Zudem schwingt ein merkwürdiger Unterton durch das gesamte Buch: Tel Aviv ist für Pappe „eine ausufernde, verpestete, extravagante Metropole“ und neuere israelische Städte bezeichnet er als „Reißbrettstädte“ ohne Seele und Charme. Arabische Dörfer dagegen werden als idyllisch und im Einklang mit der Natur skizziert, ihre Bewohner sind bis zur Selbstaufgabe gastfreundlich. Solche Zeilen sind wohl eher Ausdruck von Projektionen und haben keinerlei wissenschaftliche Aussagekraft. Während jüdische Protagonisten von damals als kaltherzige wie auch grausame Charaktere skizziert werden, kommen Araber auf folkloristische Weise pauschal als Sympathieträger vor. Kein Wort über die Mordkampagnen des „Dritte-Reich“-Freundes und Muftis von Jerusalem, Hadsch Amin al-Husseini, der auf Ausgleich bedachte Palästinenser wie die Nashashibi-Familie aus dem Weg räumen ließ. http://www.tagesspiegel.de/kultur/Literatur;art138,2427004