Bolz’ Befund vom Fernsehen und ehemaliger “Qualitätsmedien” als moralischer, volkspädagogischer Anstalt mit Anleitung zum “Gutdenk” durch die “Lehrkräfte” Augstein der Jüngere, Kleber, Prantl, Slomka, Will et. tutti quanti ist sicher zutreffend. Wunschdenken ist hingegen seine Meinung daß “(...) weder in der Wirtschaft noch in der Alltagspolitik, weder in der Wissenschaft noch in der Technik (...) von einem Versagen der Eliten die Rede (..)” sein könne. Schön wär’s. Die gegenteiligen Beispiele sind allen geläufig, selbst wenn sie jeden Abend das “Heute-Journal” gucken. Richtig ist dagegen, daß die Medien wieder ihre ursprüngliche Rolle der kritischen Berichterstattung einnehmen sollten. Mit der gegenwärtigen Journalistengeneration wird das aber ein steiniger Weg, denn auch in den Redaktionen herrscht wahrscheinlich ein hoher Konformitätsdruck. Ob das Internet die unabhängige Gegenöffentlichkeit darstellen kann, wird sich zeigen. Einerseits versuchen die Funktionseliten derzeit selbiges “einzuhegen” in ihrem Sinne, andererseits fehlt dort ja wirklich die ordnende Hand, welche mit sachlicher Distanz Meldungen und Meinungen trennt. Dauerhaft gegen Fakten, berechtigte Interessen und Meinungen zu agitieren, wird aber den derzeitigen Akteuren in den Medien auch nicht gelingen. Die Realität bricht sich bekanntlich Bahn.
Das ideologische Gebrüll gegen Trump und die AfD hat nicht erst in letzter Zeit eingesetzt. Als unsere Qualitätsmedien 2016 dem Kandidaten Trump keine Chance gaben, gingen sie davon aus, dass die amerikanischen Wähler dasselbe Meinungsspektrum aufwiesen wie ihre ganz, ganz überzeugten Zuschauer und Leser. Sie begriffen auch nicht, dass in den USA die Tendenz besteht, nach zwei Wahlperioden die jeweils andere Partei samt ihrem Kandidaten zu wählen. Also brüllten sie los. Als 2013 die frischgegründete AfD noch liberalkonservativ war, brüllten sie gegen “rechts”, weil die AfD von Anfang an eine bundesweite Chance auf mehr als 5% der Stimmen hatte, und unsere Musterdemokraten doch nun wirklich keine Konkurrenz brauchen konnten. Außerdem war es doch etwas Schönes, dem seit Jahrzehnten Tag für Tag aufgeblasenen braunen Gummidrachen einen Namen geben zu können. Seit die Qualitätspolitiker und -journos sich so richtig vor der AfD gruseln können, interessieren sie sich kaum noch für die rechte Szene, und wenn die alltäglichen Qualitätsdemos gegen die extreme Rechte nicht auch jedesmal gegen die AfD gingen, fänden sie wohl gar nicht mehr statt. So geht es mit jedem wichtigen Thema. Die seriösen Medien, die es noch gibt, sind zu häufigen politkorrekten Ergüssen gezwungen, zwischen denen sie echte Nachrichten und Kommentare unterbringen. Andernfalls würde auch die lange hochangesehene FAZ schnell für “rechtspopulistisch” erklärt. Es stimmt schon, dass es seriöse Nachrichten und Fernsehdokus gibt, bloß kommen sie nicht mehr ohne den richtigen vergrünisierten Rahmen aus, wenn sie keinen Ärger mit der restlichen veröffentlichten Meinung wünschen. Das breitflächige Angebot im Internet hat die Situation etwas entspannt, Dennoch läuft medial einiges schief, und der Grund dafür ist die allgemeine Angst davor, als “rechts” zu gelten.
Thomas Taterka -“Schaltet man den Kleber, aber auch andere, ein, bekommt man das Gefühl, von zynischer Feigheit belästigt zu werden. Es ist eine groteske Einschwörungszeremonie. Keine Nachrichten, eine zusammengefaselte Einladung zum Mitmachen” - das ist nun wirklich ein sprachlicher Volltreffer ! Wünsch Ihnen gar sehr., daß Sie noch andere Wirkungskreise haben oder finden werden, als den marginalen flüchtigen einer Kommentarspalte.
Der Beitrag von Prof. Bolz seziert die Perfidie der sogenannten oder selbsernannten journalistischen Elite mit ihrem Umgang von Wahrheit und Dichtung gekonnt und nachvollziehbar. Daher sollte er Eingang in Schule, Universität und eine breitere Öffentlichkeit finden. Jeder kann dabei mitwirken: versorgen Sie einfach Ihren Freundeskreis mit einer Kopie, auch auf die Gefahr, dass Sie möglicherweise nie wieder von einigen Adressaten etwas hören. Macht nichts, denn diese sind für den offenen Diskurs schon verloren und daher kein Verlust. Übrigens: die Lektüre der überwiegenden Zahl der Leserbriefe in diesem Blog macht Hoffnung, auch wenn das Alter der Verfasser der Jugend entwachsen sein dürfte.
Kleines Beispiel für die Manipulation und einseitige Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien am Beispiel des ntv: Über den Migrationspakt wurde nur kurz berichtet, dazu wurden nur die (herbeigeredeten) positiven Folgen herausgestrichen, dass er ein Weg wäre, die weltweite Migration international in den Griff zu bekommen und für Deutschland nur positiv, ohne die deutsche Souveränität in Gefahr zu bringen. Kein Wort über mögliche Risiken, über die Sogwirkung der westlichen Sozialstaaten und die Absicht, jegliche Migration zu legalisieren. Der unbedarfte Zuschauer mochte sich fragen, was um Himmels willen denn da noch diskutiert werde…und was die böse AfD nun schon wieder für Steine in den Weg legte… Ich frage mich immer wieder, was treibt diese politisch korrekten Meinungsmacher um? Einigermaßen intelligent müssten sie doch sein. Warum sind sie so blind für die Gefahren des Multikulti? Wahrscheinlich sind sie so durchdrungen von ihren politischen Utopien - ähnlich den Religiösen, die auch keiner Vernunft zugänglich sind - dass sie ihre Vorstellungen als die einzig richtigen ansehen und deshalb auch andere Meinungen als inakzeptabel diffamieren. Der große Fehler ist, dass diese “Eliten” glauben, es gäbe die einzig richtige Sicht der Dinge, und dass sie es sind, die sie erkannt haben. Nennt man so was nicht Hybris? Sie merken gar nicht, wie sehr sie damit den demokratischen Ideen zuwiderlaufen. Und deshalb sind sie alles andere als intelligent. Und schon gar keine “Elite”!
Eliten ? “Eliten”! Ich sehe nicht, daß man heutzutage noch “Eliten” ohne ” ” sagen kann. Submedioker. Dumm, denkfaul. Exaltierte Schwarmgeister ( Politik), meist extrem kurzsichtig in der Wirtschaft, deren Denken vielleicht gerade bis zur Nasenspitze reicht. Denn umfassendes Denken strengt an.\\ Franz Werfel hat übrigens zum Intellektuellen bemerkt: durchschnittlich geschulter Mensch, der sich nicht durch Handarbeit ernährt, eine schwankende Seele besitzt, die ihren Platz im Kampf der rohen Gewalten nicht finden kann und, überall zurückgestoßen, sich hungrig nach Macht und Geltung verzehrt.
Es herrscht momentan ein erstaunlicher Konformismus, aus dem öffentl-rechtl u. andere dt Medien sich zu einem Staatsfunk, dem “verlängerten Arm der BuPresseKonf” haben degradieren lassen. Aber abgesehen von einer “natürlichen” Affinität zahlreicher Journalist_innen zum Salonbolschewismus mit affektiertem Moralisieren u.ä. werden hier, denke ich, sowohl der massive Druck unterschätzt, den das Bundeskanzleramt u. Bundesministerien vielfältig ausüben als auch die ökonomischen Abhängigkeiten der prekär Beschäftigt_innen u. ihrer “Arbeitgeber_innen” ;-)
Intelligenzgrad (nicht Wissen) und Charakter eines Menschen stehen mit dem sechsten Lebensjahr fest und ändert sich kaum noch (siehe Gerhard Roth). Damit sich gesellschaftspolitisch (zivilisatorisch) etwas ändert, müsste was genau passieren? – Aus eigener Kraft wird unsere Gesellschaft das nicht hinbekommen. Kriege (Bürgerkriege), Naturkatastrophen (Völkerwanderungen, Pandemien, Meteoriteneinschlag, Vulkanausbrüche, etc.) werden die Menschheit auf natürlicher Weise in die Schranken weisen. Nach zwei bis drei Generationen – wahrscheinlich länger – tritt wieder eine Phase der Konsolidierung ein und man wird wieder an eine Wiedergeburt oder Aufklärung denken können. Zurzeit ist Hamlet und Sturm angesagt (Shakespeare) oder doch eher Untergang des Abendlandes (Spengler)?
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