Dirk Maxeiner / 06.03.2022 / 06:20 / Foto: jdxyw / 60 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Bären entputinfizieren!

Arktische Bären mit russischem und amerikanischem Pass lassen sich schlecht unterscheiden. Deutschland sollte hier vorangehen und am Nordpol Lautsprecher installieren, auf denen das Lied „Sag mir, wo Du stehst" abgespielt wird.

Das Foto hat gerade Konjunktur in den Redaktionen und hat mich dann doch erschreckt: Unsere Verteidigungsministerin Christine Lambrecht fährt bei einem Truppenbesuch in Munster mit einem Panzer der Panzerbrigade 9 der Bundeswehr vor. Das Schwermetall war offenbar noch fahrbereit, aber man macht sich schon Sorgen, ob die Bremsen vielleicht unter Schimmelbefall leiden wie die deutschen Abwehrraketen für die Ukraine. Dem Vernehmen nach kam der Koloss mit Frau Lambrecht aber vor der weißrussischen Grenze zum Stehen, der Ernstfall wurde also vermieden.

Wobei sich bei mir sofort der Gedanke an den Bestseller „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" gehorsamst meldet, denn das Buch ist ein guter Ratgeber zur Vermeidung von unbedachten Kriegshandlungen. Sie merken schon, ich habe meinen Wortschatz dem Verteidigungsfall angepasst, schließlich geht auch Frau Lambrecht das Wort „Ostflanke" inzwischen ganz fachmännisch über die Lippen. 

Der Gefreite Maxeiner meldet sich hiermit zum sonntäglichen Bereitschaftsdienst. Im Zuge der NATO-Partnerschaft von Achgut.com verwenden wir zwei Prozent unseres Brutto-Minimalprodukes für die Auslandsaufklärung. Die Special-Forces von „The Axis of Goodness" sorgen dafür, dass auch Joe Biden uns lesen kann. Die Tagesparole lautet"Dear Americans! We wish you a happy and joyful time. With lots of bagels and pretzels. Donuts and muffins. Baked beans and sauerkraut. Pumpkins and pumpernickel. For a stable and sustainable German-American friendship!". Man kannn ja nie wissen.

Panzer können auch auf der Stelle umdrehen

Aber zurück an die Heimatfront. Prinzipiell ist ein Schützenpanzer das ideale Mobilitätsangebot für Ministerinnen und Minister, vorausgesetzt der Sprit geht nicht aus und man muss mit einem Kanister zur nächsten Tanke laufen. Panzer können aber auch auf der Stelle umdrehen, so wie Robert Habeck und Markus Söder. Vielleicht haben die ja heimlich hier Fahrstunden genommen und die 180-Grad-Wende geübt. Der eine will und der andere schließt nicht aus, die in den vorzeitigen Ruhestand geschickten Kernkraftwerke wieder zum Dienst zu verpflichten. Und ein paar Kohlekraftwerke aus DDR-Beständen sollten auch noch da sein. Die Grünen wirken darob so gerupft wie ein Roter Milan, der in ein Windrad geraten ist. In diesem Fall ist das erste Opfer im Krieg mal nicht die Wahrheit, sondern die Illusion. Die grünen Visionen werden abgeräumt wie die leeren Flaschen nach einer durchzechten Nacht.

Auch im Naturschutz ist nichts mehr so, wie es war. Der Bär hat ein echtes Imageproblem, schließlich gilt er als das russische Symboltier schlechthin. Welch eine perfide Wendung, denken wir doch nur an Knut, den kleinen Berliner Eisbären, der die Herzen der Deutschen im Sturm eroberte. Sigmar Gabriel übernahm als Umweltminister gar die Patenschaft für den Kleinen.

Insbesondere in seiner weißen Erscheinungsform als Eisbär gilt das Schwergewicht als Maskottchen der Klimakatastrophe und steht als einziger männlicher, weißer Karnivore unter dem besonderen Schutz der Heiligen Greta. Diese Zuneigung  ist nun ernsthaft in Gefahr, weil Problembären wie Wladimir Putin und Gerhard Schröder ihr Unwesen treiben, darin nicht unähnlich einer Truppe von dickfelligen Marodeuren, die vor ein paar Jahren zwar nicht die Krim, aber die Inselgruppe Nowaja Semlja besetzten und den Waffenstillstand brachen. 

Bären mit russischem und amerikanischem Pass

Um ihren guten Ruf zu retten, sollten sich die Riesenpfoten dringend von den Kollegen im Kreml distanzieren. Die Entputinfizierung gilt ab sofort nicht nur für Zwei- sondern auch für Vierbeiner. Sonst fliegen sie aus Deutschlands Zoos wie Waleri Gergijew vom Dirigentenpult.

In freier Wildbahn empfehle ich die intenive Observation der Truppe, denn sie verstärkt sich an der Nordflanke immer weiter. Der Bestand der unberechenbaren Soldateska lag nach dem Zweiten Weltkrieg bei etwa 5.000 Exemplaren. Heute treiben sich vorsichtig geschätzt 30.000 Eisbären in den arktischen Regionen rum. Wenn der Eisbär weiterhin in diesem Tempo ausstirbt, dann ist 2050 mit zirka 80.000 Tieren zu rechnen. Es sind also immer mehr Eisbären gefährdet, die Situation verschärft sich dramatisch.

Das Problem besteht allerdings darin, dass Bären mit russischem und amerikanischem Pass sich so schlecht unterscheiden lassen. Deutschland sollte hier mit einer intelligenten Friedensmission vorangehen und an den Eisbärautobahnen Richtung Nordpol Lautsprecher installieren, auf denen das Lied „Sag mir, wo Du stehst" abgespielt wird.

 

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Portofrei zu beziehen hier.

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Leserpost

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Klaus Keller / 06.03.2022

An A. Ostrovsky: Literarturempfehlung dazu: John Gray, von Menschen und anderen Bären ubs Tieren. Untertitel: Abschied vom Humanismus. Der Inhalt ist gar nicht so böse, ggf aber realistisch. So freundlich ist die Gattung ja nicht.

Markus Viktor / 06.03.2022

Ich stelle mir ein Szenario vor, in dem Problembär Gerhard Schröder zur Schadensgutmachung seinen Zugang zum lupenreinen Angriffskrieger Putin verwendet, um ihn zu töten. Das würde Schröders ramponiertes Ansehen deutlich verbessern. Wobei er die Tyrannentötung nicht überleben würde. Problembär Putin könnte so etwas vorausahnen, und deshalb Schröder bei nächster Gelegenheit töten lassen, vielleicht auf der Boris-Nemzow-Brücke in Moskau. Die lupenreinen Angriffskrieger Rumsfeld und Powell sind ja mangels muslimischer Inkompetenz für gerechtfertigte Tötungsakte erst vor kurzem friedlich im Bett gestorben, und auch für Bush, Cheney und ihren Pudel stehen die Chancen auf einen friedlichen Tod nicht schlecht – sofern sie wie uns alle nicht demnächst der 3. Weltkrieg ins Jenseits katapultiert. Für Angriffskrieger hoffe ich auf eine spezifische Hölle mit adäquaten Foltern.

Dietmar Richard Wagner / 06.03.2022

Bei Wildschweinen klappt die Entputinifizierung bereits. Zeitungsartikel dazu findet die Suchmaschine mit: inhalt.aus-gegebenem-anlass-putin-braucht-einen-neuen-namen . “Eckard Mickisch, der Betreiber des Wildparks Mehlmeisel, will sein russischstämmiges Wildschwein umbenennen.”. Die Achse könnte doch “Keiler des Guten” vorschlagen.

A. Ostrovsky / 06.03.2022

Herr Maxeiner, ist das denn nicht Diskriminierung? Alle BärInnen sind gleich. Geschlecht ist nur eine kulturelle Illusion. Ich habe in Ihrem Text die diversen BärInnen schmerzlich vermisst und die, die glauben, ein Bär zu sein und die anderen, die sich für einen russischen Atomeisbrecher halten. Inzwischen wird das Atomeis knapp. Mein Vorschlag wäre ein Doppelpass, russisch-amerikanisch, bzw. amerikanisch-russisch. Diese ewigen Nörgeleien gegen den Doppelpass gibt es doch fast nur in Deutschland. Schluss mit der Diskriminierung der BärInnen (m/w/d)!! Oder muss ich erst hüpfen?! Und warum beleidigen Sie die Bären? Putin ist kein Bär, er glaubt es nur, weil Spezies nur ein kulturelles Konstrukt ist. Wir sind alle auch ein bischen Regenwurm! ALLE!

Fred Burig / 06.03.2022

@Daniel Oehler:”...  Und dann an der Versöhnung arbeiten, statt Öl ins Feuer zu gießen. ” Genau, und schickt das Öl lieber “günstig” nach Deutschland! Wir werden es zwar auch “ins Feuer gießen” - nur eben passiert dies in unseren Ölheizungen! MfG

Fred Burig / 06.03.2022

@S. Gerhard:”... „Sag mir, wo Du stehst” ist z.Z. tatsächlich fast überall die Maxime. Wer hätte das gedacht. Was für ein Recycling…” Das ist aber noch nicht alles, da fallen jede Menge Tantiemen an für den Oktoberklub! MfG

B. Jacob / 06.03.2022

Im Bärenzoo ist es zu langweilig geworden, die Gier nach russischem Honig zu groß. So ähnlich könnte man die westlichen Süßmäuler beschreiben, die nun Rabatz im Bärenparadies machen, wobei Paradies übertrieben ist, da Meister Petz schon klarstellt, das ist sein Revier. Die Kleinbären im Kleintiergehege bekommen nun zu spüren, wenn die Süßmäuler Biden und Co. unbedingt den Großbären den Honig aus dem Maul reißen wollen. Immerhin, auch Kleinbären brauchen Honig zum Leben. Annalena stachelt bei den Kleinbären, holt Euch den Honigbrocken aus dem Großbärengehege und schon gehen alle grimmig aufeinander los. Besonders die großen Klitschkotatzen, denen man zu oft auf den Kopf gehauen hat, glauben im Jagdfieber den Großbären zu erlegen, damit sie bei ihren Süßmaulfreunden Eindruck schinden. Indessen haben sich viele den Pelz verbrannt, jaulen auf im Schmerz, aber statt die unsinnige Jagdsaison voller Leid zu beenden, wird weiter gejagt zwischen den Bärengehegen. Die Süßmäuler ergötzen sich daran, dass nach Öffnung der Gehege Türen mit Hinterlist die Großbären den Kleinbären eine Naht verpassen und diese fliehen. Vorbei mit Honigland im Klein Bärengehege, wonach Süßmäuler und Eindringlinge schon schnappten, aber warum sich mit Honigkleckschen zufrieden geben, wenn doch im Großbärengehege Honigklötze zu haben sind. Ja, ja, Annalenas Fressefreiheit hat es in sich. Jedes Mal wird der Groß Bär durch die Anführer im kleinen Bärengehege in die Tatze gebissen, weil er endlich seine Ruhe vom Streit um den Honig haben will.  Dieser geopolitisch angestachelte Unfrieden der Gier, macht nur wütend und traurig.  Noch trauriger ist es, wenn Medien in diesem Konflikt die Menschen gegeneinander auch mitten in Deutschland aufstacheln und neue Feindbilder zwischen Menschen schaffen.

Arne Ausländer / 06.03.2022

@lutzgerke: Ich entnehme ihrer Antwort, daß Sie für Osteuropa sich nicht auf osteuropäische Quellen stützen, was ohne Sprachkenntnisse auch schwierig ist. Den Wahrhaltsgehalt dessen, was von unterschiedlichsten Seiten im bzw. für den Westen publiziert wird, zu beurteilen, ist dann wirklich schwer.—Die Asow-Brigade gibt es, ihre Anfänge sind - so weit ich weiß - echt ukrainisch-nationalistisch. Aber schon lange dürften sie westliche Unerstützung erhalten, die m.E. letztlich nicht wohlmeinend ist. Auffällig sind die wenigen Photos, die dann sehr oft gezeigt werden, von russischen Seiten bis zu James Corbett (der aber auch nicht Russisch kann). Dabei fand ich, als ich vor längerer Zeit mal danach suchte, recht leicht diverses Material über diese Leute, aber eben aus lokalen Quellen. Summarisch würde ich den Vergleich mit Kadyrows Truppen empfehlen, von diesem selbst präsentiert und gepriesen: Zweifellos weit stärker und m.E. weit bedenklicher.—Nochmals direkt zu lutzgerke: Ich sehe Ihr ehrliches Interesse und werde dies in Zukunft beachten. Leider lassen sich in diesem Rahmen die vielfältigen Einzelthemen nicht sinnvoll untersuchen, obwohl dies für die Klärung, was nun wahr ist, nötig wäre. Wo aber gäbe es einen Ort, wo ehrliche Leute mit verschiedener Einschätzung der Faktengrundlage solches diskutieren könnten? Es gibt ihn wohl nicht. Leider.

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