In die Bütt gehören die Narren, die ihre Narrenfreiheit dort ausleben. In die Bütt gehören nicht die Narren, die sich haben zum Narren machen lassen und nur das von sich geben, was der Obrigkeit gefällt. Aber genau diese Narren stehen in der Bütt bei “Mainz bleibt Mainz”. Und der Obrigkeit gefällt es nun mal, wenn auf die AfD eingeprügelt wird. Ob mit “Witz” oder mit Knüppeln. Der Büttenredner kann sich jedenfalls des Applauses sicher sein, wenn es gegen die AfD geht. Eine Messdiener-Karikatur tut sich da besonders hervor. Auch eine AfD sollte nicht geschont werden, aber man sollte da die gleiche Anstands-Messlatte anlegen wie bei anderen Witze-“Opfern”.
Früher war alles (bis 1989) besser. Da ging der Normalbürger in die Bütt und lästerte über die Politiker. Heute steigt die Politikerin in die Bütt und lästert über die Konkurrenz. Aber schön ausgewogen. Katharina die Große Europäerin für die SPD. Dingsbums-Ochsenbauer für die CDU. Roth, Lindner und Wagenknecht kommen dann nächstes Jahr. Obwohl, im Bundestag und in den Landtagen ist doch immer Narrenzeit. Alaaf und Helau ihr Ganzjahreszeit-Narren.
Fast alle Witze sind wegen einer unerwarteten Wendung witzig. Um die Leute aber erst auf die “falsche” Fährte zu locken, muss der Witzeerzähler zumeist ein Vorurteil bei den Zuhörern wecken. Und Vorurteile sind immer diskriminierend. So gesehen sind wohl 90 % aller Witze diskriminierend und die anderen 10 % sind so alt und langweilig, dass man damit keinen lustigen Abend füllen kann.
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