Dirk Maxeiner / 09.06.2019 / 06:25 / 44 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Bedford-Maxeiner

An Pfingsten kommt der heilige Geist über uns. So auch in diesem Jahr, allerdings wandelt er seine Gestalt, wie Wasser, das zu heißem Dampf wird. Der Klimaglaube erfreut sich seit den frühen Missionsjahren, Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts, einer stetig wachsenden Gemeinde. Die Apostel des Spiegel wähnten den Kölner Dom damals bereits unter dem Meeresspiegel und schlugen ein neues Kapitel des unbefleckten Weltrettungs-Journalismus auf, dessen bisheriger  Höhepunkt ein Aufenthalt in Kiribati war, den Claas Relotius in der Grotte von Lourdes geträumt hatte.

In dem gleichen Maße, wie sich die Kirchen leerten, füllten sich die Räume der neuen Erweckungsbewegung. Heute gehören Freilicht-Gottesdienste am Freitag zum festen religiösen Repertoire. Und es erschien eine neue Heilige: Greta, Tochter der Opernsängerin Malena Ernman und des Schauspielers Svante Thunberg. Greta ward im Land der sanftäugigen Elche unter dem Schein des Nordlichtes geboren, um die Welt ins Helle zu führen. Die alte und die neue Kirche setzen gemeinsam eine große tiefgläubige Transformation der Glaubensschwestern und -brüder in Gang. Unter den Sittenwächter*innen Robert Habeck, Analena Baerbock, Anton Hofreither und Katrin Göring-Eckardt soll die Pflicht zur einzig wahren Meinung nun zur Staatsräson werden.

Als von einer Vorahnung Erleuchtete haben wir schon vor fast 15 Jahren die zehn Gebote der Ökoreligion formuliert und später ein Video dazu aufgenommen, um die Generation Rezo rechtzeitig religiös zu unterweisen. Wir sind stolz darauf, dass unsere Darreichungen ihren Weg nahezu eins zu eins in den Influencer-Wertekanon gefunden haben.

Unser Öko-Klassiker eignet sich aktuell als Eröffnungs-Botschaft für Großveranstaltungen aller Art, etwa Fridays For Future, Parteitage, Lindenberg-Konzerte oder die Jahres-Hauptversammlung von Volkswagen. Bitte alle mitbeten! Wer nur die Lippen bewegt, verrät sich als Zweifler und Ungläubiger. Auf ihn wartet das Fegefeuer oder eine Umerziehung in der Bento-Redaktion.

Entweder wird unser kleiner Gebote-Katalog in kommenden Äonen als so etwas wie das erste Buch Mose des 21. Jahrhunderts in den Kanon der religiösen Weltliteratur aufgenommen oder als Zeugnis für den Anfang vom Ende Deutschlands, wie wir es kannten. In jedem Fall sind sie aktueller denn je und haben einen festen Platz im Achgut.com Pfingstprogramm verdient. Außerdem sind wir auf der Suche nach einem Bildhauer, der sie für die Ewigkeit in Stein meißelt.

Die Zehn Gebote des Ökoglaubens

Das erste GebotDu sollst dich fürchten!
Das furchtbarste Szenario ist das wahrscheinlichste. Auch wenn es einmal gut ging, so kommt es beim nächsten Mal umso schlimmer.

Das zweite GebotDu sollst ein schlechtes Gewissen haben!
Wer lebt, schadet der Umwelt – alleine schon durch seine Existenz.

Das dritte GebotDu sollst nicht zweifeln!
Die Ökobewegung irrt nie. Wer daran zweifelt, dient den Ungläubigen.

Das vierte GebotDie Natur ist unser gütiger Gott!
Sie besteht aus Pandabären, Robbenbabys, Sonnenuntergängen und Blumen. Erdbeben, Wirbelstürme und Killerviren sind Folgen menschlicher Hybris.

Das fünfte GebotDu sollst deine Gattung verachten!
Der Mensch ist das Krebsgeschwür des Globus. Vor seinem Auftauchen war der Planet eine friedliche Idylle.

Das sechste GebotDu sollst die Freiheit des Marktes verabscheuen!
Der Planet kann nur durch zentrale Planung internationaler Großbürokratien gerettet werden.

Das siebte GebotDu sollst nicht konsumieren!
Was immer du auch kaufst, benutzt oder verbrauchst: Es schadet der Umwelt. Die Zuteilung von Gütern sollte den weisen Priestern des Ökologismus übertragen werden.

Das achte GebotDu sollst nicht an ein besseres Morgen glauben!
Verhindere Veränderungen und Fortschritte, denn früher war alles besser.

Das neunte GebotDu sollst die Technik gering schätzen!
Abhilfe kann allenfalls durch fundamentale gesellschaftliche Umsteuerungsprozesse kommen. Niemals durch die Erfindung technikgläubiger Ingenieure.

Das zehnte GebotWisse, die Schuld ist weiß, männlich, christlich und westlich!
Die Unschuld ist eine Urwaldindianerin.

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Portofrei zu beziehen hier.

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Leserpost

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Wilhelm Lohmar / 09.06.2019

Ab dem 19. Juni ist wieder evangelischer Kirchentag. Diesmal in Dortmund. Ihr in diesem Beitrag formulierter Dekalog wird dort unzweifelhaft mit großem Ernst und noch größerem Eifer von früh bis spät publikumswirksam über öffentlich-rechtliche Sendeanstalten und einschlägige Druckerzeugnisse - Hans Leyendecker ist Präsident der Veranstaltung - unter das erzitternde Volk gebracht werden.

Frank Holdergrün / 09.06.2019

Toll gelesen, danke Bernhard Brink, dachte ich im ersten Moment, der Schreck sitzt noch in meinen Gliedern. >>>> Und der heilige Ökogeist kam über sie, Apokalyptiker des nahen Endes, grüne Machiavellis nahmen die Menschen im Sturm, mit brennenden Fackeln marsch marsch in den Untergang. FFF. Dem Führer fanatisch folgen. Adolf war Veganer wie sie und dem Leben ebensowenig zugetan, seine Wanderungen auf dem Obersalzberg um die Ökolauben halluzinierten das Ende der schwachen Menschen in ähnlicher Weise. Die ersten Grün(d)er waren Nazis noch und heute kehren sie zurück zu den Wurzeln ihrer Angstmacherei, gut gelernt von Machiavelli. Ein Volk, das den grünen Schwächling in sich nicht besiegt, hat es nicht verdient zu leben. Sie weinen ihm keine Träne nach. Deutschland, v…e.!

Frank Stricker / 09.06.2019

das elfte Gebot : Du sollst nicht begehren deines nächsten Atomkraftwerk ( Belgien , Frankreich) . das zwölfte Gebot : Du sollst deine Außengrenzen nicht schützen. das dreizehnte Gebot ; Du sollst nicht falsch Zeugnis reden über den Friseur von Anton Hofreiter…………...

Siegmar Sulzer / 09.06.2019

Die Kommunisten haetten die heutigen Gruenenpolitiker wegen Industriesabotage vor ein Kriegsgericht gestellt, dannach an die naechste Wand, und mit Blei vollgepumpt. Gretas wunsch haetten sie erfuellt, und sie und ihre Familie nach Sibirien deportiert. Dier Oekowahn gibt es nur in Deutschland. Hier bei mir in Osteuropa sieht man sowas nicht. Eltern wuerden ihre Kinder verpruegeln wenn sie Freitags die Schule schwaenzen.

Frank Pressler / 09.06.2019

Sie haben leider vergessen, uns einen Weg zu weisen, wie wir Sünder wider die Gebote unsere Sündenstrafen verringern bzw. aufheben könnten. Gibt es keinen Ablass? Können wir nicht, um einen teilweisen Ablass unserer Sündenstrafen zu gewinnen, das fromme Werk der Unterstützung und Wahl der Grünen verrichten? Und können wir für einen vollkommenen Ablass nicht die Grenzen unseres Landes öffnen, alle Menschen dieser Welt zu uns einladen und insbesondere die Religion des Friedens bewillkommnen?

Bernd Ackermann / 09.06.2019

Vielleicht gibt es demnächst eine neue Ausgabe der Bibel, ergänzt um das Neueste Testament, diesmal nicht geschrieben von alten weißen Männern. Weihnachten wird dann am 3, Januar gefeiert, dem Geburtstag des Gretakinds. Zwei klitzekleine Änderungsvorschläge zu den 10 Öko-Geboten hätte ich allerdings. “Du sollst nicht konsumieren!” sollte ersetzt werden durch “Andere sollen nicht konsumieren!”. Für sich selbst möchte der Öko-Jünger natürlich alles haben, weil er ja der Gute ist. Deshalb darf er/sie/es z.B. auch nach San Francisco fliegen und dort mit dem Plastiklöffel Eis aus dem Plastikbecher fressen. Das ist völlig ok und ökologisch unbedenklich. Ähnliches gilt für “Du sollst die Technik gering schätzen!”, da muss man unterscheiden was halal und haram ist. Kraftwerke, Verbrenner-PKW und ähnliches sind Teufelswerk und damit haram.  In chinesischen Ausbeuterfabriken hergestellte Smartphones, Playstations und E-Bikes sind dem freitags hüpfenden Vollhonk aber lieb und teuer und deswegen halal. Wie diese funktionieren muss man dagegen nicht wissen, ist für’s Soziologiestudium ja auch nicht relevant.

Dr. Joachim Lucas / 09.06.2019

Lieber Herr Maxeiner, ich würde ja gerne glauben an die unverrückbare Wahrheit vom grünen Paradies der eigenen Scholle und Bescheidenheit, die sensationell vor ein paar Jahren entdeckt wurde. Allein, ich bin nicht doof genug dazu. Denn es heißt zwar: “Ihr sollt sein wie die (grünen) Kinder” aber ich habe leider kein weiches Brötchen im Kopf. Warum ausgerechnet die Deutschen so dämlich sind, ist schon einmalig. Jedenfalls haben all die Länder Recht, die den Deutschen nie getraut haben mit ihrer dämlichen Weltretterei und Zwangsbeglückung anderer. Das venezuelanische Walhalla ist uns jedenfalls bei dieser Politik sicher.

Hubert Bauer / 09.06.2019

Nur die Anrede “Glaubensbrüder” passt nicht. Selbst über 80-Jährige konservative Priester (die letzten ihrer Art) sagen heute “Brüder und Schwestern”.

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