Reinhard Schlieker, Gastautor / 28.06.2009 / 13:22 / 0 / Seite ausdrucken

Der Islamist – was will er nur?

Von Reinhard Schlieker

Nach der Zählung des islamischen Kalenders befindet sich der Anhänger Mohammeds, des Propheten, irgendwo im Spätmittelalter. Das kann kein Zufall sein. Wenn Allah gewollt hätte, dass die muslimische Welt Fortschritt und Menschenrechte zelebriert, hätte er das die Seinen sicherlich wissen lassen.
Nun üben die Gläubigen in Iran gerade einmal Demokratie – wohlgemerkt, islamische Demokratie. An Trennung von Staat und Religion denkt da niemand im Ernst. Aber wir wollen nicht zu kritisch sein. Was sich unsere Vorfahren geleistet haben, und zwar weit über das Mittelalter hinaus, ist wahrlich kein Ruhmesblatt. In Deutschland wurde im 18. Jahrhundert die letzte „Hexe“ verbrannt.
Wir stehen allerdings nun sprachlos vor dem Phänomen, dass der richtig radikale Gläubige lieber stirbt als dass er eine Schmähung seiner Religion hinnimmt. Derartige Opferbereitschaft macht uns schaudern, fasziniert aber auch. Wo findet man das im Westen? „Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod“, diese Botschaft eines islamistischen Terroristen offenbart das ganze Dilemma. Dem haben wir nur entgegen zu setzen, dass die Freiheit Deutschlands auch am Hindukusch verteidigt wird – wo in der vergangenen Woche drei junge Bundeswehrsoldaten gefallen sind. Und insgesamt bereits 35 – nimmt man das hier zur Kenntnis?
Wir dürfen, können uns nicht auf eine Stufe mit fanatisierten Ideologen stellen. Zwischen uns und ihnen steht die gewaltige Macht der Aufklärung, von der man annahm, dass sie die muslimische Welt bereits einmal hatte: Im Mittelalter, als der Osten Hort des Wissens und der Weisheit war. Nichts davon ist übrig – die arabische Welt versinkt im Nicht-Wissen und, noch schlimmer, im Nicht-wissen-wollen. Sogar der afrikanische Kontinent bringt mehr an technologischen Neuerungen hervor als ganz Arabien – ein schlimmer Befund.
Gegen den Terrorismus hilft Bildung nur bedingt. Die Attentäter des 11. September 2001 waren keine tumben Toren. Aber man könnte es ja mal versuchen. In den islamischen Ländern würde dies aber bedeuten, dass man die Universitäten aus den Fesseln der Religion befreien müsste. Scheint derzeit aussichtslos, lohnte aber. So wie die Graswurzelrevolution in Iran sich einen Weg bahnen wird, so wird sie die übrigen muslimischen Länder nach und nach anstecken – auch wenn es zwischen Persern und Arabern ungefähr so viele Gräben gibt wie zwischen Europäern und Asiaten – man versteht sich nicht.
Der einzige Weg zu einer Überwindung des Grauens, das von religiös motivierten Gewalttätern ausgeht, dürfte die beharrliche Bildung der neuen Generation sein. Alles andere – Armutsbekämpfung, Entwicklungshilfe – läuft ins Leere. Islamist wird man nicht wegen der Armut; einige Attentäter und ihre Anstifter sind steinreiche Leute. Man wird es aus fehlgeleitetem Glauben und maßloser Selbstüberschätzung. Respekt vor dem Leben beginnt da in der frühen Erziehung, und dies meint nicht nur Respekt vor dem Leben der anderen, sondern erst einmal vor dem eigenen. Nur wirklich deformierte Persönlichkeiten können glauben, dass das Paradies genau das enthält, was auf der Erde unerreichbar ist: Dutzende von Jungfrauen zum Beispiel. Wer hienieden einer fremden Dame hinterher blickt, ist in der muslimischen Welt bereits ein Sünder ersten Ranges. Warum die Sünde aber im Paradies der Normalzustand ist - das muss mir erst einmal jemand erklären. Was der Islamist will, weiß er vermutlich selbst nicht. Es fehlt jemand, der ihm erklärt, was er wollen könnte – und wie man es friedlich erreicht.

Siehe auch: Der Islamist ist ein armer Wicht
http://www.youtube.com/watch?v=khPiA5LjxCk

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