Dirk Maxeiner / 14.05.2023 / 06:15 / Foto: TimsAI / 127 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Wenn der Gaul mit der Physik durchgeht

Der Präsident der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft" Joachim Ullrich ist ein verdienter Wissenschaftler und kluger Kopf. Umso erstaunlicher erscheint deshalb der ideologische Quark, den Deutschlands oberster Physiker ausgerechnet in einem Schreiben an die deutschen Schulen zum Besten gibt.

Vor ein paar Tagen bekam ich Post von einem Physiklehrer an einem Gymnasium in Deutschland. Also von einem der letzten Mohikaner, der die Naturwissenschaften in Deutschland vor dem Herannahen der grünen Männchen retten soll. Und deshalb war er ein bisschen erbost. Denn der Pädagoge hatte auch Post bekommen. Von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Das ist ein Verein, so altehrwürdig wie Moses auf dem Berg Sinai, sprich die älteste nationale und auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt (55.000 Mitglieder). Ihre Tradition geht bis 1845 zurück und fällt vielleicht nicht ganz zufällig mit der Epoche zusammen, in welcher der erste Verbrennungsmotor gezündet wurde. 

178 Jahre später wird der Verein jetzt offenbar von einem schlechten Gewissen heimgesucht. Die Kolonisierung des Planeten Wissen scheint ihm wirklich peinlich zu sein. Die Errungenschaften von Aufklärung und Wissenschaft sollen offenbar an die grünen Schamanen restitutiert werden, so ähnlich wie die Benin-Bronzen an die nigerianische Königsfamilie. Dies lässt zumindest ein Physik-Newletter namens „Physik konkret" vermuten, der in Papierform an Schulen – und auch an unseren Physik-Lehrer – geschickt wird, auf dass er dort die Runde in der Fachschaft und im Unterricht machen möge.

Das Anschreiben ist vom Präsidenten, Joachim Ullrich, verfasst. Das ist ein verdienter Wissenschaftler und kluger Kopf. Umso erstaunlicher erscheint deshalb der ideologische Quark, den Deutschlands oberster Physiker zum Besten gibt und auch noch glaubt, bei Schülern und Lehrern damit punkten zu können.

Noch nicht einmal das Gegenteil ist gerade

Unter der tadellos konsensfähigen Überschrift „Nicht fossile Energie: Eine globale Herausforderung für den Klimaschutz“ offeriert El Presidente eine ausgewählte Sammlung grüner Platitüden, die viel mit Gehirnwäsche und wenig mit Physik zu tun haben. Da stolpern ominöse „Klimakipppunkte“ übers Papier, und der „Pfad zur Transformation der Gesellschaft“ wird ausgetreten. „Jüngste Berechnungen“ werden bemüht, um „mit einiger Sicherheit die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen“, damit man nicht „ständig Angst vor Naturkatastrophen“ haben müsse. Das zusammengezimmerte Gedankengebäude ist eigentlich schon von den Grünen besetzt und insgesamt so schräg, dass noch nicht einmal das Gegenteil gerade wäre. Es gipfelt im mahnenden Platitüdumm: „Der Klimawandel wartet nicht“.  

Aber Vorsicht, aufgewecktere Gymnasiasten könnten zurückfragen: Seit wann wartet er denn, der Klimawandel? Und woran erkennt man ihn? Sitzt er auf einer Bank im Pausenhof mit einem alten Hut auf dem Kopf und wippt ungeduldig mit den Füßen? Gibts den Klimawandel nicht schon etwas länger und warum wartet er jetzt plötzlich nicht mehr? Wo will er denn überhaupt hin? Und können wir den Herrn aufhalten, wenn er ohnehin schon seit Äonen im irdischen Pausenhof wandelt? „Es handelt sich um billigste Panikmache“, resümmiert der adressierte Studienrat, „und sie ist gerichtet an studierte Physiklehrer, die schwachsinnige Diagramme sofort erkennen (sollten)". 

Garniert wird die Aussendung nämlich mit zwei bunten Nonsens-Grafiken die unter Zuhilfenahme mehrerer Achsen und Buntstifte irgendwas mit Wissenschaft symbolisieren sollen. Auf der einen kurven Modellrechnungen übers Papier wie ein Vierjähriger mit seinem ersten Roller durchs Wohnzimmer. Dazu die prognostische Glückskeks-Aussage: „Der CO2-Ausstoß muss drastisch gesenkt werden, um mit einiger Sicherheit eine irreversible Klimakatastrophe zu verhindern“.  

In der anderen Grafik baut sich dräuend ein finsterer Berg aus Erdöl, Erdgas und Kohle auf, der dann niedergestreckt wird, als sei jung Siegfried am Werk. Danach geht die Grafik grün ins ewig währende CO2-Nudisten-Paradies über. Der Kipppunkt zwischen Realität und Wunschdenken erfolgt punktgenau an der mit einem Pfeil markierten Stelle „COP 27“. Letzteres hat nix mit Kopf oder gar Köpfchen zu tun, sondern steht für die letzte große UN-Klimasause in Sharm El-Scheik am Roten Meer, also für das Gegenteil. Motto: Und Gott teilte das Meer, um sein Volk zu retten.

Und so will ich das Positive betonen und den Schülern folgende Weisung mit auf den Lebensweg geben: „Schaut her, die Deutsche Physikalische Gesellschaft zeigt euch, wie Physik garantiert nicht funktioniert“. Ansonsten empfiehlt es sich, gleich den Religionsunterricht aufzusuchen.

Erst einmal den großen Klima-Kotau machen

Aber ich will nicht ungerecht sein. Ähnlich wie die Prawda oder das Neue Deutschland muss man die Mitteilungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft auch zwischen den Zeilen lesen. Dann wird es plötzlich interessant. Jedenfalls ist mir in dem Papier eine Passage im Zusammenhang mit der Förderung von nicht-fossilen Energiequellen aufgefallen: „Moderne Windanlagen haben – genau wie Kernenergie – einen Beitrag von jeweils nur vier Prozent“. Man beachte das K-Wort. Will hier jemand womöglich sagen, dass der Atomausstieg vielleicht doch nicht so ganz zielführend ist, traut sich aber nicht, das offen auszusprechen? Es hat sich ja inzwischen in den besseren Industrie-Kreisen etabliert, erst einmal den großen Klima-Kotau zu machen, bevor man zu in Watte verpackter Kritik schreitet. Die Kernkraft-Befürworter – und zu denen muss man die Deutsche Physikalische Gesellschaft in ihrer Mehrheit wohl zählen – müssten es eigentlich besser wissen, denn den gleichen Fehler haben sie anno Tobak schon mal gemacht. Genau genommen, darf die DPG sogar das Copyright für den Begriff „Klimakatastrophe“ beanspruchen. 

1986, der Fallout der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl versetzte Deutschland in Todesangst, lief es plötzlich nicht mehr so rund für die Atomgemeinde. Daraufhin trat der Arbeitskreis Energie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, dem vor allem der langfristige Ausbau der Kernenergie am Herzen lag, mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit: „Um die drohende Klimakatastrophe zu vermeiden, muss bereits jetzt wirkungsvoll damit begonnen werden, die weitere Emission von sogenannten Spurengasen drastisch einzuschränken.“ Die deutschen Physiker prognostizierten einen Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 30 Meter. Sprich: Man wollte das Tschernobyl-Feuer mit Gegenfeuer bekämpfen. Der Spiegel nahm den Ball sogleich auf, platzierte „Die Klimakatastrophe“ auf dem Titel und zeigte dazu einen Kölner Dom, dem das Wasser bis zum Halse stand. Das war der Beginn der Klima-Panikmache, wie wir sie heute kennen. „Wenn du auf einem Ast im Baum sitzt und drunter ein Gaul durchläuft, dann lass dich in den Sattel fallen“, heißt ein Rat alter Fahrensmänner, der in schwierigen Situationen gerne befolgt wird. Auf dem Ast saß die DPG und der Gaul hieß Klimapanik.

Joachim Ullrich weist auch darauf hin (ohne die kleine Vorgeschichte zu erwähnen): „Schon im Jahre 1987 veröffentlichte die Deutsche Physikalische Gesellschaft zusammen mit der deutschen Meteorologischen Gesellschaft DMG den „Aufruf vor drohenden weltweiten Klimaänderungen durch den Menschen“. Mit dem heutigen Kenntnisstand lässt sich daher sagen: Und so verkaufte die Deutsche Physikalische Gesellschaft – frei nach Lenin – 1987 den Strick, an dem inzwischen die ganze deutsche Industrie aufgehängt wird. Allerdings: Der Kölner Dom hat immer noch keine nassen Füße. Stattdessen hat sie die deutsche Energiewirtschaft und die Automobilindustrie, um nur zwei zu nennen. 

Um Missverständnisse zu vermeiden: Die durchaus ernsthafte Besorgnis vor einer globalen Erwärmung durch Treibhausgase kam seinerzeit aus der Wissenschaft. Sie hat sich dort recht wechselhaft herausgemendelt. Erst glaubte man an Indizien für eine neue Eiszeit, und Rudi Carrell popularisierte das Thema 1975 mit dem Gassenhauer „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?". Dann trat die globale Erwärmung an die Stelle der Eiszeit und Hans Joachim Schellnhuber an die Stelle von Rudi Carrell.

Das Thema wurde von verschiedensten Gruppen als panzerbrechende Waffe für die Durchsetzung der eigenen Interessen entdeckt, allen voran von der Politik. Die hat die Klimafrage dann ziemlich willkürlich unter vielen anderen Besorgnissen der Menschheit herausgegriffen und beutet es nun für ihre Zwecke aus. 

Und die Mutter der ganzen Chose ist nicht etwa Angela Merkel, sondern Margaret Thatcher. Die britischen Wissenschaftler, die sie vor über 40 Jahren über ihre Erkenntnisse zum Klimawandel informierten, taten dies aus echter Überzeugung. Dass sie aber nachhaltig Gehör fanden, lag an etwas anderem (die eiserne Lady war ja nicht gerade durch eine grüne Agenda aufgefallen). Thatcher wollte das Land aus der Abhängigkeit von Kohle und Öl und insbesondere auch aus dem Würgegriff der Bergarbeiter-Gewerkschaft befreien. Der dafür notwendige Ausbau der Kernenergie musste moralisch gerechtfertigt werden – und dafür bot sich die Klimaerwärmung an. 

Das erzählt ganz freimütig Thatchers ehemaliger Energieminister, Lord Nigel Lawson. Die britische Premierministerin investierte deshalb erhebliche Mittel in die britische Klimaforschung und wurde so zur Mutter der Klima-Großforschung. Die britische Climate Research Unit („CRU“) verdankt ihren Aufstieg einer konservativen Politikerin, die die Gewerkschaften erledigen wollte und nur mäßiges Interesse an der globalen Durchschnittstemperatur hatte. Die „Potsdam-Institute“ dieser Welt dienen vor der Hand der Rettung des Weltklimas und hinter der Hand der Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen, was sich gegenseitig nicht ausschließen muss, in Deutschland im Moment aber tut.

Die Schüler-Indoktrination der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erzählt zwar nichts Neues zur Physik (dabei gäbe es da eine Menge), liefert aber ein schönes Beispiel, wie dumm auch kluge Leute sein können. Wer glaubt, Ideologen durch Anbiederung zähmen zu können und sich auf einen von ihnen bereitgestellten Gaul setzt, mag zwar von Physik, Technik oder Automobilbau etwas verstehen, hat aber die grundlegenden Lektionen politischer Katastrophen nicht verstanden. Dieser Gaul ist eindeutig durchgegangen.

 

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Zu beziehen hier.

Foto: TimsAI

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Karl Wenz / 14.05.2023

Schade. Schließlich hat sich diese Gesellschaft sogar in der Nazizeit der Vereinnahmung widersetzt. Die “Deutsche Physik” konnte sich seinerzeit dort nicht durchsetzen, was durchaus bemerkenswert ist. Tragisch, dass sie sich wissenschaftsfeindlichem Dogmatismus heute beugt.

Wolfpeter Koch / 14.05.2023

Liebes Forum, auch ich bin so ein betroffener Physiklehrer. Als Diplomphysiker bin ich vor 2 Wochen als Reaktion auf besagten „Physik konkret“ Artikel nach über 15 Jahren Mitgliedschaft aus der DPG ausgetreten. Bei der all der Betrübnis, die mich erfasst, wenn ich mit ansehen muss, wie die Physik politisch immer mehr von der Ökoideologie vereinnahmt wird, bleibt doch die Freude, dass es offensichtlich noch viele selbstdenkende und konsequent handelnde Physiker gibt, die nicht bereit sind jeden Unsinn mitzumachen und folgerichtig aus der DPG austreten. Hier mein Kündigungsschreiben im Wortlaut: ——————————————————————————————— Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit kündige ich mit sofortiger Wirkung meine Mitgliedschaft bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Die Einzugsermächtigung auf mein Konto widerrufe ich hiermit. Die Gründe dafür möchte ich Ihnen hier kurz darlegen: Bei meinem Eintritt in die DPG habe ich mit großer Freude die physikalischen Fachartikel in Ihrem „Physik Journal“ gelesen. Mittlerweile ist das Niveau dort verflacht und der Anteil an Werbung oder als Artikel getarnte Werbung steigt. Außerdem vermisse ich eine angeregte und ausgewogene Diskussion über die physikalischen Themen unserer Zeit in Ihren Publikationen. Noch vor Jahren konnte ich Diskussionen über das Für und Wider zur Kernenergie oder zu den erneuerbaren Energien im Physikjournal finden. Mittlerweile sind Sie zum Bejubeln oder Verteufeln übergegangen. Im Ihrem neuesten „Physik konkret“ schreiben Sie in Ihrem Anschreiben „der von Menschen verursachte Klimawandel wartet nicht. Im Gegenteil – er wird immer bedrohlicher“. Mit solch einer Wortwahl erschweren Sie die Versachlichung der Diskussion. Das wäre aber genau die Aufgabe der Wissenschaft. Mit freundlichen Grüßen  

Chris Kuhn / 14.05.2023

Zu dieser Selbstgleichschaltung auf Regierungslinie nachzutragen wäre noch die auf eine alternativlose Unterstützung Merkels beim voraussetzungslosen “Fachkräfteimport” gemünzte DPG-Kampagne “Physik ist grenzenlos” unter dem früheren Präsidenten Heuer. Der ZDF-Erklärbär und Physiker Lesch, übertraf die damals aber noch, indem er die millionenfache und oft binnen Wochen mit Schleppern bewerkstelligte illegale Immigration von Wirtschaftsflüchtlingen in die soziale Hängematte eines hochentwickelten, dabei längst überbesiedelten Landes (von wegen CO2-Fußabdruck) mit dem sich wohl über Jahrzehnte bis Jahrhunderte erstreckenden Zug einiger zehntausend Frühmenschen in das vor 60 Tsd. Jahren fast menschenleere Europa in Eins zu setzen beliebte.

Sabine Schönfeld / 14.05.2023

“Unter Physikern steht die Existenz des menschengemachten Klimawandels nicht zur Diskussion. Da muss man schon lange suche, bis man hier einen Wissenschaftler von Rang findet, der dies bezweifelt.” Wir haben mit Ivar Giaver schon einmal einen Physik-Nobelpreisträger, der das aber völlig anders sieht. Und als ich mich vor ungefähr 10 Jahren mit der Thematik beschäftigte, war das Internet noch voll von gegensätzlichen Thesen, es gab damals noch eine echte Kontroverse. Und jetzt schauen Sie einmal auf Wikipedia, wie Ivar Giaver dort angegriffen wird, weil er “Häretiker” bzw. “Abweichler” ist. Aus allem, was ich an Argumenten der Gegner jener Klimathese las und aus dem Mangel an echten Beweisen für das Maß des Einflusses des CO2s, auf den Klimawandel, aus der extremen Geschäftemacherei und den massiven Angriffen auf Andersdenkende schließe ich gerade, dass die Gegner der These des menschengemachten Klimawandels vermutlich Recht behalten werden. Wenn ich meiner Sache sicher bin und gute Argumente habe, muss ich keine solchen Kampagnen unter der Gürtelline gegen jene fahren, die dagegen argumentieren. Es treten ja jetzt bereits all die extremen Voraussagen der Klimapaniker nicht ein, weder ist die Welt ein Feuerball geworden, noch ist Holland unter Wasser. Bei der Gelegenheit - geht das denn überhaupt beides gleichzeitig? Aber in 10 Jahren werden wir es wohl recht eindeutig wissen und ich vermute, dann wird der Bundestag nach allem, was uns die Politik bis dahin angetan haben wird, wieder die Aufarbeitung verweigern. Wie in Sachen Covid-19.

S.Busche / 14.05.2023

Honorarphysiker,sind keine Wissenschaftler.

Christian Steffen / 14.05.2023

So ganz kann ich die Aufregung nicht nachvollziehen. Unter Physikern steht die Existenz des menschengemachten Klimawandels nicht zur Diskussion. Da muss man schon lange suche, bis man hier einen Wissenschaftler von Rang findet, der dies bezweifelt. Die Frage ist vielmehr, wie man damit umgeht. Der DPG-Artikel zeigt genau die Anteile fossiler Energieträger am Primärenergieverbrauch und den verschwindenden Teil sogenannter regenerativer Energien. Explizit wird die Kernenergie erwähnt. Weiterhin wird von Netto-Null-Emissionen gesprochen und nicht von der vollständigen Reduktion von CO2 - Emissionen. Das ist alles korrekt. Dass Kipppunkte nunmehr mit Sichheit erreicht werden, erscheint mir auch übertrieben formuliert. Das war es aber auch schon. Man kann jetzt natürlich darüber nachdenken, wie man den Kurvenverlauf ab 2021 realisieren will. Sehr ausführlich ist der Text hier nicht und jedem aufgeweckten Schüler sollte anhand dieser Grafik klar sein, dass das nicht so leicht ist. Das mit den Wärmepumpen erleben wir gerade und als Speicher werden im Anhang doch tatsächlich Ringspeicherkraftwerke (vielleicht ein verspäteter Aprilscherz) genannt. Wenn man also beginnt, näher über die Thematik nachzudenken, ist die Grafik gar nicht so ungeeignet. Bei uns in der Physikfachschaft (an einem Gymnasium) herrscht auch Einigkeit darüber, dass Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie ein Fehler war und ist. Dass die DPG Ende der achtziger Jahre trotz Tschernobyl auf die Notwendigkeit der Kernenergie hinwies, zeigt die Seriösität der Institution.

Frank Fuchs / 14.05.2023

Leider hat sich der wissenschaftsfremde Geist der DPG schon in der Coronazeit offenbart. Nie zuvor waren Physiker, welche gemeinhin nicht zurückschrecken ihren Mitmenschen zu sagen dass sie falsch liegen so irrational auf Linie. Ich bin 2020 ausgetreten und bereue nichts.

D. Brauner / 14.05.2023

Müssen nicht jedem, der ernsthaft mit Wissenschaft befasst ist, schon seit langem die Haare zu Berge stehen, ob des baren Unsinns, der uns in vielerlei Hinsicht ständig erzählt wird? Und ja, Frau Grimm, das ist eine treffende Ergänzung zu dem passenden Zitat Bonhoeffers, dass die Boshaftigkeit sich die Dummheit angeheiratet hat. Man könnte vielleicht noch ergänzen, dass sie sich im Kreise der Ignoranz, Überheblichkeit, Mittelmäßigkeit und vieler anderer Schwächen (in diesem Kontext quasi Tugenden) nunmehr derart pudelwohl fühlt, dass sie ihren Kern (...) jetzt völlig ungeniert glaubt zur Schau stellen zu können, sei es aus Siegesgewissheit, Ignoranz oder beidem. Der Fortschritt der Trennung zwischen Kirche und Staat wird nun dadurch zu einem Rückschritt in den Totalitarismus, dass abhängige Wissenschaft zur Ersatzreligion wird. In Statements wie “Trust the science” oder “Science will win” definiert sie ihren Absolutionsanspruch. Nun dann wollen wir mal sehen, ob da noch jemand ist, der es vermag, den Besen wieder in die Ecke zu befehligen ...

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