In diesem Zusammenhang sei gerne wieder einmal an die Rede von A. Merkel 18.März 2008 vor der Knesset in Jerusalem erinnert. Offensichtlich gilt jedoch auch hier, wie bereits unzählige Male in der Vergangenheit: “Was gebe ich für mein Geschwätz von gestern!” Allseitiges politisches Bedauern, PR- wirksame kollektive Betroffenheit und vollmundige Ankündigungen, jetzt äußerst entschieden gegen Antisemitismus vorzugehen, stehen mehr als konträr zu dem Umstand, dass bis heute anhaltend und zahlenmässig wohl kaum noch zu beziffernd, Migranten, zu deren Kultur und überdies Ideologie der abgrundtiefe Hass auf alles jüdische als Essenz allen Seins gehört, wie das Salz in der Suppe, weiterhin ungebremst und ungehindert nach Deutschland einreisen dürfen. Hat sich die allgemeine Empörung in den sozialen Netzwerken aufgrund eines antisemitischen Übergriffs erst einmal wieder gelegt, geht es in der Regel weiter wie bisher: Schweigen, tot- debattieren, beobachten und beschwichtigen und “Was gebe ich für mein Geschwätz ...!” Also immer heiter immer weiter ... ... und passiert dann tatsächlich das Unausweichliche und es gibt erneut Opfer zu beklagen, kann man notfalls wieder einmal auf den Button “Je suis ...!” zurückgreifen - mittlerweile universell einsetzbar - und das ganze dann auf der hauseigenen und persönlichen Facebook- Seite posten!
Solange es Religionen gibt, solange wird es leider auch Antisemitismus geben. Erst wenn Säkularisation und evolutionärer Humanismus durchgesetzt und alle Religionen zur emotionalsten Nebensache der Welt geworden sind und niemand mehr die Vorherrschaft irgendeines beliebigen Gottes erreichen will, erst wenn kosmologisches Wissen anstelle unbewiesener Mythologie der Menschheit als Erklärung für die Natürlichkeit des Universums anerkannt ist, erst dann kann es ein friedliches Miteinander aller Menschen geben. Erst dann kann es wirkliche Ethik mit der Achtung für dieses einmalige, nicht wiederholbare, zeitlich begrenzte und unwiderruflich nicht reproduzierbare Leben geben. Erst dann achtet jeder Mensch jeden anderen Menschen, jedes andere Lebewesen, das Leben überhaupt und die universelle Natur wirklich!
Der Antisemitismus der Muslime hier in Deutschland ist nur möglich, weil Wut, Angst, Hass auf Juden tief in uns (christlichen) Deutschen verankert ist. Ganze Arbeit hat hier die Kirche geleistet. Und damit wir die Schuld nicht abschieben auf “die Kirche”, wir haben diesen Hass immer wohlwollend trotz Aufklärung auf uns wirken lassen und uns nicht dagegen verwahrt ... Das spürt und sieht jeder Muslim und nutzt es ... die Muslime sprechen nur das aus, was der Großteil der bio-deutschen Bevölkerung denkt. Die Aufregung um Armoush ist wohlfeil. Gruß aus IL
Fakt ist, weder werden sich die aktuellen Politiker der “Altparteien” schämen, noch die Vertreter der großen deutschen jüdischen Gemeinden. Beide sind integrativ miteinander verbunden. Beiden fehlen notwendige moralische Koordinaten UND der Mut. Man denke tatsächlich beispielhaft nur an den aktuellen Bundespräsidenten sowie die Herren Friedmann oder den aktuellen Antisemitismusbeauftragten.
Ich kann es auch nicht verstehen, die Kritik am Umgang Israels mit den Palästinensern und israelischer Siedlungspolitik, nicht nur Gabriel und Steinmeier waren da vorne mit dabei, auch Martin Schulz. Aber in dem Fall des jüdischen Jungen der in der Schule verprügelt wurde, da kam nichts. Dazu gab es kaum Wortmeldungen. Seinen Eltern wurde nahegelegt, er solle die Schule wechseln. Was vielleicht pragmatisch gesehen die einzige Lösung ist, aber ein entsetzliches Licht auf die Zustände in Berlin und Deutschland wirft. Abdel-Samad und die anderen im Artikel genannten kann man gelegentlich noch am Rande der Medienwelt lesen, Broder gelegentlich noch bei der Welt. Von vielen anderen wie dem gebürtigen Syrer Bassam Tibi liest man seit Ende 2016 nichts mehr. Unter anderem wagte er es, den Syrern ganz pauschal in der Gesellschaft ganz selbstverständlich verankerten Antisemitismus zu attestieren, was man einfach nicht sagen darf im politisch korrekten Deutschland. Ich verstehe es nicht. Israel kritisieren, Mitbürger im Handumdrehen zu Nazis deklarieren und sogar, wörtlich, zu “bekämpfen” (!), das ist en vogue. Genauso wie die unterste Schublade des Pöbels mit einem Echo zu prämieren. Die heranwachsende Generation der zugezogenen Schutzbedürftigen erhält eine körperbetonte, brutale und gewaltbereite Prägung. Aber gut, Bushido erhielt ja auch den Integrationspreis. Das war schon 2011. Wenn so gelungene Integration aussieht, dann gehört der Antisemitismus auch zu Deutschland.
Zitat: “Und zwar nicht nur am Rand, sondern voll in der Mitte.” Genau da liegt ein wesentlicher Fehler nicht nur dieses Artikels, sondern der gesamten üblichen israelfreundlichen Autorenschaft, die versucht, den Kern des Übels zu entdecken. Dabei ist das gar nicht so schwer: Kunzelmanns “Judenknacks” und Wilfried Böses Selbsteinschätzung als “Idealist”, als er in Entebbe zusammen mit sogenannten ‘Palästinensern’ Juden von Nichtjuden separierte, weisen den Weg: der (derzeit gut als Israelkritik getarnte) Judenhass hat neben der islamischen nur noch eine weitere Quelle: Nicht rechts (zu wenige und alle ohne Anerkennung), nicht die Mitte (sofern sie noch existiert, wird sie totgeschwiegen), sondern genau da, wo Augstein, Benz und der gesamte unappetitliche Rest schon immer gehockt haben: Links! By the way: wie positionierte sich doch gleich die selbsterklärte antifaschistischste Nation aller Zeiten, die “DDR”, zu Israel? Eben!
Was gäbe ich darum, würden solche Artikel in jeder Tageszeitung erscheinen. Danke an den Autor und an achgut.com, das solche Meinungen noch den Weg an die Öffentlichkeit finden können.
Ach, Herr Vahlefeld, jetzt mal nicht so kritisch und verzagt. Vielleicht bekommen wir nun endlich doch im Sendereich des Herrn Schönenborn, in NRW, voll aus der Mitte der deutschen Gesellschaft einen Antisemitismusbeauftragten, und eventuell noch einen Arbeitskreis und mehrere Stuhlkreise. Dann wird doch alles gut.
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