Gastautor / 28.06.2020 / 13:00 / Foto: www.giuseppe-gracia.com / 3 / Seite ausdrucken

„Der letzte Feind“

Von Petra Poitevin.

 Die ersten Seiten packen die Aufmerksamkeit: Wer will nicht wissen, wie es weitergeht mit der Kirche nach Papst Franziskus, was passiert auf einem „Dritten Vatikanischen Konzil“? Und wer will nicht wissen, was der mysteriöse Tod eines Priesters, was Islamisten und eine Stiftung säkularer Weltverbesserer damit zu tun haben? Ganz zu schweigen von einer weltweiten Verschwörung, die der Vatikan aufzudecken droht.

Gekonnt führt Giuseppe Gracia in „Der letzte Feind“ erst einmal hinein in eine mühelos inszenierte und umso glaubwürdigere Welt, in der ein atheistischer Journalist und ein altgedienter Exorzist, ein neuer Papst und eine faszinierende Römerin der Wahrheit auf der Spur sind. Und das vor einer prächtigen wie unheimlichen Kulisse.

Gracia ist ein Erzähler, der seine eigene, starke Sprache zum Klingen bringt. Fieberhaft verschlingt man Seite um Seite, hofft mit den Protagonisten, kämpft und liebt – und wohlig schaudert man bei der Persiflage von Prälaten und Potentaten, die im Vatikan und in den USA die Fäden ziehen – darunter auch ein deutscher Kardinal, der meint, die Kirche mit der Moderne versöhnen zu müssen, sowie sein Gegenspieler, der genau das Gegenteil verfolgt.

Tatsächlich gelingt Giuseppe Gracia mit „Der letzte Feind“ das, was einen großartigen Roman ausmacht: Eine Geschichte zu erzählen, die unverkrampft, aber treffend dem Leser die eigene Realität besser erklärt – statt sie nur zu überzeichnen – um dann den Blick darüber hinaus zu lenken. 

Der Schweizer Schriftsteller (u.a. „Das therapeutische Kalifat“, „Der Abschied“) erreicht mit diesem Werk, was in der deutschen Sprache nur ganz wenige schaffen: Einen Roman zu schreiben, aus dem die eigentliche Wahrheit einer Zeit, einer Gesellschaft strahlt, in der wir selber leben. Und das so ehrlich und unverblümt, dass daraus die tiefe Melancholie und Schönheit leuchtet, die nur ein ehrlicher Blick auf eigentliche Wahrheiten zeigen kann. 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Catholic News Agency.

„Der letzte Feind“ von Giuseppe Gracia, 2020, Fontis-Verlag: Basel, hier bestellbar.

Foto: www.giuseppe-gracia.com

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Johannes Schuster / 28.06.2020

Alles gute kommt aus Basel, Leonhard Euler zum Bleistift. Danke für den Buchtip.

Volker Kleinophorst / 28.06.2020

@ A. Bechlenberg 100% meine Meinung. Die “Kinderschänder” (Satire nach TAZ-Merkel-Verordnung auch Seehofer-Bettvorleger-Erlass genannt) können ersatzlos gestrichen werden. (Übrigens unlängst bei Illner. Pädodebatte. Ausgerechet die “Experten”: Kirche, Grüne, Moslems waren dieses Mal nicht geladen.) Romane braucht man bei der Kirche keine. Deren rassistische, sexistische, hirnerweichende, völkermordende Geschichte lässt die Mafia (für die die katholische Kirche seit ewigen Zeiten das Geld wäscht) aussehen wie eine Sonntagsschule. Der Dreck muss weg, sonst bleibt er da.#defundreligion

Bechlenberg Archi W. / 28.06.2020

ICH will nicht wissen, wie es weitergeht mit der Kirche nach Papst Franziskus, Hauptsache, sie säuft weiter ab.

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