@Dr. H. Böttger. Sorry, aber ihre Sehnsucht nach mittelalterlichen Strukturen kann ich nicht teilen. Unsere Demokratien sind erst durch soziale Bewegungen, Revolutionen und Umstürze entstanden – auch mithilfe der Franz. Revolution. Es waren Mosaiksteine, die für sich alleine sicherlich auch viel Mängel und Fehlerhaftes beinhalteten, die aber erst unsere spätere Demokratie ermöglicht haben. Die Aristrokatie hätte ihre Privilegien nie freiwillig aufgegeben. Ehrlich gesagt will ich nicht zurück ins Mittelalter, sondern in unsere demokratischen Vor-Corona-Strukturen.// Die kommunistischen Diktaturen waren stets demokratiefeindlich, waren also niemals fortschrittlich sondern reaktionär und reformfeindlich, und haben auch nur für Privilegien der eigenen Schicht gesorgt. Genauso wie der derzeitige Links-Grün-Fundamentalismus Privilegien für die eigene „Schicht“ zu schaffen versucht. Das ist reaktionär, fortschrittsfeindlich und demokratiezersetzend. Das alles hat mit den alten Rechts-Links-Schemata aber nur sehr wenig zu tun.// es stellt sich also die Frage, ob ich zurück zur Demokratie will oder lieber einem verklärten mittelalterlichem Ideal nachhänge, in dem die „Ordnung“ herrscht, die ich für erstrebenswert halte. Das muß jeder mit sich selbst ausmachen.
“Immer noch haben die die Welt zur Hölle gemacht, die vorgeben, sie zum Paradies zu machen.” (Friedrich Hölderlin)
Chapeau, Herr Bolz. Kurz und klar die Grundstruktur der verhängnisvoll verlockenden Phantasien von linken Sektengurus skizziert und in ihrer Sucht-erregenden Gefährlichkeit charakterisiert. Rosseau war gewiß nicht der einzige und erste von “Utopisten”, die zu realen revolutionären Ideologie- getriebenen Umstürzen anstifteten, aber für unsere Neuzeit derjenige, von diesen, der nicht als zu weit zurückliegend oder als uns zu entfernter Exot abgetan werden kann. Seine Lehren haben der sehr realen und einflußreich nachwirkenden Französische Revolution, heimliches Lehrbeispiel auch für spätere kommunistische Revolutionen, geistig motiviert und munitioniert. Das Rosseau, wie viele andere große Revolutionäre, als Person ein übler Soziopath war, hinderte schon zu seiner Zeit nicht, in den Klassen, deren Schädigung er geistig vorbereitete, närrisch schwärmerische Anhängerschaft zu finden. Eine Warnung der Geschichte, die auch heute völlig unbeachtet bleibt. Nicht schon aus der Geschichte zu lernen, ist auch heute beim Umgang mit linken/grünen Psychosektierern weit verbreitet.
@Rainer Niersberger: Die Amerikaner haben es bei Trump wenigstens versucht. Aber eine IM Erika ist natürlich gegen so etwas immun. Die Frage ist doch wer hält schützend die Hand über sie.
Man könnte noch klarer herausarbeiten, dass Gutmenschen schon vor Rousseau und Robespierre immer an ihren eigenen Ansprüchen gescheitert sind und, ungewollt zwar, die Gegenthese mehr als bestätigt haben, dass der Mensch von Natur aus böse sein muss, um in der alles andere, als einer idyllischen Natur überleben zu können.
In vielen Aspekten seines Artikels hat Norbert Bolz sicherlich recht. Aber beim Grundthema >gut – böse< scheint er der Links-Propaganda selbst aufgesessen zu sein. Weil er betrachtet das Thema einzig aus der Perspektive der so genannten Gutmenschen. Weder Marx, Rousseau noch Kant haben bei diesem Thema eine wirkliche Relevanz. Aus tiefenpsychologisch humanistischer Sicht ist der Mensch tatsächlich grundsätzlich gut, reagiert aber böse, wenn er bedroht ist oder sich bedroht fühlt. Der authentische Mensch hat also beides in sich – das Gute und das Böse – entscheidet sich aber wenn es ihm möglich ist, für das Gute.// Der Gutmensch hingegen ist von sich selbst entfremdet, er ist unauthentisch und deswegen inhärent böse. Die eigene Selbstentfremdung ist eine fortdauernde Selbstbedrohung, die letztendlich zu einer strukturellen Bösartigkeit führt. Und mit dieser innewohnenden Bösartigkeit versucht man dann damit fertig zu werden, indem man sich vom Kopf her den genauen Gegenpol, nämlich das Gute quasi ausdenkt. So entsteht der Gutmensch. Jemand der das Gute denkt und propagiert, aber das innewohnende Böse praktiziert.// Für den Gutmenschen bedeutet bös zu sein etwas ganz anderes. Jeder der ihn durchschaut, der seine Fassade und Maskerade zu entlarven droht, empfindet er als Gefahr und damit als Ausgeburt des Bösen. Oder anders gesagt, für den Links-Ideologen ist alles rechts, was seine Lügenwelt zu demaskieren droht.// Man hat eigentlich nicht das Gefühl, dass Bolz das durchschaut hat. Hier würde ich ihm empfehlen, mal Erich Fromm oder Arno Grün zu lese. Das übliche gut-böse- oder rechts-links-Schema wird dort aus einer übergeordneten Perspektive stark relativiert…
Die gutmenschelnde Klimasekte erfüllt aber auch alle Vorgaben, die eine Sekte ausmachen. Sie ist quasi - religiös. Und das bedauernswerte Mädchen aus Schweden muß den Guru mimen. Der angeblich menschengemachte Klimawandel hat metaphysische Dimensionen, ohne die eine Sekte nicht existieren kann. Daran klammern sich die Sektenmitglieder, weil sie nichts anderes haben und nichts anderes benötigen. Man kann es auch auf einen anderen Punkt bringen: Sobald Ideologie im Spiele ist, ist höchste Vorsicht geboten. Kein denkender Mensch wird die ideologische Ausrichtung der Klima - Sekte leugnen. Dazu hat Dr. Knabe neulich in einer Veranstaltung der Freien Wähler sehr einprägsam und ausführlich referiert.
@Ilona Grimm: Die wahren Linken haben schon vor langer Zeit erkannt, dass es den guten oder “neuen” Menschen nicht gibt und niemals geben wird. Schon Lenin war das klar. Deshalb wurde auf Repressalien und Terror gesetzt, und es wurde z.B. eine Mauer gebaut. Alles andere, wohlklingende oder schön aussehende waren immer schon potemkinsche Dörfer, die das Scheitern der ganzen Utopie verschleiern sollten. Dass die Linksgrünen heute wieder damit anfangen, zeigt, dass sie entweder zu dumm oder zu faul sind, die “linken Klassiker” zu lesen und zu verstehen, oder dass sie bewusst lügen, um ihre wahre Agenda zu verschleiern.
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