“Die Zeiten, in denen „am Ende immer die Deutschen gewinnen“, sind vorbei”. Wann soll das gewesen sein? 1918 oder 1945?
Die Deutsche Frauenfussballnationalmannschaft -und natürlich ihre Heimatmedien- hatten vor dem Finale die gewohnt grosse Schnauze. Hätten sie den Ball doch flacher gehalten, ein Mal Stil und Professionalität gezeigt, es gäbe jetzt wenigstens keine berechtigte Schadenfreude. “Entscheidend ist auf dem Platz”. Jetzt heulen sie rum. Peinlich. Glückwunsch an die Löwinnen. Und bei der Gelegenheit auch nochmal an alle die freiheitsliebenden Brexiteers.
Hmmh… das gesamte Königreich sang ganz sicher nicht mit, nur die englische Nation. Denn Schotten, Waliser und Nordiren haben ihre eigenen Fußballmannschaften. Insofern ist die Prämisse des einigenden Pflasters durch Frauenfußball für das gespaltene Königreich schlicht falsch. Nur der jetzt schon peinliche englische Lokalpatriotismus wird weiter kräftig angeheizt. Und ob die Engländer dies wirklich als eine Befreiung vom 1966er-Fluch sehen, würde ich nach dem Querlesen der Kommentare z. B. im “Telegraph”-Forum stark bezweifeln wollen. Dort wird Frauenfußball von den meisten als das beschrieben, was es ja eigentlich ist: ein gänzlich anderer Sport als Männerfußball. Ergo bleibt der Fluch bestehen. Und “56 years of hurt” singt sich halt nicht so sämig wie “30 years of hurt” aus dem Originalliedtext von Skinner und Baddiel. “Die deutschen Frauen dürften solche Überlegungen als an den Haaren herbeigezogen empfinden.” Nicht nur die deutschen Frauen. Keiner hier in England bringt dieses Thema mit Brexit oder BoJo in Verbindung. Das tun nur Sie, Herr Bonhorst. Hier ist einfach nur die hämische Freude groß, den Deutschen wieder einmal eins ausgewischt zu haben, egal wie. Was ja auch das fast zehnminütige unsägliche Eckfahnenzeitgeschinde erklärt, und die fast abartige Grundaggressivität des Spiels: Denn es ging nur darum, zu gewinnen. Egal mit welchen Mitteln, wenn die sportlichen schlichtweg nicht reichen.
Ja, die Engländer haben die Regeln im Fußball verfasst. Deshalb gibt es auch so krumme Maße. Zum Beispiel ist das Tor 7,32 m (= 8 yard) breit und 2,44 m (= 8 feet) hoch. Die 9,15 m bein Freistoß sind einfach 10 yard. Aus diesem Grund heben englische Spieler alle zehn Finger, wenn sie den Abstand der Mauer beim Freistoß reklamieren. Für die Engländer also alles glatte Werte. Wollte mal ein bisschen den Klugscheißer spielen.
Frauenfußball ist wie die Tour de France für Frauen ( Tour de Femme ) : Politisch gewollt . Armes Deutschland ; Jetzt werden schon Frauen für eine Niederlage gefeiert. ...................Uwe Seeler Wembley 1966 - das waren noch Männer…................................
Rainer Bonhorst: Vom Fußball auch der Frauen verstehen Sie sicher was. Aber von der EU, diesem Bürokratiemonster ( Hannah Arendt: Bürokratie = totale Verantwortungslosigkeit) , das die ungeheuren Schulden infolge permanenter Verstöße gegen Maastricht- und Lissabonvertrag und gegen die Prinzipien einer volkswirtschaftlich vernünftigen Geld- und Kreditpolitik der EZB unter Draghi (Goldman-Sachs) und Lagarde (WEF) aufgeräumt hat, als gäbe es kein Morgen, verstehen Sie gar nichts. Die Briten haben exakt das Richtige getan und rechtzeitig diesen ungeheuren Schuldenraum verlassen, um nicht vollends in den Sog des Zusammenbruchs der EU, beschleunigt durch den Niedergang Deutschlands infolge der fatalen Politik von Merkel und der rot-grün-gelben Pampel, zu geraten.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Fußball nur noch von Engländer:innen gespielt werden darf, alles andere ist eine zu verurteilende kulturelle Aneignung.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.