Henryk M. Broder / 16.11.2011 / 22:01 / 0 / Seite ausdrucken

Der Lump vom Dienst

Bis zur Wende war die Berliner Zeitung ein ganz normales Organ der Arbeiter- und Bauernrepublik. Dem ZK der SED unterstellt verbreitete sie die amtlichen Lügen vom Wohlstand in der DDR, vom Militarismus im Westen und der Sowjetunion als Garant des Friedens. Nach der Wende wurde alles anders, es mussten nur ein paar frühere Stasi-Mitarbeiter entsorgt werden. In den Fluren der Berliner Zeitung riecht es nicht mehr nach “Wofasept”, in der Kantine wird Minestrone statt Soljanka serviert.

Die Berliner Zeitung ist ein Blatt der bürgerlichen Mitte, vor allem seit sie mehrheitlich dem Kölner Verlag M. Dumont Schauberg gehört. So weit so gut. Aber: Ein Schweinefuss bleibt ein Schweinefuss, auch wenn man ihm jeden Tag ein frisches Armani-Söckchen überzieht. In diesem Fall heisst das Füßchen Christian Bommarius, er ist der Lump vom Dienst der Berliner Zeitung.

Am 27.7. klärte er in einem Kommentar über den norwegischen Massenmörder Breivik die Leser der Berliner Zeitung darüber auf, “was Broder mit Breivik zu tun hat”.

“Henryk M. Broder, der Tag und Nacht hämmernde Polemikroboter der deutschen Publizistik, hatte Breivik und “Fjordman” mit der Äußerung erfreut, wäre er jünger, würde er Europa verlassen und in ein Land ziehen, das nicht von der ‘schleichenden Islamisierung’ bedroht sei… Es wäre falsch, denn es wäre demagogisch, Broder und andere deutsche Islamophoben zu geistigen Brandstiftern zu erklären und für die Verbrechen Breiviks in Mithaftung zu nehmen. Aber richtig ist eben auch, dass Schriften, wie sie Broder verbreitet, das Entrebillet für den aggressiven Antiislamismus bilden, der nicht nur in Deutschland, sondern in fast allen europäischen Gesellschaften immer stärkere Verbreitung findet. Spätestens nach den Morden Breiviks empfiehlt sich dringend verbale Abrüstung…”

Was Bommarius unter “verbaler Abrüstung” versteht, machte er gestern an gleicher Stelle klar, in einem Leitartikel über die “selbstverschuldete Blindheit” des Verfassungsschutzes gegenüber Rechtsextremisten. Da schrieb er:

“Den deutschen Rechtsextremisten muss man sich so vorstellen: Sein Lieblingsgefühl ist der Hass auf Ausländer, seine bevorzugte Freizeitbeschäftigung die Jagd auf sie, die größte Freude bereitet ihm Gewalt, die sich gegen Türken oder „Fidschis“ richtet. Wird ein türkischer Döner-Verkäufer, Gemüsehändler oder Schneider jedoch mit einer Kugel im Kopf ermordet aufgefunden, kommt der deutsche Rechtsextremist als Täter nicht in Betracht. Diese Einsicht beruht auf der Erfahrung der deutschen Sicherheitsbehörden. Sie wissen – sie haben bisher behauptet, sie wüssten –, dass Ausländer in Deutschland in der Regel nicht von Deutschen, sondern von Ausländern getötet werden, gewissermaßen aus ausländertypischen Motiven , beispielsweise um Schutzgeld zu erpressen, um eine verletzte Ehre wiederherzustellen, um einen Kampf zwischen Mafia-Familien zu entscheiden, um die Scharia in Deutschland durchzusetzen etc. Werden also in sieben Jahren im gesamten Bundesgebiet neun Ausländer mit derselben Schusswaffe getötet, sind die Ermittlungen – selbst wenn es dafür an den geringsten Anhaltspunkten fehlt – ausschließlich auf das einschlägige, insbesondere das muslimische Milieu zu richten. Ermittlungen gegen Rechtsextremisten hingegen erübrigen sich, denn dafür fehlt es selbst an den geringsten Anhaltspunkten. Diese Ermittlungsmethode soll in Fachkreisen auch als „Henryk-M.-Broder-Ansatz“ bekanntgeworden sein.”

Ich weiß nicht, in welchen “Fachkreisen” Bommarius verkehrt. Ich will es auch nicht wissen. Wäre er ein normaler Wichtigtuer, würde ich ihn jetzt zu einem kleinen Zweikampf bitten. Drei Runden a drei Minuten mit 12-Unzen-Handschuhen, und das Problem wäre vom Tisch. Er ist aber kein normaler Wichtigtuer, er ist ein Lump, der Lump vpm Dienst der Berliner Zeitung.

Siehe auch:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_kreuz_hat_haken_ist_aber_eine_box/

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