Norbert Bolz, Gastautor / 05.12.2018 / 06:20 / Foto: Pixabay/Papafox / 71 / Seite ausdrucken

Der Journalist als Oberlehrer

Es sind immer ganz bestimmte Eliten, die vom „Versagen der Eliten“ sprechen. Sie tun das, sobald sie sich in einer Krise sehen, das heißt sobald sie nicht mehr weiter wissen. Gute Beispiele dafür sind ja noch in aller Munde: Trumps Wahlerfolg, der die Demoskopie entzaubert hat; der „Brexit“ der Briten, der das Brüsseler Establishment skandalisiert; und natürlich auch der Erfolg der AfD in Deutschland, der offenbar auch durch eine konzertierte Aktion von etablierten Parteien und ihnen zugetanen Journalisten nicht gestoppt werden kann. 

In all diesen Fällen wird dann von einer Krise geredet und man gibt Eliten die Schuld, die es offenbar versäumt haben, das Volk auf den richtigen Weg zu führen. Doch bei Lichte betrachtet, ist „Krise“ hier nur der Begriff, mit dem freischwebende Intellektuelle hinter der ihnen unsympathischen Realität die „gute Gesellschaft“ hervorzaubern wollen. Denn überall scheint die schlechte Gesellschaft auf dem Vormarsch. Und für ihr Denken hat man ein Label gefunden, das mittlerweile ähnlich inflationär und also sinnleer gebraucht wird wie etwa „Nachhaltigkeit“, nämlich „Rechtspopulismus“. Das ist jedenfalls die zentrale Vokabel in der Rhetorik regierungstreuer Journalisten und jener Gefälligkeitswissenschaftler, die den Politikern zuarbeiten.

Damit hier kein Missverständnis entsteht: Die meisten Wissenschaftler tun ihre Arbeit und sie machen sie gut. Gefälligkeitswissenschaftler sind dagegen diejenigen, die ein seismographisches Gespür dafür haben, welche Statistiken der Regierung gerade in den Kram passen. Und nur von ihnen hört man in den Massenmedien. Und auch ein zweites Missverständnis soll hier gleich ausgeräumt werden. Was folgt, ist keine Medienschelte. Auch die meisten Journalisten machen ihre Arbeit gut, und es gibt nach wie vor Qualitätszeitungen wie die FAZ oder die NZZ. Aber das, was als öffentliche Meinung gilt, wird doch von einer ganz anderen Journalistenklasse geprägt, die im Zweifel links und in jedem Fall sentimental-humanitaristisch eingestellt ist. Nur sie ist gemeint, wenn im folgenden von der Medienelite die Rede ist.

Elektronische Medien haben eine Weltkommunikation in Echtzeit ermöglicht, die uns die Empfindung der Allgegenwart vermittelt. Alles, was auf der Welt geschieht, geht uns nun etwas an. Und damit ist die Zumutung verbunden, zu allem eine Meinung haben zu müssen. Nun wäre es schön, wenn wir als aufgeklärte Bürger diese unsere Meinungen auf Informationen basieren könnten. Aber diese Erwartung ist unrealistisch.

Weil die Welt komplex ist, fehlen uns immer Informationen. Weil Informationen fehlen, sind wir immer unsicher. Weil wir unsicher sind, gibt es für uns keine wahre Antwort. So entsteht ein dringender Orientierungsbedarf. Allan Bloom hat das Fernsehen in diesem Zusammenhang als Konsens-Monster bezeichnet. Zu jeder Fernsehnachricht gibt es deshalb einen Gefühlskommentar – es ist eigentlich gar keine artikulierte Meinung mehr nötig! Aber auch die meisten anderen Medien funktionieren als Klimaanlage der Meinungen. Und damit sind der Propaganda Tür und Tor geöffnet.

Früher war der Staat Erzieher, heute ist er Verführer

Die Massenmedien stabilisieren die Nachfrage nach der Ware Meinung, das heißt, sie befriedigen jenen dringenden Orientierungsbedarf, den sich der mündige Bürger allerdings nur ungern eingesteht. Es fällt nämlich schwer, zu akzeptieren, dass man unfähig ist, eine eigene Meinung zu Putin, Nordkorea oder zur Lage im Nahen Osten, zur Flüchtlingskrise oder zum Klimawandel zu entwickeln. Und deshalb ist man anfällig für Propaganda – die Meinung von der Stange. Dieser Propagandabegriff meint aber nicht nur Gehirnwäsche und Zensur. Moderne, westliche Regierungen zensieren nicht im klassischen Stil, sondern sie kontern Fakten mit Fakten. In der Zeit der Aufklärung war der Staat Erzieher. Heute ist der Staat Verführer: Designer der Gefühle, Hauptkunde der Marktforschung und Warenanbieter auf dem Markt der öffentlichen Meinung.

Kein Missverständnis, bitte: Die Massenmedien und die PR-Abteilungen der Politik bieten Fakten und Informationen. Allerdings zunehmend in stark emotionalisierter Form. Meist genügt schon ein Stirnrunzeln der Moderatorin, um die Welt moralisch zu schematisieren. Die Guten hassen dann die Bösen – und zwar mit gutem Gewissen. Politisch hat das fatale Konsequenzen. Wir können das sehr gut am öffentlichen Umgang mit der AfD, aber auch mit dem Brexit oder Donald Trump beobachten. Politiker und Journalisten begegnen ihnen nicht mehr analytisch und mit Argumenten, sondern sie verschmelzen Themen mit Meinungen und Meinungen mit moralischen Bewertungen. So formiert sich ein Gesinnungsjournalismus, der abweichende Meinungen skandalisiert und jedem den Preis deutlich macht, der für Nonkonformismus zu zahlen wäre.

Die Intellektuellen des linken Mainstream moralisieren politische Themen so radikal, dass zwischen Thema und Meinung gar kein Spielraum mehr bleibt. Die Entscheidung der Amerikaner und Briten war schlecht, die Entscheidung von Frau Merkel, über eine Million Flüchtlinge ins Land zu lassen, war gut. Die Entscheidung der Österreicher gegen Norbert Hofer war gut, die Entscheidung der Italiener für die Fünf-Sterne-Bewegung war schlecht. Die politische Einheit Europas ist gut, das Interesse an nationaler Souveränität ist schlecht. Wer die Welt so sieht, wird von der Medienelite zur guten Gesellschaft zugelassen. Alle anderen sind Rechtspopulisten. Demokratische Mehrheitsentscheidungen werden von der Medienelite nur akzeptiert, wenn sie dem eigenen Programm entsprechen.

Dass sie selbst die versagenden Eliten sein könnten, kommt den regierungstreuen Intellektuellen natürlich nicht in den Sinn. Die Gefälligkeitswissenschaftler unterscheiden nicht zwischen Analyse der Politik und politischer Stellungnahme. Die politisch korrekten Journalisten unterscheiden nicht zwischen Thema und Meinung. Die Gefälligkeitswissenschaftler analysieren nicht, sondern sie warnen und mahnen – besonders gerne in Talkshows und mit „scientific soundbites“ für das Fernsehen. Und die Journalisten des linken Mainstream belehren lieber als zu berichten. Dass sie dabei zum Größenwahn neigen, zeigen täglich Sendungen wie die „Tagesthemen“ und das „heute-Journal“, die eine Art Volkspädagogik höherer Ordnung betreiben, und wöchentlich Blätter wie „Der Spiegel“, der vorgibt, ein Nachrichtenmagazin zu sein, aber zum Beispiel den Wahltriumph Trumps mit einer Titelgeschichte über den Untergang der Welt kommentierte.

Lizenz zur Propaganda?

Wie konnte es dazu kommen? Intellektuelle und Journalisten nehmen in der modernen Welt eine Sonderstellung ein. Sie befriedigen nämlich ein Bedürfnis nach Orientierung, das weder von der Politik noch von der Wirtschaft und schon lange auch nicht mehr von der Religion bedient werden kann. Und dieses Orientierungsbedürfnis wächst, je komplexer unsere Welt wird. Walter Lippmann hat dieses Problem schon vor fast hundert Jahren gesehen und ein Konzept der öffentlichen Meinung ausgearbeitet, das auch heute noch den Hintergrund des Selbstverständnisses westlicher Intellektueller bildet.

Lippmann ist davon ausgegangen, dass die gesellschaftliche Dynamik so komplex geworden ist, dass sich der Einzelne keine eigene Meinung mehr über politische Sachverhalte bilden kann. Deshalb brauchen wir Experten, die die Verantwortung für die Organisation der öffentlichen Meinung übernehmen. Zu diesen Experten allerdings hat Lippmann die Journalisten ausdrücklich nicht gerechnet. Das sehen diese natürlich schon lange ganz anders. Sie halten sich selbst für die Meinungselite. Und viele verstehen Lippmanns Konzept der öffentlichen Meinung als Lizenz zur Propaganda.

Dass man die formale Freiheit hat, zu sagen, was man denkt, besagt nicht viel, wenn man nicht mehr zu denken wagt, was man nicht sagen darf. Da es auf Dauer zu anstrengend ist, anders zu denken als man redet, denken die meisten auch schon politisch korrekt. Wir fürchten also nicht, eine falsche Meinung zu haben, sondern mit ihr allein zu stehen. Die Isolationsangst regiert die Welt. Wer aber den Zorn der anderen fürchtet, schließt sich leicht der Meinung der scheinbaren Mehrheit an, auch wenn er es eigentlich besser weiß. Er bringt sich selbst zum Schweigen, um seinen guten Ruf nicht aufs Spiel zu setzen. 

Man spricht nach, was man so sagt, und was man so sagt, ist nicht etwa die Meinung der Mehrheit, sondern die Meinung von gut artikulierten Minderheiten. Das ist der Ansatzpunkt für eine Dynamik, die Elisabeth Noelle-Neumann „Schweigespirale“ genannt hat. Und die wird heute von der Politischen Korrektheit genutzt. Sie ist zum einen durch die Verschmelzung von Thema und Meinung gekennzeichnet – man darf zu bestimmten Themen nur eine Meinung haben. Zum andern haben wir es mit einer Moralisierung am Medienpranger zu tun – dem politisch Unkorrekten wird der Schauprozess gemacht. 

Gewohnt, als Oberlehrer der Nation aufzutreten

Weder in der Wirtschaft noch in der Alltagspolitik, weder in der Wissenschaft noch in der Technik kann von einem Versagen der Eliten die Rede sein. Die einzige Elite, an deren Leistungsfähigkeit Zweifel angebracht sind, sind die Linksintellektuellen, die sich von Kritikern der Macht zu ihren Steigbügelhaltern zurückentwickelt haben. Dafür gibt es ein deutliches Symptom. Jeden Tag warnt die Medienelite vor Populismus, der, da die Medienelite ja links steht, notwendigerweise „Rechtspopulismus“ sein muss. 

Was steckt dahinter? Offensichtlich kommen die Linksintellektuellen mit dem neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit nicht zurecht. Im Zeitalter des Internet und der sozialen Medien haben wir es nämlich mit einer revolutionären Machtverschiebung auf allen Ebenen der Gesellschaft zu tun. Die Macht verschiebt sich von den Politikern zu den Bürgern. Die Stichworte lauten Partizipation, direkte Demokratie und Volksentscheid. Wirtschaftlich verschiebt sich die Macht von den Firmen zu den Kunden. Zu recht sprechen Trendforscher von einer Konsumentendemokratie.

Und ganz generell verschiebt sich die Macht von den Experten zu den Laien. Das Stichwort lautet hier „Wisdom of Crowds“. Und diese Krise der Expertenkultur, die durch die Selbstorganisation der Laien im Internet auf Dauer gestellt worden ist, macht vor allem den klassischen Massenmedien zu schaffen. Die Medienelite ist es ja gewohnt, als Oberlehrer der Nation aufzutreten. Nun muss sie immer häufiger erleben, dass man die Welt nicht mehr in ihrem Spiegel sieht, sondern sich lieber auf andere Informationsquellen verlässt. Und schon ertönt der neue Warnruf aus den Redaktionen, unsere Gesellschaft steuere auf ein „post-faktisches Zeitalter“ zu.

Wenn man die Erfolgsgeschichte der neuen sozialen Medien nüchtern betrachtet, muss man konstatieren, dass unsere Gesellschaft vor einer Partizipationsrevolution steht. Die Bürger wollen mitreden, die Kunden produzieren selbst, die User schaffen selbst Inhalte. Doch es wäre ein grobes Missverständnis, wenn man daraus ableiten wollte, dass die autoritative Führung durch Eliten überflüssig wird. Im Gegenteil. Je weiter die Globalisierung fortschreitet, desto größer wird der Orientierungsbedarf. Je tiefer wir uns tagtäglich in Netzwerke verstricken, desto größer wird der Führungsbedarf. Nicht zufällig unterhalten Unternehmen und Organisationen Think Tanks. Nicht zufällig schießen allerorten Exzellenzinitiativen aus dem Boden.

Autorität, die auf überlegener Kompetenz beruht

Exzellenz ist in diesem Zusammenhang ein exzellentes Wort. Es markiert das Prinzip der Selbstselektion, das die Entscheider und Könner zur Elite macht. Dazu gehören eben immer nur die Leute, die ihren hohen Status verdient haben. Sie strahlen die Autorität aus, die auf überlegener Kompetenz beruht. Eliten entstehen immer als Resultat von Ausleseprozessen. Doch damit sind sie natürlich dem Ressentiment der politisch korrekten Intellektuellen ausgesetzt, die ihre eigene Unfähigkeit, die Welt zu verstehen, auf ein „Versagen der Eliten“ projizieren.

Wenn unsere Gesellschaft ein Problem hat, dann nicht mit den Funktions- und Leistungseliten, sondern mit jenen Intellektuellen, die zwar bestechend intelligent und hervorragend gebildet, aber wie von einem bösen Zauber verhext sind. Ihr machtgeschützter, sentimental moralisierender Diskurs der politischen Korrektheit benutzt die Ethik als Mittel des Rechthabens und stellt jeden Andersdenkenden an den Medienpranger. So zerfällt die Welt des Geistes heute in Selbstgerechte und Eingeschüchterte. 

Wenn die klassischen Massenmedien etwas dazu beitragen wollen, dass wir wieder zu einem Geist der Liberalität zurückfinden, dann sollten sie ihre Nachrichten und Berichte von regierungsnahen Meinungen und volkspädagogischen Intentionen befreien. Sie müssen einen Weg heraus aus der Sackgasse der politischen Korrektheit und ihrer Verbalexorzismen finden. Die größte Gefahr für die Wahrheit ist nämlich nicht die Lüge, sondern der Bullshit. Und die größte Gefahr für die Demokratie ist nicht der Hass der radikalen Verlierer, sondern das Schweigen der vielen, die sich vom Paternalismus der Medienelite bevormundet fühlen. 

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Jochen Wegener / 05.12.2018

Wie sehr sich die Presse in ihrer Oberlehrer-Rolle genüßlich und selbstgerecht suhlt, hat ja erst jüngst die SZ mit der Gründung ihres Meinungs-Ressorts bewiesen, natürlich unter Leitung des Obermoralisten und Volkspädagogen Heribert Prantl: eine wahre Schatzkiste der regierungsamtlich erwünschten Ansichten. Da nützt nur noch die Kündigung des Abos.

Heinrich Niklaus / 05.12.2018

Der Artikel ist außerordentlich ermutigend und erfrischend zu lesen! Die FAZ wird für mich erst wieder zur Qualitätszeitung, wenn sie flächendeckend Kommentare zulässt. Eine Zeitung, die den Meinungsbildungsprozess der Bürger ausklammert, weil der den grün-linken Redakteuren auf die Nerven geht, verdient es alleine aus diesem Grund nicht, als qualitätvoll angesehen zu werden.

Michael Schmitz / 05.12.2018

Ein sehr lesenswerter Artikel. Allerdings gehen Sie - ziemlich am Anfang - von einer zwar nicht vollkommen irrigen, so doch etwas unscharfen These aus: Dass die Journalistenklasse “sentimental-humanitaristisch” eingestellt sei. Diese (ich will es mal so übersetzen) “gefühlige Mitmenschlichkeit um jeden Preis” ist allerdings nicht als allgemeingültig anzunehmen, sondern sie ist sehr selektiv, man könnte beinahe sagen: rassistisch! Für den “deutschen Rentner”, der Pfandflaschen aus dem Müll angelt, um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen, scheint wenig Mitgefühl vorhanden. Auch für den “Paket-Sklaven”, der - als scheinselbständiger Sub-Unternehmer - für profitable Unternehmen mit dem privaten Fahrzeug (die typischen verbeulten weißen Kastenwagen) für einen Hungerlohn Pakete ausliefert, gibt es wenig Mitgefühl, wenn er kaum Geld und Zeit für seine eigenen Kinder hat. Ein “Stockbett aus Metall” ist dagegen für “Geflüchtete” eine berichtenswerte Zumutung, gleichsam eine humanitäre Katastrophe. Verletzte, vergewaltigte, getötete “Einheimische” - Männer, Frauen/Mädchen, Kinder - sind für die “Sentimental-Humanitaristen” anscheinend auch relativ unproblematisch. Unschöner Beifang der eigenen Humanität, wenn überhaupt der gedankliche Zusammenhang zur Kenntnis genommen wird. Das gilt natürlich erst recht für Menschen, die sich in “ihrem eigenen Viertel”, also da, wo sie teils jahrzehntelang gelebt haben, inzwischen kaum noch vor die Türe trauen oder des nachts kaum noch ein Auge zu tun können. Abgerundet wird die überschäumende Mitmenschlichkeit durch eine zunehmende Bereitschaft nach Forderungen “Russland militärisch in die Schranken zu weisen”. Natürlich sollen das am Ende die Kinder anderer Leute erledigen und im Zweifel ihre Haut zu Markte tragen. “Sentimental-humanitaristisch”?! Nicht wirklich!

Frank Stricker / 05.12.2018

Wie immer ein großartiger Text von Norbert Bolz ! Alles andere als leicht verdaulich , aber dafür umso gehaltvoller. Genau diese Verschmelzung von Nachricht und Meinung ist das Problem. Die Skandalisierung Andersdenkender , das Etikett “Rechtspopulismus” für jeden , der dem Narrativ der linken Eliten nicht folgt. Aber im Zeitalter des Internets kann sich jeder (Gott sei Dank) eine zweite Meinung einholen um den Wahrheitsgehalt der Klebers und Miosgas selbst zu überprüfen. Und siehe da , wenn der Normalbürger zum Rechercheur wird , tun sich plötzlich Welten auf zwischen den “Gute Nacht Geschichten” eines Claus Klebers und der Realität.

Thomas Taterka / 05.12.2018

Schaltet man den Kleber, aber auch andere, ein, bekommt man das Gefühl, von zynischer Feigheit belästigt zu werden. Es ist eine groteske Einschwörungszeremonie. Keine Nachrichten,  eine zusammengefaselte Einladung zum Mitmachen. Kein Nachrichtenmoderator, sondern eine Karikatur. Es fehlt völlig das Wichtigste : die Distanz des Widerspruchs! Vom ” Spiegel ” fange ich erst gar nicht an. Es ist die vollständige Verwahrlosung der intellektuellen Existenz eines Journals,das einst gefürchtet wurde als unabhängiges Korrektiv, um politische Probleme zu bewältigen, nicht pseudomoralisch zu verkleistern.

Anders Dairie / 05.12.2018

TRAURIG ist, wenn von einer ehemals halbwegs freien Presse nur noch der Rumpf der Erinnerung übrig bleibt.  Das ist der Fall.  Die heutigen Verleger, im Jahr 13 seit Merkel,  müssen sich schämen.  Die Missachtung des Grundsatzes von Hans Joachim Friedrichs, nicht selbst Partei zu werden, macht nun das Geschäft kaputt.  Es ist schwer erträglich,  wenn Herr Tiedjen in die NZZ geht, um (fast) gnadenlos “die Sau rauszulassen” über deutsche Verhältnisse.  Anstatt dies in der FAZ zu machen.  Wobei Tiedjen nach Art der BILD oft dicker aufträgt.  Doch reihte er Fakt an Fakt und macht dem Leser die deutsche Lage deutlich. Herr Gujer von der NZZ hat eine Rubrik für gefrustete Deutsche.  Virtuelle Überschrift:  “Neues Deutschland”.  ACHGUT.com war näher dran trägt das Label viel länger.

Wilfried Cremer / 05.12.2018

Diese Oberlehrerattitüden entspringen dem Aufbäumen gegen den Bedeutungsverlust. Leider haben die Schrumpfmedien aber immer noch ein multiplikatorisches Potenzial.

H.Milde / 05.12.2018

Zu was das führt, sieht man wohl in der DJS? Das scheint wohl eine “Kaderschmiede” zu sein, -> Mansour, ua Geächtete; von wem wird diese betrieben und bezahlt? Es scheint ein Klima der Angepasstheit und Abhängigkeiten zu sein, in der die einst 4.Macht zu mutieren droht, eben zu geleiteten “Hofjournalen”, die andere Meinungen als die der Regierungspolitik, und heute meist linksaffinen Ideologien, verdammen. Ein objektiv informiertes, aufgeklärtes Volk;  Souverän lt. G;  stört nur dabei, wie 33-45,46-89,-> “Migrationspakt”, “Alternativlose” Rettung der Banken,Griechenland, offen gehaltene(!) Grenzen, öffentliche Sanktionierung aufrechter Beamter, Persönlichkeiten (-> Maaßen, Knabe….) wie bei Dreyfuß, Verschweigen von prekären Sicherheitslagen, steigende Kriminalität,  Anbiederung bis hin zur Submission an zugezogene pseudoreligiöse ursupatorische Systeme,.....  Kurz: Das Aufweichen/Liquidieren des RechtStaates, und damit der deutschen Gesellschaft/Nation. Dazu ist auch hilfreich die Manipulation/Gesinngserziehung schon in der Kita (->AAS),  iS “Lufthoheit über die Kinderbetten erobern” (O.Scholz,sPD zZt. Finanzminister),  und die Denunzierung von BürgernDemonstranten (->ZPS)...... Und deswegen eben die Gleichschaltung 3.0, “Comfortably numb”. Das MerkelSystem wirkt.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Norbert Bolz, Gastautor / 04.01.2022 / 12:00 / 51

Gender für Dummies

Den weiblichen Männern und den männlichen Frauen gehört ja jetzt schon die Welt. Wäre es da nicht im Sinne des Zeitgeists der „Diversity“, den Menschen,…/ mehr

Norbert Bolz, Gastautor / 03.10.2021 / 16:00 / 18

Wokeness – die Tyrannei der Wehleidigen

Die Champions der Wokeness sind überempfindlich und jederzeit zur Empörung bereit, egal wie lächerlich sie sich damit machen. Das ist nichts anderes als die Psychologie…/ mehr

Norbert Bolz, Gastautor / 29.09.2021 / 06:20 / 68

Der Mensch ist gut. Das kommende Regierungsprogramm?

Der geistige Vater der heutigen Linken ist nicht Marx, sondern Rousseau. Der Mensch ist von Natur aus gut, und wo er fehlbar ist, muss er…/ mehr

Norbert Bolz, Gastautor / 26.09.2021 / 16:00 / 12

Der moralische Horizont

In unserer Zeit gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Binnenmoral und Außenmoral. Wie konnte es zum Wandel von der Nächstenliebe zur Fernethik kommen? Moral ist…/ mehr

Norbert Bolz, Gastautor / 05.09.2021 / 11:00 / 63

Eine Ermahnung an die Retter der Welt

Über den großen Philosophen Descartes gibt es die Anekdote, er habe Messekataloge gelesen und sich bei den Titeln der Bücher seiner Kollegen überlegt, was er…/ mehr

Norbert Bolz, Gastautor / 01.09.2021 / 16:00 / 37

Der Regenbogenmensch

Das Gutmenschentum ist ein religiöser Ersatz, man orientiert sich wieder an Moral und Unmoral, Schuld und Sühne. Im Zentrum steht die Selbstanklage, wer sich verweigert,…/ mehr

Norbert Bolz, Gastautor / 03.05.2019 / 06:05 / 36

Europawahl: Die bunte Einfalt der Ratlosen

Wir gehen gleichsam bürgerpflichtig wählen, aber wir investieren keine allzu großen Energien in die Informationsbeschaffung – man hat ja eh' nur eine Stimme. Europawahlen potenzieren…/ mehr

Norbert Bolz, Gastautor / 12.01.2019 / 06:29 / 74

Die grüne Katastrophen-Kirche

Die Enzyklika Laudate si', in der sich Papst Franziskus nicht nur an die Katholiken sondern an die ganze Menschheit zu wenden behauptet, liest sich wie…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com