Roger Letsch / 17.10.2021 / 06:20 / Foto: Pixabay / 135 / Seite ausdrucken

Der Homo ger­ma­ni­cus unge­impf­tus im ZDF

Bevor Sie fra­gen, lie­be Leser: nein, das ist kei­ne ver­spä­te­te Rezen­si­on für einen Film­klas­si­ker, son­dern der iro­ni­sche begeis­ter­te Bericht über die Füh­lung­nah­me des ZDF mit der dunk­len Sei­te sei­ner Bei­trags­zah­ler, dem Homo ger­ma­ni­cus unge­impf­tus. Ver­mut­lich hat die Ver­lei­hung des Hanns-Joa­chim-Fried­rich-Prei­ses an Jan Böh­mer­mann dazu geführt. Sie wis­sen schon, der ZDF-Mör­de­ra­tor, die­se dich­te­ri­sche Edel­fe­der, die sich mit kei­ner Sache gemein macht, nicht mal mit einer guten… sowas ver­pflich­tet natür­lich den gan­zen Sen­der zu Sorg­falt und Neu­tra­li­tät. Des­halb fühlt man sich beim ZDF nun ganz beson­ders der wun­der­bun­ten Viel­falt der Mei­nun­gen ver­pflich­tet, geht auf Impf­ver­wei­ge­rer zu und will sie ver­ste­hen, statt sie pau­schal als bil­dungs­fer­nen Eso­te­ri­ker­ab­schaum und unso­li­da­risch gegen­über dem „Volks­kör­per“ zu verunglimpfen.

Unter dem Titel „Geimpft vs. Unge­impft: Die Debat­te um die Coro­na-Imp­fung“ erstell­te ZDF-zoo­mIN eine 13 Minu­ten lan­ge Kurz­do­ku und begab sich auf die Pirsch, das scheue Reh „Impf­geg­ner“ nach sei­nen Moti­ven aus­zu­fra­gen. Wir pir­schen mal mit.

Schon bei Sekun­de drei sind alle Pflö­cke ein­ge­schla­gen. Das Wort „Frei­heit“ wabert um den Kopf der Noch­kanz­le­rin (sie­he Titel­bild) und im Ohr hal­len ihre Wor­te „Je mehr geimpft sind, umso frei­er wer­den wir wie­der sein.“ Wir sind also nicht frei – was ich bestä­ti­gen kann – und die Imp­fung mache uns frei – was ich nicht bestä­ti­gen kann, aber bezweif­le. Von Gesund­heit ist erstmal nicht die Rede, über­haupt ist in die­sem Video sehr wenig von Gesund­heit die Rede.

Dem Appell „Las­sen sie sich IMPFEN“ (das letz­te Wort müs­sen Sie sich blin­kend vor­stel­len) sei­en bis­her zu wenig Men­schen gefolgt, tönt es aus der Poli­to­sphä­re. Es fol­gen Panikbegrif­fe wie „vier­te Wel­le“, „ful­mi­nan­ter Ver­lauf im Herbst“ und die zoo­mIN-Redak­teu­rin Lui­sa Hou­ben wird nun gleich auf die Unge­impf­ten los­ge­las­sen. „Wenn du zum Impfverweige­rer gehst, ver­giss dein Büch­lein nicht“, wuss­te schon Nietz­sche und wir machen uns natür­lich Sor­gen um Lui­sas (war­um hei­ßen die nur alle so) Sicher­heit. Doch die wedelt mutig mit ihrem gel­ben Heft und wir sind beru­higt: Sie ist geimpft! Dann kann es ja losgehen.

„Ist es eine freie Ent­schei­dung des Ein­zel­nen oder eine Fra­ge der Soli­da­ri­tät?“, fragt die Stim­me aus dem Off. Die ant­wor­ten­de Ethi­ke­rin Ruth Bau­mann-Hölz­le trifft den Kern nur halb, wenn sie von einem zuneh­mend gehäs­si­gen Ton spricht, der in Sachen Imp­fung von bei­den Sei­ten aus­geht. Das mag zwar stim­men, denn nicht nur die Frak­ti­on „Eins-zwei-drei-vier-Eck­stein, alles muss geimpft sein“ beflei­ßigt sich einer vor Gewalt­an­dro­hun­gen nur so strot­zen­den Spra­che. Dum­mer­wei­se hat jedoch nur eine der bei­den „Sei­ten“ die Macht, ihre Gewalt­phan­ta­sien in prak­ti­sche Poli­tik umzu­set­zen oder habe ich ver­passt, dass ein Bundes­land ver­fügt hat, Geimpf­ten den Zutritt zu Super­märk­ten zu ver­weh­ren oder die Impfung statt der Tests kos­ten­pflich­tig gemacht hät­te? Der Film tut so, als gäbe es hier so etwas wie Fair Play und „möge das bes­se­re Argu­ment gewin­nen“. Wenn Hou­ben also behaup­tet, sie wol­le wis­sen, wie „wir gemein­sam mit die­sem Kon­flikt bes­ser umge­hen können“, nimmt ihr das kei­ner ab. Am wenigs­ten die Zuschau­er, wie die You­Tube-Bewertungen belegen.

Die Mainzer Weinbar…

Nun folgt die per­fi­des­te Sze­ne im Film, dabei erscheint sie so men­schelnd und Mit­leid heischend. Alex, einen sehr jun­gen Mann, der in einer Main­zer Wein­bar gera­de mit Vorbereitun­gen des Lokals für den Abend beschäf­tigt ist, habe die Pan­de­mie hart getrof­fen, so der Film. „Als der Lock­down kam, hat­te er gera­de sei­ne Aus­bil­dung zum Som­me­lier begon­nen. Dafür hat­te er auf Teil­zeit redu­ziert“. Alex hat­te nicht arbei­ten kön­nen, als der Lock­down kam, und die staat­li­chen Hilfs­zah­lun­gen bezo­gen sich nur auf die Höhe der redu­zier­ten Teil­zeit­stel­le. Er muss­te einen Kre­dit auf­neh­men. Das ZDF ord­net ein: „Käme es hart auf hart und die Gas­tro­no­mie müss­te wegen stei­gen­der Coro­na­zah­len wie­der schließen…Alex könn­te sich das nicht leis­ten.“ Zeit für die Ankla­ge, durch­ge­impf­ter Alex: „Ich fin­de, das ist auf jeden Fall eine Fra­ge der Soli­da­ri­tät, weil’s eben nicht nur ums eige­ne Wohl geht, son­dern das Gemein­schafts­wohl“. Wie kannst du das dem Alex nur antun, Ungeimpfter!

Doch Moment mal, neh­men wir die­se Film­se­quenz kurz unter die Lupe. „Als der Lock­down kam“? Wie kam der denn? Wie eine Flut, ein Strom­schlag, die Schwie­ger­mut­ter? Oder wurde der Lock­down nicht viel­mehr per Ukas von eini­gen Poli­ti­kern am Par­la­ment vor­bei ver­hängt wie eine stand­recht­li­che Erschie­ßung? Und war der Lock­down gera­de für vie­le in der Gas­tro­no­mie nicht genau das, die Todes­stra­fe? Und zwar nach­dem sie zuvor mit absurd teu­ren Schutz­maß­nah­men alles unter­nom­men hat­ten, um die Über­tra­gungs­we­ge des Virus aus ihren Häu­sern fern­zu­hal­ten, wie ihnen die Poli­tik befoh­len hat­te? Hat Alex das vergessen? Ver­drängt? Impf­ne­ben­wir­kung? Hat die­ser klei­ne Club aus Minis­tern, Ministerprä­si­den­ten und der Fürs­tin der Fins­ter­nis nicht zuvor erklärt, dass ihr alle, ihr Köche, Kell­ner, Wir­te, Hote­liers und Som­me­liers nicht wich­tig, son­dern ver­zicht­bar, nicht essen­zi­ell, ein Luxus, ein Ver­steck für das Virus seid und euch nach Hau­se geschickt, wo ihr abends um sechs auf die Bal­ko­ne tre­ten und den wirk­lich wich­ti­gen Men­schen applau­die­ren solltet?

Zu behaup­ten, der Lock­down „kam“, ist so falsch, wie zu sagen, in der fran­zö­si­schen Revolu­ti­on sei die Guil­lo­ti­ne gekom­men. Man konn­te und kann sie wie­der benen­nen, die Kopf­ab­schnei­der. Wäh­rend der Schre­ckens­herr­schaft war es nicht der drei­ecki­ge Stahl, der mor­de­te, den bedien­te in Paris der Hen­ker San­son, der Urtei­le voll­streck­te, die die Unter­schrift René-Fran­çois Dumas, des Prä­si­den­ten des Revo­lu­ti­ons­tri­bu­nals, tru­gen. Des­sen Voll­macht wie­der­um speis­te sich aus den ver­spon­ne­nen Träu­men und sehr rea­len Erlas­sen Robes­pierres und sei­ner Freunde.

Auch der Lock­down wur­de ver­hängt und exe­ku­tiert. Nicht von Unge­impf­ten, son­dern von der Poli­tik und den staat­li­chen Orga­nen, die jeden noch so offen­sicht­li­chen Grund­rechts­bruch mit einem schul­ter­zu­cken­den „Es ist halt Not­stand“ aus­führ­ten. Das ZDF nimmt die Zeu­gen der Hin­rich­tung der Gas­tro­no­mie als mora­li­sche Gei­sel für wei­te­re ange­droh­te Grausamkeiten. Wer wird schuld sein, wenn der nächs­te Lock­down „kommt“, na? Da kommen Sie wohl selbst drauf, lie­be Leser!

Alex, wach auf! Dass du nun einen Kre­dit an der Backe hast, ist nicht die Schuld der Ungeimpf­ten, son­dern das Ergeb­nis staat­li­cher Wis­sens­an­ma­ßung und Will­kür. Das ZDF bringt dich nun dazu, dei­nem Ker­ker­meis­ter die Hän­de zu küs­sen und die Schuld an dei­nem Elend an den Zel­len­ge­nos­sen neben dir wei­ter­zu­rei­chen. Weil der sei­ne Medi­zin nicht nehme, gehe es dir dre­ckig. So unso­li­da­risch, die­se Umge­impf­ten! Doch wenn Alex vollständig geimpft ist, war­um ist er dann nicht frei? Wie­so lässt er sich bedro­hen und mit den Epi­de­mien von über­mor­gen ein­schüch­tern, vor denen er doch geschützt sein soll?

Der Ungeimpfte, das scheue Wesen

Die Füh­lung mit dem Feind gestal­tet sich schwie­rig für das ZDF. Der öffent­li­che Pran­ger ist kein Ersatz für den uner­reich­ba­ren Mal­lor­ca-Urlaub. Statt­des­sen zunächst anony­me Zita­te, die vor allem eines zei­gen: Die Ent­schei­dung, sich nicht imp­fen zu las­sen, treibt in die sozia­le und media­le Iso­la­ti­on. Das ZDF inter­pre­tiert das jedoch so: „Es scheint weni­ger um wissen­schaft­li­che Fak­ten zu gehen, als um Gefüh­le.“ Wir ler­nen: Gefüh­le sind voll das Ding und unver­letz­lich und auch nicht mit Fak­ten zu hin­ter­fra­gen, wenn es um Gen­der und jede Art gefühl­ter, ech­ter oder vor­ge­scho­be­ner Dis­kri­mi­nie­rung geht. Wer sich hin­ge­gen nicht den Covid-Schuss ver­pas­sen lässt, der hat es ein­fach nicht so mit wis­sen­schaft­li­chen Fak­ten oder der ver­lang­ten Soli­da­ri­tät, dem man­ge­le es an der rich­ti­gen Hal­tung. Ist eigent­lich schon jemand auf die Idee gekom­men, die schmel­zen­de Zahl der Unge­impf­ten unter Minder­hei­ten­schutz zu stel­len und mit Beauf­trag­ten, Quo­ten und För­der­gel­dern auszustatten?

Die sind offen­bar so sel­ten, dass das ZDF selbst vor einem Test­zen­trum, dem natür­li­chen Lebens­raum von Unge­impf­ten, zunächst nur auf einen Halb­ge­impf­ten trifft, bevor end­lich ein Pracht­ex­em­plar (Angst, kein Ver­trau­en mehr in die Regie­rung, unsi­cher, ungeimpft… Gefühle halt) vor die Kame­raf­lin­te kommt. Solan­ge es kei­ne Pflicht gäbe, kön­ne sie sel­ber ent­schei­den, weiß Len­ka, 30, die gesund und fit aus­schaut, benei­dens­wert jung und wahrschein­lich wenig coro­na­ge­fähr­det ist.

Solan­ge es kei­ne Pflicht sei? Na, wenn das nicht nach einem Wunsch klingt… das ZDF kann da ja mal bei der Poli­tik nach­fra­gen, ob der Len­ka nicht zu hel­fen ist. Auch David ist ungeimpft und plau­dert mit Lui­sa Hou­ben über den Nut­zen der Imp­fung. Rei­sen, Restaurants, nor­ma­les Leben, wäre das nicht schön? Hou­ben, die Mas­ke selbst drau­ßen bis unter die Groß­hirn­rin­de gezo­gen, ver­steht die Skep­sis nicht. Ob wenigs­tens sie sich frei fühlt, weil sie doch geimpft ist? Es sieht nicht so aus.

Sie fragt Kat­rin Schmelz, eine Psy­cho­lo­gin und „nug­de, nudge” Ver­hal­tens­öko­no­min um Rat. Die spricht zunächst dar­über, wie die Men­schen in den Lock­downs das Ver­trau­en in die Regie­rung und damit auch ihre Impf­be­reit­schaft ver­lo­ren haben. Auch der ange­droh­te Zwang, der eine Kon­trolla­ver­si­on aus­lö­se, spie­le eine Rol­le. Was soll ich sagen, die­se Frau kennt mich! Unter Kon­trolla­ver­si­on lei­de ich seit Jahr­zehn­ten! Schon mei­ne kata­stro­pha­len Noten im ver­hass­ten Rus­sisch­un­ter­richt in der DDR spre­chen da Bände!

Niemand ist zu einer Impfung verpflichtet

Doch dann das Rezept von Kat­rin Schmelz, oh je! „Mehr Über­zeu­gungs­ar­beit, mehr posi­ti­ve Bericht­erstat­tung über die Impfung… das ste­cke an“ – das ZDF soll­te wirk­lich mal dar­über nach­den­ken, posi­tiv über die Imp­fung zu berich­ten, statt immer nur Skep­ti­ker zu Wort kommen zu las­sen! Man könn­te doch zur Abwechs­lung mal Karl Lau­ter­bach ein­la­den…! Aber wenn ich das rich­tig ver­folgt habe, ver­su­chen sich ARD und ZDF schon seit Mona­ten als „Super­sprea­der“ in die­ser Sache, ohne dass der Fun­ke so über­springt, dass es selbst einen Lau­ter­bach entflammt.

Schmelz setzt jeden­falls auf Her­den­trieb zur Erlan­gung der Her­denim­mu­ni­tät: „Die Imp­fung muss doch was Gutes sein, wenn sich so vie­le Men­schen frei­wil­lig dafür ent­schei­den“. Das Argu­ment ist so alt, wie Flie­gen­schwär­me sich zur Mahl­zeit auf Mist­hau­fen ver­sam­meln und so falsch wie die Annah­me, dies sei der Beweis für guten Geschmack. Ver­söhn­li­cher wird es am Schluss, wenn man noch­ mal der Schwei­zer Ethi­ke­rin zuhört. Das Gegen­über als Menschen sehen und nicht als Bedro­hung, for­dert sie. Ihn ver­ste­hen wol­len, ihm zuhö­ren, dem Ande­ren. Da bin ich gern dabei, denn ich ver­ste­he jeden, der sich hat imp­fen las­sen. Die einen aus Sor­ge, die ande­ren aus Angst, wie­der ande­re aus ratio­na­ler Abwä­gung oder weil sie wie­der in einen Flie­ger stei­gen müs­sen. Die Ent­schei­dung für oder gegen eine Impfung muss aber nie­mand mit mir, der Regie­rung oder dem ZDF ver­han­deln, son­dern nur mit sich selbst. Nie­mand sei zu einer Imp­fung ver­pflich­tet, aber alle dazu, sich mit die­ser Opti­on aus­ein­an­der­zu­set­zen, so Ruth Bau­mann-Hölz­le. D’ac­cord! Das zumin­dest kann ich unterschreiben.

Es hät­te ein schö­ner Abschluss für einen sonst ten­den­ziö­sen, ober­fläch­li­chen Film sein können, wenn am Ende nicht noch der Hin­weis auf das „Lite­ra­tur­ver­zeich­nis“ in der Beschrei­bung des Vide­os gefolgt wäre. Hier endet der Dis­kurs, das „mit­ein­an­der reden“ schnell wie­der, die übli­chen Ver­däch­ti­gen, San­son, Dumas und Robes­pierre, über­neh­men ab hier. Die vom ZDF emp­foh­le­nen Links: das RKI, der Gesund­heits­mi­nis­ter, die Bundesregierung.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.

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Leserpost

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Peter Holschke / 17.10.2021

2. Teil. Die Leute denken also falschherum. Von Hinten nach Vorn, ergo braucht es eine Wende, bzw. Wendung. Oder eine Katharsis, was ja bekanntlich Reinigung bedeutet und im tieferen Zusammenhang mit dem Hygiene-, Abgrenzungs- und Reinheitswahn steht. Die Impfpropaganda trollt hier das Unterbewußtsein der Leute, welches eine gefühlte Dreckigkeit mit einer kleinen, kontrollierten Injektion von Dreck aufheben will. Magisches Denken oder eben angewandte Kognitionsmechanik. Ich habe hier das Corona-Phänomen von Anfang an, als epidemische Hysterie bzw. psychogene Massenerkrankung bzw. Massenwahn beschrieben. Und bei einem solchen Phänomen gelten natürlich andere Maßstäbe. Wer würde mit einem Tanzwütigen oder einem Flagellaten ernsthaft debattieren und von diesem Wahnsinngen vernünftige Argumente und Schlüsse erwarten. Die Psychobombe wurde eben gezündet. Es ist natürlich bestürzend, wenn die Mehrheit um einem herum völlig verrückt geworden sind, aber das ist nichts Neues. Neu ist allenfalls die Erkenntnis, dass es so ist, denn wenn man genau hinschaut, ist diese Geschichte schon viel älter. Es gab vorher schon kein “Normal”, in welches man zurückkehren könnte. Im Corona-Hype kummulieren nur bisherige Sünden und Lügen.

Gert Köppe / 17.10.2021

So, so, die Einen lassen sich aus Sorge um die Gesundheit Impfen, die Anderen weil sie wieder in den Flieger steigen müssen, oder ihre Freiheit wieder erlangen wollen. Schon das ist “Bullshit” hoch 10. Eine Freiheit wieder zu erlangen, die Grundgesetzwidrig entzogen wurde. Hat man das beim ZDF so gesagt? Sicher nicht. Es gibt genug Menschen, die lassen sich, gerade aus Sorge um die Gesundheit, eben nicht Impfen. Ich schaue mir diesen ehemaligen Fernsehsender ZDF nicht an und reden würde ich mit denen auch nicht. Wozu auch? Die sind lernresistent. Es reicht aus, das ich den Sender zwangsweise bezahlen muss. Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Rundfunkstaatsvertrag, oder Ihren Propagandaminister.

Peter Holschke / 17.10.2021

Das war sicher auch eine Regierungspille für die geimpften ZDF-Gewohnheitseher. Nach dem Motto: “Dein Opfer war nicht umsonst!” lch glaube Gesunde sehen kein ZDF. Das sind zwei Dinge, welche sich gegenseitig regelmäßig ausschließlich. Im Übrigen galt das Schema und die Schieflage schon bei früheren Impfungen und entsprechenden Debatten. Meinetwegen kann sich jeder - wie er will - impfen lassen, sogar dreimal täglich, wenn’s beliebt. Es ist mir schlichtweg egal. Umgedreht gilt das weniger. Impffanatiker ist es nie egal, wie andere es halten und wurden schon früher zu Faschisten, welchen anderen vorschreiben wollen, was sie mit ihrem Körper anstellen. Die Argumente sind beliebig und waren noch nie stichhaltig. Etwa so:  “Wegen Leuten wie dir, sterben Babys!”. Man sollte sich nicht in den Frame ziehen lassen und jedem Drescher anbieten, der das versucht, sonst landet man sich in einer irren Situation, in welcher man etwas rechtfertigen muss, was man gar nicht rechtfertigen braucht. Ich brauche mich nämlich nicht dafür zu rechtfertigen, dass ich mich nicht tâtowieren lasse, mir kein Bein amputieren lasse und auch nicht dafür, dass ich kein Quecksilber saufe. Andere können das gerne machen, für mich ist das kein Thema. So wie eine Impfung. Was andere machen ist mir egal und das scheint mir der Punkt zu sein. Das wird als unsolidarisch empfunden. Bereits daran ist zu erkennen, dass die Leute ahnen, dass Impfungen generell ein Scheißdreck sind, sonst wären sie nicht so zickig, sondern relaxt und es wäre ihnen auch egal, wir andere es halten. Sie wollen unbedingt ihr Weltbild halten, vom Nanny-Staat, welcher nur ihr Gutes will. Um so mehr der Staat sich als böser Onkel entpuppt, um so mehr verstärkt sich das magische Denken, wonach der Staat wieder lieb ist, wenn man gehorsam ist. Ein kognitiver Fehlschluss, nennt man Attributionsfehler bzw. eine falsche Kausalattribution, der Staat war nämlich schon vorher böse. Anders ausgedrückt die Leute denken falsch bzw. falschherum.

Tanja Krienen / 17.10.2021

Eines Morgens um 5.45 Uhr, werden sie trunken im Halbschlaf, also im beinahe Normalzustand ihres kleinbürgerlichen Schwebens, jäh aufwachen mit einer Fulguration und sich reflexartig an der Stirn kratzen, weil es dort zu jucken scheint. Es juckt aber nicht wirklich, eher zuckt es, vielmehr aber ist es ein Druckschmerz, wie sie nach etwa 1.30, also auf 5.47 zusteuernd merken werden, der unter der Haut sitzt, so, als hätte man den Holzpin eines Eislutschers dort hineingetrieben. Wenig später, sie sind jetzt hellwach und stehen bereits vor dem Spiegel „wie eine krumme 2“ (sic), wird das Hölzchen aus eurem Schädel hervortreten, herauswachsen, sich verbreiten bis über die ganze Schädelplatte. Und dies wird geschehen, noch ehe er Hahn zur sechsten Stunde kräht, denn der Hahn kennt seine Leute, wie es schon (ebenda) heißt. Und nun, da man vom Kantholz sprechen muss, das da wie von Geisterhand aus dem Kopf wuchs, werden sie ihr neues smartes Mobiltelefon suchen, mit dem sie kurzzeitig die Hoffnung verbanden irgendjemand anzurufen um Hilfe zu erhalten, doch welches sich partout nicht finden lässt, da ihr Gesichtsfeld ganz und gar bedeckt ist. Als sie dieses bemerken – und es nicht einmal 6.01 Uhr -werden aus dem Nichts zwei Schrauben durch die Luft sirren, die sich erst durch das Holz, dann in die Haut, zuletzt in den Schädel bohren („Ploink“) und sich zu einem festen Etwas („Doink“) verbinden. Die meisten Leute berichten, dies alles sei mit einem leisen, aber deutlichen „Halleluja“ anstimmenden Ton im Raum geschehen und wie alles andere, nicht zu erklären. So leben ´se denn bis zu ihrem Ende mit einem Brett vor dem Kopf. Ende.

Walter Weimar / 17.10.2021

Ich bin überrascht. ich wußte nicht das es das ZDF noch gibt. Und es scheint es wird von einzelnen Unbelehrbaren noch gesehen. Oder frei nach dem (M)Otto, der Angeklagte wird verurteilt zu zwei Stunden ZDF. Das Urteil ist sofort zu vollstrecken, er ist vor das nächste Fersehgerät zu führen.

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