Auch wenn die Fragen manchmal länger sind als die Antworten, es ist ein extrem spannendes und inforeiches Gespräch über Multikulturalismus und Kulturrelativismus zwischen dem “Störungsmelder” und Prof. Egon Flaig. Eine Kostprobe:
Prof. Flaig: (lacht) Nein, mir geht es nicht um die Bratwurst. Ich halte es für problemlos möglich, dass in einem politischen Gemeinweisen ganz unterschiedliche Kulturen friedlich zusammen leben. Von mir aus kann Deutschland aus allen “Völkern” dieser Welt gespeist
werden. Aber das funktioniert nur, wenn die hier lebenden Menschen die Menschenrechte und unseren demokratischen Rechtsstaat akzeptieren. Und dies ist in vielen großen Städten auch in Deutschland nicht der Fall. Mir ist klar, dass da in Mecklenburg-Vorpommern die Uhren etwas anders ticken. Aber mit Verlaub: Dieses Land ist für die Bundesrepublik nicht repräsentativ. In Berlin erleben Sie in manchen Stadtteilen objektiv alltäglichen Rassismus gegen Deutsche. Natürlich ist dies auch ein Spiegelbild der Unfähigkeit der deutschen Mehrheitsgesellschaft, den Integrationsprozess erfolgreich zu organisieren. Aber wir entschuldigen den Rassismus von Deutschen ja auch nicht mit deren sozialer Lage, warum sollten wir das dann umgekehrt bei Türken tun? Rassismus, also die ethnisch motivierte Abwertung von Menschen, bleibt Rassismus, egal welcher Nationalität der Rassist ist. http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2008/06/09/multikulturalismus-fuhrt-in-den-burgerkrieg-gesprach-mit-prof-dr-flaig-iii_320