Obwohl ich sicher kein Marxist bin, möchte ich zwei Marx’sche Ideen in Anschlag bringen, die m.E. sehr viel erklären (in vielem lag Marx falsch, hier liegt er richtig). Der Artikel vermischt den ideologischen Überbau (Philosophie, Religion, Ideologie, Hokuspokus, Vernebelung durch Bla-Bla) mit dem handfesten ökonomischen Unterbau. Der Unterbau: Hierbei geht es um die Wechselwirkung (auch Entstehung und Verschwinden) mehr oder weniger produktiver Klassen bzw. mehr oder weniger parasitärer Klassen - mit anderen Worten, wer beutet wen aus, wer hat das Sagen, wer beherrscht wen. ++ Die mächtigste Klasse im heutigen bürokratischen Wohlfahrtsstaat ist der riesige Staatsapparat, der per se durch durch produktive Klassen unterhalten werden muss, und der sich mit enormen Privilegien versehen hat - es ist der Leviathan des Thomas Hobbes. ++ Der Überbau dieses parasitären Leviathans ist die linke Ideologie, die neuerdings grün angestrichen wird. “Links” bedeutet totaler “Staat”, und totaler “Staat” heißt allmächtiger, privilegierter Staatsapparat. Sehr viele Linke sitzen schon auf komfortablen staatlichen Versorgungsposten, andere drängen in den Apparat. Wie alle herrschenden Klassen zu allen Zeiten möchten sie nur das Beste für ihre Mitmenschen, sogar für die ganze Welt. ++ Es gibt - wie zu allen Zeiten - sowas wie nützliche Idioten: Idealisten, die tatsächlich an das glauben was sie verkünden. Der “Überbau” mag sogar objektiv richtige Erkenntnisse enthalten. Aber das ist nicht der Punkt: Der Punkt ist der Missbrauch der Ideen für handfeste persönliche Vorteile.
Zur Praezisierung : Merkel hat den Tatbestand der Verletzung von Grundrechten, der weitgehenden Abschaffung der Gewaltenteilung und damit der FDGO verwirklicht und Schaeden in Mrdhoehe angerichtet. In einem, wohlgemerkt funktionierenden, System und Rechtsstaat waeren allein hieraus die rechtlichen Konsequenzen zu ziehen, die von der Amtsenthebung bis zur angemessenen Bestrafung reichen, denn natuerlich sind diese rechtswidrigen Taten zu sanktionieren. Die Frage, ob sie Rechtfertigungsgruende belegen kann oder auch Schuldunfaehigkeit, waere im Verfahren zu klaeren. Bekanntlich scheitert die Sache wie so oft bereits im Vorfeld am System und natuerlich auch deshalb, weil man religioes/ pseudo moralische Kategorien heranzieht. Mutti ist gut, weil sie es (angeblich) gut meint. Dass sie dabei kriminell unterwegs ist, weil sie gegen Regeln verstoesst, spielt keine Rolle mehr. Es wird folgerichtig auch nicht geprueft, sowenig wie die Taten anderer geprueft und dann sanktioniert werden. Die Natur des Menschen macht moralische Kategorien und die “gut oder boese Bewertung” , weil hochgradig missbrauchsfaehig, mehr als riskant. Sie eroeffnen Optionen fuer Menschen, die auf ihre spezielle Weise damit umgehen und sie relativiert oder beseitigt die essentiellen wissenschaftlichen und rechtlichen Kategorien. Letztlich beseitigt sie zivilisatorisches Verhalten und gefaerdet damit die Zivilisation. Uebrigens definiert neben den Linksgruenen auch der Islam gut und boese. Die Folgen sind bekannt.
Aus Schopenhauers Kosmos: Wesen des Neides: Der Neid gehört zu den antimoralischen Triebfedern. Er ist eine Hauptquelle des Übelwollens, oder ist vielmehr selbst Übelwollen, erregt durch fremdes Glück, Besitz oder Vorzüge. Jedoch ist Neid zu fühlen, menschlich, Schadenfreude zu genießen, teuflisch. Neid und Schadenfreude sind an sich bloß theoretisch; praktisch werden sie Bosheit und Grausamkeit. Allgemeinheit und Natürlichkeit des Neides: Kein Mensch ist ganz frei von Neid und schon Herodot hat auf den der menschlichen Natur eingepflanzten Neid hingewiesen. Kein Mensch dürfte ganz frei von Neid befunden werden; denn dass der Mensch beim Anblick fremden Genuss und Besitzes den eigenen Mangel bitterer fühle, ist natürlich, ja unvermeidlich. Neid ist dem Menschen natürlich. Der Neid trägt zur Schlechtigkeit des Laufes der Welt ein Großes bei. Er ist nämlich die Seele des überall florierenden, stillschweigend und ohne Verabredung zusammenkommenden Bandes aller >>Mittelmäßigen<< gegen den einzelnen Ausgezeichneten in jeder Gattung. Zur Seltenheit des Vortrefflichen und zur Schwierigkeit, die es findet, verstanden und erkannt zu werden, kommt also noch jenes übereinstimmende Wirken des Neides Unzähliger, es zu unterdrücken, ja, wo möglich, es ganz zu ersticken. Ja, Aktivisten sind kamerageile, profilneurotische Looser.
@ dass sich die aufgeklärte Elite zum Richter über die Gesellschaft ermächtigen darf. Nietzsche definiert Gutmensch: Aus “Zur Genealogie der Moral”: … oh wie sie im Grunde dazu selbst bereit sind, büssen zu machen, wie sie darnach dürsten, Henker zu sein! Unter ihnen giebt es in Fülle die zu Richtern verkleideten Rachsüchtigen, welche beständig das Wort “Gerechtigkeit” wie einen giftigen Speichel im Munde tragen, immer gespitzten Mundes, immer bereit, Alles anzuspeien, was nicht unzufrieden blickt und guten Muths seine Strasse zieht. Unter ihnen fehlt auch jene ekelhafteste Species der Eitlen nicht, die verlognen Missgeburten, die darauf aus sind, “schöne Seelen” darzustellen und etwa ihre verhunzte Sinnlichkeit, in Verse und andere Windeln gewickelt, als “Reinheit des Herzens” auf den Markt bringen: die Species der moralischen Onanisten und “Selbstbefriediger.” -> Aktivisten
Adam Smith: “An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations”: We all act out of our own self-interest: “Nicht von dem Wohlwollen des Fleischers, Brauers oder Bäckers erwarten wir unsere Mahlzeit, sondern von ihrer Bedachtnahme auf ihr eigenes Interesse. Wir wenden uns nicht an ihre Humanität, sondern an ihren Egoismus, und sprechen ihnen nie von unseren Bedürfnissen, sondern von ihren Vorteilen. Nur ein Bettler will am liebsten ganz von dem Wohlwollen seiner Mitbürger abhängen.” “… und indem er diesen Gewerbefleiß so leitet, dass sein Produkt den größten Wert erhalte, beabsichtigt er lediglich seinen eigenen Gewinn und wird in diesen wie in vielen anderen Fällen >>von einer unsichtbaren Hand<< geleitet, dass er einen Zweck befördern muss, den er sich in keiner Weise vorgesetzt hatte. Auch ist es nicht eben ein Unglück für die Nation, dass, er diesen Zweck nicht hatte. Verfolgt er sein eigenes Interesse; so befördert er das der Nation weit wirksamer, als wenn er dieses wirklich zu befördern die Absicht hätte.” Ein Land kann somit enorme Bodenschätze haben (siehe Venezuela), aber solange seine Menschen nicht genügend Freiheit haben, aus ihrem Eigeninteresse heraus eine Wirtschaft zu entwickeln, wird dieses Land sich niemals auf einen vorderen Platz der Weltwirtschaft mit entsprechendem Wohlstand entwickeln.
Ich habe nach wie vor, bei aller sonstigen Übereinstimmung, Probleme mit der Sicht auf das, was man Aufklärung nennt und mit den ebenso religoesen wie kontraproduktiven Wertbegriffen “gut und boese”. Weder sind mir die Aufklärer als Moralisten bekannt, noch uebrigens als Ideologen, eher im Gegenteil. Dass sie bei der Betrachtung des Menschen noch nicht wissen konnten, was die Hirnforschung dieser Tage ueber die Verfasstheit des Menschen weiss, muss man ihnen nicht vorwerfen. Ihre Grundbotschaft, was das Selbstdenken betrifft, bleibt richtig. Nicht umsonst sind es die Linken, die Sekten, Ideologen und Religioesen, die mehr oder weniger Probleme mit dem denkenden, autonomen Menschen haben. Die wissenschaftsfreien “gut und boese Zuschreibungen” dienen am Ende allesamt bestimmten unedlen Zwecken, die viel mit Herrschaft und Macht zu tun haben. Sie sind unnötig und letztlich schädlich, abgesehen davon, dass sie diversen “Variablen” unterliegen, wie man heute gut erkennen kann. Da kommt es offenbar bei Mord und Vergewaltigung, ohne Zweifel “boese” Handlungen, entscheidend darauf an, wie der Taeter “gesehen” wird. Nicht jeder Mörder ist per se boese. Der Zeitgeist regelt das durch die Heranziehung, aktuell hierzulande willkommener, Entlastungsfaktoren oder konkret : Es gibt zwar qua Ideologie den boesen, weissen Deutschen, nicht aber den bösen Migranten, bei gleicher Tat. Sind Merkel und ihre Helfer aufgrund ihrer, unter dem Siegel des “guten” Ziels, vorsaetzlich angerichteten, massiven Schaeden an Leben, Leib und Sachen boese? Und wenn ja, was folgt daraus? Allein die Flucht in diese Kategorien, obwohl ein funktionierendes System und ein funktionierender Rechtsstaat zur Loesung ausreichen wuerde, zeigt das Problem. Es ist egal, ob Merkel oder der Migrant oder irgendein anderer Mensch boese ist oder nicht. Regeln (fuer Amtsinhaber und Bewohner dieses Landes) und deren Verletzung muessen konsequent verfolgt und bei Verletzung sanktioniert werden.
Was hat der Linke mit einer Kuh gemeinsam? Er kaut Evas Apfel wieder und wieder.
sorry, aber das ist Erstsemester-Niveau Philosophie. Der Autor nimmt Mandevilles Fable of the Bees und erklärt alle Philosophen zu mandevillschen Unterhaltungsphilosophen. Adam Smith, der Menschen wie die meisten aller Philosophen als Gemisch von guten und schlechten Anlagen sah (als Tugendethiker konnte er ja auch gar nicht anders), erklärte in seinem Magnus opus, wie Mandevilles und Bolz’ Logik (die privaten Untugenden werden zu öffentlichen Tugenden) den Unterschied zwischen Tugend und Untugend zerstört. Menschen, die Mandeville folgen, hält Smith für leichtgläubige Narren. Und Rousseau war Kulturpessimist, der glaubte, daß die “commercial society” alles Gute unweigerlich zerstören würde. Das ist nichts weiter als der peinliche Adam Smith Problem, welches deutsche Juristen vor 140 Jahren in die Welt gesetzt haben.
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