Roger Letsch / 30.12.2018 / 15:00 / Foto: an Ainali / 40 / Seite ausdrucken

Der Gipfel der Verlogenheit oder: Greta allein im Saal

Ich wusste ehrlich nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, als ich eben neue Bilder des staatlichen schwedischen TV-Senders sah, der den Zuschauern in einem kurzen Clip die Klimaaktivistin Greta Thunberg vorstellte. Wir erinnern uns an die Meldung, die anlässlich der Klimakonferenz in Katowice in ARD und ZDF rauf und runter gezeigt wurde. Im offiziellen Clip ist am Ende von Gretas Rede zwar nur spärlicher Applaus zu hören, aber die Totale einer dicht besetzten Stuhlreihe machte den Eindruck eines gut besetzten Auditoriums.

Die Bilder des schwedischen TV-Teams sind da ehrlicher und näher an dem, was wirklich war: ein so gut wie leerer Saal! Niemand interessierte sich für Gretas Aktivistengezwitscher! Ihre Rede war nie als Kopfwäsche an die zu langsam arbeitenden Klimaretter gedacht. Die dachten nämlich überhaupt nicht daran, sich von einer 15-Jährigen belehren zu lassen.

Wir waren die Zielgruppe! Lasst doch die Zuschauer in aller Welt Tränchen der Rührung vergießen, wir Klimaretter brauchen keine Belehrungen – nicht von kritischen Wissenschaftlern und auch nicht von übereiligen Aktivisten. Greta war für Selfies gut, nicht für Grundsatzreden! Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, was für verlogene Veranstaltungen diese COP-Konferenzen sind – einige grundsätzliche Worte hatte ich hier zu sagen – dann ist er nun erbracht.

Ebenso entlarvt ist die manipulative Art der Berichterstattung vieler Medien, die uns ein gut besetztes Publikum vorgaukelten, obwohl nur eine Handvoll Menschen anwesend war, die wohl den Nachtzug nach Warschau verpasst hatten. Wir hätten unseren Ohren trauen sollen, nicht unseren Augen. 

Greta, du solltest ab sofort Freitag wieder zur Schule gehen, denn dein Aktivismus ist den Entscheidern an der Klimafront völlig wurscht. Für die bist du nur ein Kurzzeit-Maskottchen, das sie nie wiedersehen wollen, weil es ihre Kreise der Geldverteilung nur stören würde. Du warst die bemitleidenswerte Messdienerin eines perversen Klimagottesdienstes.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Unbesorgt.

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H.Milde / 30.12.2018

Das ZerrSpiegelSystem läuft. Auf allen Ebenen. Bestes Agitainment á la Mutti, ehem. FDJ, Abt. AgitProp.

Steffen Huebner / 30.12.2018

Wir erinnern uns:  Staats- und Regierungschefs der Welt marschieren Arm in Arm durch Paris, um ihre Solidarität mit den Opfern des Anschlags auf die Satirezeitung “Charlie Hebdo” zu dokumentieren, so zeigten es jedenfalls die verbreiteten Fernseh- und Pressebilder. Andere Fotos zeigten dagegen die ungeschminkte Realität:  Der Fototermin fand in einer Nebenstraße statt - zur Sicherheit der Politiker. Konstruktiver Journalismus aus Tatsachen Halbwahrheiten konstruieren - wer unkritisch alles “frißt”, ist selber schuld.

Rudolf George / 30.12.2018

Ein Musterbeispiel des leider allgegenwärtig gewordenen Aktivismus: die (echten oder auch nur vermeintlich) Schwachen, für deren Schutz und Rechte man sich angeblich so vehement einsetzt, werden lediglich gnadenlos instrumentalisiert und ausgebeutet, um für sich selbst Pfründe zu sichern. Amoral im Namen der Hypermoral.

Dietrich Herrmann / 30.12.2018

Paradebeispiel von Fake News. Lügenmedien eben.

Thomas Holzer, Österreich / 30.12.2018

Könnte es nicht auch sein, daß der Vater die ursächlich treibende Kraft hinter den “Aktivitäten” seiner Tochter ist?! Wäre ja nicht das erste Mal.

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