Thomas Rietzschel / 09.03.2019 / 10:30 / Foto: Jonas Rogowski / 58 / Seite ausdrucken

Der Rattenfänger von Neumünster

Die Kanzlerin tat es, die Grünen tun es ständig und gestern hat es auch noch der Bundespräsident getan. Bei einer Stippvisite in Neumünster „ermutigte“ er Kinder und Halbwüchsige zum Schulschwänzen am „Friday For Future“. „Herzlich bedankte“ er sich bei den Minderjährigen für „dieses Engagement“. Wie einst der Rattenfänger von Hameln die Kinder entführte, indem er ihnen eins vorpfiff, so verführte Frank-Walter Steinmeier jetzt die von Münster, indem er sie mit präsidialen Lobreden betörte.

Da viele Erwachsene noch nicht gemerkt hätten, „dass es fünf vor zwölf sei“, sülzte er, brauchen „wir junge Menschen wie euch, die sich einmischen“. Welches Mädchen, welcher Junge würde das nicht gern hören und die Schule sausen lassen, um einem Präsidenten zu folgen, der sie in dem Glauben wiegt, ohnehin schon klüger als die Alten zu sein.

Dass sie den faulen Zauber nicht durchschauen, kann man den Kindern nicht vorwerfen, erst recht nicht, wenn sie weiter ermuntert werden, die Schule zu schwänzen. Je weniger sie lernen, desto williger folgen sie den Rattenfängern. Was diese tatsächlich im Schilde führen, verrieten die Grünen, als sie dieser Tage abermals eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre verlangten.

Je mehr die reifen Jahrgänge dem politischen Establishment misstrauen, desto mehr ist die politische Klasse auf die Stimmen der Unmündigen angewiesen. Um sie zu gewinnen, hat der erste Mann im Staat als Rattenfänger von Neumünster alles gegeben.

Foto: Jonas Rogowski - Eigenes Werk, CC BY 3.0 via Wikimedia Commons

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Fritz kolb / 09.03.2019

Langsam beginne ich doch, den Mann für nicht zurechnungsfähig zu halten. Weiß jemand Näheres, ist es eine organische Krankheit oder ist es die derzeit grassierende allgemeine, den Verstand raubende rote Sozenpest?

Jörg Plath / 09.03.2019

Es interessiert in diesem Land scheinbar keinen, dass ein Kommunist - nichts anderes ist er laut seiner Biografie - erster Mann des Staates ist. Gut, Merkel hat ihn ins amt gehievt… Bundesrepublik? War einmal. DDR reloaded, das ist entstanden.

Sebastian Laubinger / 09.03.2019

Die Verdummung schreitet fleißig voran. Wohin das führen wird, kann sich jeder ausrechnen, der noch nicht auf diese Rattenfänger hereingefallen ist. Eltern obliegt es, ihren Kindern ein Vorbild zu sein. Meine Kinder lernen von mir, misstrauisch zu sein und nicht alles zu glauben, was ihnen die Medien (oder auch ihre Lehrer) erzählen, sondern selbst nachzudenken und auch mal selber nachzuschauen, was sich zu Themen finden lässt. Zum Glück gehen meine Kinder an Schulen, die nicht in der Hand links/rot/grüner Dummschwätzer sind. Sollte sich daran etwas ändern, werde ich denjenigen kräftig auf den Schlips treten.

Robert Jankowski / 09.03.2019

Ein vorbildlicher Präsident: presst die SPD in die Groko, hat beste Beziehungen zu islamistischen Killerregimen und regt Kinder zum Schulschwänzen. Was kommt da noch? Man darf gespannt sein.

Thomas Schmied / 09.03.2019

Es gab Zeiten, da haben die Schüler rote Winkelemente mit oder ohne Emblem bekommen, wurden an die Straße gestellt und mußten auch nicht in die Schule gehen. Das macht richtig Spaß! Wer Glück hatte wurde vom Führer oder vom obersten Genossen für die Kameras sogar am Kopf getätschelt.

Andreas Zöller / 09.03.2019

Ja, habe mich auch gerade in Greta verliebt. Ist jetzt auch “Frau des Jahres” in Schweden. Schweden, Alleen. Schweden und schwedische Alleen. Frühling und Greta und schwedische Alleen. Glück! Schwedisches Glück. Und Greta.

Werner Arning / 09.03.2019

Dieses auf die „ Jugend setzen“ erinnert mich an etwas. Das gab es schon einmal in Deutschland. Damals gab man vielen Jugendlichen auch das Gefühl, man nehme sie ernst, sie wüssten es besser als die Alten und außerdem wirkte „das Neue“ so viel spannender, so anziehend und gar nicht langweilig. Viel spannender als brav zur Schule zu gehen. Das war plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Ist es nicht gefährlich, den Jugendlichen so etwas zu erzählen? Diese werden dann eventuell frech gegen solche, die nicht „folgen“ möchten. Auch gegen ebensolche Erwachsene. Etwa gegen Lehrer, die sich dem Schule schwänzen gegenüber kritisch zeigen und die keine Angst vor dem Weltuntergang haben.

H.Milde / 09.03.2019

Ach, unser BundesPräsi, wenn wir den nicht hätten? Sein Tun, Sagen und “Wirken” soll sagen: “Unwissenheit ist klug!” “Fresst Nahrungsrückstände, milliarden Fliegen irren nicht!” Schon gar nicht eure weise, alternativlose FührungsKaste. Wurde schon eine persönliche Einladung an die “Frau des Jahres”, Greta, resp. deren Eltern/Syndicat ausgesprochen? Übrigens, in der Türkei seines guten, kürzlich festlich bewirteten Freundes Erdogan, wurden am “Tage der Frauen” -neuerdings auch “Feiertag” in Berlinstambul- ebendiese, ua gegen häusliche Gewalt demonstrierenden, Frauen mit Gas gezüchtigt und niedergeknüppelt. So gar nicht mein Präsident

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