Dirk Maxeiner / 09.05.2021 / 06:00 / Foto: Pujanak / 42 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Die Ratzinger-Fahrtenbücher

Es ist eine Sternstunde des deutschen Journalismus. Endlich kommt Licht ins Dunkel jenes Tages am 28. Februar 2013 an dem Papst Benedikt XVI, alias Joseph Ratzinger aus Marktl am Inn, vollkommen überraschend auf sein Amt verzichtete. Die Geschichte des Pontifex Maximus und „Motors des Ökumene“ muss möglicherweise neu geschrieben werden.  

Dem Rechercheverbund des Sonntagsfahrers ist es gelungen, ein weitverzweigtes Netzwerk im Umfeld des ehemaligen obersten Hirten offenzulegen, das sich schwer an künftigen Generationen versündigt – und dies seit Jahrhunderten. Es geht dabei um eine der teuflischsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte: das Automobil. Denn schon im Geburtshaus des Servus Servorum Dei herrschte ein verhängnisvoller Geist, wie sich inzwischen herausstellt. Ein Whistleblower, der sich Zutritt zum Geburtshaus des Papstes verschafft hatte, entdeckte dort eine bislang kaum beachtete Inschrift, die auf eine zweite daselbst geborene Persönlichkeit hinweist:

„In diesem Hause wurde geb. am 31.3.1779 Georg Lankensperger Erfinder Der Achsschenkellenkung gest. 11.7.1847“. 

Der umstrittene deutsche Wagenbauer Georg Lankensperger ließ sich die „Achsschenkellenkung“ 1816 als „Bayrisches Privileg“ patentieren und legte damit den Grundstein für die raffinierte Steuerung der menschlichen Entwicklung. Dazu muss man wissen: Ohne Achsschenkellenkung gäbe es kein modernes Automobil. Erst die Achsschenkellenkung ließ die Menschheit den Weg zur verhängnisvollen motorisierten Individualität einschlagen.

Schneller kann niemand die Richtung wechseln 

Während Kutschen mit der gesamten Achse gelenkt wurden, bewegen sich bei der Achsschenkellenkung lediglich die Räder in die gewünschte Richtung. „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“, sagte einmal der französische Künstler Francis Picabia, der ebenfalls als ein Anhänger des Achsschenkel-Ordens gilt und sie zur Kugelumlauflenkung weiterentwickelte. Der Bayrische Ministerpräsident Markus Söder (hier ein Foto eines konspirativen Treffens) scheint ein Teil des mit der Achsschenkelsekte eng verwandten Kugelumlaufclans zu sein, denn schneller als er kann keine Kugel die Richtung wechseln. 

Joseph Ratzinger, dem die verräterische Inschrift in seinem Geburtshaus auf keinen Fall verborgen geblieben sein kann, versäumte es bis zum heutigen Tage, sich von dem Obskuranten Georg Lankensperger zu distanzieren oder gar eine allfällige Entschuldigung für dessen verhängnisvolles Wirken vorzubringen. Möglicherweise wollte Ratzinger einem solchen Schritt mit seiner Demission zuvorkommen. Denn die Indizien sprechen dafür, dass die von Lankensperger konzipierte Steuerung der Massen auch Ratzingers privates Wohlgefallen fand. So wurde auf den späteren Papst 1999 ein metallicgrauer Volkswagen Golf mit 115 PS, Lederlenkrad (!) und Klimaanlage angemeldet. 

Der Blick in den Fahrzeugschein eröffnet Abgründe: Eine mit einem Lederlenkrad kombinierte Achsschenkellenkung kombiniert auf geradezu obszöne Weise Sexismus („Schenkellenkung“) mit Tierquälerei (Leder) und exzessive Klimaschädigung (115 PS). Bei seiner letzten Deutschlandreise besuchte der Papst darüber hinaus die dunkeldeutsche Querfahrer-Metropole Regensburg, in der Extremisten wie der einschlägige Walter Röhrl ihr Unwesen treiben. Rallyeweltmeister Walter Röhrl stand, wen wundert es, im Dienste des Bischofs von Regensburg und ging dort einer heiligen Scheinbeschäftigung in der kirchlichen Grundstücksverwaltung nach. Auffällig ist auch die kurze Distanz von Marktl am Inn nach Braunau am Inn (16,7 Kilometer), Fahrzeit laut Google-Maps 18 Minuten, laut Walter Röhrl 6 Minuten.  

Von der Achsschenkellenkung zur Rechtslenkung

Die erdrückenden Indizien sprechen sehr dafür, dass dieses der gefährlichen Massenmotorisierung Vorschub leistende System bis in die Spitzen des Vatikans reicht. Es muss endlich durch den Verfassungsschutz beobachtet werden. Von der Achsschenkellenkung zur Rechtslenkung ist es nur ein kleiner Schritt, wie alarmierende Nachrichten aus Großbritannien beweisen. 

Führende deutsche Politiker und Wirtschaftsvertreter sind inzwischen sehr beunruhigt. Der ehemalige Daimler-Chef Dieter Zetsche, der Papst Benedikt XVI höchstpersönlich ein neues achsschenkelgelenktes Papamobil überreichte, sagte seinerzeit noch: „Es ist eine Ehre für Mercedes-Benz, Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. auch in Zukunft mit unserem neuen Papamobil auf seinen Reisen zu begleiten“. Sein Nachfolger Ola Källenius lässt deutlich abgekühlt verlauten: „Daimler distanziert sich generell von allen Formen der Diskriminierung und des Extremismus.“

Kritikern geht die Distanzierung aber nicht weit genug. Auch eine Entschuldigung für Gottlieb Daimler und Carl Benz sei überfällig, heißt es, da deren Patente ursächlich für den bevorstehenden Hitzekollaps des Planeten seien. Beim Verbrennungsmotor handele es sich darüber hinaus um einen schweren Fall von kultureller Aneignung, man habe den Cherokee das Lagerfeuer gestohlen. Audi geht deshalb mutig voran und teilte mit, seine Mitarbeiter in der schriftlicher Kommunikation künftig „Audianer_innen“ zu nennen. Auch auf regionaler Ebene wächst die Sensibilität. Porsche-, Mercedes- und Benz-Straßen sind nicht mehr zeitgemäß und sollten durch alternative Angebote wie „Kobold-Boulevard“ ersetzt werden.

 

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Portofrei zu beziehen hier.

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M. Brüggemann / 09.05.2021

Freue mich jeden Sonntag auf den Sonntagsfahrer. Das hilft mir über die Woche und heute kein Covid Thema sondern ein vatikanisches.

Emmanuel Precht / 09.05.2021

Maxeiner, endlich enwoked. Haleluja! Wohlan…

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