei geschlossenem Tor.
Das Leben eines Mannes ohne Garage ist möglich, aber sinnlos. Das dürfte Loriot gemeint haben.
Gerhard Hotz, Sie machen nicht den Eindruck, als ob Sie was von russsischen Männern verstünden - woher auch? - Ain echtä russischer Mann wird übrigens hier portraitiert- großartige Lektüre: Emmanuel Carrère - “Limonow”.
@ Herrn Gerhard Hotz / 25.10.2020: “Lebenserwartung etwa 68 Jahre = europäisches Schlusslicht). Hauptgründe: Wodka und Zigaretten.” Besser und amüsanter und erfüllender als 100 mit veganer Kost, Apfelsaft und ohne Wei..r”!
Zitat letzter Satz: >>>Merke: Nirgendwo ist man sicherer vor Angela Merkel und Robert Habeck als in einer Garage in Novosibirsk.<<< Zusatzbemerkung: >>>Da darfst Du aber noch keine CORONA-Behandlung hinter Dir haben und musst Dir absolut sicher sein, dass Dir nicht heimlich schon ein “Identity-Geo-Chip” eingepflanzt wurde. Und die CORONA-App musst Du natürlich auch ausschalten und entfernen (...soweit das für den Laien technisch machbar ist).
Großartiger Beitrag Herzlichen Dank Herr Maxeiner .Wo ich das gelesen habe ist sofort mein Kopf Kino angesprungen , mit besten Erinnerungen an Unsere Garagen Straßen Zeit . Mit den Unseren sind Die gemeint Die, wie auch ich das Riesen Glück hatten an der Münchner Stadtgrenze , mit fast Nur Zwei Familien Häusern und Doppelhaushälften aufgewachsen zu sein . Desweiteren waren wir seinerzeit recht Geburtenstarke Jahrgänge also etwa von ca 1962-1970 . Die Meisten dieser Schönen Anwesen Natürlich zumeist mit Garten und noch Natürlicher auch mit einer Garage wenn nicht sogar Doppelgaragen waren zu dieser Zeit schon fertiggestellt . Wie auch immer so eine Garage war schon seit dem ich denken kann aus meiner Kindersicht ein recht Makaberer aber Hilfreicher Ort (weil ja dort Hauptsächlich das 4 Rädrige laute und zum teil auch stinkende Eisen Monster gehaust hat) Trotzdem habe ich schnell begriffen das die Garage auch ein Idealer Zufluchtsort war um meines Cholerischen Vaters Prügel Attacken zu entfliehen .Später wurde dann so etwas wie eine Bande gegründet zumeist aus Nachbarskindern bestehend und so hat man sich mal bei dem Einem oder dem Anderem in deren Garagen getroffen und jede menge Blödsinn ausgeheckt . und auch durchgeführt. Später dann kam die Moped Schrauber Zeit , Zündapp ,Hercules und auch Puch Monza waren damals der absolute Hit ( und auch mit ca 100 Km/h schnell sogar Offiziell als Kleinkrafträder zugelassen ) . Die Meisten waren zu dieser Zeit schon in einer Lehre und haben das Erste Geld verdient .Andere wiederum machten halt weiter Schule, hatten aber dafür zum Teil reiche Eltern die wo gerne die Mopetten Finanziert haben damit Sie von Ihren Blagen ruhe hatten . Trotzdem Egal ob Reich oder nicht Reich es gab diesbezüglich Nie Probleme im Sozial Gefüge der nicht wirklich ernst zu nehmenden Garagen Bande . Und noch später dann als ich mir meine ersten Autos und Motorräder angeschafft hatte war wiederum genau diese Garage wertvoller als vieles Andere.
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