Vergangene Woche hat Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in einer Erklärung den Bankrott der Energiewende konstatiert – ohne es so nennen zu dürfen. Niemand auf der Welt zahlt mehr für den Strom als die Deutschen – wobei sie in Zukunft froh sein können, wenn er überhaupt noch zuverlässig bereitgestellt werden kann. Das Ganze kostete über den Daumen gepeilt bislang mindestens 700 Milliarden Euro, es handelt sich um eine der größten Geldverbrennungen seit der Erfindung des Feuers. Und das dafür, dass wir das Klima garantiert nicht retten, worauf dieses auch keinen Wert legt, da es sich dabei schlicht um die längerfristige Statistik des Wetters handelt. Und die besagt: Das Klima fährt seit Äonen Achterbahn und hat als Fahrgeschäft nicht die geringste Lust, sich vom Oktoberfest vertreiben zu lassen. Nicht jeder will gerne am deutschen Wesen genesen.
Einer der letzten Propheten der reinen Klimalehre erwägt derweil, sich im Ausland in Sicherheit zu bringen: Robert Habeck plant laut Medienberichten Zuflucht in Berkeley unter der brennenden Sonne Kaliforniens und ganz nahe des dräuenden Meeresspiegels. Der staunenden Studentenschaft soll er etwas über Krisen erzählen, die er selbst mitverursacht hat. Sämtliche Verheißungen der Wende-Apostel, so kann man es im 260-seitigen Monitoringbericht nachlesen, erweisen sich als Schuss in den Ofen: Die Sonne scheint weiterhin böswillig nur am Tag, und das auch nicht immer. Der Wind weht nach wie vor, wann er will. Die sogenannte Wasserstoff-Wirtschaft weist alle Eigenschaften einer Fata Morgana auf.
Das Phänomen begegnete mir zum letzten Mal 1980 in der algerischen Sahara, da begab ich mich mit einem alten Zastava auf die Reise von El Golea nach In Salah. Damals saß ich noch sehr psychedelisch hinterm Lenkrad, und neben mir übte eine Bauchtänzerin, die unbedingt nach Mali wollte.
War nett, aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass sich die Mehrheit des Deutschen Bundestages mitsamt großen Teilen der deutschen Manager-Kaste bekifft oder besoffen in die höheren Sphären einer optischen Täuschung verabschieden würde. Bedauerlicherweise treten irgendwann Entzugserscheinungen auf: Je näher man der grünen Lagune kommt, desto trockener wird sie. Halluzinationen und optische Täuschungen sind in Deutschland Grundlagen der aktuellen Regierungskunst, historisch allenfalls der Zerstörung der chinesischen Schatzflotte im Jahre 1525 vergleichbar.
„Ich komme morgen, so Gott es will“
Zugeben darf man das Scheitern der fiebrigen Visionen freilich nicht, das tun nur Kameradenschweine, Wehrkraft-Zersetzer, Carnivoren und Menschen, die – wie ich – ihre geschlechtliche Identität auf acht Zylinder umgestellt haben. Ansonsten liegt über den peinlichen Ergebnissen der Merkel-Ära die Stille eines sibirischen Birkenwaldes. Schließlich haben alle Verantwortlichen dabei mitgemacht, dieses Land in die Wüste respektive hinter die Fichte zu schicken – oder zumindest nichts Ernsthaftes dagegen unternommen. Die Frage, ob wir in Mauretanien oder Sibirien gelandet sind, ist dabei von sekundärer Bedeutung. Zum rhetorischen Ritual gehört mittlerweile die Formulierung, dass man selbstverständlich an den „Zielen“ seiner Politik „festhalte“. Oder wie man es in Neu-Kölln oder Gelsenkirchen formulieren würde: Inch Allah! („Ich komme morgen, so Gott es will“).
In Frau Reiches Rede am Grabmal des unbekannten Klimawende-Soldaten ließ sich auf wunderbare Weise die Charakteristik des frommen Denkens anno 2025 ablesen. Deutschland strebe dem Endsieg, pardon Endziel, Schritt für Schritt näher, unter anderem weil die Prognosen für den künftigen Stromverbrauch enorm zurückgenommen werden müssten. Die Tatsache, dass Unternehmen und Industrie Deutschland so fluchtartig verlassen wie junge Frauen die Kölner Domplatte an Silvester, muss demnach als klimapolitische Erfolgsgeschichte gelesen werden. Wenn alle weg sind, bricht dann endgültig das Deutschland-Weltwochenende aus, mit Deutschlandticket, Bürgergeld, seelsorgerischer Begleitung durch Katrin Göring-Eckardt, Freibier und Maßkrügen, mit denen das Leben täglich neu ausgehandelt wird.
"Rückbau" oder "Entglasung"
Womit wir wieder in Gundremmingen sind, an der Donau gelegen und hart an der bayrisch-württembergischen Grenze, wo 1966 das erste große deutsche Kernkraftwerk in Betrieb ging. Das AKW gehörte zu den Stützpfeilern der Stromversorgung Süddeutschlands, leistete zu seinen besten Zeiten sicher und zuverlässig 2.688 Megawatt, was der Arbeit von vielen tausenden von Windkrafträdern entspricht und einem Viertel des insgesamt im Freistaat produzierten Stroms.
Wo wir gerade bei Windrädern sind: Ein Bundestagsabgeordneter erzeugt im Ruhezustand etwa 100 Watt. Gundremmingen leistete, wenn ich mich nicht verrechnet habe, also in etwa so viel wie 27 Millionen Bundestagsabgeordnete, wir haben aber nur 630 davon. Dies ist natürlich eine rein wärmetechnische Betrachtung, die intellektuelle Leistung unserer herrschenden Volksvertreter ist eher mit Null zu veranschlagen, denn ihnen geht absolut kein Licht auf, auch angesichts der Tatsache, dass die großen KI-Konzerne in USA gerade Kernkraftwerke reanimieren oder neue bauen, um deren enormen Strombedarf zu befriedigen. Google entwickelt eigene Kernkraftwerke, Amazon ebenfalls, Microsoft will das AKW Three Mile Island bis spätestens 2028 reanimieren.
Und was macht Deutschland? Es jagt seine Atommeiler, die zu den modernsten und sichersten der Welt gehören, in die Luft. In der bayrischen Staatskanzlei war man jedenfalls nicht helle genug, um den künstlichen Intelligenzlern aus dem Silicon-Valley Gundremmingen zu offerieren, auf das Fortschritt in Lederhosen über die Menschheit und ein Milliarden-Segen über die schwäbische Pampa komme.
Markus Söder, an und für sich ja ein PR-Talent, schaut indessen ungerührt zu, wie sein Milliardenschatz versenkt wird, wie dereinst König Ludwig im Starnberger See. Das Ganze nennt sich euphemistisch und sehr deutsch „Rückbau“ und erinnert mich in der Terminologie irgendwie an den Antifa-Slogan von der „Entglasung“.
Jetzt hofft man, dass keine Ewiggestrigen die Aktion verzögern. "Auch hier in der Region gibt es eine Gruppe von Menschen, die dem Zeitalter des Atomkraftwerks nachtrauern", schreibt die Günzburger Zeitung, zu einer Demonstration seien allerdings nur 15 Personen angemeldet.
In der Vergangenheit wurden riesige Polizeiaufgebote zusammengezogen, um den Bau von kerntechnischen Anlagen zu sichern, heute geschieht dies, um ihre Zerstörung zu gewährleisten. Da finde sich noch jemand zurecht. Dabei wollte Söder die Deutschen Kernkraftwerke vor ein paar Monaten angeblich noch reaktivieren.
„Kippen, Kollabieren – und weg sind die Kühltürme“
Die komplette Verblödung dieses Landes zeigt sich auch auf der eigens einberufenen Pressekonferenz zur Gundremmingen-Sprengung. Die herbeigerufenen Pressevertreter kamen gar nicht erst auf den Gedanken, dass es sich bei der Sprengungsaktion möglicherweise um ein psychopathologisches Phänomen handeln könnte, bei dem ein Volk sich selbst entleibt, aus Gründen, die diesseits der Milchstraße nicht nachvollziehbar sind.
Stattdessen wurden von der Augsburger Allgemeinen („Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Sprengung der Kühltürme in Gundremmingen“) bis zur Süddeutschen Zeitung („Kippen, Kollabieren – und weg sind die Kühltürme“) fleißig Event-Ratgeber verfasst. Es werden für den Leser wichtige Fragen beantwortet wie: Gibt es genügend Parkplätze? Von wo herrscht die beste Aussicht? Wie laut wird es und wie oft knallt es?
Vor der Sprengung, so wird fachgerecht berichtet, „wird man einen Vergrämungsknall hören“ um Tiere zu verscheuchen – und auch der Restverstand dieser Republik geht wohl besser in Deckung. Es werden also alle glücklich sein, darunter die stellvertretende Landrätin von Günzburg, Monika Wiesmüller-Schwab (CSU), die zwar ein wenig „Wehmut“ empfindet, aber in der Sprengung „ein äußeres Kennzeichen von Aufbruch in eine neue Ära“ sieht, mit „vielen Chancen und neuen Möglichkeiten“.
Beim Studium der Erzeugnisse der deutschen Qualitätspresse fielen mir nebenbei Berichte über russische oder chinesische Einflussagenten auf, die es in perfider Weise auf die Zerstörung der deutschen Infrastruktur abgesehen hätten. Diese finsteren Gestalten werden sicherlich nach Gundremmingen eilen, um ungläubig in die Ferne zu raportieren, wie RWE und die Bayrische Staatsregierung Putin eine Drohne sparen.
Um Schlag 12 Uhr am Samstag, den 25. Oktober, ist Bescherung. Auf zum Deutschen Selbstentleibungs-Tag!
Dirk Maxeiner ist einer der Herausgeber von Achgut.com. Von ihm ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Zu beziehen hier.

Die Max Planck Institute brauchen einen neuen Namen. Planck hat sich mit schwarzen Körpern beschäftigt und an ihnen herumgemessen, um die spezifische Ausstrahlung zu bewerten. Mehr muß man gar nicht wissen. Man könnte diese Einrichtungen zu Klaus Fuchs Instituten umbenennen, der, während Planck mit Auszeichnungen überhauft wurde, konstruktiv den Bau einer Wasserstoffbombe namens Joschka vorgeschlagen hat. Als Pionier für Wasserstofftechnologie und als Mitglied des Zentralkommites wurde ihm große Anerkennung zuteil, da er den Forschungsbereich für Kernenergie und Mikroelektronik der DDR geleitet hat. Gerade als Experte für organisierten Wissenstransfer wurde Fuchs auch zum Vorbild für internationale Zusammenarbeit. Er war zeitlebens für die Demokratie und die Wissenschaft und sein Name ist in einfacher Sprache leichter zu schreiben.
Dass man seinen eigenen wirtschaftlichen und technischen Niedergang feiert und beklatscht, passiert halt, wenn man 45 Jahren (seit ca. 1980) an Gehirnwäsche und Indoktrination durch Schulen, Universitäten und Medien kein eigenständiges Denken entgegensetzen kann.
Irgendetwas von dem, was ARD, ZDF & Co. erzählen, kritisch betrachten?
Sowas tun nur rechtsextreme Hetzer und Rassisten.
Dem gutmenschlich bewegten Deutschen würde sowas nie einfallen. Wie ihm auch nie einfallen würde, etwas anderes als "Einzelfall" zu murmeln, wenn wieder mal ein Deutscher von einem seit 2015 Dazugekommenen vom Leben zum Tode befördert wurde.
Man wird ja sehen, ob die Sprengungs-Bejubler das auch noch so locker sehen, wenn an eiskalten Wintertagen wieder mal stundenlang kein Strom da ist.
Und wenn das letzte Waldstück im Naherholungsgebiet auch noch durch Windradbau zerstört wurde.
Leider falsch. Ein MdB erzeugt im Ruhezustand keineswegs 100 W. Dazu müsste er auf dem Fahrrad-Ergometer schon ganz schön strampeln. Durchtrainiert hält er das vielleicht fünf Minuten durch, dann wird der Arzt oder Versuchsleiter abbrechen, weil der Puls über 120 geht. Betrachte ich mir so die grüne Fraktion, würde ich eher in den Milliwattbereich gehen. Der Autor meint vielleicht die durch eine Person abgegebene Wärme, aber das wäre schon ein Maximalwert. Nur durch die Abgabe größerer Mengen von heißer Luft zu erreichen.
@Michael Woelki: Seltsame "(Unsere)Demokratie", wenn die zur Zeit größte Partei absolut gar nichts entscheiden darf, oder?
Ok.. Für die Parteiendiktatur erlaubte ich mir seit Jahren den Coronauntersuchungsausschuss zu fordern - völlig naiv und rücksichtsvoll. Diese politische Klasse verlangt nach der Staatsanwaltschaft. Dazwischen gibt es nichts mehr. Die Akte „Stasi 2.0“ aus den Jahren 2005 bis heute muss juristisch aufgearbeitet werden. Wie bereits mehrfach formuliert und gesagt; ohne Verantwortung keine Strafe keine gesellschaftliche Entwicklung. Und genau so sieht es in Deutschland aus. Es regiert der linksfaschistoide Tod. Geruhsamen Abend !
@Michael Woelki: "Die Mehrheit hat es so gewollt, die Mehrheit hat es so gewählt, die Mehrheit hat es so bekommen…. Das nennt sich Demokratie!" -- Sehe ich auch so. Derzeit steht es 62% zu 26% für die neue linke Einheitspartei aus Union, SPD, Linken und Grünen. Auf absehbare Zeit gibt es keine Chance auf Änderung der Verhältnisse. Und selbst wenn die AfD morgen eine absolute Mehrheit im Bundestag hätte, wäre es zu spät. Das Problem unserer Zeit ist ein generelles. Als sich vor 50 Jahren der Protest gegen die schlimmer werdende Umweltzerstörung in der Partei der Grünen manifestierte, hat das politische Establishment nach anfänglichem Leugnen das gesellschaftliche Problem erkannt und die Leute eingebunden. Heute mag es ein bißchen zu grün sein, aber mit den stinkenden Autos und den dreckigen Flüssen, die wir bis in die 80er hatten, möchte man auch nicht mehr leben. Bei der AfD verleugnet man das gesellschaftliche Problem. Statt Einbindung und Problemlösung steht nun an erster Stelle Machterhalt und Ausgrenzung, Durchhalten bis zum bitteren Ende ist angesagt. Und so wird das bittere Ende eben kommen - ein gespaltenes dysfunktionales Land. So wie ein schwerer Frachter mit Wassereinbruch lange nur ein wenig Schlagseite zu haben scheint, bevor er untergeht, kann auch dieses Land irgendwann ganz schnell und plötzlich kippen.
"wie RWE und die Bayrische Staatsregierung Putin eine Drohne sparen." - Erinnert mich irgendwie an die in nahezu allen "Asterix-Bänden" am Horizont des Weltmeeres auftauchenden Piratensegler, der zur Umgehung der Konfrontation mit den Zaubertrank gedopten 2 gallischen Kriegern in etwa der Hälfte der Kontakte vorsorglich selbst versenkt wird. Insofern doch auch vielen Dank an Söder u. Co..