Die Geschichte wiederholt sich: Bereits die vierte Sitzung des neuen Gremiums, abgehalten am 30. März in Genf, bestätigte die Befürchtungen, die bereits am Tag nach der Gründung des MRR im Juni letzten Jahres wach geworden waren. Umgehend durch die islamische Gruppe vereinnahmt, welche sich 17 der 47 Sitze und zwei von fünf Vizepräsidenten-Posten des Büros gesichert hatte, fokussiert der Rat ausschliesslich auf den israelisch-arabischen Konflikt und die «Diffamierung der Religionen», womit hier ausschliesslich der Islam gemeint ist. Zudem stellt er die freie Meinungsäusserung in Frage und zahlreiche Menschenrechtsverletzungen hintan, sei es in Darfur oder anderswo auf der Welt. In den wenigen Monaten seiner Existenz hat es der MRR auf diese Weise fertiggebracht, ein einziges Land zu stigmatisieren: Israel. Ihm wurden allein drei Sondersitzungen und Ende März eine 9. Resolution gewidmet, in der das Land verurteilt wird. Kein einziger anderer Staat hingegen wurde auf die Anklagebank zitiert, weder China noch Kuba oder Russland, weder Burma noch Simbabwe – geschweige denn irgendeine islamische Nation.
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