Warum wehren sich die Inder gegen ein Altauto-Verbot, die Deutschen aber nicht? Was werden künftige Generationen denken, wenn sie auf einen fossilierten Mercedes W123 Diesel stoßen? Und: Endet das Auto demnächst als Spielekonsole? Oder ereilt stattdessen die EU-Kommission dieses Schicksal?
Beiträge, die Verbrennungsvorgänge abhandeln, stoßen hier meist auf großes Interesse, selbst wenn diese schon etwas länger her sind. So beschäftigte vergangenen Sonntag mein Bericht über eine vor 125.000 Jahren von Neandertalern betriebene „Fettfabrik“ im Raum Halle zahlreiche Leser. Sie fragten skeptisch, wie es den steinzeitlichen Rackern gelungen sein könnte, Fett „auszukochen“, schließlich habe es noch keine Töpfe gegeben. Um sicher zu gehen, habe ich bei dem mit der Entdeckung befassten Archäozoologen Lutz Kindler nachgefragt und um eine fachmännische Erläuterung gebeten.
Und voilá, hier seine Antwort: „Als Behälter zum Kochen können Birkenrindencontainer oder auch der Magen oder die Blase der Tiere genutzt worden sein – das ist aus der Ethnohistorie bekannt. Mit Wasser gefüllt, brennen diese Materialien beim Erhitzen auch nicht – zum Auskochen von Fett muss das Wasser nicht kochen – das ist experimentell erprobt“. Die Sache funktioniere also mit recht einfachen Materialien, die sich nur leider archäologisch nicht erhalten. „Man braucht nur den richtigen Abstand zwischen Feuer und Behälter“. Und einen Trost für Prepper, die sich auf eine regierungsamtlich verordnete Rückkehr in die Steinzeit einrichten, hat er auch parat: „Zur Not tut es bestimmt auch eine Aldi-Tüte, wenn sonst nichts vorhanden ist“.
In Blasen gekocht wird ja durchaus auch heute noch, die Methode wurde weiterentwickelt und findet nun in der Politik Anwendung. Man denke nur an die Verkehrs- und Anti-Autopolitik, die von urbanen Sippen in ihren gegen den Verstand abgedichteten Behältern angerichtet wird. Auch diese Blasen werden künftige Archäozoologen wohl nicht mehr finden, Aldi-Plastiktüten zersetzen sich spätestens im Lauf von 500 Jahren. Nach der erfolgreichen Ausrottung des Automobils wird eines der großen Rätsel der Menschheit sein, wofür beispielsweise Autobahnen gebaut wurden. Waren das Teilchenbeschleuniger zur Erforschung der Materie? Landebahnen für Außerirdische? Bowling-Bahnen für die Götter?
Vielleicht lebt das Auto als Spielekonsole weiter
Ich möchte mich daher kurz der grundsätzlichen Frage widmen. "Was bleibt vom Auto?" Und zwar nicht nach 2035, sondern in 500, 5.000, fünf Millionen Jahren? Und: Gibt es überhaupt ein Leben nach dem Auto? Antwort: Klar doch, es gab schließlich auch ein Leben vor dem Auto. Und zwar ziemlich lange. Und ziemlich mühsam.
Stellt man sich die Erdgeschichte als Ablauf eines Jahres vor, so ergibt sich bekanntlich folgender Kalender: Am 1. Januar entsteht die Erde, am 29. März regt sich erstes Leben, am 15. Dezember donnern die Dinosaurier durchs Revier, am 31. Dezember betritt der erste Mensch die Bildfläche. Und 14 Sekunden vor Silvester wird Jesus geboren. Der erste Knall eines Verbrennungsmotors erfolgte irgendwann in der letzten Sekunde, und er wird wohl in der Erdgeschichte ziemlich ungehört verhallen, weil er sich nach jetzigem Stand wieder auf eine Karriere als Fossil einstellen muss – zumindest im Von-der-Leyen-Europa.
Auf der Bühne des Lebens geben manche Darsteller nur eine kurze Vorstellung, andere sind erstaunlich langlebig. Die Lebenserwartung einer Muschelgattung liegt bei etwa 80 Millionen Jahren, eine Säugetiergattung überlebt durchschnittlich nur fünf Millionen Jahre. Glaubt man Utopisten, Science-Fiction-Autoren oder Elon Musk, so wird der Mensch der Zukunft – sagen wir mal in 1.000 Jahren – so etwas wie ein "Mild Hybrid" sein. Also eine Kombination aus Scarlett Johansson, Personal Computer und Segway-Roller. Inwiefern diese fabelhaften Wesen noch ein Automobil benötigen, lässt sich schwer sagen. Vielleicht lebt das Auto als Spielekonsole weiter. Vielleicht lebt aber auch die EU als Spielekonsole weiter und das Auto bleibt uns noch ein bisschen erhalten.
Die versteinerte Kontur eines Mercedes W123
Noch 'ne Frage: Wird es in 100 Millionen Jahren noch Zeugnisse des Automobils geben, so wie es die der Dinosaurier gibt? Um die Erinnerung an das Brummbrumm wach zu halten, hätte ich einen Vorschlag: Versenken Sie Ihr heiliges Blechle mit Vollgas in einer kalkigen Lagune. Mit etwas Glück versinkt es luftdicht im Schlamm. Die Reste werden imprägniert, und es entsteht allmählich ein natürlicher Abguss, der alle 40 Jahre einen Millimeter tiefer sinkt. Nach 20 Millionen Jahren haben ihn 500 Meter darüberliegendes Gestein flach gepresst. Irgendwann ändert der erdgeschichtliche Fahrstuhl die Richtung, und dem Einsinken folgt ein Hervorquellen. 120 Millionen Jahre später könnte ein irdisches Wesen zufällig zwei Steinplatten voneinander lösen, und es käme die versteinerte Kontur eines Mercedes W123 zum Vorschein.
Ein Mercedes dieser Baureihe scheint mir aus vielfältigen Gründen der Nachwelt erhaltenswert, sozusagen als letzter Zeuge einer versunkenen Zivilisation: Erstens stammt er vom Erfinder des Automobils höchstselbst. Zweitens erfreut sich die Baureihe (1975 bis 1986) noch heute großer Beliebtheit. Der unkaputtbare und meistgebaute Mercedes aller Zeiten wurde 2.696.915 mal gebaut. Er gilt bei seinen Besitzern als „nachhaltigstes Auto der Welt“, denn er war auf eine Lebensdauer von 30 Jahren und 600.000 Kilometern ausgelegt. Heutige Mobile werden im Schnitt nach etwa 10 Jahren ausgemustert, Elektroautos sogar nach nur dreieinhalb Jahren. Als 240 Diesel brachte der Mercedes es beispielsweise in Afrika zum meistgenutzten Taxi des Kontinents, viele davon mit mehr als zwei Millionen Kilometern auf dem Tachometer.
Ähnlich wie die Dinosaurier ist der W123 in seiner Kost nicht wählerisch. Er fährt mit:
- Walnussöl
- Fischöl
- Rapsöl
- Sonnenblumenöl
- Jatropha-Öl
- Palmöl
- PTL-Benzin
- Diesel
- gebrauchtem Frittierfett
- Biodiesel
- Heizöl
- mineralischem Kerosin
Der Besitzer ging in Rente nicht das Auto
In Afrika wird der Allesfresser liebevoll „Tank“ genannt, also „Panzer“, und ist Inbegriff ehemaliger deutscher Wertarbeit. Ich vermeide zu seiner Charakterisierung jetzt das derzeit so beliebte Wort „Kriegstüchtigkeit“ oder das ebenfalls gern bemühte „resilient“.
In Finnland, wo harte Winter und lange Distanzen Autos mächtig zusetzen, sind W123-Diesel als Taxis legendär. Ein dokumentierter Fall ist der von Juhani Kiviniemi, einem finnischen Taxifahrer, dessen Mercedes 240 D von 1982 über 1,5 Millionen Kilometer zurücklegte. Laut einem Bericht der finnischen Zeitung Ilta-Sanomat (2008) lief der Motor ohne nennenswerte Reparaturen, abgesehen von routinemäßigen Wartungsarbeiten wie Ölwechsel und Filtertausch. Der Wagen wurde erst aus dem Verkehr gezogen, weil Kiviniemi in Rente ging – nicht etwa, weil der W123 aufgab.
In Ägypten sind W123-Diesel seit Jahrzehnten das Rückgrat der Taxiflotte. Ein Bericht der US-Zeitschrift Car and Driver (2015) beschreibt, wie W123er in Kairo unter extremen Bedingungen – Staub, Hitze, Überladung – Millionen Kilometer fahren. Ein Taxifahrer, Mohammed Ali, berichtete, dass sein 200 D von 1978 über 1,2 Millionen Kilometer gefahren war, mit Originalmotor und Getriebe. Die einzigen Reparaturen betrafen Verschleißteile wie Bremsen und Kupplung.
Der deutsche Rekordhalter: In Deutschland wurde ein Mercedes 240 D von 1981, gefahren von dem Stuttgarter Taxifahrer Gregorios Sachinidis, berühmt. Laut Mercedes-Benz (dokumentiert im Mercedes-Benz Classic Magazin, 2004) legte der Wagen über 4,6 Millionen Kilometer zurück – elfmal die Entfernung zum Mond. Sachinidis’ W123 wurde nach seinem Tod dem Mercedes-Benz Museum übergeben.
In Schwung halten, wie eine Schiffsschaukel
Alles was man für dieses Auto braucht, ist ein wenig Geduld, sowohl beim Fahren als auch beim Starten. Erst wird mit einer Rudolf-Diesel-Gedächtnisminute vorgeglüht und dann mit einem Zugschalter gestartet. Schnellglühkerzen galten damals als eine Form von Tuning. Danach setzte sich die Fuhre eher zögerlich in Bewegung und wollte dann in Schwung gehalten werden, wie eine Schiffsschaukel, besonders beim Überholen.
Schwungvoll war auch der Handel mit den begehrten W123-Limousinen, denn es gab für Interessenten Wartezeiten von mehreren Jahren. Die Daimler-Belegschaft verdiente sich ein Zubrot durch routinemäßige Neubestellungen, denn sobald ein Verkaufsvertrag zuteilungsreif war, konnte man ihn mit ein paar tausend Mark Gewinn weiterverkaufen. Es handelte sich also nicht nur um einen Diesel, sondern auch um eine Gelddruckmaschine.
Kein Wunder, dass Autos von diesem Schlage, die den Menschen unabhängig statt abhängig machen, den Freiheitsfeinden überall auf der Welt ein Dorn im Auge sind. Jetzt hat sogar die Bild-Zeitung gemerkt, was in dieser Kolumne regelmäßig beschrieben wird: die Enteigung der Altauto-Besitzer.
Der Mercedes W123 wurde in einer Ära produziert, in der bei Mercedes noch der ebenso solide wie zurückhaltende Techniker Werner Breitschwerdt als Boss den Verstand bereitstellte. Ich war jahrelang sein Nachbar in Stuttgart Botnang und bezeuge hiermit feierlich, dass der Mann jeden Morgen pünktlich um 7 Uhr vom Chauffeur abgeholt wurde, während der RAF-Zeit sogar mit Begleitschutz, was er gar nicht mochte.
Alles was blieb, war "Bullshit-Castle"
Danach kamen Großstrategen wie Edzard Reuter und Jürgen Schrempp ans Ruder, beide gerieten aus der Spur. Statt solide Autos zu bauen, verspürte Reuter den Zwang, einen „integrierten Technologiekonzern“ zu schaffen und sich gleichrangig „gegenüber den Kapitalgebern, gegenüber der Belegschaft und gegenüber der Umwelt verantwortlich zu fühlen und danach zu handeln“.
Alles was davon blieb, waren milliardenschwere Fehlinvestitionen und eine Konzern-Zentrale für 300 Millionen Euro, die sein Nachfolger Jürgen Schrempp sehr treffend als „Bullshit Castle“ beschrieb. Schrempp blieb dem Bullshit aber treu und wollte zur Abwechslung Flugzeuge bauen. Er kaufte Fokker, das später mit 5,5 Milliarden Euro Verlust wieder abgestoßen wurde. Später machte er amerikanische Aktionäre durch die ebenso überteuerte wie bescheuerte Übernahme von Chrysler glücklich, die sich ebenfalls als Jahrhunderpleite entpuppte.
Gegenwärtig hält (noch) der Schwede Ola Källenius das Mercedes-Steuer in der Hand, ein Fachmann für irgendwas mit „International Managment“ und „Finance and Accounting“. Und statt einem nachhaltigen Mercedes gibt es jetzt in orwellscher Tradition den Unternehmensbereich "Integrität, Governance und Nachhaltigkeit". Dazu passt: Ola & Friends waren die Mercedes Taxis, die den Ruf des Unternehmens mitbegründet haben, plötzlich peinlich: "Taxis passen einfach nicht zu unserem Luxusanspruch", sagte ein Mercedes-Manager dem "Handelsblatt". Die Taxi-Versionen der Mercedes-Limousinen werden nicht weiter angeboten. Mercedes verjagte die Taxifahrer so ähnlich wie die Deutsche Bank Kleinkunden, was beiden nicht wirklich gut bekam.
Fährt toll, aber nicht weit
Das EU-Verbrennerverbot, die willfährige Übernahme der politischen Elektro-Mobilitäts-Phrasen durch das Management, die Arroganz gegenüber ihren Kunden und die Ignoranz gegenüber der Physik, das alles zeitigt jetzt Folgen: Über 15.000 Arbeitsplätze sollen bei Daimler abgebaut werden, rund 40.000 Mitarbeiter haben ein Abfindungsangebot erhalten. Und wie nennt das der Vorstandvorsitzende Källenius? „Next level Performance“.
Damit wird Källenius so weit kommen wie ein elektrischer EQE aus seinem Hause in kalter Winternacht ("Fährt toll, aber nicht weit"). So etwas lässt sich halt nur verkaufen, wenn man die Verbrenner-Konkurrenz ausschaltet. Und deshalb will die EU für Firmenflotten und Dienstwagen schon ab 2030 nur noch vollelektrische Autos zulassen und "deutschen Autobauern so den nötigen Absatz ihrer E-Modelle sichern".
Etwas ganz Besonderes zur Vernichtung des preiswerten und reichweitenstarken Automobils hat sich übrigens kürzlich die indische Hauptstadt Neu-Delhi einfallen lassen: Ein Tankverbot für Altautos. Mal sehen, ob die EU-Kommission und anverwandte Bevormundungskartelle auch noch auf diesen Trichter kommen. Tagesschau.de berichtet:
„Vor genau einer Woche hatten die Behörden im indischen Neu-Delhi begonnen, rigoros gegen ältere Autos vorzugehen. Diesel-Fahrzeuge mit einem Alter von mehr als zehn Jahren und Benziner über 15 Jahre durften nicht mehr betankt werden. Wer trotzdem bei einer Tankstelle vorfuhr, dessen Auto konnte beschlagnahmt werden. Das Ziel: die chronisch verpestete Luft von Indiens Hauptstadt verbessern.“
Altautos konnten bei Zuwiderhandlungen entschädigungslos verschrottet werden – gerade das brachte viele der Betroffenen auf die Barrikaden. Panisch versuchten manche, ihre Fahrzeuge in anderen Bundesstaaten Indiens zu verkaufen, um wenigstens noch etwas Geld dafür zu bekommen. Jetzt hat man die Aktion abgeblasen. Den Verantwortlichen wurde wohl klar: Mehr als sechs Millionen betroffene Autobesitzerinnen und Autobesitzer gegen sich aufzubringen, ist politischer Selbstmord.
In Indien, nicht in Deutschland.
Dirk Maxeiner ist einer der Herausgeber von Achgut.com. Von ihm ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Zu beziehen hier.

Sicherlich baut Mercedes-Benz technisch wohl gute Autos. Ich frage mich aber, warum Mercedes-Benz immer noch meint, eine "Luxusmarke" zu sein? Mit der Formsprache von deren Produkten verwechselt Mercedes seit längerer Zeit "Styling" mit echtem Design (Formgebung). Das "Styling" entspricht dem "Geschmack" insbesondere dreier Bevölkerungsgruppen, die hier besser ungenannt bleiben sollen, insbesondere in Verbindung mit zu großen Motoren. Das Ganze ist mittlerweile eher Kitsch in Form von "Schwulst" als Stil. Nun hat die Technik des Automobilbaus sehr große Fortschritte gemacht und die modernen Autos orientieren sich daran. Aber es geht bei großen Limousinen oder auch den sog. "SUVs" auch chicer und vor allem dezenter. DAS ist dann Luxus! Mercedes hat im oberen Segment mit den Baureihen W126 und R107 echte Ikonen des Automobilbaus geschaffen. Davon ist Mercedes jetzt sehr weit entfernt. Aber echte Ikonen gibt es auch bei anderen "Automarken" nicht mehr. Dafür hat die Technik und die Zeit das Design mei Automobilen überholt. Sehr schade ...
Erst den Verbrenner so strangulieren, mit Euro7,Bürokratie,hohen Steuern, bis nur noch Elektrolurchis in Frage kommen. Dann wird der E-Lurchi erst richtig teuer, steuerfrei vorbei, Strom ist Luxus ,Entsorgung der Lithium-Bomben wird kosten. Irgendwo muss das Spielgeld der Ausbeuter herkommen.
Das grosse Ziel ist, Auto-Individualverkehr nur noch für Aparatschiks und Polit-Bonzen., wie den Porschefahrer der Linken.
Motorräder müssen natürlich auch weg, Lastenfahrräder sind die Zukunft für die Untertanen.
`Hatte mal einige Jahre so einen 123er, als 230-Benziner. Im Rückblick auf 42 Jahre Autofahrer-Leben das stabilste und zuverlässigste Fz. das ich je hatte - Fahrspaß inklusive. Dafür haben sie jetzt bei MB diese rundgelutschten Türken-Pite-Schiffchen. In diesen Designer-Geschmacksverirrungen sehe ich sonst nur ausschließlich ältere bis alte, offensichtlich wohlbetuchte, weiße Damen beim Einparkversuch vorm Bäcker oder Supermarkt. Offenbar ist es den Fahrerinnen unmöglich, trotz all der piepsenden Helferlein gerade in einen auf den Boden aufgezeichneten Stellplatz einzufahren. Aber um den Damen die Ehre zu retten: Dafür quälen ältere, weiße Männer sich, die Bäckerei-Fach-Verkäuferin und Umgebung an der Bäckerei-Theke mit Sinnfragen zum Brot- und Brötchenkauf ("Warum können Sie mir keinen halben Paarweck verkaufen oder wenigstens ein halbes 500gr.-Brot?), was nicht weiniger peinlich ist. Oder werden wir alle so?
Hinweis für alle die den nicht kennen, den Paarweck: Das ist ein in Rheinhessen beliebtes Bäckereiprodukt, auch gerne Wasserweck genannt, welches aus zwei, leicht aneinander gebackenen Brötchenhälften besteht - wird besonders gerne zur Fleischworscht verzehrt!
Ganz so wenige sind wir nicht, man muss sich nur mal im Straßenbild umschauen... aber vermutlich zu wenige und von denen viele immer noch zu deutsch-untertänig. Andererseits: In ca. 15 Jahren sind die Deutschen ohnehin in der Minderheit und diejenigen, die dann das Sagen haben, lassen sich möglicherweise nicht so widerstandslos etwas wegnehmen.
Ein Kleinwagen wäre eine Lösung für den Stadtbereich. Als Verbrenner gibt es sie so gut wie nicht mehr. Immer größer, immer schwerer lautet die Parole. Diese Halunken haben etwas gegen meine kleine Fahrerkabine, mit der ich mich bei Regen und Wind flexibel bewegen kann. Die träumen von 15 Minuten Städten. Konsequent werden systematisch Parkplätze abgeschafft. Und erst die Sauerei mit dem jährlichen TÜV, den die Brüsseler Bürokraten anstreben. Sie werden nicht locker lassen und es sind weitere Repressalien zu befürchten. Das Motto lautet: Alles für die Umwelt und im Namen der Umwelt geht wirklich alles den Bach runter. Wie die Lemminge rennen Europas Völker dem Abgrund entgegen. Natürlich geht Deutschland wieder einmal voran. Otto Reutter sagte schon sehr früh: Ich wundere mich über gar nichts mehr. Der sagte es mit einem gewissen Humor, der einem aber hier wegbleibt. Wann endlich kehren wieder normale Zeiten ein.
Wenn in indischen Städten die Luft so schlecht ist, muß man sich halt etwas einfallen lassen. In deutschen Städten ist die Luft ja doch recht ordentlich. Mindestens.
Ich fuhr bis vor kurzem einen W123 als 300 Turbodiesel von 1984 in Jahreswagenzustand und weniger als 100.000 Kilometern auf der Uhr…..
Die besten Autos wurden eben schon gebaut. Das ist bei den heutigen Krücken auch offensichtlich.
Leider sind die Wirtschafts- und damit auch die Autobosse immer so widerliche Opportunisten, von Ausnahmen natürlich abgesehen. Aber es hilft den Unternehmen und ihren Produkten doch sehr, wenn dort Ingenieure die Leitung haben. Piech, Winterkorn, Breitschwerdt (von Ihnen schon genannt), Ludwig Kraus und Carl Borgward. Letzterer hat ja wenigstens auch selbst konstruiert; ob er Ingenieur war, weiß ich nicht.
Überhaupt sind, und ich glaube, das ist eine wichtige Erkenntnis, Ingenieure die natürlichen Feinde der Ideologen. Das macht sie so wertvoll. Auch wenn sie etwas skurril sind und angeblich nicht nur karierte Hemden tragen, sondern auch karierte Unterwäsche…
Sagt man wenigstens.
Für Status, Träumereien und das Stehen auf der Seite des vorgeblich Guten ist der westliche wohlstandsverwahrloste und infantile Zeitgenosse gerne bereit, den Pfad der Vernunft zu verlassen.