Wolfgang Röhl / 26.10.2019 / 06:25 / Foto: Krd / 68 / Seite ausdrucken

Der Kampf geht weiter, Claas!

Eine hübsche Szene des Hollywood-Propagandafilms „Casablanca“ von 1942 spielt in „Rick’s Café“. Der korrupte Polizeichef Renault lässt den Nachtclub auf Druck der Nazis holterdipolter schließen, benötigt dafür aber einen Vorwand. Er sei schockiert, herausgefunden zu haben, zürnt er dem Inhaber, „dass hier Glücksspiele stattfinden.“ Unterdessen steckt ein vorbeikommender Croupier Renault Scheine zu („Ihr Gewinn“), das übliche Schutzgeld für den wendigen Flic in Französisch-Marokko. 

Die Passage erinnert unwiderstehlich an eine Stelle im Abschlussbericht der sogenannten Relotius-Aufklärungskommission des „Spiegel“. Dort wird eine E-Mail an den begnadeten Reportagenfälscher Claas Relotius und seinen Kollegen (und späteren Enttarner) Juan Moreno veröffentlicht. Verfasst hatte sie der ehemalige Leiter des weiland absurd aufgeplusterten, mittlerweile etwas in Verschiss geratenen Spiegel-Gesellschaftsressorts.

Dessen Fähnleinführer Matthias Geyer legt darin detailliert fest, wie seine Geführten eine Story anzugehen haben, die das Geschehen an der mexikanisch-amerikanischen Grenze zu spiegeln vorgibt. Darin vorkommen sollen bettelarme illegale Migranten, die ein menschenwürdiges Leben suchen und Trump wählende, schießlustige Amis, die dem Abschaum gern eine Kugel verpassen würden. Die Dienstanweisung ist ein hinreißendes Dokument der Pressegeschichte:

Wir suchen nach einer Frau mit Kind. Sie kommt idealerweise aus einem absolut verschissenen Land (…) Sie setzt ihre Hoffnung auf ein neues, freies gutes Leben in USA (…) Es muss eine sein, die mithilfe eines Kojoten über die Grenze will (…) Die Figur für den zweiten Konflikt beschreibt Claas (…) Dieser Typ wird selbstverständlich Trump gewählt haben, ist schon heiß gelaufen, als Trump den Mauerbau an der Grenze ankündigt hat, und freut sich jetzt auf die Leute dieses Trecks, wie Obelix sich auf die Ankunft einer neuen Legion von Römern freut (…) Wenn ihr die richtigen Leute findet, wird das die Geschichte des Jahres.

„Kaum ein Detail“ in dem fast 17-seitigen Bericht der Aufklärungskommission, meint der Hausherr des Blogs „Übermedien“, habe „soviel Erstaunen ausgelöst“ wie die Mail des (inzwischen geschassten) Ressortleiters Geyer. Kruzitürken, man war regelrecht schockiert! Im Spiegelhaus fanden Dinge statt, die keiner für möglich gehalten hätte! 

Mit der verlogenen Selbstreinigungsversion

Auslandsreportagen, deren Tendenz millimetergenau in den politischen Blickwinkel des Spiegel passt, wurden doch tatsächlich in Hamburg wie auf dem Reißbrett entworfen! Sodann in gefälliges Lesefutter verwandelt, wobei nicht Passendes kurzerhand passend gemacht wurde! Und schließlich auch noch gedruckt! Isses denn die Möglichkeit?

Sagen wir so: Für viele treue Spiegel-Leser, die ihre Betrachtung der Weltläufe von jeher aus dem Hamburger Magazin beziehen, mag die Nachricht zunächst ein Schock gewesen sein. Es handelt sich ja um gutgläubige Zeitgenossen, die den Spiegel-Claim „Keine Angst vor der Wahrheit“ ernstlich glaubten und weiterhin wähnen, der Fall des Serienfälschers Relotius sei bloß ein – wenn auch heftiger – Betriebsunfall an der Ericusspitze gewesen.

Diese Hardcore-Fans kaufen dem Spiegel auch nur zu gern ab, das Magazin habe seinen Fälscherkönig selber auffliegen lassen und nicht bis auf den allerletzten Drücker versucht, ihn trotz wachsender Verdachtsmomente zu decken. Mit der verlogenen Selbstreinigungsversion geht das Magazin mittlerweile bemerkenswert dreist in die Bütt. Die Masche verfängt offenbar. Die verkaufte Auflage des gedruckten Spiegel ist jedenfalls speziell wegen Relotius nicht dramatisch eingebrochen. Weil, wer einem Blatt über viele Jahre an den Lippen hängt, vergibt ihm sogar die dicksten Klöpse. 

Anderenfalls müsste dieser Leser sich nämlich die Frage stellen, ob er selber nicht ein ausgemachter Tor ist, der sich womöglich schon öfter von dubiosen Schreibkräften hinter die Fichte führen ließ. Das aber würde schwer an seinem Selbstbild kratzen. 

Was mich angeht, so war ich amüsiert, aber nicht wirklich erstaunt, zu lesen, dass gleich nach dem Auffliegen von Relotius eine gar nicht kleine Gruppe von Spiegel-Aficionados ihrem Herzensblatt zum heroischen Akt der Öffentlichmachung des Falles gratulierten. Tenor: So viel Schneid besitzen nur die Besten! Shit happens. Lasst euch nicht unterkriegen! Aber das fällt unter Psychologie. Einst frug der weise Dieter Bohlen: „Wie macht man einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist?“ 

Erstaunt nur über die Dämlichkeit

Was nun das basse Erstaunen betrifft, welche die eingangs zitierte Mail ausgelöst haben soll: Innerhalb der Branche kann sie schwerlich groß gewesen sein. Jeder Journo, der schon eine Weile bei der Truppe wirkt, wird erstaunt nur über die Dämlichkeit gewesen sein, mit der ein Leitender des Presswesens seinen Kampfauftrag an die Geleiteten schwarz auf weiß, sehr robust und auch noch nachverfolgbar in ein Netz gestellt hatte. 

Was der „Übermedien“-Artikel offenbar als einen Kulturbruch im Wahrheitsmedienbetrieb begreift, war und ist in Wirklichkeit Praxis in vielen Redaktionen. Diese Praxis existierte schon lange, bevor der beliebte Blondschopf R. im Spiegel mit dem Fabrizieren anfing. Sie wurde – und wird – auch beileibe nicht nur dort gepflegt. Normalerweise heckt man große, in der politischen Tendenz von Anfang an festgetackerte Stücke in kreativer Runde aus. Ungefähr wie folgt:

Ressortleiter: Der Nazi, der gestern um sich geballert hat, war natürlich kein Einzeltäter. Hinter dem steckt bestimmt ein Netzwerk. So was wie der NSU. Wir bieten das in der Titelkonferenz an.

Redakteur 1: Hmm, wir haben die Posts des Typen auf Facebook gecheckt. Bisher keine Kontakte zur NPD, Reichsbürgern oder so gefunden. 

Ressortleiter: AfD!?

Redakteur 2: Bislang noch nichts. Wir bleiben dran.

Redakteur 3: Die Eltern sagen, der Typ sei ganz wild auf Killerspiele gewesen.

Ressortleiter: Scheiß auf Killerspiele! Wir bringen das Big Picture! „Wenn Worte zu Kugeln werden“. Stellt fest, was Höcke und Gauland in den Tagen vor der Schießerei so abgesondert haben.

Redakteur 4: Ich kenne einen Psychologen von der Böll-Stiftung. Der forscht über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bei den Rechten…

Ressortleiter: Interviewen! Bauen wir als 50-Zeilen-Kasten in den Lauftext ein. Hinaus aufs Feld! Kurz ist der Tag. Was ihr für Genossen seid, zeigt der Ertrag. (Beiseite: Hihi! Der gute alte Brecht.)

Vorab in den Redaktionen fein säuberlich zusammengeschraubt

Im Ernst mal: Abgesehen von den Grünschnäbeln kann niemand im Mediengeschäft aus allen Wolken gefallen sein, als anlässlich der Spiegel-Relotius-Affäre herausbriet, dass die Rahmen für wichtige Stücke schon vorab in den Redaktionen fein säuberlich zusammengeschraubt werden. In holder Einfalt rühmt sich der Spiegel sogar noch jetzt dieses Brauches. Aus dem Bericht der Relotius-Kommission:

Die Reportagen, die das Gesellschaftsressort mit einigen der besten Autoren der Republik Woche für Woche produziert, sind oft filmisch erzählte Geschichten. Plots werden akribisch geplant und Figuren gelegentlich wie bei einem Filmcasting gesucht.

Selbstredend haben ergebnisoffene Recherchen, wie naive Medienkonsumenten sie voraussetzen, seit Längerem höchstens noch in harmlosen Segmenten Platz, etwa in opulent-feuilletonistischen Reiseerzählungen der FAZ. Ansonsten ist kein Journalist so blöd, ein heißes Thema den Fährnissen einer unbefangenen Recherche auszusetzen. 

(Flashback: Den guten Rat, ein Stück nicht „totzurecherchieren“ – heißt, nicht unerwartet aufgetauchten, lästigen Fakten nachzuhängen, welche die in der Redaktionskonferenz vereinbarte Tendenz eines Artikels aufweichen oder gar das ganze schöne Stück killen könnten –, dieser Tipp wurde mir schon als Jungjournalist seitens erfahrener Kollegen verabreicht.)

Heutzutage, viele Jahre später, wird jedes größere Stück, wenn es in eine politische Richtung geht, bereits im Ressort auf die erwünschte Message geschrubbt. Welche sodann im Laufe des redaktionellen Instanzenweges noch weiter verdichtet wird. Das Procedere nennt sich neuerdings Storytelling, was so spitzbübisch klingt, wie es in der Regel ist. Jemandem was vertellen, diese Wendung enthält ja in den plattdeutschen Konversationen meiner Heimatregion nicht selten den Unterton des Unseriösen, ja Lügnerischen.

Einen Wall von Tatsachen umkurven

Ohne Storytelling kein Message-Journalismus. Es ist zum Beispiel unmöglich, Evergreens zu liefern wie die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich, die schlimme Homophobie in Deutschland oder eine Fremdenfeindlichkeit, die nunmehr die Mitte der Gesellschaft erreicht hat, ohne dass man einen Wall von Tatsachen umkurvt, welcher der Stoßrichtung des Artikels entgegen steht. 

Man muss clever sein, befähigt, die jüngere Geschichte auszublenden. Wie lebten sogenannte kleine Leute vor 60 Jahren, wie leben sie heute? Wie war die Akzeptanz für Schwule in der Ära Adenauer, wie ist sie jetzt? Die Feindseligkeit der Kartoffeln gegen Japaner, Franzosen, Chinesen, Inder, Portugiesen, Südamerikaner, Italiener, Thais oder Mexikaner, worin genau manifestiert sich die? Und was mag der Grund sein, dass mancherorts unleugbar Vorbehalte gegen einen Typus von Mitbürgern grassieren, denen zahllose Polizeimeldungen, meist etwas unscharf, ein „südländisches Erscheinungsbild“ attestieren? Nebbich.

Eine Schimäre mit dem hochstaplerischen Titel Energiewende ist geradezu der Lackmustest für den real existierenden Journalismus. Wer sich ergebnisoffen auf dieses Thema einlässt, wird früher oder später feststellen: Mission impossible. Da ist keine Wende. Es wird auch keine geben. Es sei denn, Außerirdische beamen uns einen riesigen Wunderspeicher für den Windstrom runter, achtmal so groß wie der Bodensee, wenn der mehrmals übereinandergelegt würde. Aber Wunder dauern manchmal etwas länger, wie schon die Nazis erfahren mussten.

Anstelle dieser unschönen Botschaft verkauft der größte Teil der Medien, allen voran der Staatsfunk, die Wende als lediglich schlecht organisiert. Schuld daran, dass wir noch nicht im elektrischen Schlaraffenland leben, wo wir für den Gegenwert einer Speiseeiskugel mit Gigawattmengen sauberen Stroms beglückt werden – schuld am Verzug dieses Menschheitsprojekts haben demnach unfähige Planer, störrische Wutbürger und der Unwille um Wählerstimmen bangender Politiker, Jahr für Jahr noch ein paar Trilliönchen mehr in die Wenderuine zu versenken.

Weihrauchgeschwängerte Events der Medienblase 

Wenn es ein Thema gibt, an dem sich weite Teile der Medienlandschaft als agendagetrieben und scheuklappenbewehrt kenntlich machen, dann der irrsinnige Versuch, ein Industrieland mit Windrädern und Solarpanels zu bestromen. Dieser Megaflop und die millionenschweren Lobbytricksereien sowie die halbkriminellen Machenschaften des ökologisch-industriellen Komplexes haben es nie auf den Titel eines Mainstream-Magazins oder in das Dossier einer Wochenschrift geschafft. Von den sich schwerstkritisch gerierenden Politmagazinen der Öffis oder den teils mit Staatsknete ausgehaltenen Recherche-Plattformen zu schweigen. 

Der Begriff Investigativjournalismus ist ohnehin zum Ultrakurzwitz geronnen, ähnlich der deutschdemokratischen Sättigungsbeilage. Die Königsdisziplin beim fröhlichen Leserverarschen aber ist und bleibt die per Storyboard vorgezeichnete, unbeirrbar einem politischen Spin folgende Schönschreibreportage, welche es auf Medienlametta abgesehen hat. Plunder zwar, der allein auf weihrauchgeschwängerten Events der Medienblase einen Stellenwert besitzt, dort aber weiterhin hoch gehandelt wird. 

Ein Weilchen schien es, als könnte der Relotius-Kracher des Spiegel dieser Zivilvariante des Agitprop ein Sterbeglöcklein läuten. Der Anschein trog. Sie machen einfach weiter, als sei nicht gar so viel geschehen. Relotius war ein Einzelfall, basta! Und jetzt ist mal gut mit Selbstkritik! Ach. Um die Selbstreinigungskraft des Journalismus ist es ähnlich bestellt wie um die eines verdreckten Backofens. Richtig sauber wird er nicht.

Einblick in die bunte Welt des Qualitätsjournalismus

Um mal eine Lanze für Relotius zu brechen: Diesem jungen Menschen ist immerhin zu verdanken, dass Millionen anderer Menschen ein bisschen Einblick bekamen in die bunte und spannende Welt des Qualitätsjournalismus. Dass etwa die Scheinriesen von der Spiegel-Dokumentation gebührend geschrumpft wurden – wer anders hätte das bewirken können als der talentierte Herr R.?  

Mögen im Spiegel auch heiße Tränen über sein schändliches Treiben zerdrückt worden sein, wie Insider bewegt berichteten – viele Außenstehende wurden durch den Mann mit dem „Karnevalsnamen“ (Michael Klonovsky) bereichert, bespaßt, bestens unterhalten. Wir dürfen uns nun freuen auf die angekündigte Verfilmung seiner Streiche durch die Stimmungskanone „Bully“ Herbig. 

Und es kommt noch besser! Der Lügenbold forderte just von seinem Enttarner Juan Moreno die Unterlassung einer Reihe von wohl nicht gänzlich schussfesten Passagen in Morenos Buch zum Fall, das kürzlich unter dem Titel: „Tausend Zeilen Lüge“ erschien. Darf so einer das, nach allem, was passiert ist? Darüber wird in der Wahrheitspresse engagiert gestritten. Der Kampf geht weiter, Claas!

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Anton Geiger / 26.10.2019

Das “Einfach so weiter machen”, obwohl man aufgeflogen ist, ist doch das Kennzeichnende an der Entwicklung der letzten Jahre. Wahrscheinlich typisch idealistisch deutsch. Augen zu und durch. Per aspera ad astra: Das Motto der H.- wie der Merkel-Jugend. Oder brutaler: Man legt die Waffen hierorts bekanntlich erst fünf Minuten nach zwölf aus der Hand. —— Aktuell wird wieder die alte verstimmte Leier von den fantastischen Spitzenkräften gezupft, wie z. B. vom MDR “Afrikanische Migranten: Die Bestausgebildeten kommen nach Europa”. — Unsereins hat aber eine passagere unanständige Legasthenie und liest solche “Titeleien” versehentlich als feuchte Headline einer einsamen unter…, äh, ...bezahlten Online-Redakteurin: “Afrikanische Migranten: Die Bestausgestatteten kommen nach Europa”.

Lars Schweitzer / 26.10.2019

Vor ca. 20 Jahren war “Medienkompetenz” mal ein Schlagwort. Die von der möglichen Mündigkeit ihrer Rezipienten Betroffenen haben offenbar dafür gesorgt, dass sich diese in der Bevölkerung nicht sonderlich ausbreitet. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass überhaupt noch jemand zum Blatt von der Relotiusspitze greift. Oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verteidigt. Oder eine Tageszeitung liest, die zu 100% der SPD gehört. Medienkompetenz wird vielmehr inzwischen in die Nähe von Verschwörungstheorien gerückt. Weil kritisches Hinterfragen den Glauben erschüttert. Das erschüttert mich wiederum, eine intellektuelle Bankrotterklärung.

Wilfried Cremer / 26.10.2019

Verdrängt durch den Venezianischen Spiegel Internet steht DER SPIEGEL auf verlorenem Posten und zehrt von der Substanz. Zum Schluss kommen die Rippen durch, also die Relotiusse.

Stefan Bley / 26.10.2019

Relotius war nur die sichtbare Spitze eines Eisbergs. Solange der Mainstream vorgibt was den Leser zu interessieren hat (z. B. indem Migrationshintergründe von Straftätern verschwiegen werden), anstatt schonungslos alle Fakten im Rahmen einer neutralen Berichterstattung auf den Tisch zu legen, ist nichts gelöst. Der Mainstream relotiert munter weiter um die Symbiose mit der pol. Elite aufrecht zu erhalten.

Rolf Lindner / 26.10.2019

Habe den “Relotius”-Spiegel schon Mitte der 1990iger kennengelernt. Wenn auch am Rande, war ich Insider einer Affäre, die vom Spiegel zum Skandal aufgebauscht wurde. Tenor der Berichterstattung war: Ein pöser Kapitalist und gewisse Politiker, die man heute weit rechts verorten würde, hatten einen Diel vereinbart, der zwar in Wirklichkeit einem Bundesland einige Milliönchen einbrachte, aber nach Spiegellesart ein Betrug am Land und am Steuerzahler war. Tatsache war jedoch, dass eine Finanzministerin, die ein naturwissenschaftliches Studium wegen offensichtlicher Rechenschwäche nach einem Jahr abbrechen musste, sich übergangen fühlte sowie ein involvierter Landesrechnungshofvorsitzender und die Schreiberlinge des Spiegels offenbar nicht bis drei zählen konnten. Es kam zu einem Gerichtsprozess. In dem Spiegelartikel wurde dem Anwalt der Angeklagten Kungelei vorgeworfen, weil er das ihm gesetzlich zustehende Honorar angenommen hatte. Der Prozess verlief wie das berühmte Hornberger Schießen mit Kosten zulasten des Steuerzahlers. Ergebnis war, dass sich der pöse Kapitalist aus dem Diel herauszog, womit dem Land zig Millionen Einnahmen verloren gingen, was der eigentliche Skandal hätte sein müssen, der dem Spiegel aber keine Zeile wert war. Schlussfolgerung: Im Spiegel nicht Neues. Rückschlüsse auf die uns heute Regierenden: Auch nichts Neues - eher verschlimmbessert.

Horst Jungsbluth / 26.10.2019

Als Leser von Zeitungen und Magazinen habe ich (natürlich) auch vor langer Zeit den Spiegel konsumiert und bin heute von dem deutschen Journalismus angewidert, da dieser die im Grundgesetz garantierte Pressefreiheit in oft übelster Form missbraucht. Beim Spiegel war nicht nur IM Schrammel in der Chefredaktion für die Desinformation zuständig, sondern auch die ehemaligen Chefredakteure Gaus und Böhme (der nicht wiedervereinigt werden wollte) fühlten sich mehr mit der SED-Diktatur verbunden, als mit dem demokratischen Rechtsstaat und ihren Lesern.  Insofern war Lesotius nur die logische Fortsetzung. Das Heer der enttarnten Stasi-Einflussagenten im Journalismus ist gewaltig und man wundert sich angesichts der heutigen Berichterstattung nicht, dass dieses Thema publizistisch ausgespart wird.  Wenn die deutschen Journalisten solche ungeheuerlichen staatlichen!!! Verbrechen wie die Bekämpfung der eigenen Bürger mit dem Missbrauch der Verwaltungsvorschriften bei gleichzeitiger Begünstigung von organisierter und nicht organisierter Kriminalität “wohlwollend tolerieren”, dann ist das eine Bankrotterklärung. Ich schreibe natürlich aus Berlin, wo das 1989 dazu führen sollte, dass die SED, die den Staat DDR ruiniert hatte, Westberlin einnehmen wollte, um sich das dortige Vermögen anzueignen und mit den Bürgern als Geiseln Bonn erpressen wollte. Übrigens: Als ich dem Focus mit entsprechenden Unterlagen über diese üblen Machenschaften informierte, da bekam ich von einem Eberhard Vogt eine Absage, “dass das nicht interessant sei”. Später stellte sich heraus, dass dieser Herr Vogt als IM Pfau in Berlin in verschiedenen Postionen sehr aktiv war.

Armin Reichert / 26.10.2019

Der beschriebene Typus SPIEGEL-Leser erinnert mich an die Mehrzahl der CDU-Wähler: die lassen sich auch nach Strich und Faden verscheißern, sind aber intellektuell nicht in der Lage, die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

Bennet Jäger / 26.10.2019

Ach, die Linke glaubt doch alles, was in ihr Weltbild passt, siehe z.B. die linken Potentaten in Bolivien und Venezuela, knüppeln ihre Mitbürger zusammen, aber he, sind ja antiamerikanisch und anti-Israel, die gehören zu den Guten.

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