Der klare Wahlsieger

Die Midterms sind ein Kopf-an-Kopf-Rennen und kein Erdrutschsieg der Republikaner, den manche erwarteten. Aber einen klaren Wahlsieger gibt es doch: Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis. Er ist gegen Corona-Restriktionen und Wokeness und könnte 2024 als Präsident kandidieren. 

Die Zwischenwahlen entscheiden zwar nicht über den Präsidenten, gelten aber als Stimmungsbild über diesen. Sie entscheiden sich wohl als knappes Kopf-an-Kopf-Rennen: Die US-Demokraten könnten im Repräsentantenhaus wie im Senat ihre Mehrheit verlieren, womit Präsident Joe Biden nur noch bedingt handlungsfähig wäre. Innenpolitisch könnten die Republikaner Vorhaben dann blockieren und ausbremsen. Noch werden Stimmen ausgezählt, doch ein Wahlsieger steht schon fest.

In Florida schnitt Gouverneur Ron DeSantis mit 59,4 Prozent der Stimmen besonders gut ab. In seiner Siegesrede teilte er gegen die woke Ideologie aus. „Wir bekämpfen die Woken in der Legislative. Wir bekämpfen die Woken in der Schule. Wir bekämpfen sie in den Unternehmen. Wir werden uns dem woken Mob niemals ergeben. Florida ist, wo Wokeness sterben wird.“ Der wiedergewählte, amtierende Gouverneur steht für eine Corona-Politik, die hierzulande als gemeingefährlich und staatsfeindlich gilt. 

Schüler, die Masken trugen, forderte er dazu auf, mit dem „covid-theater“ aufzuhören. Maskenpflichten an Schulen und die Kontrolle von Impfpässen wurden in Florida gesetzlich verboten. DeSantis kann deshalb sagen: „Wir haben die Freiheit verteidigt. Wir haben Recht und Ordnung gewahrt. Wir haben die Rechte der Eltern geschützt.“ Selbstredend ist in Florida keine gesundheitliche Katastrophe ausgebrochen. 

Autoritäres Deutschland sorgt sich um US-Demokratie

Er könnte 2024 für die US-Präsidentschaft kandidieren, weshalb Donald Trump ihm „mit unangenehmen Enthüllungen gedroht“ hatte, wenn dieser 2024 ins Rennen ums Weiße Haus gehen sollte. Er könne über DeSantis „Dinge erzählen, die nicht besonders schmeichelhaft sind“, sagte Trump am Dienstag Fox News Digital. „Ich weiß mehr über ihn als jeder andere – mit Ausnahme vielleicht seiner Frau.“ Trump hatte für Montag, den 15. November, eine „große Mitteilung“ angekündigt, worunter seine Ankündigung für eine erneute Kandidatur verstanden wird. 

Überraschenderweise geht Miami, eigentlich eine Hochburg der Demokraten, nun an den republikanischen Senator Marco Rubio. Das könnte das Ende der jahrzehntelangen demokratischen Dominanz in Südflorida bedeuten. 

Bei der Tagesschau machte man sich im Vorfeld Sorgen um die Demokratie in den USA. „In dieser völlig überhitzten Atmosphäre, in der Trump Nachahmer findet, die ihn auch noch überflügeln wollen, sind wir in einer gefährlichen Spirale“, wird Transatlantik-Koordinator Michael Link zitiert, der der Bundesregierung angehört. 

In Deutschland tendiert man dazu, eigene Interessen nicht benennen und offen vertreten zu können, weshalb man sie in solche des Allgemeinwohls kleidet. So kommt es, dass Politiker und Journalisten in den USA mal wieder „die Demokratie bedroht“ sehen, wo sie in Wahrheit doch nur Ergebnisse fürchten, die ihren politischen Präferenzen widersprechen. 

Daheim gesundheitspolitische Staatsübergriffigkeit pflegen und in lupenrein faschistischer Sprache die „Ratten“ in ihre „Löcher geprügelt wissen wollen“, aber jenseits des Atlantiks den Populismus, Radikalismus und Faschismus wittern – man kann es sich nicht ausdenken.

 

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Foto: Office of Congressman Ron DeSantis CC BY 3.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Klaus Meyer / 09.11.2022

Vielleicht liegt das überragende Ergebnis von Ron DeSantis auch an der Wahlrechtsreform in Florida, durch die das Bescheißen mittels Brief"wahl” im Vergleich zu den anderen US-Bundesstaaten deutlich erschwert wird.

Helmut Rott / 09.11.2022

Ist er denn religiös verstrahlt?

Xaver Huber / 09.11.2022

Für die amerikanische Republikanische Partei ist der gestrige Wahltag angesichts der allgemeinen und besonderen politischen Situation, sprich insbes. Inflation, Kriminalität, illegale Masseneinwanderung - vulgo Bevölkerungsaustausch -, Unsummen an Steuergeldern für einen Stellvertreterkrieg in einem fernen Kontinent, der neben der Gefahr eines Atomkriegs die amerikanischen Steuerzahler zum finanziellen Nutzen des “MIK” (Eisenhower) und vor allem der First-Family schädigt, Frühsexualisierung und sozialistische Indoktrination in den (staatlichen) Schulen vor allem und in Gänze eines:  E i n e   K A T A S T R O P H E.\\\ Die Gründe hierfür mögen der Kandidatenauswahl geschuldet sein, der ungeschickten Ansprache der Wähler oder anderen taktischen Aspekten.\\\ Wahrscheinlich ist es jedoch schlicht das Ausmaß, in dem auch die amerikanische Bevölkerung mittlerweile das sozialistische Weltbild verinnerlicht hat.

Irene Luh / 09.11.2022

Wer behauptet Filme machen zu können und etwas von Kultur zu verstehen vorgibt, sollte sich mit solchen Zeugen UNTERHALTEN, mal ein Interview machen WOLLEN, Zitat: Notice how Florida magically became a deep red state after DeSantis banned Zuckerbucks, started arresting people for election fraud, and enacted safe guards. Most of the country is actually deep red and we all know it. [Zitatende] ++ Der objektiven, unabhängigen Wahrheit NACHZUJAGEN, gegen den korrupten Strom zu schwimmen, das ist ECHTE KULTUR.

Gudrun Meyer / 09.11.2022

@Rex Kramer: Trump ist in der Tat ein Ego-Shooter, aber trotzdem hat er als Präsident überwiegend gute Arbeit geleistet. Vor allem hat er sein wichtigstes Wahlversprechen gehalten, keine vermeidbaren Kriege zu führen. Wenn ich Amerikanerin wäre, hätte ich 2016 für Hillary Clinton gestimmt, um Trump zu verhindern, aber 2020 für Trump. Ich hoffe auch auf deSantis, bezweifle aber, dass die Demokraten ein Wahlergebnis tolerieren, das sie nicht selbst bewilligt oder im Notfall herbeigefälscht haben.

Robert Weihmann / 09.11.2022

Noch nie haben die Mainstream-Presse so viel über die Mid-terms-Wahlen berichtet wie dieses Jahr. Es wird deutlich, wie groß die Angst vor einem konservativen Umschwung in den USA ist. Und auchm dass sich unsere Qualitätsmedien die Rückkehr von Trump erhoffen, denn dann haben sie wieder jemanden, auf den sie losdreschen können.

Christoph Ernst / 09.11.2022

Wo Trump den Höcke gibt, gehen die Republikaner baden. Das ist wie bei uns, wo die AfD als einzige echte Oppositionspartei durch Extrempositionen zu ihrem eigenen größten Feind wird und so den Machterhalt der feixenden Unfähigen sichert.

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