Irfan Peci, Gastautor / 08.05.2019 / 11:00 / Foto: Fir0002 / 16 / Seite ausdrucken

Der Heilige Krieg im heiligen Monat

Kurz nach dem Terroranschlag in Christchurch habe ich auf meinem Facebookprofil am 18. März folgendes prognostiziert:

"Ich bin mir sicher, dass wir nicht lange warten werden müssen, bis die nächsten Eilmeldungen hereinbrechen, die dann von einem islamistischen Anschlag reden und der Terrorist die Anschläge in Neuseeland als Motiv angibt.

Gerade Kirchen scheinen mir derzeit besonders gefährdet und als Anschlagsziel attraktiv, daher hoffe ich, dass auch Kirchen zum baldigen Ostern besonderen Schutz bekommen."

Das hat sich leider bewahrheitet.

Alle drei Faktoren sind eingetroffen, es gab Anschläge zu Ostern, auf Kirchen und als Motiv diente die Rache für den Anschlag von Christchurch.

Wenn man sich, wie ich, nunmehr seit über zehn Jahren mit dem islamistischen Terrorismus beschäftigt und sogar selbst in seiner Jugend einige Jahre in der Islamistenszene verbracht hat, entwickelt man einen Instinkt für solche Dinge. Dazu braucht man keine übersinnlichen Kräfte. Islamistische Terroristen agieren nach einem gewissen Muster, und je besser man dieses Muster kennt, desto eher sieht man den nächsten Schachzug schon im Voraus.

Dschihad wird im Ramadan besonders belohnt

Trotz Widersprüchen von vielen Sozialarbeitern, Pädagogen, Soziologen, Psychologen und Politologen, die im Präventions- und Deradikalisierungsbereich tätig sind, spielt die Ideologie eben doch die wichtigste Rolle. Es gibt keine von islamistischen Terroristen begangene Tat, die nicht auf irgendeine Weise ideologisch gerechtfertigt und motiviert ist.

Ein guter Übergang zum eigentlichen Thema, dem heiligen Monat Ramadan.

Aus welchem Grund begehen islamistische Terroristen, gerade zum Ramadan so viele Anschläge wie in keinem anderen Monat? Nein, es hat nichts damit zu tun, dass sie aus Hunger noch frustrierter sind als sonst und deswegen zur Gewalt greifen. Es sind rein ideologische Gründe, die den gesegneten, heiligen Fastenmonat zum blutigsten des Jahres machen.

Es hat etwas damit zu tun, dass die erste Schlacht in der Geschichte des Islam, die Schlacht um Badr, im Ramadan stattfand. In der Logik der islamistischen Terroristen ist der Terror nur die Erfüllung einer religiösen Pflicht des Dschihad und wird somit im Ramadan mehr belohnt als sonst.

Schauen wir uns den Ramadan des vergangenen Jahres an. Alle islamistischen Terrorgruppen, die Taliban in Afghanistan, der IS in Syrien, im Irak und in Libyen, Boko Haram und die Al-Shabab in Somalia, sie alle überzogen das Land mit ganzen Anschlagsserien, speziell zum Ramadan.

Alle Jahre wieder?

Doch nicht nur an den Kriegsschauplätzen ist dies zu beobachten, auch beim "fernen Feind" schlugen die Islamisten zu. So zum Beispiel in Grosny, wo vier bewaffnete Islamisten eine orthodoxe Kirche angriffen und drei Menschen töteten oder in Lüttich, wo sich Folgendes ereignete:

"Am Morgen des 29. Mai 2018 gegen 10:30 Uhr am Boulevard d’Avroy, nahe dem Café Aux Augustins, folgte der Täter zwei Polizistinnen, stach von hinten auf sie ein, entwendete deren Dienstwaffen und erschoss beide. Dann erschoss der Täter einen 22-jährigen Studenten, der auf dem Beifahrersitz eines Autos saß. Der Täter ging in eine nahegelegene Schule und nahm eine Reinigungskraft als Geisel.

Beim Eintreffen der Polizei schoss der Täter unmittelbar auf die Beamten. Ein Beamter wurde schwer verletzt, zwei ins Bein geschossen. Die Polizei erschoss schließlich den Mann."

Nicht anders im Ramadan 2017. Abgesehen von den vermehrten Anschlägen an den Kriegsschauplätzen gab es in Europa und den USA ganze sieben Anschläge oder Anschlagsversuche.

 Der Auftakt fand in London statt:

"Beim Terroranschlag in London am 3. Juni 2017 töteten drei islamistische Terroristen mit einem Lieferwagen drei Fußgänger auf der London Bridge über die Themse. Anschließend erstachen sie in einem nahe gelegenen Marktviertel mit langen Messern fünf Menschen und verletzten insgesamt 48 Personen (Borough Market). Das Tatgeschehen wurde durch Polizisten beendet, die die Täter erschossen."

Und in Brüssel geschah folgendes:

"Beim Anschlagsversuch am 20. Juni 2017 in Brüssel versuchte ein 36-jähriger Marokkaner, der im Brüsseler Problemviertel Molenbeek wohnte, einen Anschlag im Brüsseler Hauptbahnhof mit einer Bombe zu verüben. Er löste eine kleine Explosion mit einer mit Nägeln und Gasflaschen gefüllten Kofferbombe aus, die niemanden verletzte. Anschließend rannte er mit den Worten „Allahu akbar“ (arabisch für „Gott ist groß“) auf einen belgischen Soldaten zu, der ihn mit mehreren Schüssen aufhielt. Der Tatverdächtige starb an seinen Schussverletzungen."

In den USA stach der Tunesier Amor Ftouhi am Flughafen in Michigan einen Polizisten in den Nacken, während er Allahu Akbar" rief. Sein eigentlicher Plan war, dem Polizisten noch die Waffe zu entreißen und möglichst viele Menschen zu erschießen, was glücklicherweise misslang.

Monat des Mordens

Auch der momentane Raketenterror palästinensischer Terrorgruppen auf Israel hat selbstverständlich etwas mit dem Ramadan zu tun und ist nicht zufällig gewählt.

In diesem Jahr wird der Fastenmonat wahrscheinlich nicht anders ablaufen als in den letzten Jahren. Politiker werden sich dabei übertreffen wollen, allen Muslimen einen "gesegneten, friedvollen, Ramadan" zu wünschen, der eine Zeit "des Nachdenkens, der Einkehr, der Gemeinschaft, des Gebets, der Besinnung, des Innehaltens vom Alltag, der Freude, der Nächstenliebe" sein soll. Für viele Muslime ist er das sicherlich, aber für die islamistischen Terroristen ist es ein Monat des "Mordens, Schlachtens, Bombens, Abstechens", denn wie der IS-Kalif Baghdadi schon sagte:

"In diesem heiligen Monat und in allen anderen Monaten gibt es keine größere Tat als den heiligen Krieg".

 

Irfan Peci, geboren 1989 in Serbien, aufgewachsen in der Oberpfalz, wird 2007 zum Deutschland-Chef der „Globalen Islamischen Medienfront“ (GIMF), eines der weltweit wichtigsten Propaganda-Netzwerke für al-Qaida. Danach ist er als V-Mann für den Verfassungsschutz tätig. Er hat mit seiner extremen Vergangenheit gebrochen und darüber in seinem Buch „Der Dschihadist“ geschrieben. Heute ist er als Sicherheitsberater tätig und bietet auf der Seite www.antiterrortraining.de Online-Seminare dazu an.

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Dr. Gerhard Giesemann / 08.05.2019

Na dann, Glück auf!

Tomasz Almasy / 08.05.2019

Sure 8:12 Erinnere dich, als dein Herr die Engel inspirierte: “Ich bin bei dir, also stärke die, die geglaubt haben. Ich werde Schrecken in die Herzen derjenigen setzen, die ungläubig sind. Schlage ihnen deshalb den Kopf ab und schlage jede Fingerspitze von ihnen ab.” Keine vernünftige Person würde dies als einen spirituellen Kampf interpretieren, was sogenannte Reformer einem weissmachen wollen. IS, Boko Haram etc haben im Grunde eine “vernünftige” Interpretation, da sie die Texte logisch und korrekt interpretieren, was nicht sonderlich schwer ist, da es an eindeutigen Befehlen wenig zu interpretieren gibt. Sure 9 bspw. dreht sich darum, Schutzgeld von Juden und Christen zu erpressen, mit Selbstverteidigung, wie Islam-Apologeten behaupten, hat dies rein gar nichts zu tun. In einer Hadith, Sahih Hadith, sagt Mohammed sogar, dass Terror ihn siegreich gemacht hat. Ich weiss nicht, wie man all das und noch viel mehr auf eine logische Weise uminterpretieren kann. Na gut, Mohammed war jemand, der meinte, Lot sei ein Prophet. Das haben ihm die Juden erzählt, die er genervt hat, um ihn auf den Arm zu nehmen. Das allein ist schon eine grosse rote Flagge. Dass er sich per Offenbarung Frauen ins Bett holte, bspw. Zaynab, die Ex-Frau seines Adoptivsohnes, kommt noch oben drauf. Welches Verhalten soll denn bei so einem Vorbild rauskommen? Glücklicherweise sind viele Muslime besser als ihre Religion. Aber viele andere folgen der Sunna Mohammeds und der Kalifen.

Sabine Schönfelder / 08.05.2019

Sie haben wahrlich bereits jetzt schon einen beachtlichen Lebenslauf, der Ihnen zu Kenntnissen verhalf, die Sie zu einem einfühlsamen, authentischen Beobachter auszeichnen. Während man sich einen ‘gesegneten, friedvollen Ramadan’ wünscht, steigt die Anzahl der brutalsten terroristischen Anschläge, bevorzugt auf Glaubenseinrichtungen anderer Religionen. Ist das nicht ‘taqiyya’, die muslimische Täuschung der Ungläubigen, gerne auch im linken Framing als ‘religiöse Verhüllung’ übersetzt, weil man eine schreckliche hinterfotzige Strategie mit dem märchenhaften Zauber aus ‘tausendundeiner Nacht’ verharmlosen möchte? Es geht dem linken Zeitgeist und seinen Anhängern nicht darum, sich die von Ihnen vorausgesagten und voraussehenden Anschläge ins Bewußtsein zu rufen, zur Abwehr oder zum Schutze der Gesellschaft. Ganz im Gegenteil. Wenn bei einem Kirchenbrand, wie in der französischen Hauptstadt, nicht eindeutig ein Muslim als Täter ausgemacht wird, atmen die Linken zunächst erleichtert auf und verhöhnen anschließend alle Menschen, die diese Möglichkeit als eine durchaus realistische bewerteten. Was wirklich geschah, ob die Story vom verwirrten Einzeltäter oder ein Brandunfall, ausgelöst durch Arbeiter der Wahrheit entspricht, bleibt bei dieser Haltung der gleichgeschalteten Medien immer ungewiß. Die ganzen Umstände im Fall Amri offenbaren die katastrophale Berichterstattung einer linken Medienwelt, gekoppelt mit einer laxen, vor sich hin dümpelnden, grün-roten Stadtverwaltung und einer vernachlässigten, ungeliebten und nicht respektierten Polizei. Danke für Ihre Einschätzungen.

Thomas Taterka / 08.05.2019

Ramadan ist der einzige ” eigenständige Festanlass ” für Anschläge. Für die anderen braucht’s die Feste der Anderen. Weihnachten, Chanuka, Ostern, Pessach und nicht zu vergessen : Jom Kippur !

Werner Arning / 08.05.2019

Wenn die Verfolgung „Ungläubiger“ in heiligen Büchern gefordert wird, darf man sich nicht wundern, wenn im heiligsten Monat, heilige Taten vollbracht werden.

Dirk Jungnickel / 08.05.2019

Ich bin gespannt, ob man sich einmal einigen wird. Hier in dieser erschütternden Terrorauflistung kommen Muslime, Islamisten und Dschihadisten vor.  Mir ist schon klar, dass der Terminus “Islamist”  die Ideologisierung betonen soll. Aber :  Der Islam ist nun mal u n ideologisch nicht denkbar.  Also bitte: Was soll’s ?

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