Das Schlimmste: unfähige Politiker/innen können immerhin abgewählt werden, “Medienschaffende” hingegen nicht. Die bleiben uns zeitlebens erhalten und ändern ihre Prägung nur dann, wenn hinreichend “Fähnchen aus anderer Windrichtung wehen”. Zudem unterrichten die betreffenden Ausbilungsstätten ebenfalls stur so weiter, Generation um Generation. Und genauso ist es gedacht.
Tja und diese Herrschaft*innen regen sich maßlos auf, wenn man sie als Lügenpresse bezeichnet. Wir leben in einem Sumpf aus Lügen. Mir wird nur noch angst und bange, wenn ich ein Weiterleben in diesem Land denke.
Im Fall von “Lovemobil” könnte man das Nebelrideau etwas lüften, indem man die Schmiere von echten Prostituierten beurteilen ließe, die einigermaßen objektiv und nicht drogenabhängig sind, jedenfalls nicht so abhängig, dass sie gezwungen wären, auf bessere Erpressungen einzugehen (“du sagst unserem Fernsehsprecher mit freiem Gesicht oder auch unter einem Schleier aus dem arabischen Geschäft, “alles stimmt, ich kenne sogar eine der Frauen, über den Loddel habe ich auch schon was gehört, und das hier ist eine galaktisch gute Doku”. Für den Satz kriegst du Geld oder gleich dein Kokain”). Nach demselben Muster könnte man echte Naturschützer über Windkraft-Reklame"dokus” urteilen lassen, und in diesem Fall wären die Auskünfte noch weit verlässlicher als die von “nur” mäßig erpressbaren Prostituierten. Aber JEDE Sendung, die über ein ideologisch relevantes Thema berichtet, ist auf Manipulationen und Kitsch angewiesen, sogar “Tatort”-Folgen und weitere Unterhaltungsfilme, die offen fiktiv sind. In Einzelheiten mögen die “Doku”-Regisseure und ihre Mitarbeiter “nur” zu faul sein, etwas auszuleuchten, das sie ausleuchten könnten und dessen Darstellung nicht ihrer Aufgabe widersprechen würde, Propaganda herzustellen. Aber je mehr sich die Kernhandlung einer “Doku” an die “Haltung” anpasst statt umgekehrt, desto zwingender muss das meiste in ihr fake sein. Einzelheiten und die Umstände ihrer Herstellung werden dann tatsächlich unwichtig. Es gibt unpolitische Dokus, alle anderen sind sind Agitprop und auch so gemeint. Und wie wir von Anja Reschke wissen, hat der dt. Staatsfunk in Ewigkeit die Aufgabe, uns “Nazis” umzuerziehen (eine Nachkriegsabsicht, die von britischen Verantwortlichen ausdrücklich als vorübergehende Maßnahme geplant war. Die dachten ja nicht totalitär). Nebelrideaus sind kein Spezifikum gefälschter “Dokus”, sondern gehören zu den grundlegenden Techniken bei der Produktion und Ausstrahlung politischer “Nachrichten” und Kommentare.
Leitende Redakteure sollten den Unterschied zwischen gefaked und real erkennen können. Nach den Ausschnitten, die ich aus dieser Doku sah, konnte man da wirklich keine Zweifel haben. Schon optisch Doku-Fiction. Sieht ein Blinder. Genau wie wie bei Born, Relotius, Kummer… Es ist einfach peinlich dieses: “Wir wurden getäuscht.” Geschadet hat es den Vorturner ja nicht. Born arbeitete für Jauch, hat dem nicht geschadet. Relotius? Ressortleiter Ulrich Fichtner konnte zwar nicht mehr Chefredakteur werden, ist immer noch beim Spiegel. “Für besondere Aufgaben.” Tom Kummer? Ulf Poschard und Christian Kämmerling mussten beim der SZ gehen, fielen aber weich: Poschard ist heute Chefredakteur von Welt/N24, Kämmerling fiel auch weich. “Roger Köppel, einer der geschädigten Abnehmer solcher Interviews, sagte 2011, er habe sich nicht vorstellen können, „dass jemand so dreist vorgeht.” (Wikipedia). Falls Herr Köppel, den ich sonst schätze, das wirklich entschuldigend findet: Genau sich nicht verarschen zu lassen, ist der Job, Burschi. Beim Volontariat gefehlt? Fangen wir mit einer einfachen Frage an (gilt für alle “Betrogenen”): Was heißt wohl verantwortlich im Sinne des Presserechts.
Wir können dankbar sein, für jeden dreisten Fälscher, da er das Problem offenlegt. Viel schlimmer und gefährlicher sind die weniger dreisten. Irgendwann wird sich durchsetzen, dass man z.B. in Zeiten fast grenzenloser Möglichkeiten der Bildfälschung Bildern nicht mehr glauben darf. In Zeiten eines pandemisch grassierenden Zeitgeistes ist es aber nahezu unmöglich, Fakes regelmäßig aufzudecken. Nur der Wettbewerb kann solche Auswüchse systematisch verhindern oder aufdecken. Den werden wir erst wieder haben, wenn wir soetwas wie Regierung auf der einen und Oppostion auf der anderen Seite haben, weil sich das dann auch in den Medien spiegeln wird. Deshalb AfD-Wählen! Nicht weil die AfD uns rettet, bessere Politiker hat oder ein stringente Politik verfolgt, sondern wiel sie konsequente Opposition zum Mainstream ist.
Geschichtsdokus, insbesonders solche über das Dritte Reich, sind ein Kapitel für sich. Ich würde den Machern nicht unbedingt bewußte Manipulation von Fakten unterstellen, vielmehr ein tendenziöses Ansinnen in Diktion und Auswahl des Filmmaterials, also mehr volkspädagogische, vielleicht sogar aus ihrer Sicht hehre Absichten. Neben verzerrten Darstellungen werden zudem Bewertungen mitgeliefert, die dem Betrachter die eigene Meinungsbildung weitgehend abnehmen. Das bleibt natürlich nicht ohne langfristige Wirkung, wenn man unterstellt, daß der Zeitgenosse seine Kenntnisse zur Vergangenheit wohl ausschließlich derartigen Dokus und einschlägigen Zeitungsartikeln entnimmt. Bei der Fachliteratur imponieren im Verkauf populärwissenschaftliche Werke, deren Existenz meist über Medien vermittelt werden und entweder mit exotischen Interpretationen imponieren oder in Dokus vermitteltes Halbwissen wiederkäuen. Ernsthafte Standardwerke werden vermutlich nur von einer höchst überschaubaren Leserschaft konsumiert, was am unattraktiven, meist öden Terminus der Vertreter meiner Zunft liegen dürfte und dem Leser somit einiges an Überwindung abverlangt. So bleibt es bei verzerrter, einseitiger Sicht auf die Vergangenheit, zu der zwar die wenigsten Kenntnisse mitbringen aber alle eine vorgekaute Meinung haben. Was ich eigentlich sagen wollte, Geschichtsdokus, denen es oft genug an Nüchternheit und Ausgewogenheit mangelt, mit ihrem Quasimonopol bei der Reflexion der Historie bleiben fragwürdig, wenn nicht sogar gefährlich, weil sie auf die Einschätzung der Gegenwart durchschlagen.
Wer extern denken lässt und es Politik und Medien das Volk aufzuklären, an den Lippen des ÖRR hängt wird die Wirklichkeit nicht mehr erkennen. Corona befördert heute schon das Leben in der Blase, da wirkliche Kontakte, auch eher zufälliger Art, z.B. bei Veranstaltung nicht mehr möglich sind. Auslandsreisen finden so gut wie nicht mehr statt, womit die Kenntnis anderer Kulturen schwindet und das gegenseitige Verständnis schwindet. Und so wird es weiter Auftragsarbeiten, tatsächliche und vorauseilende, geben, die erzieherisch den Narrativen der Politik folgen. Nachprüfbar wird das immer weniger sein und so wächst der Einfluss staatlicher Propaganda, die die Gesellschaft aushöhlt und lenkbar machen soll. Das ist das große Ziel aller Diktaturen gewesen und so wird es immer sein. Wir sind auf dem Weg schon weit vorgedrungen, da die Medien heute staatsfinanziert oder parteiabhängig sind. Die Frage ist, wie lange es noch dauert, bis auch die letzten freien Medien verschwinden oder die Medien sich wieder die Mühe machen, ihren Müll sauber zu recherchieren. Denn eins muss auch dem letzten depperten Journalisten klar sein, irgendwann sind auch sie dran. Und sie werden die Ersten sein, die gehängt werden.
Zum Thema Prostitution läuft seit Jahren eine organisierte Desinformationskampagne, auf die bisher sämtliche Print- und TV-Medien angesprungen sind, weniger der Hörfunk. Zentral agiert SISTERS e.V., eine Schöpfung der Großen Schwester (A.S.), Vereinssitz Stuttgart, Gründungsort Köln. Allerdings wird darauf geachtet, dass diese Verbindung öffentlich unsichtbar bleibt. Der Verein wurde der Öffentlichkeit 2014 im Haus der Bundespressekonferenz (Berlin) präsentiert, die Große Schwester war hierbei nicht anwesend - wohl aber zum vorbereitenden Briefing in Berlin. Die Aufmerksamkeit “der Medien” war mit dieser Positionierung gesichert. Für gute Verbindung “zur Politik” sorgt die Mitgliedin MdB Leni Breymaier (SPD). Ein besonderes Highlight, und zentrales Element der “Pressearbeit”, sind mehrere Personen, die unter der Vorgabe, ehemalige Prostituierte zu sein, das Narrativ der Schwestern so richtig zum Laufen bringen. Am prominentesten sind “Huschke Mau” und “Sandra Norak” (Pseudonyme). Die zweitgenannte trat schon mehrfach im ÖR-TV auf ( darunter ein Special eines sehr populären ZDF-Formats), mindestens einmal bei einer Veranstaltung im Bundestag, und hat sogar die Ehre eines WIKI-Eintrags erhalten. Ich habe mehrfach Journalisten, die mit diesen Personen “gearbeitet” haben, kontaktiert. Insofern eine Antwort kam: Reality-check fand nicht statt. Die nehmen das Futter, wie es kommt. ARD, ZDF, Süddeutsche - alle. Wer Fake landen will, der kann, es ist einfach. Eine Verbindung von Frau Lehrenkraus zu Sisters e.V. scheint es nicht zu geben.
Und selbst bei Tierdokumentationen wird feste nachgeholfen…
Nicht, dass es noch heißt, dass die beliebten Schulmädchenreport - Filme in den 60ern gar nicht echt, sondern nur gestellt waren. Oder ist Report etwas anderes als Doku?
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