Hallo Herr Maxeiner, es will mir einfach nicht in den Schädel, dass solche Possen rund um die Energiewende möglich sind. Es kommt einfach nicht zu Einsichten, auf der einen Seite, und / oder zu Proteststürmen auf der anderen Seite. Das sind doch Schmerzen, die man erleiden muss. Und das Ganze , um CO2 und NOXe einzusparen. Und dabei gäbe es dafür so einfache Mittel: der Verkehr muss schlicht fließen! Stauss verhindern, gegenläufigen Ampelschaltungen abschaffen, keine Aufpflasterungen auf Straßen und sonstige Behindernden Maßnahmen zulassen. Dabei muss man noch wissen, solange die erlaubte Geschwindigkeit nur ein Fahren im zweiten Gang zulässt, lässt sich gar nichts einsparen. Ich hatte gerade so eine Aha-Erkenntnis: ich war in einer 30er Zone unterwegs. Es gab Aufpflasterungen in Hülle und Fülle und, und, und.—- Über so eine Aufpflasterung kann man nun nicht mit 30 km/h drüber fahren, noch nicht einmal mit 10 km/h. Allerdings macht es aber auch überhaupt keinen Sinn, im Zwischenraum bis zur nächsten Aufpflasterung dann Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Also beschleunigt man - und bremst wieder ab - und beschleunigt - und bremst wieder ab .... ? CO2e, NOXe, Reifenstaub, Brems- und Kupplungsabrieb lassen grüßen! Was nützt es aber, das zu wissen? In der Kirche von scientologischen Glaubenskriegern werden eher die Reste an Wohlstand geopfert, als dass die Priester bloß gestellt werden und zur Verantwortung gezogen werden.
Das Umweltbundesamt UBA hat aktuell die Studie ‘Kein Grund zur Lücke - So erreicht Deutschland seine Klimaschutzziele im Verkehrssektor für das Jahr 2030 ’ veröffentlicht. Das Ziel ist wie folgt definiert „In drei Etappen zur wirksamen Treibhausgasminderung im Verkehr“. Etappe 1 entspricht den aktuellen EU-Flottenzielwerten. Für Etappe 2 sollen umgehend Fahrzeuganschaffungen nach einem Bonus-Malus-System geregelt werden, Energiesteuern & Mautgebühren wären auszuweiten und Dienstwagenprivileg & Entfernungspauschale wären abzuschaffen. In Etappe 2 sollen zudem noch andere, wörtlich „Instrumentenverschärfungen“ eingeführt werden. Für die dritte Etappe formuliert das UBA nochmals verschärfter: „Daher muss die dritte Etappe die Stellschrauben weiter anziehen - entweder durch einen Flottenzielwert für Pkw von 20g CO2/km ab 2030, der nahezu einem Zulassungsstopp für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gleichkäme oder durch ein Instrumentenbündel aus Elektroquote, weiterer Nutzerkostenerhöhung im Straßenverkehr und dem Aufbau einer Oberleitungsstruktur für den Straßengüterfernverkehr. Diese Instrumente bergen durchaus erhebliches Konfliktpotenzial zwischen Politik, Industrie und Verbrauchern und erfordern einen noch stärkeren politischen Umsetzungswillen…“
Abiturienten wählen heutzutage gerne ein Studium, welches „was mit Umwelt“ zu tun hat. Also natürlich mit dem Schutz derselben. Wer dann noch bei den Grünen eintritt, hat eigentlich alles richtig gemacht. Der Karriere steht nichts mehr im Wege. Eine Planstelle wird schon offen sein. In Unternehmen wird nicht mehr über Erfolg und Wirtschaftlichkeit gesprochen, sondern über Ernergieverbrauch, die richtige Dämmung des Hauptgebäudes, gendergerechte Toiletten und den vorsorglichen Kampf gegen rechte Tendenzen an der Unternehmensbasis. Nicht mehr die Ökonomie steht im Vordergrund, sondern die Ökologie und eine politisch korrekte Haltung. Wirtschaftsstandort Deutschland? Das war einmal. Es hat sich ausgewirtschaftet. Jetzt wird CO2 bekämpft. Und es wird produziert, was keiner will, jedoch jeder sollte. Oder es wird gar nicht produziert, sondern Energie gespart. Es wird gedämmt, wo nichts entsteht und beheizt, wo niemand tagt. Autos, die in der Welt gefragt sind, werden nicht gebaut, stattdessen werden der Welt Ratschläge gegeben, wie sie ohne diese Autos auskommen soll. Atom und Kohle sollen verboten werden und Sonne und Wind sollen den Blackout vermeiden helfen. Von Nachbarländern macht man sich abhängig, die eigene Wirtschaft wird zum Teufel geschickt. Leute, studiert was mit Umwelt, macht Urlaub auf Bali, verbraucht das Ererbte und surft weiter in euren Mobilgeräten. Ach ja, und vergesst nicht, euch vegan zu ernähren.
Da versucht doch das UBA lediglich, seine erbärmliche Nischenexistenz durch Extremanbiederei bei den Ökofaschisten zu rechtfertigen und sich aufzuwerten. Wo bleibt der Radikalenerlass?
WENN die Dämmung der Außenhaut des Gebäudes zu dünn ist, liegt das in der Verantwortung der Architekten. Die haben zum Entwurf einen Wärmeschutz- Nachweis zu erstellen. Eine Zusatzaufgabe des Bauphysikers, oft des Statikers. Dort wird die Begrenzung des Wärmedurchgangs aufgezeigt. Wahrscheinlich dauerte die Gutachtenserstellung schon Jahre. Wenn im Bauprozeß vom Anwalt des UBA Fehler gemacht wurden, kommen weitere Jahre des Zeitverlustes dazu. Man muss Architekten und Auftragnehmer Bau zugleich beklagen, um mgl. schnell zum Ergebnis zu kommen. Architekten sind auch haftpflichtversichert. Zuständig für Auftragsvergaben sind die zuständigen Bauämter als Bauherr, nicht das UBA als späterer Nutzer. Alle diese Beziehungen sind rechtlich klar geregelt. Beim BER trat das Totalversagen ein, als man den Architekten kündigte, diese ihre Unterlagen mitnahmen, und eine informelle Wüste zurückließen. Sie durften sie mitnehmen, weil sie noch unbezahltes geistiges Eigentum waren, vertraglich geregelt ! Die Blockade entstand nach der willkürlichen Kündigung. Die Drahtzieher sind dann aus dem BER-Aufsichtsrat schnellstens ausgestiegen.
Verehrter Herr Maxeiner, Sie schreiben vom “faktenresistenten Biotop”. In Welt.de kam ein Artikel dass das nun zu Ende gehende Jahrzehnt das wärmste war u.s.w., wo ich einen Kommentar verfasste und darum ersuchte, es sollte doch soviel Seriosität herrschen dass man das Jahrzehnt erst an dessen Ende im Dezember 2020 bilanzieren sollte. Ich wurde sofort von anderen Lesern als Klimaleugner bezeichnet und belehrt dass das Jahrzehnt Ende 2019 zu Ende gehe, basta. Mir war ja schon am 31.12.1999 aufgefallen dass das Jahrtausend erst Ende 2000 zu Ende gehen kann und Alle ein Jahr zu früh feiern. Es gibt jetzt 2 Möglichkeiten, entweder ich kann nicht richtig rechnen, beginnend vom Jahr 1 unserer Zeitrechnung an, oder ich rechne richtig und die Menschheit ist mehrheitlich faktenresistent. Wenn ich falsch läge lasse ich mich gerne belehren. Wer kann helfen?
Über die Meldung des UBA habe ich mich redlich geärgert! Es ist wiederum ein Beispiel für die interessensbezogene Zersplitterung unserer Gesellschaft und der Politik. Der Vorschlag des UBA zu den Spritpreisen, Pendlerpauschlen etc. ist so dermaßen losgelöst von einer gesamtgesellschaftlichen Betrachtung, jedoch typisch für das technokratische Denken an vielen Stellen in Politik und Gesellschaft. Leider wird damit der Beweis für ein hohes Maß an Unprofessionalität geliefert. Das einfache Nachdenken setzt doch das Mobilitätsbedürfnis unserer Gesellschaft in Beziehung zu Arbeitsplätzen, Wohnungskosten (in den wachsenden Metropolen), der wegfallenden Alltags-Infrastruktur in ländlichen Regionen, der überall-sofort-und-billig-liefer-mir-alles-Mentalität der Internetgesellschaft, dem sozialen Bedürfnis nach Mobilität um mit Menschen in Kontakt zu sein und, und, und… Anders ausgedrückt: Es gibt in Politik und Verwaltung kaum/keine fachliche Kompetenz mehr um die Zukunft unserer Gesellschaft als Ganzen zu denken. Das ist namentlich ziemlich komplex und auch ganz schön anstrengend so etwas zu denken und daraus auch noch gesamtgesellschaftliche Ziele und Maßnahmen zu entwickeln. Das UBA hat es nun auch bewiesen, dass dort nicht die passende Kompetenz vorhanden ist.
Ein klassischer Sinktank. Wir sollen pfleglich miteinander untergehen. Sagte schon Nero.
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