Sehen Sie, verehrte Vera Lengsfeld, nicht auch, wie die DDR-Bürgerrechtler ermatten und erschlaffen, lange bevor sie ausgestorben sind? Müssen wir uns die systematische und ohne Frage machtvolle Banalisierung des SED-Unrechts durch Ex-SED-Genossinnen und -Stasi-Mitarbeiterinnen gefallen lassen? Der § 130 StGB, sollte auch bei diesen Realitätsverweigerern Anwendung finden. Wenn die Täter der zweiten deutschen Diktatur schon straffrei ausgingen, dann soll die wehrhafte Demokratie die Verhöhnung der Demokratieopfer strafrechtlich verfolgen. Die “Wiedererrichtung” des behauptetermaßen “rechtswidrigen” Abrisses von Honeckers Palazzo Prozzo steht für die Sehnsucht der Unbelehrbaren nach ihrer “kommoden Diktatur” (G. Grass). Da dürfen Demokraten nicht stillhalten!
Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden diese Leute das über die DDR sagen: “Überaus populär, ein Symbol der Weltoffenheit und Modernität.” Und Frau Kahane wird in Anwesenheit von Maas und Giffay die Laudatio darauf halten… PS.: Und natürlich werden dann die ehemaligen Bürgerrechtler als rechte Stänker bezeichnet, die den Antifaschistischen Schutzwall als Todesmauer herabwürdigten.
@J.P. Neumann und R. Nikolaisen: Könnte es sein, dass Sie hier etwas verwechseln? Auch ich bin sehr gegen Geschichtsklitterung. Aber müssen wir deshalb jedes hässliche bauwerkliche Monstrum erhalten, das für eine menschenverachtende Epoche stand, das einen Stadtkern verschandelte und welches die SED zu einer Art Statussymbol verklärte? Ulbricht hatte nicht ohne Absicht die Ruine des Stadtschlosses gesprengt und damit Berlins Mitte das Gesicht genommen. Wenn man der Stadt ihr Gesicht und die historische Mitte wenigstens äußerlich zurückgibt, so mit dem wunderschönen Schlüterhof, ist den Menschen m.E. mehr gedient, als wenn sie für alle Zeiten den “Ballast der Republik” hätten optisch ertragen müssen. Menschenfreundlicher erscheint es mir allemal, egal, wie gut oder schlecht man die Idee des Humbodtforums auch finden mag.
Ich fand “Erich’s Lampenladen ” architektonisch gelungen, an Bauhaus angelehnt, konnte zweimal zu Weihnachten eine Bowlingbahn benutzen ( Danke, Frau Pfau !) und war dort tanzen, als ich im “Neuen Forum” schon aktiv war. Ein markanter Erinnerungsbau wurde geschliffen, ein Zeitzeugnis. Sehr schade !
Ein Freund kommentierte: „Alles hat sein Gutes. Diese US-Dame zeigt mit ihrem Exkurs von Marx, Hegel über Lenin, Stalin, sowjetische Kunst, dem grün-queeren Feminismus bis hin zu den Palästinensern, dass das im Kern alles die gleiche totalitäre Scheiße ist.“ Besser kann ich es nicht zusammenfassen. ALLES die gleiche TOTALITÄTE Scheiße !! HERRLICH !! Über “Erichs Lampenladen” kann man geteilter Meinung sein aber er hätte als MAHNMAL gegen eine erneute verbrecherische SOZIALISTISCHE/KOMMUNISTISCHE DIKTATUR und AUSBEUTUNG des Proletariats stehenbleiben müssen!! Es stehen ja auch noch Hitlerbauten in Deutschlan rum!!! Für mich ist der Abriß pharisäerhaft , nebenbei, die DDR UNRECHTSSTAAT Geschichte wird dadurch nicht besser !!
Das Wirken der SED hinsichtlich der seinerzeit ins Land geholten ausländischen Werktätigen war dann offenbar der Kern des Denkens, das heute von der Nachfolgepartei Links der anderen als zutiefst verwerflich angemerkelt wird. Das kommt davon, wenn man sich weigert, Geschichte zur Kenntnis zu nehmen, zumal wenn es die eigene ist. Noch viel zu vertuschen, Gut daß es u.a. die Amadeo-stifung gibt.
Um ein Land dermaßen hartnäckig zu verändern und auf jeden Menschen, privat und öffentlich soviel Einfluß nehmen zu wollen, dafür muss man vor allem eines sein : ein fanatischer Nationalist. Und es spielt keine Rolle für mich, wie der sich neu taufen will, meinetwegen weltoffen. Die wahre Gestalt ist deutlich erkennbar. Es sind Nationalisten, die weltweit zusammen arbeiten an einem neuen Regime, das in jedem Land der Welt etabliert werden soll, mit allen Mitteln. Da jede Alternative verunmöglicht werden soll, ist es Totalitarismus. Und er ist aus vielen Gründen gefährlicher als seine Vorgänger.
Die DDR war gestern. Wer sind die Ewiggestrigen? Es durften keine Sachsen am Palast der Republik mitarbeiten, weil sie sonst gesagt hätten: “Üch orbäude om Ballast dör Röbublük.” Das Gebäude war ein Symbol für eine Wirtschaftsführung, der kein Projekt zu teuer war, wenn es ideologisch begründet wurde. Vorhandene Ähnlichkeiten mit der derzeitigen Wirtschaftspolitik Deutschlands sind nicht zufällig.
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