Dirk Maxeiner / 20.12.2015 / 13:00 / 3 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer (1)

Derzeit wird in Deutschland allerorten über die Frauenquote diskutiert. Da drängt sich mir die Frage auf: Wenn es so kommt, wie die talkenden Klassen es wünschen, was wird dann mit unseren Clubs für historisches Blech? Wo sollen die Oldtimer-Clubs bloß all die Frauen hernehmen? Bei den Mitgliedern meines Vereins beträgt das Verhältnis von Frauen zu Männern derzeit 1:50 Das liegt aber nicht am prohibitiven Verhalten der Oldtimerfahrer, sondern am - sagen wir mal zurückhaltenden - weiblichen Interesse an unserem aufopferungsvollen Einsatz für alte Autos.  Unser Zusammenschluss ist so männerlastig wie die örtliche Niederlassung von Al Kaida, allerdings hoffen wir im Paradies nicht auf einige Dutzend Jungfrauen, sondern würden uns schon mit einem Jaguar E-Type und Ferrari GTO begnügen. Und das steckt wahrscheinlich das Problem.

Macht aber nix, Frauen haben in der Oldtimerszene dennoch einen erheblichen Einfluss. Beim Kauf oder Verkauf eines Oldies geht gegen ihr Veto in der Regel nichts, es sei denn, es gelingt dem männlichen Part eine automobile Neuerwerbung geheim zu halten. Mir persönlich sind jedenfalls versteckte Fahrzeug-Depots bekannt, von denen die jeweilige Partnerin keinen blassen Schimmer hat. Ein gewisser Typus von Mann verhält sich beim Oldiekauf nämlich wie Imelda Marcos beim Erwerb von Schuhen. In den Gemächern der Ehegattin des phillipinischen Diktators wurden nach dem Sturz der Beiden über 1000 Paar Damen-Schuhe entdeckt. Laut einer aktuellen Repräsentativumfrage besitzt beinahe jede zweite deutsche Frauen im Alter von 20 bis 50 Jahre zwischen zehn und 25 Paar Schuhe. „Interessant wäre nun zu erfahren, ob es denn auch eine männliche Version des Schuh-Ticks gibt“, fragt deshalb die „Netzzeitung“. Kleiner Tipp: Für die Antwort genügt der Besuch einer x-beliebigen Oldtimertreffens.

Dort kann jedermann und jederfrau auch feststellen, dass die Gleichberechtigung zumindest bei der Namensgebung der Fahrzeuge schon lange durchgesetzt ist. Der Name Mercedes ist Ursprünglich ein spanischer Frauenname. Übersetzt bedeutet er: “Gnade”. Aber denken wir auch an Arabella, Isabella oder Giulia. Die Marke Toyota versuchte ihre erotische Ausstrahlungskraft bis Ende der neunziger Jahre durch eine Carina und ein „Starlet“ zu heben. Funktionierte aber nicht. Von einem Starlet erwartet Mann alles mögliche, aber nicht Platz eins in der Zuverlässigkeits-Statistik.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Uwe Richter / 20.12.2015

Also ich hätte absolut nix gegen eine Frauenquote auf dem Bau.

Peter Nuster / 20.12.2015

Lese ich das richtig: auf 50 Frauen kommt ein Mann in Ihrem Oldtimer-Club?

Katrin Ohring-Trecker / 20.12.2015

Herr Marxeiner, ich bin entsetzt über Ihre frauenfeindlichen Ansichten. Ich erwarte von Ihnen, 1. die Einführung einer Frauenquote in den Vorständen. 2. die Offenlegung der Oldtimerpreise, wenn Frau einen Schukauf   plant, um Vergleichbarkeit zu erlangen. 3. endlich auch von Oldtimern und OldtimerInnen zu sprechen, zumindest, wenn es sich um weibliche Markennamen handelt. 4. sich aber auch von der diskriminierenden Bezeichnung OldtimerInnen fals unpassende Assoziationen geweckt werden gebührlich zu distanzieren 5. Einführung eines girls day bei Treffen der Oldtimerfreunde und Freundinnen. 6. sich für die Herausgabe einer weiblichen Motorsportzeitung mit Verschönerungstips für Batterie, Lenkrad, Motorhaube von innen und Häkelanleitungen für Klorollen einzusetzen.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Dirk Maxeiner / 24.03.2024 / 06:15 / 88

Der Sonntagsfahrer: UN verbietet VW-Up

Handelt es sich bei einigen Autos, darunter beliebte Volkswagenmodelle, um gemeingefährliche Cyberwaffen? Nach UN-Vorschriften ja. Deshalb dürfen sie ab Juli in Europa nicht mehr verkauft werden. Was…/ mehr

Dirk Maxeiner / 23.07.2023 / 06:15 / 95

Der Sonntagsfahrer: Chinas Elektroauto-Zombies

Die Ampelkoalition will das Land bis 2030 – also innerhalb von sieben Jahren – mit 15 Millionen elektrischen Autos beglücken und stockt die Kaufsubventionen noch…/ mehr

Dirk Maxeiner / 16.07.2023 / 06:15 / 163

Der Sonntagsfahrer: Das Dachstübchen brennt

Der Übergang zum Elektroauto wird gerne als naturgesetzlich dargestellt. Ist er aber nicht. Es handelt sich um ideologiegetriebene Technologie-Bevormundung ohne Sinn und Verstand – zumindest…/ mehr

Dirk Maxeiner / 09.07.2023 / 06:15 / 109

Der Sonntagsfahrer: Das sind keine Pfeifen

Bei der gegenwärtigen Bundesregierung handelt es sich zweifellos um das größte Künstlerkollektiv, das jemals ein Land regierte. Zur Kommunikation ihres politischen Programms empfehle ich daher…/ mehr

Dirk Maxeiner / 30.04.2023 / 06:15 / 131

Der Sonntagsfahrer: Abu Graichen

Um den grünen Staatssekretär Patrick Graichen hat sich eine Großfamilie auf der grünen Allmende des Wirtschaftsministeriums breitgemacht. Wenn man lange genug filzt und walkt, dann…/ mehr

Dirk Maxeiner / 23.04.2023 / 06:15 / 72

Der Sonntagsfahrer: 500.000 Kilometer

Mein Freund hielt die Hand vor die Augen und wandte sich ab, weil er wusste, was jetzt kommen würde. Etwas in mir bemächtigte sich meiner…/ mehr

Dirk Maxeiner / 16.04.2023 / 06:15 / 36

Der Sonntagsfahrer: Die alte Scheune am Ende der Straße

Die einzige Geisterstadt, die ich bis dahin besichtigt hatte, lag im Death Valley unter dem Meeresspiegel. Dies war die zweite. Und sie hat den unschlagbaren…/ mehr

Dirk Maxeiner / 09.04.2023 / 06:00 / 50

Der Sonntagsfahrer: Die Auferstehung des Diesels

„Der Gekreuzigte ist auferstanden von den Toten, das verkündet uns nicht nur die Frohe Botschaft, das ist die Frohe Botschaft“, hört man in diesen Tagen…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com