“Man sollte sich dort gegen Missstände einsetzen, wo es nötig ist, reale Bedrohungen bekämpfen. Wegen unbedeutenden Bemerkungen Revolten anzetteln, kann nicht die Lösung sein. Es gibt Dinge, da muss man einfach drüberstehen.” —> Es gibt und gab aber schon immer Menschen, die sich wegen irgendetwas aufregten in ihrer Umwelt. Ob es die alte Jungfer war, der die Rockfarbe eines jungen Mädchens nicht züchtig genug war, ob es der Mann war, dem der Gamsbart am Hute eines anderen Mannes zu wenig deutsch war, die Frau, die sich darüber aufregt, weil ihr Nachbar Sonnenblumen neben Rosen im Garten pflanzt oder was auch immer… man muss einfach nur genug Menschen haben, und es wird sich wohl zu jeder Sache einen finden, der sich darüber aufregt. Und hat man noch mehr Menschen, dann hat man noch mehr, die sich darüber aufregen. Und dank der social-medien’ finden sich diese Leute auch…. wie sich wohl zu allem irgendwelche Leute finden. Und treten diese durch die Einfachheit der Kommunikation aufgrund der social medien geschlossen auf, dann erscheinen sie als eine Masse - obwohl es genau genommen nur ein paar weltweit verstreute Spinner sind. Wir sind es aber aufgrund der Kommunikationserfahrungen der reellen Welt gewohnt, ein paar hundert oder gar tausend Menschen als einen gewaltigen Auflauf wahrzunehmen. Vergessen aber, dass wir es mit der Kommunikation von hunderten Millionen Menschen zu tun haben bei den social medien - aus denen heraus sich diese paar hundert oder tausende sich gerade mal gefunden haben. Ein Nichts im vergleich all derer, die dieser ‘Aufregung’ völlig gleichgültig gegenüberstehen. Und ein Nichts im Vergleich zu vielen Ereignissen, die ganz andere Zahlen an Interessierte anlocken.
Gruezi, Frau Wernli! Sie vermissen eine praktikable (und möglichst wörtliche) deutsche Übersetzung von “Social Justice Warrior”? Als langjähiger Übersetzer belletristischer und wissenschaftlicher Werke aus dem Englischen und Französischen biete ich Ihnen an, fast 1:1: “Krieger für soziale Gerechtigkeit”. Von mir aus auch “Kämpfer ...”, etwas milder. Die deutschen Begriffe haben den Vorteil, sowohl Singular als auch Plural abzubilden — was den atemlosen Gründern des US-Originals nicht so wichtig erschien. Martialisch bleibt der Verein sowieso. Wie so vieles, was Sie präzise schildern. Vielen Dank und herzliche Grüße!
Wie soll ich diesen selbsternannten Menschenfreunden ihre Menschenfreundlichkeit abkaufen, wo sie es doch auf nichts anderes abgesehen haben, als berufliche Existenzen zu zerstören?
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