Dirk Maxeiner / 10.02.2019 / 06:29 / 9 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Autobahn oder Tigerpenis?

Es geht hoch her um den chinesischen Telekomkonzern Huawei. Die Amerikaner werfen den Chinesen Spionage vor und die Chinesen den Amerikanern einen Handelskrieg. Ich gehe fest davon aus, dass beide richtig liegen. Auch die Deutschen werden jetzt ein bisschen misstrauisch gegenüber der Verwendung von Huawei-Technik. Wenn der Chinese erst einmal im deutschen Datennetz steckt, so die Befürchtung, dann könne er aus der Ferne Infos abgreifen oder gar den ganzen Laden stilllegen. Diese Befürchtung halte ich für übertrieben. Zumindest, was Deutschland angeht. Wir legen unseren Laden immer noch selbst still, da brauchen wir doch Huawei nicht. Atomenergie, Kohlekraftwerke, Autoindustrie, moderne Landwirtschaft: Da sind keine kleinen gelben Männchen an der Arbeit, sondern große grüne Idioten. 

Aber bleiben wir noch ein wenig bei der Selbstkritik. Schließlich ist die Abschaltvorrichtung ein Meister aus Deutschland. Dem Volkswagenkonzern ist es gelungen, die Abgasreinigung seiner Dieselmotoren im fernen Amerika auszuschalten, das war eine Pionierleistung. Schade, dass diese Technik jetzt von den Chinesen kreativ weiterentwickelt wird und nicht hierzulande.

So geht das schon seit dem MP3-Player. Die Deutschen erfinden immer wieder tolle Sachen, wissen aber leider nicht, was sie damit anfangen sollen. Das wissen dafür dann andere. Was die Zukunft des Automobils angeht, liegt die wohl weniger in der Abschaltvorrichtung als vielmehr in der Abhöreinrichtung. Zukunft ist, wenn Volkswagen draufsteht und Huawei druntersteckt. Das erleichtert dann auch die Kommunikation in Handelskriegen. Es lebe die deutsch-chinesische Freundschaft!

Während Huawei seine Unschuld beteuert, haben zwei andere chinesische Einrichtungen eindeutig was auf dem Kerbholz: die Küche und die Medizin. In ihrer traditionellen Form vertraut die chinesische Medizin auf so erlesene Arzneien wie Bärengalle, geriebenes Nashorn oder gemahlenen Tigerpenis. Sagen wir es mal so: Während der deutsche Mann seine Potenz jenseits von 130 km/h auf der Autobahn auslebt, lässt der Chinese zur Beförderung seiner Manneskraft einen sibirischen Tiger killen. Historisch ist das damit zu erklären, dass Laotse den Esso-Werbeslogan „Pack den Tiger in den Tank“ im ersten Jahrtausend vor Christus falsch übersetzt hat. 

Zitteraal als Biobooster 

Und jetzt haben wir den Salat. Tigerpenis ist zwar voll bio aber irgendwie auch suboptimal, liebe grüne Freunde einer kohlenstoffreien Zukunft. Vielleicht lasst ihr uns doch lieber den Porsche 911. Wahlweise – und um des lieben Friedens willen – von mir aus auch einen Tesla. Ich lasse mir dann einen Zitteraal als Biobooster einbauen, damit die Batterie im Winter nicht in die Knie geht.  So ein Tierchen kann in Sekundenschnelle elektrische Impulse von bis zu 600 Volt Spannung und 100 Watt Leistung erzeugen. Diese Passage diente jetzt als Überleitung zur chinesischen Küche.

Im grün regierten Stuttgart ist es gerade gelungen 170.000 Glasaale vor asiatischen Kochtöpfen zu retten. Zollbeamte kontrollierten zwei verdächtige Männer bei der Ausreise und fanden in vier Koffern eine mittlere Fischfarm. Im Fernen Osten zählt der Glasaal als Delikatesse. Das Kilo kann dort für bis zu 4.000 Euro verkauft werden. Die Fische wurden vor den chinesischen Leckermäulern gerettet, aber damit war die Sache noch nicht erledigt. Für Zoll und Bundespoliztei fing die Herausforderung sogar erst an. Das Migrations-Fachorgan Fisch & Fang berichtet:

„Bevor die Rettung der Aale durch Rückführung in ein geeignetes Gewässer erfolgen konnte, musste die erforderliche artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt werden, um den Tieren einen legalen Aufenthalt im Land zu bescheinigen. Ohne diese Genehmigung dürfen die Tiere nicht in die Natur ausgewildert werden. Dabei ist sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um die Art „Europäischer Aal“ handelt. Das Bundesamt für Naturschutz (BFN) sorgte im Austausch mit dem Umweltministerium in Stuttgart umgehend für die notwendigen Unterlagen“.

Also ich will ja nix sagen, aber ein bisschen verwundert bin ich schon. Da wird im Stuttgarter Flughafen glasklares Racial Profiling betrieben, und das grüne Umweltministerium macht dabei auch noch unbürokratisch mit. Ich entnehme dem Ganzen obendrein, dass in Baden-Württemberg lediglich die Art „Europäischer Aal“ Aussichten auf einen legalen Aufenthalt hat, respektive ausgewildert werden darf.  Nicht-europäische kleine und große Fische müssen leider draußen bleiben, selbst wenn sie schwimmen können.  

Was den Verzehr von Aalen angeht, bin ich übrigens familiär vorbelastet. Mein Vater hatte ein chinesisches Gen und brachte regelmäßig lebende Moselaale mit zu uns nach Hause. Die wurden vor dem Verzehr in unserer Badewanne ausgewildert und anschließend gemeuchelt. Seit dieser Zeit meide ich den Aufenthalt in Badewannen. 

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Andreas Rochow / 10.02.2019

Wieder ein so herrlicher Sonntagsfahrer! Was gibt es da zu kommentieren? Danke, Dirk Maxeiner!

Friedel Brasseur / 10.02.2019

.....ausgewildert und anschließend gemeuchelt. Seit dieser Zeit meide ich den Aufenthalt in Badewannen. HERRLICH!!!

H. Schmidt / 10.02.2019

In China gehört kopieren zum guten Ton und würdigt damit den Hersteller des Originals. Wie gut das es uns Deutsche gibt, die den Chinesen genügend Gründe geben uns zu würdigen (haha). Ein freundliches Lächeln ist uns mindestens gewiss.

Ulla Smielowski / 10.02.2019

Die armen deutschen Männer haben ihren Porsche 911.. Da fehlt doch was! Richtig die vielen Videos zum herunterladen überall zum Onanie und Oh nana. Das fängt dann schon bei jungen Männern an… Keine Lust mehr auf Frauen, die im normalen Leben so herumlaufen. Die Frauen per Video sind viel schöner…  Sollte das ein Verlust sein? Da frage ich für wen denn?

Thomas Taterka / 10.02.2019

Der ” Fortschritt ” Chinas ist die unablässige Drangsalierung des Einzelnen für eine ” Gemeinschaft “, die im Begriff ist, den Planeten bis auf den letzten Grashalm zu plündern.

Wolfgang Kaufmann / 10.02.2019

Die deutsche Intelligenzbestie glaubt, man müsse nur die Anforderungen weit genug senken, dann gehe es allen besser. Eine Ideologie idiotisch wie Tigerkralle, nur eben ohne Tierversuche. Klar, man will’s ja mit den wenigen Kinderchen nicht verderben. – Die Rechnung freilich kommt an jenem Tag, wo der verhätschelten Generation Schneeflocke die anderen die Butter vom Brot nehmen. Dann will’s mal wieder keiner gewesen sein.

Karla Kuhn / 10.02.2019

” Zumindest, was Deutschland angeht. ”  Dieser Satz sagt mehr als als TAUSEND Worte, um es bildlich auszusprechen ”  WAS sollte denn Huawei spionieren ?  Den BER ?? Eben habe ich eine Sendung über den Glasfaserkabelausbau gesehen, viele Gemeinden nehme die Sache jetzt SELBER in die Hand, was nicht nur ein schnelleres Internet bedeutet, auch FIRMEN, die bisher in der Stadt ansässig waren, können jetzt, wenn sie vorwiegend ihre Geschäfte über Internet abwickeln auf das flache Land ziehen, wo es auch noch preiswerteren Wohnraum gibt und Frauen, die noch Kinder betreuen, haben die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten. SELBST ist der Mann !! Meine Mutter sagte immer, wer sich auf andere verläßt, der ist verlassen !!  Herr Sulzer, dafür steigt bei uns die Zahl der ......logen, die sooo dringend gebraucht werden.

Siegmar Sulzer / 10.02.2019

tja, waehrend die Chinesen jaehrlich 1 Million Ingineure und Naturwissenschaftler ausbilden, tun die deutschen Oekopriester freitags Gebetstunden mit gehirngewaschenen Gretas abhalten (Schulschwaenzen fuer Klima) um den CO2-Satan zu beruhigen. Und der Hund von Herr Maxeiner ist schlau und laeuft politisch rechts, denn er weiss das politisch links die gehirngewaschenen gruenlinke Schafe zur Schlachtbahn laufen, und das freiwillig! Der Guenlinke Schaefer ist der Wolf.

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