Es gibt einen weiteren Effekt. Ende 2019 lag ein Angehöriger Wochen auf Intensiv. Bei einem Gespräch am Bett machte sich der Stationsarzt mal Luft, und erklärte uns, der Patient liege noch auf Intensivstation, da alle anderen Stationen des Krankenhauses aufgrund von Personalabbau die erforderliche Pflege nicht gewährleisten können. In den Medien ist immer von “Intensivpflegepersonalmangel” die Rede, da fragt man sich, wie die Strukturen verändert wurden.
Tut, mir leid, aber den Universal-Experten, die hier Ihre Interpretation veralteter Daten wieder geben, kann ich nicht folgen.: Stets das alte und dumme Argument: Es besteht eine Gefahr, wir ergreifen Maßnahmen dagegen, die größten Auswirkungen bleiben aus und wir schließen, dass es gar keine Gefahr gegeben hat. Sehr gut argumentiert, Herr Maul!
Einig sind wir uns darüber, dass Krankenhäuser und vor allem Personal überfordert und unterbezahlt sind. Allerdings lesen Sie sich hier die Statistiken so, wie es Ihnem Zewck dient. Die Praxis sieht anders aus, als Sie sie hiwr darstellen. Wenn es möglich wäre, würde ich Ihnen einen Besuch auf einer beliebigen Intensivstation empfehlen. Die haben aber wichtigeres zu tun.
Am 31. Jul. 2020 gab es lt. RKI Corona Bericht 33.300 betriebsbereite Betten!
Es ist und bleibt ein Trauerspiel…
Angewendet wird das “Vorsorgeprinzip”. Eine von zwei Strategien für das Vorgehen bei unbekannten Sachverhalten/Gegebenheiten/Situationen. Weil die Anwender dieses Prinzips (hier die Bundesregierung) ihr Handeln immer am theoretisch möglichen Supergau ausrichten. Eine Abwägung der Eintrittswahrscheinlichkeit unterbleibt - und so fällt letztlich in diesen Betrachtungen die Realität hinten herunter. So kann die Bundesregierung grundsätzlich immer damit argumentieren können, “sie hätte ihr Menschenmöglichstes getan”. Und schiebt damit sämtliche Verantwortung von sich. Man auch sagen, das ist die typische Feigheit von Frauen und verweichlichten Männern, die sich weigern, Entscheidungen zu treffen, die die Übernahme von Verantwortung beinhalten. __ Das Gegenteil wäre das “Prinzip der Risikoabwägung”, die zweite mögliche Strategie. Die beinhaltet jedoch immer - angesichts der unbekannten Situation - dass diese Situation sich nicht verbessert, sondern verschlimmert. __ Man könnte das Vorsorgeprinzip auch als Vermeidungsstrategie bezeichnen: Man fliegt z.B. nicht mit dem Flugzeug, weil das abstürzen könnte… Heute sperrt die Bundesregierung alle ein - weil sie mit dem Einsperren auf Nummer sicher gehen möchte - und weil das Einsperren bestens in ihre weiteren politischen Absichten passt, Stichwort “Klimanotstand” - auch so ein “Supergau” im Rahmen des Vorsorgeprinzips. Oder kurz: Am besten, man verlässt die Wohnung nicht, damit einem kein Dachziegel auf den Kopf fällt… usw. usw. ...
Über das Thema kann man aus der Distanz in jede Richtung Theoretisieren und Spekulieren, nur leider ist das vergebene Liebesmühe. - So fehlen nach meinem letzten Blick auf das Register nicht 6.000, sondern fast 7.000 IMB. Im Gegensatz zum Autor gehe ich auch davon aus, daß die Notreserve von ca. 11.000 Betten tatsächlich nie existent war und man nunmehr die durch den Pflegekräftemangel und die Betreuungsschlüsseländerung frei ‘gehaltenen’ Kapazitäten dazu nutzte, um die Notreserve zu materialisieren. Und wenn es ums Geld geht, UND ES GEHT TATSÄCHLICH NUR UMS GELD, dann sind doch mindestens 95 % der Menschen zu jeder Schandtat bereit. Mithin folgt der Abrechnungsbleistift dem monetärem Anreiz, dies steht völlig außer Frage. Es bestünde somit das Erfordernis, die Zahlen durch ein externes Audit vor Ort zu verifizieren. Nur ein solcher Prozeß kann Klarheit schaffen! - Für eine Fall-Stichprobe ist ein Blick auf die Angaben der Helios-Kliniken durch aus sinnvoll. So heißt es zu gestern (26.04.21, ca. 10:00 Uhr) ebenda: “Zurzeit ist die Lage in unseren Kliniken weitgehend unkritisch. Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede.” [Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann (CMO)] Zu den Zahlen: Helios-gesamt: Normalstation 13.711 davon mit Covid 725 (5,3 %); IMC|IS 1.433 davon mit Covid 345 (24 %); für das dortige Klinikum des Landkreises mit der D-Land weit höchsten Inzidenz, Erzgebirgskreis, sehen die Zahlen wie folgt aus: Normalstation 336 davon 37 mit Covid (11 %) sowie IMC|IS 39 davon 18 mit Covid (46 %). Die Belegung im Helios-Klinikum Aue insgesamt (Normal + Intensiv) mit knapp unter 400 liegt ca. 20 % UNTER langjährigen Mittelwerten, wobei die Gesamtkapazität nach den graphischen Angaben bei über 550 liegen sollte. Jeder weitere Kommentar erübrigt sich. (IMC - Intermediate Care: für Patienten, die nicht im eigentlichen Sinne intensivpflichtig, aber überwachungspflichtig sind. IS - Intensivstation) Anm: Stichprobe ist nicht repräsentativ Gesamt-D-Land !!! [M. m. wg!]
Hi Herr Maul, wenn das Argument der Auslastung verdampft, dann mangelt es an Personal aufgrund von kargen Löhnen. Dass selbiges die Lust verliert, weil es bespuckt wird, ist kein Thema.
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