Man sollte als erstes mit dem von der Presse selbst in die Welt gesetzten Mythos vom ‘journalistischen Berufsethos’ Schluss machen. Es gibt keine belastbaren Hinweise auf die Existenz dieses Ethos, vielmehr gibt es jeden Tag tausend Beweise dafür, dass es ein Phantasieprodukt ist. Sicher gibt es Ausnahmen, aber diese Ausnahmen verhalten sich ethisch, nicht weil sie als Journalisten arbeiten, sondern obwohl die als Journalisten arbeiten. Und: Sie können es sich leisten.
Ein außergewöhnlicher Beitrag dessen Inhalt wie eine chiffrierte Aufforderung an den paralysierten, aber eindeutig noch funktionsfähigen Teil der vierten Gewalt wirkt. Diese Handlungsaufforderung entspricht in seiner Reaktion auf das bisherige Ausbleiben der Selbstkontrolle dem absoluten Gegenteil meiner persönlichen Abrechnung mit diesem Berufsstand. Da wo bei mir der Verrat der journalistischen Ideale feststeht, herrscht hier noch die Nüchternheit reiner Beobachtung im laufenden Prozess. Ich hebe mein Urteil der Enttäuschung nun wieder auf, da ich durch diesen Artikel an Fairness und Gerechtigkeit erinnert wurde. Bewundernder Dank für diesen ungewöhnlichen Zuruf
naiver gehts nicht… ein System von Medien,das entweder direkt vom Staat,oder auf Umwegen über Springer’s Witwe, Frau Burda sowie die SPD mit Ihrem Medienimperium gelenkt wird, wird IMMER der grossen Vorsitzenden u Willen sein,zumal der werte Gatte der grossen Vorsitzenden ja bei Springer mit im Aufsichtsrat und SIE selber regelmaessig bei Burda und Wiwe Springer beim Tee sitzt…
Schön Herr Dr. Yardeni, dass es noch Menschen gibt, die solche Träume noch träumen. Darüber bin ich bereits hinausgewachsen und wurde anders belehrt. Obwohl Sie natürlich recht haben. b.schaller
Der Autor schreibt es ja selbst: seine Idee ist naiv. Goebbels war es, der den “Schriftleiter” erfand. Goebbels war ein Meister der Propaganda, dessen Methoden, wie so vieles aus der Zeit der nationalen Sozialisten, auch in der DDR routinemäßig angewendet wurden, weshalb davon auszugehen ist, daß auch Merkel darin unterwiesen wurde, ein Muß in ihrem Fachgebiet (hier ist nicht die Physik gemeint!). Im Kern geht es darum, nicht durch Zwang, sondern durch Besetzung von Schaltstellen mit den richtigen Leuten, dafür zu sorgen, daß die Veröffentlichungen der Presse in die richtige Richtung weisen. Ein solches System kann unmöglich aus sich selbst heraus die Kraft zur Veränderung aufbringen, man muß bedenken, daß es umso mehr Wirkung entfaltet, je länger es in Funktion ist, da seine Justierung zwar von oben nach unten erfolgt und einige Zeit benötigt wird, die Kritiker auszusondern, aber Merkel hatte schon mehr Zeit als Goebbels zur Verfügung, das Ergebnis ist entsprechend. Da ist niemand mehr, der sich für Systemaufklärung interessieren würde. Solche Leute werden da nicht beschäftigt.
Kleine Schriften: Was Jean Paul von den Menschen im allgemeinen sagt, gilt zunächst von dem Deutschen: es nistet in ihm ein verdammter Hang zum Stillesitzen, zur Gemächlichkeit. Er läßt sich wie ein großer Hund lieber tausendmal stoßen und necken, bevor er sich die Mühe nimmt aufzuspringen, anstatt zu knurren. Ist er freilich nun einmal auf den Beinen, so legt er sich nur schwer. Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860),
Von meiner Oma -längst verstorben- ist mir ein Spruch im Gedächtnis geblieben: Was kann man von einem Ochsen anderes erwarten als ein Stück Rindfleisch? Genausowenig kann man an einen Selbstreinigungseffekt der links-grün dominierten Medien glauben. Zu tief, zu lang sind die ideologischen Verwüstungen in die Hirne der “Medienschaffenden” eingedrungen.
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