Lieber Herr Broder, mir fiel jetzt erst auf, dass der kleine Jakob, wie Charlie Chaplin gekleidet ist. Evtl. doch ein Tramp? Er, also der Jakob hat den Spezial-Geld-Röntgenblick und kann sehr schnell zählen. Irgendwo ein verkanntes Genie… Hier in Mainhattan (Frankfurt am Main) ist im Museum Judengasse die Ausstellung: Juden und Geld. Jene läuft bis Oktober, klingt auch eher vorurteilsschürend. Neben dran ist die Bundesagentur für Arbeit (wollte diesem Museum nicht sagen, dass sie weitere Steinfundamente des Stedel fanden, wann wäre denn die Tiefgarage je gebaut worden, also verschwieg man es). Die Deutschen und ihr Geld!
Als Hauptschüler kann ich nur etwas mit anschaulichen Beispielen und einfachen Bildern etwas anfangen. Komplexe Zusammenhänge ermüden mich und übersteigen zudem meinen Horizont. Als ich einen heute 85-jährigen Jesuiten-Pater (leistete als Jugendlicher Widerstand und landete im KZ, zu dessen Highlights diverse Nahrungsentzugsprogramme, analog Hungerbunker-Auschwitz, gehörten) mal fragte, wie es zu diesem absoluten Worst Case kommen konnte, sagte er, dass es zunächst nur die “unbemerkten Kleinigkeiten und “Nebensächlichkeiten” waren, die aber schlussendlich den “großen Konsens” erst ermöglichten. Die Tatsache(n), dass zum Beispiel der junge Liebhaber eines jüdischen Pärchens im Englischen Garten, von irgendeinem XY-Deppen, mit “Hey, Du scheiß Jude!”, angepöbelt wurde und man sich hier weder einmischte, noch für eine entsprechende Ahndung/Zurechtweisung des Täters sorgte, wurde irgendwann zu einer Art stillschweigend gelebten Normalität (Mainstream) - ob mit o. ohne schlechtem Gewissen. Wie heißt es doch: “Kleine Ursache, große Wirkung” bzw. “Das Einfache ist wahr. Und das Wahre einfach”. In diesem Sinne, danke, “kleiner Jakob”, für deine anmutigen Bilderlein und Beispiele. Jetzt hab’s sogar ich kapiert, was du allen so lieb sagen wolltest.
Lieber Herr Broder, welch ein Frust! Bei einem Titel wie “Der kleine Jakob und das große Geld” denkt ein schlichtes Gemüt wie ich natürlich sofort an den kleinen Jakob Augstein und erwartet, dass Sie uns erklären, wie dieser oberlinke Vogel an seine Millionen gekommen ist….! Hrumph!
Ist der Carlsen Verlag, ich meine die Führung, blöd, antisemitisch, heuchlerisch oder charakterlos? Oder all das zusammen? Von einem seriösen Verlag erwarte ich, daß er nicht jeden Stuß herausbringt, nur um des Gewinns wegen. So etwas ärgert mich maßlos. lg Alma Ruth
Der schwarze Frack ist nicht ganz stilecht, aber zusammen mit der Kopfbedeckung reicht’s für die gewünschte Assoziation. Hätten sie den Hut weggelassen, hätte man’s fast für subtile Agitation halten können. Aber so ... Konspirativ wirken die Frau und der Mann im dritten Bild, mit ihrer Gesichtslosigkeit. Wer sich Hüte so bescheuert aufsetzt, hat das mit der Unauffälligkeit allerdings nicht ganz gepeilt.
Ich musste spontan an die kindlichen Welterklärungskomiks der Nazis aus den 30ern denken, nur dass Jakob dann Siegfried heißen und statt den arabischen jüdische Händler mitspielen würden. ;-)
Dem Funkturm nach wohnt der kleene Jakob in Berlin… da ist er ja schnell durch mit dem Zählen.
Super! Beim Titel hab ich gedacht, Broder pinkelt wiedermal dem Augstein ans Bein. LOL!
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