Mercedes Benz verkauft seine Werksniederlassungen, wie es ausieht nach China, und die Berliner Feuerwehr kann ihren Sprit nicht mehr bezahlen. Das Berliner Regierungs-Ensemble steigt derweil ganz groß in die Nazi-Produktion ein.
Erinnern Sie sich noch an die Bauernproteste? Ist erst ein paar Tage her. Dann beschloss die Ampel-Koalition offenbar, sich bis zu den Wahlen im Herbst auf dem Obersalzberg einzurichten. So kann das Berliner Esemble in luftiger Höhe den schnöden Alltagsproblemen entkommen und das lästige Bauernvolk aus den Schlagzeilen vertreiben wie die Fliegen vom Misthaufen – frei formuliert nach Marie-Agnes Strack-Zimmermann, der Kruppstahl-Version von Dressurreiterin Ursula von der Leyen.
Im Gegensatz zur Lebensmittel- oder Automobilproduktion wird die ohnehin schon beachtliche Nazi-Produktion dieser Tage noch einmal hochgefahren wie die Krapfen-Herstellung an Karneval. Bei dem Tempo kommen selbst chinesische Billiganbieter nicht mit. Wenn es so weitergeht, gibts hierzulande bald keine Nicht-Nazis mehr – ausgenommen in Fördermittel-Wirtschaft, Nicht-Regierungs-Organisationen (sprich Regierungs-Organisationen), im Kultur-, Medien- Bildungs- und Bischofstum.
Der wertschöpfende Teil der Bevölkerung nimmt derweil die Nachrichten so staunend zur Kenntnis wie jemand, der auf der Erde wohnt, aber einen Sender von der abgewandten Seite des Mondes empfängt. Während Robert Habeck in Davos verkündete, die Welt bewundere den deutschen Weg, hat der Ausverkauf der Kronjuwelen längst begonnen: Mercedes-Benz will sich von seinen Niederlassungen in Deutschland trennen. Wie das Fachorgan Autohaus am Freitag erfuhr, hat der Autobauer vorgestern alle Niederlassungsleiter nach Stuttgart eingeladen, um die Verkaufspläne vorzustellen. Mercedes betreibt mehr als 60 Niederlassungen. Der größte Teil könnte an einen oder mehrere Investoren aus dem Ausland veräußert werden. „Die Spekulationen drehen sich auch um einen chinesischen Großinvestor, der die Niederlassungen im Paket übernehmen könnte“, so Autohaus.
Man nennt so etwas „Wir-Gefühl“. Oder auch Solidarität.
Das Handelsblatt meldet derweil, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher wechselte mangels Reichweite von einem kurzatmigen Mercedes-Akkumulator zurück auf ein Hybridmodell, ein Sündenfall, vergleichbar der Rückkehr von Merkels Perpetuum mobile zu Helmut Kohls Bimbes-Antrieb. Und beim elektrischen iX von BMW sei die Produktion im November 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte eingebrochen. Das Wall Street Journal schreibt, der deutsche Automobilmarkt befinde sich „im freien Fall“, bedauerlicherweise ohne Fallschirm; dem Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) zufolge sank der Absatz von reinen Elektroautos in Deutschland im Dezember um 48 Prozent und der von Plug-in-Hybriden um 74 Prozent. Insgesamt gingen die Neuwagenverkäufe in Deutschland im Dezember um 23 Prozent zurück. Repräsentantnen der deutschen Wirtschaft warnen indes vor der AfD, weil diese verdammten Nazis keine Autos mehr kaufen.
Ich fand die Szenen bürgerlicher Anerkennung für die Bauernproteste in der vergangenen Woche mitunter regelrecht rührend. Wenn ältere Damen vom Straßenrand lärmenden Traktoren zuwinken und dabei ihre Handtasche schwenken, dann sagt das eine Menge über den Gemütszustand von Teilen der heimischen Bevölkerung, die sich sonst eher nicht äußern. Eine der Damen schwenkte sogar ihren braun-schwarzen Teckel, was dieser sichtlich genoss, weil er endlich einmal den Ausblick eines irischen Hirtenhundes genießen konnte.
Auf dem Augsburger „Plärrer“ Festplatz unterwanderte die Metzger- und Bäckerinnung das dort versammelte Protest-Volk mit ein paar tausend kostenlosen Wurst-Semmeln, liebevoll Wut-Semmeln genannt. Von den Aufständigen wurde das ungefragt mit anonymen Finanzströmen honoriert, welche sich in einer Tüte auf dem Tresen sammelten, in der vorher die Schinkenmettwurst aufbewahrt wurde. Man nennt so etwas „Wir-Gefühl“. Oder auch Solidarität. Das ist, wovon Scholz & Friends immer reden, was sie aber partout nicht hinkriegen, weil sie in Wirklichkeit Angst davor haben. Ich aber sage euch: Nichts ist gefährlicher als eine alte Dame, die mit ihrem Dackel winkt, auf der Richterskala staatsgefährdender Erdstöße markiert diese Erscheinung die 9,0.
Brandgefährlich waren aber offenbar auch zwei Feuerwehrleute, die angesichts des kilometerlangen Bauerntrosses vor ihrer Wache eine La-Ola-Welle machten und sämtliche Martinshörner und Blaulichter in Bewegung setzten. So geschehen an der Feuerwache Wittenau in der Berliner Roedernallee. Die ist Tag und Nacht mit 12 Einsatzkräften besetzt. Vielleicht sind es aber bald nur noch 10, denn die meisten Berliner Feuerwehrleute sind Beamte und der „Neutralität“ verpflichtet. Neutralität heißt, wenn es in der Landesgeschäftsstelle der AfD brennt und kurz danach ein Feuer im Roten Rathaus ausbricht, müssen sie zuerst bei der AfD löschen.
Lindner kam ohne das Pferd seiner Frau
An diesem frühen Morgen hat es aber nicht gebrannt, außer vielleicht im metaphorischen Sinne im Kanzleramt, wo man Christian Lindner an die Bauernfront beorderte, allerdings ohne das Pferd seiner Frau, weshalb er das Brandenburger Tor aushilfsweise mit galoppierenden und ausschlagenden Polizisten verließ. Die waren sichtlich neutral, denn sie gaben jedem, der im Weg stand, ohne Unterschied einen auf die Lampe.
Die Feuerwehrleute waren sichtlich nicht neutral, weshalb die Vorgesetzen deren Verhalten nun „prüfen“. Ich empfehle den Betroffenen auf die Religionsfreiheit zu pochen, es habe sich nämlich nicht um eine La-Ola-Welle gehandelt, sondern um das übliche Morgengebet in Richtung Mekka, eine mithin ortsübliche Lobpreisung der höheren Kräfte, die sich von der Körpersprache her sehr ähnlich Ausdruck verschafft.
Bei dieser Gelegenheit muss ich die Augsburger Polizisten loben – die benahmen sich bei der Acker-Demo so zuvorkommend wie die Platzanweiser beim Zirkus Krone („hereinspaziert“). Sie trauten sich lediglich nicht, eine für die Karriere womöglich toxische Mettwurst abzuholen, obwohl sie sichtlich Kohldampf hatten. Es könnte ja jemand mit einem Saunafloß am nahen Wertachkanal auf der Lauer liegen.
Aber woher kommt die spontane Sympathiebekundung aus dem Kreise Berliner Rettungskräfte? Am Agrardiesel kann es ja nicht liegen, so eine Drehleiter ist ja kein Ackerschlepper. Woran also dann? Versammeln sich da womöglich finstere Rechte um die Löschkanone? Zur Beantwortung dieser Frage möchte ich „Ockhams Razor“ heranziehen, eine aus der Wissenschaft bekannte Methode, die da sagt: „Von mehreren möglichen hinreichenden Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen“.
Und bei der Berliner Feuerwehr lautet die einfachste Antwort: Womöglich liegt es an einem gewissen Grad an Unterversorgung und sozialer Missachtung, denn im Vergleich zum Landmann hat der Berliner Feuerwehrmann noch mehr staatliche Unbill zu ertragen. Während die Bauern am Abgrund stehen, sind die Feuerwehren schon einen Schritt weiter: „Bereits im vergangenen Jahr stand die Feuerwehr kurz davor, keinen Treibstoff mehr an den Tankstellen zu bekommen, da es ausstehende Rechnungen gab“, berichtet die BZ, denn die Feuerwehren sollen in der deutschen Hauptstadt 30 Millionen Euro sparen. Lars Wieg, Landeschef der Deutschen Feuerwehr Gewerkschaft (DFeuG) sagt, „dass damit knapp 25 Prozent der Mittel für Beschaffung, Ausrüstung, Kraftstoffe, Unterhaltung der Dienstgebäude gestrichen werden. Ich kann mir das nur mit grenzenloser Ignoranz erklären“.
Der Sachverstand hat auf dem Schlauch gestanden
Falls Sie in Berlin eine Immobilie besitzen, seien sie bitte sehr vorsichtig mit Grillanzündern und Kurzschlüssen, denn die Feuerwehr kann womöglich gerade nicht die Spritrechung bezahlen. Wahrscheinlich hat die Oberste Heeresführung deshalb den Ankauf von elektrischen Feuerwehrautos beschlossen, für 1,8 Millionen Euro pro Exemplar. Kleiner Nachteil: Die Dinger sind so gut wie untauglich, da viel zu schwer, der in den oberen Etagen geballte Sachverstand hat – um der Politik gefügig zu sein – ein bisschen auf dem Schlauch gestanden.
Von Autounfällen ist ebenfalls abzuraten, weil Talente aus dem Fachkräfte-Milieu reihenweise die schweren Spreizscheren der Feuerwehren klauen, besonders wenn die Feuerwachen bei Einsätzen aus Personalmangel unbewacht zurückgelassen werden. Komplett abzuraten ist derzeit auch von Spaziergängen und Fahrradausflügen. In Berlin wird praktisch nicht gestreut, das haben die Verkehrsflächen der Stadt mit den aus deutschen Steuergeldern finanzierten Radwegen in Peru gemeinsam.
Holiday on Ice für Arme
Die Stadt präsentiert sich als Holiday on Ice für Arme. Ich konnte bei meinem letzten Besuch olympiareife Rittberger, Flips und Sitzpirouetten beobachten, Höhepunkt war eine Spagatpirouette. Prinzipiell würde sich deshalb ein Shuttle-Service zwischen Fußwegen, Bahnsteigen und Klinik-Notaufnahme lohnen, um die Knochenbrüche zu expedieren, ich empfehle allerdings den Fahrdienst Uber und nicht die Feuerwehr. Dazu die Berliner Zeitung von vorletzter Woche: „Weil nicht genügend Rettungswagen zur Verfügung standen und gleichzeitig Menschen auf den Straßen verunglückten, rief die Feuerwehr am Donnerstag, 17.37 Uhr, den Ausnahmezustand Berlin aus. Dieser beinhaltet den Ausnahmezustand Wetter und den Ausnahmezustand Rettungsdienst, der ohnehin bereits um 16.25 Uhr ausgerufen worden war, weil es, wie so oft, an Sanitätspersonal fehlte. Die Freiwilligen Feuerwehren gingen zusätzlich zur Berliner Berufsfeuerwehr in den Einsatz (…)“ So mancher Havarierte wurde bildlich gesprochen auf die Drehleiter geschnallt und mit dem Löschfahrzeug in der Klinik abgeliefert.
Ich fasse zusammen: Wer sich in Berlin als Feuerwehrmann bewirbt, muss gründlichst einen an der Waffel haben, und wenn nicht, dann hilft die Bevölkerung einiger Stadtteile ihm dabei. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass die nicht neutralen Feuerbekämpfer aus Wittenau ihren Job behalten werden, so sie das denn überhaupt wollen. „Der Mann bekommt massive Unterstützung von seinen Kameraden“, schreibt der Nordkurier. In internen Mailverteilern und Chatgruppen der Berliner Feuerwehr mache zudem ein Foto die Runde: „Darauf ist ein Einsatzfahrzeug zu sehen, bei dem Gummistiefel hinter die Scheibenwischer geklemmt sind. Dazu ein kleines Plakat, auf dem steht: ,Laola-Wellen sind kein Verbrechen'“. Inzwischen sind auch die Spediteure und Lkw-Fahrer sowie die Handwerker auf dem Kriegspfad, sprich auf der Straße des 17. Juni.
Es ist ja inzwischen ein offenes Geheimnis, dass beispielsweise zahlreiche Pflegekräfte, die man in der Coronazeit zu einer Impfung nötigen wollte und als Querdenker diffamierte, den Job dauerhaft an den Nagel hängten und es bis heute keinen Tag bereuen. Im Land ist ja längst ein heimlicher Generalstreik im Gange, gerade ältere noch gut ausgebildete Mitmenschen entziehen sich in stillem Protest vorzeitig dem System: Sie verzichten lieber auf einen Teil ihrer Einkünfte, als sich weiter krummzulegen und dafür auch noch als rechte Socken beschimpfen zu lassen. Für diesen verheerenden Kurs wollen sie nicht mehr als letztes Aufgebot zur Verfügung stehen.
Der sogenannte Fachkräftemangel und auch der allgemeine Personalmangel ist zu einem guten Teil Ergebnis der größten Demotivationskampagne seit dem Auftritt von Nancy-Faeser bei der letzten Fußball-WM. Wie der Sozialwissenschaftler und Achgut.com-Autor Gerd Held so schön sagt, haben die Menschen keine Lust mehr, für solche Erscheinungen Tore zu schießen: „Deutschland steckt in einer Arbeitskrise. Aber die Krise geht nicht von denen aus, die sowieso jede Arbeit als lästig empfinden, sondern von denen, die bisher den Laden am Laufen gehalten haben.“
Held fragt: „Ist im Lande plötzlich eine prinzipielle Arbeitsscheu und Bequemlichkeit ausgebrochen?“ Und er antwortet: „Das kann es bei Menschen, die ein langes Arbeitsleben hinter sich haben, nicht sein. Die finanzielle Anerkennung und die berufliche Befriedigung hatten ja lange Zeit als Motive für eine Arbeitsverlängerung gereicht. Jetzt aber ziehen sich gerade diese Menschen, die alles andere als Arbeitsverächter sind, zurück“.
Und zum Schluss noch ein kleiner Tipp für die Schleusenwärter bei den Kanalmedien, die ja überwiegend glauben, das ginge sie alles nichts an. Es gab ja mal den sehr schönen Anti-Greenpeace-Spruch: „Erst wenn die letzte Tankstelle geschlossen hat, werdet ihr feststellen, dass es nachts bei Greenpeace kein Bier gibt“. Den möchte ich in abgewandelter Form an die Öffis weitergeben: „Erst wenn alle vom Bürgergeld leben, werdet ihr feststellen, dass dessen Bezieher sich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen kann.“
Dirk Maxeiner ist einer der Herausgeber der Achse des Guten.Von ihm ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Zu beziehen hier.
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